Gestrandet auf einem fremden Planeten sieht sich Astronaut Mills mit gefährlichen Kreaturen konfrontiert. Gemeinsam mit der jungen Koa versucht er zu den funktionierenden Teilen des abgestürzten Raumschiffes zu gelangen, um den Biestern zu entkommen, die schon bald Jagd auf die zwei Überlebenden machen.
Rezension
Adam Driver (THE LAST DUEL, WEIẞES RAUSCHEN) strandet auf einem Planeten und mit ihm der 45-Millionen-Dollar-Streifen 65 im Urwald fehlender Einfälle und verschenkter Bedrohungen. Egal, wie tapfer sich Astronaut Mills als einer von zwei Überlebenden der Notlandung durch die Flora und Fauna der kosmischen einsamen Insel schlägt, mitreißend ist seine Reise selten. Daran ändern weder Spielgefährtin Ariana Greenblatt (AVENGERS: INFINITY WAR), karge Computereffekte noch die dramatische Hintergrundgeschichte des Hauptcharakters oder urzeitliche Kreaturen etwas.
Statt in seiner von Nebenhandlungssträngen entschlackten Handlung Intensität aus der Bedrohungslage zu entwickeln, fehlt es dem von Sam Raimi (DOCTOR STRANGE IN THE MULTIVERSE OF MADNESS) mitproduzierten Science-Fiction- und Surival-Thriller an eben dieser. An einem eindringlichen Setting, welches seine lebensbedrohliche Atmosphäre entfalten kann, und an Kreaturen, die aus dem Schatten sehr viel furchteinflößenderer Vorbilder heraustreten können. Im Gegensatz zu anderen, thematisch verwandten Filmschwergewichten ist der Überlebenskampf in 65 weniger erbittert und nachdrücklich, mit dem Aussehen der biestigen Jäger beliebiger designt und trotz der Fokussierung auf wenige Handlungselemente seicht und oft spannungsfrei.
In einem Land vor unserer Zeit
Von einer seelenarmen Szenerie, in welcher Effekte förmlich bei ihrer Entstehung zu beobachten sind, zur nächsten, bewegt sich 65 mit seiner überraschungsarmen Geschichte zwischen zäher Planeten-Wanderung und überhasteten Actionmomenten. Emotionale Facetten zieht der Film dabei nicht etwa aus der Notlandung, dem Verlust einer ganzen Crew oder der Isolierung auf dem nur im ersten Moment fremden Himmelskörper, sondern in erster Linie aus Mills tragischer wie oberflächlich angerissener Vergangenheit, die nicht weniger plump und effekthascherisch wirkt als viele Auftritte der prähistorischen Bedrohungen. Auch die ansetzende Verarbeitung eines Verlusts sowie die Ersatztochter-Vater-Beziehung sind da kaum tiefgründiger.
Aus dem urzeitlichen Survival-Road-Trip kann letztlich selbst Adam Driver nicht herausragen. Zu wenig Zeit und zu wenige Tiefe werden seiner und anderen Figuren abseits hastiger Verteidigungskünste und Versteckspiele zugestanden. Potential, die durch die Sprachbarriere zu seiner jungen Begleiterin entstandenen Kommunikationsversuche zu beobachten und auszufeilen, verschenkt der Film ebenso wie eine eindringliche Figurendynamik, die nicht wiederholt von einem holprigen Pacing unterbrochen wird. Für nervenaufreibendes Mitfiebern ist schließlich weder eine hektische Kamera noch ein ordentlich aufgedrehter Soundtrack hinreichend. Und auch kein Tyrannosaurus Rex, dessen Auftritt schon in den neusten JURASSIC PARK-Ablegern nur noch selten ein gefülltes Wasserglas vor Spannung erzittern ließ.
Fazit
Kreaturen mit wenig Biss jagen in einem Survival-Thriller mit Handlungs- und Spannungselementen, die in Film- wie Serienform bereits vielfach eindringlicher verarbeitet worden sind, schematischen Figuren hinterher. 65 schickt Adam Driver und Ariana Greenblatt auf unfreiwilligen Überlebenskampf, der wohl ebenso unbeabsichtigt seine Intensität missen lässt.
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Originaltitel | 65 |
Kinostart | 2.3.2023 |
Länge: | 94 minuten |
Produktionsland | Canada |
Genre: | Action | Abenteuer | Science Fiction |
Regie | Scott Beck | Bryan Woods |
Executive Producer | Douglas C. Merrifield | Jason Cloth | Aaron L. Gilbert |
Producer | Scott Beck | Bryan Woods | Sam Raimi | Deborah Liebling | Zainab Azizi |
Kamera | Salvatore Totino |
Visual Effects | Chris Harvey | Tefft Smith | Matt Omond | Josh Simmonds | Glenn Melenhorst | Jean Huang |
Musik | Chris Bacon |
Cast | Adam Driver, Ariana Greenblatt, Chloe Coleman, Nika King, Brian Dare |
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