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Gangubai Kathiawadi

Gangubai Kathiawadi ©2022 Bhansali Productions | PEN Movies

Kamathipura ist ein Bezirk der indischen Großstadt Mumbai (Bombay), welche zugleich Hauptstadt des Bundesstaates Maharashtra im Westen des Landes ist. Ähnlich wie in New York oder Maltas Hauptstadt Valetta befindet sich das wesentliche Zentrum der Stadt auf einer Landzunge, die in das offene Meer hineinragt. Etwa an der Spitze davon liegt eben jenes Viertel Kamathipura, welches heute in hochpreisiger Flecken Erde ist, der immer mehr entwickelt wird und ein großes Aushängeschild für die Wirtschaft Indiens darstellt. Doch dies war nicht immer so. Ähnlich wie wir es zuletzt aus WEST SIDE STORY gelernt haben, lebten auch dort einst viele Arbeiter (indisch: Kamathis) und auch ärmlichere Teile der Bevölkerung, die zunehmend an den Rand der Stadt verdrängt wurden.

Ein Leben für die Sexarbeit

Nicht weit entfernt davon sahen auch Sexarbeiterinnen ihre finanzielle Chance. Mumbai gilt als eine der größten Metropolen für Sexarbeit, und die Rotlichtviertel boten laut Berliner Zeitung vor 12 Jahren noch rund 100.000 bis 150.000 Frauen eine Tätigkeit. Allein in Kamathipura sollen zu diesem Zeitpunkt noch rund 20.000 Menschen diesem Beruf nachgegangen sein, auch wenn die Zahlen widersprüchlich und ungenau sind.[1] So berichten andere Quellen davon, dass 2009 dort nur noch 1.600 und 2018 sogar nur noch 500 Arbeiterinnen diesem Job nachgingen. Das Problem daran ist jedoch oft, dass sie die Frauen es nicht aus freien Stücken tun, sondern zumeist in die Sexarbeit verkauft wurden (teilweise sogar von nahen Verwandten) oder in diese gezwungen wurden. Darüber hinaus wachsen dort natürlich auch viele Kinder auf, die oftmals einem ähnlichen Schicksal folgen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder bereits im Alter von elf Jahren entjungfert werden.

Gangubai Kathiawadi

Gangubai Kathiawadi ©2022 Bhansali Productions | PEN Movies

GANGUBAI KATHIAWADI beschäftigt sich mit eben jenen Sexarbeiterinnen und konzentriert sich vor allem auf die 2008 verstorbene gleichnamige Frau, die mit echtem Namen Gangubai Harjivandas hieß. Sie wird verkörpert durch die in Mumbai geborene Schauspielerin Alia Bhatt, deren Großmutter Gertrude Hoelzer ist, die zudem in Berlin lebt. Mit rund 60 Millionen Instagram-Followern gehört die 29-Jährige zu den erfolgreichsten Filmstars des Landes. Der Film basiert zudem auf dem Buch „Mafia Queens of Mumbai“ von S. Hussain Zaidis, welches 2011 erschien und 13 verschiedene wahre Geschichten über Frauen erzählt, die in kriminelle Geschehnisse in Mumbai verwickelt waren.

Darum geht es…

Ganga ist noch lange nicht volljährig, als sie mit einem Mann verheiratet werden soll. Doch ihr Verlobter hat andere Pläne im Sinn und eine gemeinsame Reise nach Mumbai führt dazu, dass er das Mädchen an eine ältere Dame verkauft. Dort wird sie sogleich in einen dunklen, kleinen Raum gesperrt, in welchem sie sich an ihre neue Heimat gewöhnen soll und zudem sich auf ihre künftige Arbeit vorbereiten muss. Bereits als Minderjährige wird sie zur Sexarbeit gezwungen. Sie selbst leidet sehr darunter, doch die anderen Frauen im Geschäft nehmen sie liebevoll auf und kümmern sich um sie. Doch Gangubai hat einen starken Willen, Durchsetzungskraft und gewinnt mit jeder schlimmen Erfahrung an Stärke. Nicht zuletzt wird sie teilweise so derbe misshandelt, dass sie schwere Verletzungen davontragen muss. Sie erträgt den Moment, schmiedet jedoch Pläne, sich dagegen zur Wehr zu setzen und der katastrophalen Behandlung in ihrem Business ein Ende zu setzen.

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Rezension

In der Sektion Berlinale Special Gala gestartet feierte GANGUBAI KATHIAWADI seine große Premiere in Berlin und zählt wohl zu den ungewöhnlichsten Filmen der Berlinale. Als Mix aus Bollywood, Drama und Historienfilm und mit einer Lauflänge von rund 150 Minuten wird uns hier eine eher schwere Kost präsentiert, die sich jedoch seltsam erfrischend präsentiert. Bisher konnte sich der indische Film nur schwer in Europa durchsetzen. Umso spannender wird es, ob sich der hiesige Film hierzulande in einem guten Licht präsentieren kann, denn tatsächlich bekommt dieser schon kurz nach der Berlinale-Ausstrahlung einen Kinostart in Deutschland. Darüber hinaus entspricht das Werk nicht dem klassischen Bollywood, wie wir es häufig mit der Filmlegende Shah Rukh Khan erlebt haben, deren Filme sich teilweise über Laufzeiten von rund vier Stunden erschrecken und eher gewöhnungsbedürftige Erzählungsweisen anzubieten haben.

Gangubai Kathiawadi

Gangubai Kathiawadi ©2022 Bhansali Productions | PEN Movies

GANGUBAI KATHIAWADI greift ein massives Problem der indischen Bevölkerung auf, welches oftmals viel zu sehr totgeschwiegen wird. Selbst in Deutschland, wo viele wesentliche Gesellschaftsstrukturen recht gut geformt sind, ist die Sexarbeit noch immer ein Problem, welches viel zu wenig geregelt ist und durch welche Frauen oftmals kein gutes Ansehen genießen. Dementsprechend dramatisch sieht es in Indien aus, und dieser Film zeigt uns einige sehr unbequeme Szenen, die international scheinbar schon zum guten Ton eines dramatischen Thrillers gehören, hier jedoch bittere Realität widerspiegeln. Dramaturgisch wurde natürlich einiges noch angepasst und ausstaffiert, doch im Grunde folgt der Film recht genau dem Werdegang von Gangubai Harjivandas und lässt uns dabei teilweise den Atem stocken, aber auch mit der Protagonistin und ihrem aufstrebenden Karriereweg mit fiebern.

Statt knallig bunt, nun düster und laut

Das indische Kino galt zudem lange Zeit als prüde und eingestaubt, da Küsse und Sexszenen tabu waren und diese durch beschwingende musikalisch unterlegte Tanzeinlagen ersetzt wurden. Auch der hiesige Film lässt erahnen, dass sich dieser Stil noch nicht ganz verflüchtigt hat, auch weil die Art der Inszenierung im Heimatland äußerst erfolgreich ist. Dennoch werden uns schon deutlich derbere Szenen gezeigt, als wir es sonst gewohnt sind und bekommen nur vergleichsweise wenige musikalische Einlagen zu sehen. Dies sorgt dafür, dass auch das europäische Publikum es deutlich leichter hat, sich mit der Art der Produktion anzufreunden. Gleichzeitig sind es aber gerade diese Tanzszenen, die aller größten Respekt einfordern, denn sie sind herausragend in die gradlinige Geschichte eingewoben und präsentieren und beeindruckende Choreographien, die in Perfektion durchgetaktet sind. Die mächtigen Kompositionen, die ungewöhnlich derbe daherkommen, könnten teilweise sogar aus der Feder vom Genie Hans Zimmer stammen.

Gangubai Kathiawadi

Gangubai Kathiawadi ©2022 Bhansali Productions | PEN Movies

Tatsächlich schafft es Hauptdarstellerin Alia Bhatt, ihr Rolle regelrecht zu rocken und ein respektablen Facettenreichtum aufzurufen, der sie sowohl als gebrochenes junges Mädchen als auch als starke, motivierte Frau zeigt. Die Mimik steht hierbei im Mittelpunkt der grandiosen Figureninterpretation. Die verbalen Fights mit ihrer Konkurrentin sind ebenso grandios anzusehen wie ihre Ausstrahlung von Macht und Güte. Das Gute daran ist jedoch, dass GANGUBAI KATHIAWADI nicht nur ein Loblied auf die reale Person dahinter zelebriert, sondern uns immer wieder auch die destruktiven Seiten von ihr zeigt und damit das Publikum immer wieder auf den Boden der Realität zurückholt.

Gangubai Kathiawadi

Gangubai Kathiawadi ©2022 Bhansali Productions | PEN Movies

Erst die Recherche bringt Licht ins Dunkel

Lange Zeit kämpft der Film jedoch damit, dass es unklar ist, welche Tragweite die gesamte Geschichte überhaupt hat. Es ist einerseits unklar, ob die Story auf wahren Ereignissen beruht oder rein fiktiv erzählt wird. Zudem ist ein zeitlicher Rahmen schwer abzuschätzen, zumal anfänglich aus zwei Zeitebenen erzählt wird, die im Verlauf des Werks zu einer verschmelzen. Für die indische Bevölkerung mag zudem die Lokalität ein Begriff sein, doch gerade die internationalen Zuschauenden haben Schwierigkeiten damit, die Größe und den Einfluss der angesprochenen Bezirke und Persönlichkeiten abzuschätzen und einzuordnen. Nur in Ansätzen wird immer wieder klar, dass die angerissene Problematik nur einen winzig kleinen Bruchteil der Gesamtschwierigkeiten ausmacht und die vermeintliche Heldin des Films weit entfernt davon ist, mit ihren Taten Änderungen in ganz Indien zu bewirken.

Bewertung Michel RieckFazit

Modern und frisch inszeniert präsentiert uns der Autorenfilmer Sanjay Leela Bhansali einen unfassbar starken indischen Film, welcher sich durch brachiale Themen, großartige Schauspielkunst, mitreißende Musik, angenehm dezenten Humor, erschreckende und schmerzhafte Brutalität, intrigante Spiele, akrobatische Tanzeinlagen sowie eine dramatische Heldinnenreise auszeichnet. Gleichzeitig sehen wir jedoch kein verblümtes und buntes Bollywoodtreiben, sondern vor allem eine Protagonistin mit schwerwiegenden Lastern, dezente und blassere Farben, als wir es gewohnt sind und einen inszenatorischen Stil, wie er in den USA gängig ist. Insbesondere die Kulissen, die Indien in den 60er Jahren zeigen sollen, könnten teilweise von Tarantino entführt wurden sein. Auch wenn der Gesamtproblematik noch mehr Aufmerksamkeit hätte geschenkt werden können, so ist dieser Film als biographische Inszenierung doch äußerst spektakulär und positiv überraschend.

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Quellen

[1] Im indischen Mumbai gibt es eines der größten Rotlichtviertel der Welt. Viele der Prostituierten wurden hierher verschleppt: Die Mädchen von Kmathipura, Berliner Zeitung, abgerufen am 25.02.2022

Mit über 1,3 Milliarden Einwohnern ist Indien knapp auf Platz zwei hinter China. Während es andere asiatische Länder wie Japan und Südkorea schon längst auf den europäischen Filmmarkt geschafft haben und mittlerweile sich sogar zunehmender Beliebtheit erfreuen, wird die indische Filmindustrie noch immer eng an die Bollywoodproduktionen geknüpft, die hierzulande nicht immer den ansehnlichsten Ruf haben. Doch Gangubai Kathiawadi, der bei der diesjährigen Berlinale Premiere feierte, versucht neue Wege zu gehen.

Modern und frisch inszeniert präsentiert uns der Autorenfilmer Sanjay Leela Bhansali einen unfassbar starken indischen Film, welcher sich durch brachiale Themen, großartige Schauspielkunst, mitreißende Musik, angenehm dezenten Humor, erschreckende und schmerzhafte Brutalität, intrigante Spiele, akrobatische Tanzeinlagen sowie eine dramatische Heldinnenreise auszeichnet. Gleichzeitig sehen wir jedoch kein verblümtes und buntes Bollywoodtreiben, sondern vor allem eine Protagonistin mit schwerwiegenden Lastern, dezente und blassere Farben, als wir es gewohnt sind und einen inszenatorischen Stil, wie er in den USA gängig ist. Insbesondere die Kulissen, die Indien in den 60er Jahren zeigen sollen, könnten teilweise von Tarantino entführt wurden sein. Auch wenn der Gesamtproblematik noch mehr Aufmerksamkeit hätte geschenkt werden können, so ist dieser Film als biographische Inszenierung doch äußerst spektakulär und positiv überraschend.

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Gangubai Kathiawadi

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Kamathipura is a district of the Indian metropolis Mumbai (Bombay), which is also the capital of the state of Maharashtra in the west of the country. Similar to New York or Malta’s capital Valetta, the essential center of the city is located on a headland jutting out into the open sea. At about the tip of it lies that very neighborhood of Kamathipura, which today is in high-priced patch of earth that is becoming more and more developed and is a great flagship for India’s economy. But this was not always so. Similar to what we last learned from WEST SIDE STORY, many workers (Indian: Kamathis) and also poorer parts of the population once lived there as well, and they were increasingly pushed to the outskirts of the city.

A life for sex work

Not far away, sex workers also saw their financial opportunity. Mumbai is considered one of the largest metropolises for sex work, and the red-light districts still provided employment for some 100,000 to 150,000 women 12 years ago, according to the Berliner Zeitung. In Kamathipura alone, around 20,000 people are said to have still been engaged in this occupation at that time, although the figures are contradictory and inaccurate.[1] For example, other sources report that only 1,600 female workers were still doing this job there in 2009 and as few as 500 in 2018. The problem with this, however, is often that the women do not do it of their own free will, but have mostly been sold into sex work (sometimes even by close relatives) or forced into it. In addition, of course, many children grow up there, often following a similar fate. It is not uncommon for children as young as eleven to be deflowered.

Gangubai Kathiawadi

Gangubai Kathiawadi ©2022 Bhansali Productions | PEN Movies

GANGUBAI KATHIAWADI deals with precisely those sex workers and focuses primarily on the woman of the same name, whose real name was Gangubai Harjivandas, who died in 2008. She is embodied by Mumbai-born actress Alia Bhatt, whose grandmother is Gertrude Hoelzer, who also lives in Berlin. With around 60 million Instagram followers, the 29-year-old is one of the country’s most successful film stars. The film is also based on the book “Mafia Queens of Mumbai” by S. Hussain Zaidis, which was published in 2011 and tells 13 different true stories about women who were involved in criminal events in Mumbai.

Here’s what it’s about…

Ganga is far from the age of consent when she is to be married off to a man. But her fiancé has other plans in mind and a joint trip to Mumbai leads him to sell the girl to an elderly lady. There she is immediately locked in a dark, small room, where she is supposed to get used to her new home and also has to prepare for her future work. Already as a minor she is forced into sex work. She herself suffers greatly, but the other women in the store lovingly take her in and take care of her. However, Gangubai has a strong will, assertiveness and gains strength with every bad experience. Last but not least, she is sometimes abused so badly that she suffers severe injuries. She endures the moment, but makes plans to fight back and put an end to the disastrous treatment in her business.

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Review

Launched in the Berlinale Special Gala section, GANGUBAI KATHIAWADI had its big premiere in Berlin and is probably one of the most unusual films of the Berlinale. As a mix of Bollywood, drama and historical film and with a running time of about 150 minutes, we are presented with rather heavy fare, but strangely refreshing. So far, the Indian film has only been able to establish itself with difficulty in Europe. It will be all the more exciting to see if the local film can present itself in a good light in this country, because it actually gets a theatrical release in Germany shortly after the Berlinale broadcast. Moreover, the work does not correspond to classic Bollywood, as we have often seen with film legend Shah Rukh Khan, whose films sometimes scare themselves over running times of around four hours and have rather unusual narrative styles to offer.

Gangubai Kathiawadi

Gangubai Kathiawadi ©2022 Bhansali Productions | PEN Movies

GANGUBAI KATHIAWADI takes up a massive problem of the Indian population, which is often hushed up far too much. Even in Germany, where many essential social structures are quite well formed, sex work is still a problem that is far too little regulated and through which women often do not enjoy a good reputation. Accordingly, it looks dramatic in India, and this film shows us some very uncomfortable scenes, which internationally seem to already belong to the good tone of a dramatic thriller, but here reflect bitter reality. Dramaturgically, of course, some things have been adjusted and dressed up, but basically the film follows the career of Gangubai Harjivandas quite closely, leaving us partly breathless, but also feverish with the protagonist and her aspiring career path.

Instead of brightly colored, now gloomy and loud

For a long time, Indian cinema was considered prudish and dusty, as kissing and sex scenes were taboo and replaced by lively dance interludes with a musical background. The film here also suggests that this style has not yet completely evaporated, also because the type of production is extremely successful in the home country. Nevertheless, we are shown much rougher scenes than we are used to and get to see only comparatively few musical interludes. This makes it much easier for the European audience to get used to this kind of production. At the same time, however, it is precisely these dance scenes that demand the greatest respect, because they are outstandingly woven into the straightforward story and present impressive choreographies that are timed to perfection. The powerful compositions, which are unusually coarse, could even have been penned by the genius Hans Zimmer.

Gangubai Kathiawadi

Gangubai Kathiawadi ©2022 Bhansali Productions | PEN Movies

In fact, lead actress Alia Bhatt manages to really rock her role and to summon up a respectable range of facets, showing her both as a broken young girl and as a strong, motivated woman. The facial expressions are at the center of the grandiose character interpretation here. The verbal fights with her competitor are just as terrific to watch as her charisma of power and goodness. The good thing about it, however, is that GANGUBAI KATHIAWADI not only celebrates the real person behind it, but also shows us the destructive sides of her again and again, bringing the audience back down to earth.

Gangubai Kathiawadi

Gangubai Kathiawadi ©2022 Bhansali Productions | PEN Movies

Only research brings light into the darkness

For a long time, however, the film struggles with the fact that it is unclear what the scope of the entire story even is. On the one hand, it is unclear whether the story is based on true events or told purely fictitiously. In addition, it is difficult to estimate a time frame, especially since the story is initially told from two time levels, which merge into one in the course of the work. For the Indian population, moreover, the locality may be a familiar one, but international viewers in particular have difficulty assessing and classifying the size and influence of the districts and personalities addressed. Only in rudimentary ways does it become clear time and again that the problems touched upon make up only a tiny fraction of the overall difficulties and that the supposed heroine of the film is far from being able to effect change throughout India with her actions.

Bewertung Michel RieckConclusion

Modern and freshly directed, auteur filmmaker Sanjay Leela Bhansali presents us with an incredibly powerful Indian film, which features brute themes, great acting, stirring music, pleasantly understated humor, terrifying and painful brutality, intriguing games, acrobatic dancing, and a dramatic heroine’s journey. At the same time, however, we don’t see a florid and colorful Bollywood romp, but mainly a protagonist with serious vices, subtle and paler colors than we are used to and a staging style common in the USA. In particular, the backdrops, which are supposed to show India in the 60s, could have been partially hijacked by Tarantino. Even though more attention could have been paid to the overall issue, as a biographical production this film is extremely spectacular and positively surprising.

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Source

[1] Im indischen Mumbai gibt es eines der größten Rotlichtviertel der Welt. Viele der Prostituierten wurden hierher verschleppt: Die Mädchen von Kmathipura, Berliner Zeitung, abgerufen am 25.02.2022

Originaltitel Gangubai Kathiawadi (गंगूबाई काठियावाड़ी)
Kinostart 25.02.2022
Berlinale – Release 16.02.2022
Berlinale – Sektion Special Gala
Länge ca. 152 Minuten
Produktionsland Indien
Genre Biografie | Krimi | Drama | Bollywood
Verleih Paramount Pictures
FSK
FSK 12

FSK 12 ©FSK


Regie Sanjay Leela Bhansali
Drehbuch Sanjay Leela Bhansali | Prakash Kapadia | Utkarshini Vashishtha
Produzierende Sanjay Leela Bhansali | Jayantilal Gada | Arvinder Gill | Pratik Rawal | Vikram Yadav
Musik Sanjay Leela Bhansali | Ankit Balhara | Sanchit Balhara
Kamera Sudeep Chatterjee
Schnitt Sanjay Leela Bhansali | Rajesh Pandey

Besetzung Rolle
Alia Bhatt Gangubai Kathiawadi
Abhinay Raj Singh Gangubai Kathiawadi Brother
Ajay Devgn Karim lala
Indira Tiwari
Vijay Raaz
Varun Akki Mushtaq
Backagaindancer Sunny
Mamta Bajaj Panelist
Sunil Beniwal Namit
Rishabh Bhardwaj Chutiya
Seema Bhargava
Abhirami Bose
Florian Dibra Kevin
Shah Emtiaj Rana

 

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