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Ein Team von National Geographic will unter der Leitung von Prof. Steven Cale (Eric Stoltz) und Regisseurin Terri Flores (Jennifer Lopez) im brasilianischen Dschungel eine Reportage über einen Stamm dort ansässiger Natives drehen. Doch auf der Suche nach dem Stamm geschehen seltsame Dinge am laufenden Band. Erst liest die Truppe den sonderbaren Schlangenfänger Paul Sarone (Jon Voight) auf, dann verletzen sich immer mehr Mitglieder und am Ende macht eine gigantische Anakonda Jagt auf die Gruppe.
ANACONDA von 1997 ist ein US-Amerikanischer Horrorfilm, welcher von Plaion Pictures pünktlich zum Start vom neuen ANACONDA mit Jack Black und Paul Rudd neu in 4K veröffentlicht wurde. Ob der trashig angehauchte Film, welche eine der Vorlagen für die Billigfilmschmiede The Asylum war, nun im neuen Glanz erstrahlen kann und die Zuschauenden zu schocken vermag, bleibt jedoch bei seinem Ruf fraglich.
![Eine Person steht bis zur Brust in einem Gewässer und hält mit beiden Händen einen Ast oder Stock, der an einem Baumstamm befestigt ist. Die Person trägt ein ärmelloses Oberteil und hat nasse, dunkle Haare. Im Hintergrund sind Wasser und einige Äste mit Blättern zu sehen. [erstellt mit KI]](https://riecks-filmkritiken.de/wp-content/uploads/2025/12/anaconda_q2LCTP-1391x933.webp)
Anaconda ©1997 PLAION Pictures
Spaß, nicht Realismus
ANACONDA ist mit Schauspielenden wie Jennifer Lopez, Ice Cube, Owen Wilson oder Danny Trejo sympathisch besetzt, wobei der eigentliche Hauptdarsteller Jon Voight als einer der neuen Hollywoodbotschafter von Donald Trump sowie seinen politischen Einstellungen mittlerweile einen faden Beigeschmack hinterlässt. Umso mehr passt es, dass dieser den schrulligen Schlangenjäger verkörpert, dessen Intentionen nie ganz durchkommen. Das Schauspiel ist jedoch jederzeit herrlich trashig overacted.
Dass dabei keiner der Beteiligten wie eine Crew von einem Dokumentarfilm wirkt, verwundert die Zuschauenden nicht wirklich. Zwar will ANACONDA gelegentlich den Eindruck vermitteln, dass Wissen gelehrt wird, aber dies geschieht durch solch eine testosterongeladene Art und Weise, sodass die Rezipienten vor Fremdscham eine Gänsehaut bekommen. Das ist nicht mal so cringe unterhaltsam wie bei TOP GUN, sondern einfach nur billig.
Ein Schrecken ohne Schlange
Die namensgebende Schlange selbst ist eine Mischung aus praktischen Effekten und CGI, welches typisch für die 90er heutzutage schnell erkannt wird, wodurch ANACONDA jedoch in seinem nostalgischen B-Movie-Charme so richtig aufgehen kann. Auch, wenn die Zuschauenden jederzeit erkennen können, dass die Schlange aus dem Computer kommt, können diese die Actioneinlagen mit dem Reptil auf eine liebevoll trashige Art und Weise genießen.
![Ein Mann in schwarzem T-Shirt und beiger Hose hält eine Schusswaffe mit Zielfernrohr in beiden Händen und zielt nach vorne. Er steht vor einer verwitterten, grauen Betonwand mit sichtbaren Rissen und Rostflecken. Im Hintergrund sind ein Metallregal mit verschiedenen Gegenständen, ein altes Rohrsystem und ein großer Metallzylinder zu sehen. [erstellt mit KI]](https://riecks-filmkritiken.de/wp-content/uploads/2025/12/anaconda_c7X151-1397x933.webp)
Anaconda ©1997 PLAION Pictures
Ein großes Problem mit der Schlange ist jedoch, dass sich ANACONDA zu viel Zeit damit lässt, diese zu präsentieren. Das hier ist kein DER WEIßE HAI, welcher sich mit tiefgründigen Charakteren und Spannungsaufbau erlauben kann, das Erscheinen des Tiers heraus zu zögern. Die Zuschauenden erwarten Action, Blut und viel Schlangen. Da ist ein Showdown im letzten Drittel deutlich zu wenig.
Ungewohntes Synchrondesaster
Die deutsche Synchronfassung von ANACONDA ist leider alles andere als ein Paradebeispiel für Synchronarbeiten. Die Stimmen sind größtenteils unpassend, die Wörter sind gerade im ersten Drittel immer wieder für die Situationen falsch betont und zeitweise wirken die Synchronsprechenden gelangweilt. Trashig angehauchte Filmproduktion hin oder her, aber dennoch dürfen die Rezipienten Qualität erwarten.
Hinzu kommt, dass der Ton von ANACONDA deutlich besser abgemischt sein könnte. Die Sounds sind zwar klar und der Dschungel wirkt dank Hintergrundgeräuschen von Vögeln, Insekten, Affen sowie weiteren Tieren lebendig, jedoch sind die Geräusche gerade in Actionszenen viel zu laut und überschatten Dialoge. Selbst, wenn mit einem Soundsystem an den Toneinstellungen herumgespielt wird, kann wenig aus der Dialoglautstärke herausgeholt werden.
![Ein Mann liegt im Wasser und wird von einer großen, dunkelgrünen Anakonda umschlungen. Die Anakonda hat ein gemustertes, schuppiges Hautmuster. Eine Frau lehnt sich von einem Betonrand über das Wasser und greift nach dem Mann. Im Hintergrund sind Äste und Laub zu sehen. Das Wasser spritzt durch die Bewegung des Mannes und der Schlange. [erstellt mit KI]](https://riecks-filmkritiken.de/wp-content/uploads/2025/12/anaconda_UX2160-1400x906.webp)
Anaconda ©1997 PLAION Pictures
Ein Augenschmaus
Eine Sache muss ANACONDA jedoch gelassen werden: der Film sieht gerade in der neu aufgelegten 4K-Fassung fantastisch aus. Ein klares Bild, satte Farben, authentisches Tropenfeeling und es ist immer noch zu erkennen, dass der Film damals analog gedreht wurde. Im Gegensatz zu James Camerons TERMINATOR 2 oder ALIENS mit vereinzelten 4K-Upscaling ist ANACONDA ein positives Beispiel für Remaster.
Fazit
ANACONDA will unbedingt cool sein, ist sich seiner trashigen Elemente vielleicht zu oft nicht bewusst und nimmt sich dadurch viel zu ernst, wodurch sich die 89 Minuten dennoch wie eine halbe Ewigkeit anfühlen. Schlussendlich bekommen die Rezipienten einfach zu wenig von der Schlange zu sehen. Bleibt nur zu hoffen, dass der neue ANACONDA deutlich sympathischer ist. Die Trailer lassen zumindest hoffen.
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| Originaltitel | Anaconda |
| Kinostart | 11.4.1997 |
| Länge: | 89 minuten |
| Produktionsland | Brazil |
| Genre: | Abenteuer | Horror | Thriller |
| Regie | Luis Llosa |
| Executive Producer | Susan Ruskin |
| Producer | Verna Harrah | Carole Little | Leonard Rabinowitz | Jack Epps Jr. | Beau Marks |
| Kamera | Bill Butler |
| Visual Effects | John Nelson |
| Musik | Randy Edelman |
| Cast | Jennifer Lopez, Ice Cube, Jon Voight, Eric Stoltz, Jonathan Hyde, Owen Wilson, Kari Wührer, Vincent Castellanos, Danny Trejo, Frank Welker |
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![Eine große, grünlich-gelbe Anakonda mit geöffnetem Maul nähert sich einem Mann, der ein helles Hemd trägt. Die Szene spielt in einem bewachsenen, waldartigen Umfeld mit Bäumen und dichtem Laub im Hintergrund. [erstellt mit KI]](https://riecks-filmkritiken.de/wp-content/uploads/2025/12/anaconda_9x3cHr.webp)

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