Review Fakten + Credits


Rezension

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„AVATAR: FIRE AND ASH goes much deeper on our characters, and deep emotional consequences for them.“, sagte James Cameron über den dritten Teil seines epischen Sci-Fi-Spektakels, „The movie is simultaneously unexpected, … and it will also be what you crave.“ Dass der Mittelteil der geplanten Pentalogie genau wie die filmischen Vorgänger Kassenrekorde brechen wird, scheint unvermeidlich. Nicht nur wegen des absehbaren Gewinns gibt der bisher bombastischste Teil der pathetischen White-Savior-Saga, der mit fast 200 Minuten Laufzeit sogar AVATAR: THE WAY OF WATER überdauert, wohl vor allem Cameron, was er will. 

Das ist an erster Stelle das schier endloses Zelebrieren der eigenen Vision mittels einer Inszenierung, die sich mehr mit World Building und visueller Illustration beschäftigt als mit der Entwicklung der Charaktere und ihrer Konflikte. Zweite reiterieren unablässig die gleichen simplifizierten Moralfragen; nicht nur aus den vorangehenden Storyline, sondern deren neuer Episode. Die lenkt den narrativen Fokus von Jake Sullys (Sam Worthington) und Neytiris (Zoe Saldaña) jugendlichen Söhnen Lo’ak (Britain Dalton) und dem in The Way of Water verstorbenen Neteyam (Jamie Flatters) auf deren Adoptivbruder Spider (Jack Champion). 

Zwei humanoide Figuren mit blauer Haut sitzen auf einem Felsen im Wasser unter einem bewölkten Nachthimmel. Die linke Figur berührt sanft das Gesicht der rechten Figur, die lange, lockige Haare hat. Im Hintergrund sind weitere Felsen und ein kleines Feuer zu sehen. [erstellt mit KI]

Avatar: Fire and Ash ©2025 Disney

Weil der bei den Na’vi sozialisierte Menschenjunge besonders in Neytiris Augen eine Bedrohung für ihren neuen Klan darstellt, wollen sie und Jake ihn bei den irdischen Kolonialisten wieder abgeben. Doch auf der Reise mit einem Handelsluftschiff werden sie und die Kinder attackiert vom kriegerischen Klan der Ash People und deren martialischer Anführerin Varang (Oona Chaplin). Die Na’vi-Antagonistin schließt eine gefährliche Allianz mit Sullys Erzfeind Colonel Miles Quaritch (Stephen Lang). Der schematische Plot stagniert in zahllosen Scharmützeln, die in minimaler Variation die gleichen Situationen und Szenarien wiederholen.

Der dramaturgische Rahmen liefert eine maßgeschneiderte Folie für neo-kolonialistische und rechts-libertäre Tropen. Die Spiritualität des Metkayina-Klans, bei dem Sullys Familie Zuflucht gefunden hat, wird zum esoterischen Emblem der Infantilisierung. Parallel dazu wird die Friedfertigkeit der ihnen animistische verbundenen Wahlwesen namens Tulkun durch die von Sully repräsentierte Überlegenheit und westlich-weiße Ratio des Krieges überwunden. Während Varangs Blutrünstigkeit und Machthunger die Taten der irdischen Kolonialisten relativiert, bestärkt Spiders Ausgrenzung das rechte Narrativ eines umgekehrten Rassismus. Das, was das Publikum einer Alt-Right-Ära will, wohl wahr. 

Eine düstere, karge Landschaft mit toten, knorrigen Bäumen auf einem hellen, sandigen oder staubigen Boden. Im Hintergrund ragen mehrere spitze, zerklüftete Felsformationen oder Berge auf, die eine Art Tor oder Durchgang bilden. Im Vordergrund sitzen zwei Personen auf einem Pferd, die in Richtung der Felsformationen blicken. Der Himmel ist bewölkt. [erstellt mit KI]

Avatar: Fire and Ash ©2025 Disney

Fazit

Nahtlos verbundene Hochglanz Special Effects, Performance-Capture und CGI-Settings schaffen technisch beeindruckende, doch seltsam synthetische Protz-Panoramen. Deren derivative Optik dümpelt zwischen Genre-Klischees und exotistischen Tropen. Heroischer Pathos, manipulative Sentimentalität, traditionalistische Werte und martialische Phrasen hämmern unerbittlich den neu-konservativen Duktus der megalomanischen Mär ein. Eine halbwegs originelle neue Nebenfigur bleibt im Schatten des konformistischen Kanon-Ensembles. Visuelle Spielereien wie die Biolumineszenz Pandoras Bewohnender wird zum Kitsch-Vehikel. Erschöpfende Überlänge macht den Mangel an Spannung, emotionaler Anteilnahme und Humor umso deutlicher. Ein seelenloser Superlativ ideologischer Ikonographie.

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Originaltitel Avatar: Fire and Ash
Kinostart 17.12.2025
Länge: 197 minuten
Produktionsland United States of America
Genre: Science Fiction | Abenteuer | Fantasy
Regie James Cameron
Executive Producer Peter M. Tobyansen | Richard Baneham | Rae Sanchini | David Valdes
Producer Jon Landau | James Cameron | Jamie Landau | Brigitte Yorke | Maria Battle-Campbell
Kamera Russell Carpenter
Visual Effects Dan Cox | Charles Lai | Jeff White | Nigel Sumner | Richard Baneham
Musik Simon Franglen
Cast Sam Worthington, Zoe Saldaña, Sigourney Weaver, Stephen Lang, Oona Chaplin, Kate Winslet, Cliff Curtis, Joel David Moore, CCH Pounder, Edie Falco, Brendan Cowell, Jemaine Clement, Giovanni Ribisi, David Thewlis, Britain Dalton, Jack Champion, Trinity Jo-Li Bliss, Jamie Flatters, Bailey Bass, Filip Geljo

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