Bob Marley: One Love |
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Veröffentlichung: 2024-02-14Genre: MusikLänge: 108 minutenBudget: $ 70,000,000 | |
ÜbersichtBiopic über den jamaikanischen Reggae-Künstler Bob Marley. Der Film zeigt nicht nur Rückblicke auf sein frühes Leben, sondern soll sich vor allem auf die Entstehung des Albums Exodus konzentrieren, das 1977 veröffentlicht wurde und das Bob Marley als Teil von Bob Marley and the Wailers aufnahm. Dieses Album ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil es entstand, kurz nachdem der Musiker ein Attentat überlebt hat und aus seiner Heimat Jamaika nach England verbannt worden war. Quelle: www.themoviedb.org |
Rezension
Der episch lange Prolog-Text, mit dem Reinaldo Marcus Green seine Leinwand-Hymne an den ikonischen Titelcharakter eröffnet, ist paradigmatisch passend für das oberflächliche Biopic. Das überwindet nie die konzeptionelle Konventionalität eines gefilmten Wikipedia-Artikels. Dessen gesamte erste Hälfte überspringt die von Frank E. Flowers, Zach Baylin und Terence Winter verfasste Story, zu deren Beginn Bob Marley (energetisch: Kingsley Ben-Adir) mit nur 31 Jahren bereits auf dem Höhepunkt seines Ruhms angelangt ist. Zeit für den obligatorischen Dämpfer.
Selbiger erfolgt in Form eines Mordanschlags auf den Reggae-Star, der mit Gattin Rita (Lashana Lynch) und Manager Don Talor (Anthony Welsh) kurz vor dessen als Friedenszeichen gedachten Smile Jamaica Konzert. Desillusioniert verfrachtet Marley seine Familie in die USA und reist mit seiner Band nach London, wo zwischen den Gegenpolen von Rassismus und Rastafari sein legendäres letztes Album Exodus entsteht. Trotz dieses scheinbar politisch-kreativen Fokus vermittelt die fahrige Handlung nahezu nichts von Marleys Schaffensmodus und Inspiration.
Letztes scheint neben einem vagen Wunsch nach Weltfrieden einzig sein Glaube. Dessen negative Auswirkungen wie die Ablehnung einer modernen medizinischen Behandlung seiner Krebserkrankung und kontroverse Aspekte wie der normalisierte Marihuana-Konsum übergeht der Regisseur diskret. Ein wiederum überausführlicher Epilog-Text unterstreicht, dass BOB MARLEY: ONE LOVE Ereignisse lieber beschreibt, statt bebildert – und nicht ansatzweise so eloquent und evokativ ist wie sein Titelheld. Dessen schillernde Persönlichkeit stagniert zum Klischee-Konglomerat, das gerade das ist, was Marley nie war: angepasst.
Fazit
Nach KING RICHARD beweist Reinaldo Marcus Green erneut sein mangelndes Gespür für die komplexen Prozesse hinter legendären Leistungen. Die sind in der hollywoodesken Hymne in doppeltem Sinn eine Gegebenheit: der Weg zum Ruhm ist bereits begangen, Inspiration kommt von selbst gleich eines göttlichen Geschenks für den Altruismus des Jesus-liken Hauptcharakters. Kingsley Ben-Adirs dynamische Darstellung scheitert letztlich an der unzureichenden psychologischen Differenzierung des charakterlich und körperlich modellhaften Helden einer optisch und dramaturgisch ernüchternd konformen Feel-Good-Fließbandproduktion.
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Originaltitel | Bob Marley: One Love |
Kinostart | 14.2.2024 |
Länge: | 108 minuten |
Produktionsland | United States of America |
Genre: | Musik | Historie | Drama |
Regie | Reinaldo Marcus Green |
Executive Producer | Brad Pitt | Richard Hewitt | Matt Solodky | Orly Marley |
Producer | Robert Teitel | Rita Marley | Cedella Marley | Jeremy Kleiner | Dede Gardner | Katherine Tibbetts | Petra Holtorf | Ziggy Marley |
Kamera | Robert Elswit |
Musik | Kris Bowers |
Cast | Kingsley Ben-Adir, Lashana Lynch, James Norton, Tosin Cole, Umi Myers, Anthony Welsh, Nia Ashi, Aston Barrett Jr., Anna-Sharé Blake, Gawaine 'J-Summa' Campbell, Naomi Cowan, Alexx A-Game, Michael Gandolfini, Quan-Dajai Henriques, David Marvin Kerr Jr., Hector Donald Lewis, Abijah Livingston, Nadine Marshall, Sheldon Shepherd, Andrae Simpson |
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