Rezension
Wenn man eine ganze Handvoll unheimlicher Tropes des Horror-Genres zusammenwirft, muss dabei doch ein Overkill an Grusel herauskommen, oder? Nein. Dieses Fazit ist die einzige halbwegs überraschende Entwicklung in Eli Craigs karikaturistischer Kinderbuch-Adaption CLOWN IN A CORNFIELD. Deren Romanvorlage vermarktet Autor Adam Cesare schon an Filmstudios, bevor das Buch selbst überhaupt veröffentlicht war. Ein überdeutliches Indiz für einen kalkulierten Cash Grab, als der sich die schematische Story auch entpuppt. Das von Craig zusammen mit Carter Blanchard adaptierte Drehbuch versucht nicht mal, ein paar halbwegs originelle Ideen zu liefern oder zumindest die abgestandenen Klischees zu variieren. So hohl wie der Plot sind auch die seelenlosen Repertoire-Figuren.
Deren dumpfeste und anstrengendste ist Craigs Final Girl Protagonistin. Quinn (Katie Douglas) zieht nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater Dr. Maybrook (Aaron Abrams) in das verschlafene Provinznest Kettle Springs. Dort trifft sie neben den üblichen Teenie-Film Stereotypen auf den titelgebenden Clown-Killer verkleidet als Ortsmaskottchens Frendo. Wie sich bald herausstellt, ist es eine Gruppe geschminkter Serienmörder, die Teenies mit Vorliebe im Kornfeld massakrieren. Dass hier keine spektakulären oder kreativen Kills lauern, überrascht wenig. Die an ein Jugendpublikum vermarktete Vorlage ist näher an Massenwaren wie der „Goosebumps“-Serie als SCREAM. Mit letztem teilt der fade Teenie-Slasher einzig die konservative Message.

Clown in a Cornfield ©2025 Constantin Film
Fazit
Wenn ein Film derart generisch ist wie Eli Craigs kalkulierte Slasher-Comedy, rettet ihn höchstens Selbstironie. Doch davon ist die vorhersehbare Fließbandproduktion weit entfernt. Die auf Jump Scares statt Atmosphäre ausgerichtete Inszenierung fühlt sich enorm clever mit ihrer Häme über eine junge Generation, der das Desinteresse an den Belehrungen der alten Generation zum Verhängnis wird. Nicht zufällig repräsentieren die jugendliche Heldin und ihr Arzt-Vater Musterbeispiele einer weißen, able-bodied, monogamen konservativen Mittelschicht. Deren Aufgabe innerhalb des spannungslosen Szenarios ist das Wiederherstellen der Ordnung, die mörderische Anarchie aufstört. Dass die Clowns als Traditionalisten deklariert werden, entspricht einer Alt-Right-Polemik, die Toleranz als gefährliche Normverletzung angreift.
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Originaltitel | Clown in a Cornfield |
Kinostart | 8.5.2025 |
Länge: | 97 minuten |
Produktionsland | United States of America |
Genre: | Horror | Mystery | Thriller |
Regie | Eli Craig |
Executive Producer | Carter Blanchard | Jean-Luc De Fanti | Max Work |
Producer | Petersen Harris | Georges Bermann | Wyck Godfrey | Marty Bowen | Paris Kassidokostas-Latsis | Neil Mathieson |
Kamera | Brian Pearson |
Musik | Brandon Roberts | Marcus Trumpp |
Cast | Katie Douglas, Aaron Abrams, Carson MacCormac, Cassandra Potenza, Verity Marks, Bradley Sawatzky, Vincent Muller, Ayo Solanke, Daina Leitold, Dylan McEwan, Kaitlyn Bacon, Alexandre Martin Deakin, Will Sasso, Kevin Durand, Jean-Jacques Javier |
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