Das Zen-Tagebuch |
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Veröffentlichung: 2022-11-11Genre: DramaLänge: 112 minutenBudget: $ 0 | |
ÜbersichtDer Schriftsteller Tsutomu (Kenji Sawada) lebt allein in einer Berghütte in Nagano. Er sammelt Früchte und Pilze in den Bergen. Außerdem züchtet er Gemüse auf einem Feld. Jeden Tag kocht er seine Mahlzeiten mit diesen natürlichen Zutaten. So kann er den Fluss der Jahreszeiten spüren und sein Buch schreiben. Manchmal besucht ihn seine Lektorin und Freundin Machiko (Takako Matsu). Sie kochen mit saisonalen Zutaten und essen zusammen. Sie haben eine gute Zeit miteinander. Tsutomu scheint ein unbeschwertes Leben zu führen, aber er ist immer noch nicht in der Lage, die Asche seiner toten Frau in einem Grab zu bestatten. Seine Frau ist vor 13 Jahren gestorben. Quelle: www.themoviedb.org |
Rezension
Wenn die überschaubare Anzahl Figuren, die Yuji Nakaes cineastische Chronik durch ein Jahr voller Küchenkunst und Köstlichkeiten begleitet, vom vielschichtigen Geschmack simpler Speisen schwärmen, ist dies auch eine aromatische Analogie der inszenatorischer Intentionen des Regisseurs. Sein auf Tsutomu Mizukami 1978er Sachbuch, basierendes Drehbuch strebt nach einem meditativen Minimalismus im Einklang mit der im deutschen Titel anklingenden Philosophie. Jene studierte sein fiktives Alter Ego, mit einem Hauch mürrischer Melancholie verkörpert von Kenji Sawada, bevor er mit 13 Jahren das Kloster verließ. Das Gefühl der Unzulänglichkeit, das damals seine Flucht motivierte, bleibt eines der schemenhaften Ereignisse einer Vergangenheit, die den alternde Schriftsteller festhält.
Die Asche seiner vor 13 Jahren verstorbenen Frau evoziert früh auf das übergreifende Motiv der Vergänglichkeit als Voraussetzung jedes Neuanfangs. Mit einem solchen beginnt der harmonische Handlungskreis im Verlauf der Jahreszeiten, die Tsutomus zurückgezogenes Leben in Naganos Bergen bestimmt. Die Monatstitel begleitende Aphorismen unterstreichen das Ideal genügsamer Naturverbundenheit, das sich in den Speisen ausdrückt. Zubereitung und Essen der von Gourmet-Koch Yoshiharu Doi angerichteten Leckereien stehen im narrativen und visuellen Fokus der Episoden, deren Figuren zwischen Schemen und Stereotyp changieren. Tsutomus romantische Gefühle für seine weit jüngere Lektorin Machiko (Takako Matsu) bleibt eines von vielen Geheimnissen der filmischen Fingerübung in kulinarischer Kontemplation.
Fazit
Vier verschiedene Arten des Abschieds – von vertrauten Nachbarn und fernen Freunden, verlorener und erhoffter Liebe – sind die unscheinbaren Höhepunkte Yuji Nakaes delikater Adaption Tsutomu Mizukamis autobiografischen Sachbuchs. Dessen in der japanischen Fassung beibehaltene Originaltitel „12 Monate lang Dreck fressen“ mahnt an die herben Facetten des abgeschiedenen Autorenlebens, die dramaturgisch und ästhetisch frugaler Foodie Fiktion weichen.
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Originaltitel | 土を喰らう十二ヵ月 |
Kinostart | 11.11.2022 |
Länge: | 112 minuten |
Produktionsland | Japan |
Genre: | Drama |
Regie | Yuji Nakae |
Musik | 大友良英 |
Cast | 沢田研二, 松たか子, Naomi Nishida, Toshinori Omi, 檀ふみ, 火野正平, Tomoko Naraoka, Koihachi Takigawa |
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