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Dexter: New Blood

Dexter: New Blood ©2021 Paramount Pictures

Eine der erfolgreichsten Serien der 2000er trug den simplen Namen DEXTER. In der Serie haben die Zuschauer*innen den Serienkiller Dexter Morgan begleitet, wie er seinen Trieben nachgekommen ist und am laufenden Band getötet hat. Dabei wurde man in eine moralische Zwickmühle gebracht, denn auf der einen Seite war er ein Mann, der süchtig nach dem Töten anderer ist, auf der anderen Seite war er aber ein durchaus sympathischer Charakter, der anfangs noch wenig Empathie empfunden hat, aber immer mehr seine menschliche Seite entdeckt. Verkörpert wurde der Serienkiller und Forensiker von Michael C. Hall, einem Schauspieler der es geschafft hat sämtliche Facetten seiner Rolle auszufüllen. In acht Staffeln durfte Dexter seiner Mordlust nachgehen, bevor die Serie nach sieben Jahren im Jahr 2013 zu einem Ende geführt wurde. Nun ist Dexter zurück, allerdings nicht mehr im sonnigen Miami, stattdessen in einer verschneiten Kleinstadt im Bundesstaat New York. In der Fortsetzung der beliebten Serie sehen wir erneut Michael C. Hall und Jennifer Carpenter, wie sie das Geschwisterpaar Dexter und Deborah Morgan spielen. Ebenfalls wieder an Bord ist Showrunner Clyde Phillips, der schon seit der ersten Staffel dabei war.

Darum geht es…

Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen, seitdem Dexter Morgan (Michael C. Hall) seinem Leben in Miami den Rücken gekehrt hat. Nachdem die Polizei herausgefunden hat, dass er für unzählige Morde in Miami und Umgebung verantwortlich war, hat er seinen Tod vorgetäuscht und lebt nun als Jim Lindsay im kleinen Ort Iron Lake, New York. Bisher führt er hier ein friedliches Leben, auch seinen Drang zu töten hat er unter Kontrolle. Er scheint sich zu einem durchschnittlichen Kleinstädter entwickelt zu haben, mit einem kleinen Häuschen im Wald, einem festen Job und einer glücklichen Beziehung. Seine Freundin Angela (Julia Jones) ist Polizei Chief in Iron Lake und seit Jahren mit der Aufklärung mysteriöser Vermisstenfälle beschäftigt, doch bisher ohne jede Spur. Immer wieder verschwinden Junge Frauen in Iron Lake, verlorene Reisende, auf deren Route sich die Kleinstadt befindet.

Trotz seiner früheren Arbeit als Forensiker will Dexter sich nicht in die Arbeit von Angela einmischen, er möchte nur in Frieden leben. Doch seine Vergangenheit holt ihn ein, als er auf Matt Caldwell (Steve M. Robertson) trifft. Caldwell soll für den Tod an fünf Menschen verantwortlich sein. Wie ein süchtiger verfällt Dexter in alte Muster. Als wäre das nicht schon schlimm genug, steht kurze Zeit später ein Teenager in Dexters Haus, zu dem er eine ganz besondere Verbindung hat.

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Rezension

Schon die Serie DEXTER war nicht das Beste, was es in der Serienwelt gab, vieles wirkte schon damals sehr an den Haaren herbeigezogen. Allein die Tatsache, dass es in jeder Staffel einen neuen, noch schlimmeren Serienkiller gab wirkte sehr konstruiert. Allerdings war die Serie für damalige Verhältnisse neuartig und innovativ und aufgrund der geringen Auswahl, vor Zeiten des Streamings wurde DEXTER zu einem großen Erfolg. Da wir uns aber mittlerweile im Jahr 2022 befinden und jedes Jahr neue und vor allem kreative Serien erscheinen, wirkt DEXTER: NEW BLOOD etwas aus der Zeit gefallen. Es wird versucht eine ähnliche Geschichte wie damals zu erzählen, was teilweise etwas befremdlich wirken kann. Allerdings ist DEXTER: NEW BLOOD vermutlich keine Serie, die sich jemand ohne jegliche Vorkenntnisse ansehen wird. Mit dieser Serie bekommt man eine solide Fortsetzung einer beliebten Serie, die das Rad nicht neu erfindet, aber gerade Fans abholen wird. Wenn man bereits DEXTER verfolgt hat, fühlt man sich bei DEXTER: NEW BLOOD wie ein eine nostalgische Decke eingewickelt, mit einem warmen Becher Erinnerungen auf dem Tisch.

Dexter: New Blood

Dexter: New Blood ©2021 Paramount Pictures

Die Serie setzt voll und ganz auf die Stärken vergangener Zeiten. Dexter Morgan lebt mit seinem düsteren Geheimnis im Verborgenen, er versucht ein normales Leben unter dem Radar zu führen, befindet sich dabei nah an der Polizei und muss sich mit einem Serienkiller rumärgern. Dabei kommt es immer wieder zu Situationen, in denen es kurz davor ist, dass ihm jemand auf die Schliche kommt. Alles ist wie früher. Genau diese Nostalgie wird ausgenutzt, dabei kommt es immer wieder zu Bezügen zu vorigen Staffeln und zu Gastauftritten von alten Bekannten. Auch wenn man als Fan voll abgeholt werden wird, muss man der Realität ins Auge sehen, dass doch einiges sehr stark konstruiert wirkt. Geht man zu sehr mit der Lupe an die Handlung, wird man feststellen, dass vieles völlig unlogisch ist. So hat der Gegenspieler beispielsweise ein unterirdisches Versteck, irgendwo am Waldrand, von dem niemand Mitbekommen hat, wie es gebaut wurde. Außerdem beginnt Polizei Chief Angela irgendwann mit einer Podcasterin zu kooperieren, was ebenfalls sehr befremdlich wirkt. Durch solche Handlungsstränge fühlt sich die Serie häufig so an, als würde man eine Junge Zielgruppe ansprechen wollen. Man setzt auf Medien wie True Crime Podcasts, oder erzählt Geschichten um Teenager, die für die Kernzielgruppe der DEXTER Fans eher nervig sind.

Dexter: New Blood

Dexter: New Blood ©2021 Paramount Pictures

Mörderisch guter Hall

DEXTER: NEW BLOOD lebt im Grunde genommen von der namensgebenden Hauptfigur. Sobald man Michael C. Hall in seiner bekanntesten Rolle sieht, fühlt man sich als würde man einen guten Freund treffen, den man seit Jahren nicht gesehen hat. Man merkt dem Schauspieler an, dass er, wie bereits damals, eine große Freude an der Darstellung des Serienkillers hat. Ihm gelingt erneut der Spagat zwischen dem wahnsinnigen Killer und dem introvertierten Bürger. Wie damals auch, glänzt er in den Szenen, in denen er ein Opfer auf dem Tisch hat. In diesen Momenten zeigt er seine wahre Natur, während er sonst eine Rolle spielt. Ebenso muss man Clancy Brown als Kurt Caldwell hervorheben, ein Geschäftsmann, der auf der Suche nach seinem verschwundenen Sohn ist. Er verkörpert einen Geschäftsmann, der eine mächtige Figur in Iron Lake ist und nicht davor zurückschreckt seine Macht auszunutzen und Gefallen einzufordern.

Leider gibt es auch eine Figur, die negativ hervorsticht. Wir sehen Jack Alcott als Harrison Morgan, Dexters Sohn. Es wurde versucht einen Schauspieler zu besetzen, der eine ähnliche Kälte ausstrahlen kann wie Michael C. Hall, allerdings wirkt Alcotts Schauspiel eher hölzern, als kühl und berechnend. Zudem ist die Serie nicht gerade subtil, was die Einführung des Gegenspielers betrifft. Anfangs wird hier noch eine maskierte Gestalt dargestellt, wenn man aber genau hinsieht, kann man sofort erkennen, wer neben Dexter der zweite Serienkiller in Iron Lake ist.

Fazit

DEXTER: NEW BLOOD ist eher eine Serie für Fans, als für Neueinsteiger. Wenn man bereits damals DEXTER verfolgt hat, und bereit ist ab und zu mal ein Auge zuzudrücken, wird man eine gute Zeit mit der Serie haben. Die Serie fühlt sich an wie eine Zeitreise in die Blütezeit des Serienkillers. Insbesondere Michael C. Hall glänzt erneut in seiner Paraderolle, was man leider nicht von allen Schauspieler*innen sagen kann. Für Fans lohnt sich ein Blick, alle anderen finden vermutlich bessere Alternativen.

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Zehn Jahre sind vergangen, seitdem der Serienkiller Dexter Morgan (Michael C. Hall) seinen Tod vorgetäuscht hat. Vorbei sind die Zeiten im warmen Miami, mittlerweile lebt er unter dem Namen Jim Lindsay in der kleinen Stadt Iron Lake und versucht ein ruhiges Leben zu führen. Doch nach einigen Jahren in Abgeschiedenheit soll ihn seine Vergangenheit einholen.

DEXTER: NEW BLOOD ist die Fortsetzung zur beliebten Serie DEXTER, die zwischen 2006 und 2013 auf dem Pay-TV Sender Showtime lief. In dieser Serie werden die Fans von damals angesprochen und es wird voll auf Nostalgie gesetzt. Gerade wenn man früher Spaß an den Geschichten um den Serienkiller hatte, wird man auch mit dieser neuen Story Freude haben. Wie bereits damals, darf man die Logik aber nicht zu sehr unter die Lupe nehmen.

Die größte Stärke der Serie ist Michael C. Hall in seiner Paraderolle. Man merkt dem Schauspieler an, wie viel Freude er hat, noch einmal den Serienkiller zu verkörpern. Er ist sowohl introvertierter Bürger, als auch wahnsinniger Killer und kehrt zu alten Stärken zurück. Leider kann man das nicht über alle Figuren sagen. Insbesondere die Performances einer zentralen Teenager-Figur wirkt sehr hölzern. Fans sollten einen Blick wagen, für alle anderen gibt es sicher bessere Alternativen.

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Dexter: New Blood

Dexter: New Blood ©2021 Paramount Pictures

Originaltitel Dexter: New Blood
Serienstart 07.11.2021
Länge 10 x ca. 44-59 Minuten
Produktionsland USA
Genre Krimi | Drama | Mystery
Verleih Paramount Pictures
FSK unbekannt

Regie Marcos Siega | Sanford Bookstaver
Drehbuch Alexandra Franklin | Jeff Lindsay | Marc Muszynski | Clyde Phillips | Kirsa Rein | Alexandra Salerno | Scott Reynolds | Warren Hsu Leonard | David McMillan | Tony Saltzman | Veronica West | Adam Rapp
Produzierende Adam Brightman | Bill Carraro | Sara Colleton | John Goldwyn | Michael C. Hall | Megan Jahoda | Warren Hsu Leonard | Clyde Phillips | Scott Reynolds | Marcos Siega
Musik Pat Irwin
Schnitt Katie Ennis | David Leonard

Besetzung Rolle
Michael C. Hall Dexter Morgan
Jack Alcott Harrison Morgan
Julia Jones Angela Bishop
Johnny Sequoyah Audrey Bishop
Alano Miller Logan
Jennifer Carpenter Debra Morgan
Clancy Brown Kurt Caldwell
David Magidoff Teddy Reed
Oscar Wahlberg Zach
Andrew Fama Scott
Jamie Chung Molly Park
Katy Sullivan Esther
Michael Cyril Creighton Fred Jr.
Gizel Jimenez Tess

 

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