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Review

DOWNTON ABBEY ist eine Erfolgsgeschichte und erfreut sich europaweit großer Beliebtheit. Doch nach sechs Staffeln der Serie und bereits zwei Filmen, soll die dramatische Seifenoper mit dem dritten Film DOWNTON ABBEY: DAS GROẞE FINALE ihr wohlverdientes Ende finden. Die bisherigen Filme kamen bei den Fans der adeligen Familie bisher großartig an, wodurch die Erwartungen Dieser nicht höher sein könnten.

Die Story spielt in den 30er Jahren und damit in einer weltbewegenden Zeit, die auch der Familie Crawley einiges abverlangt. Doch das Hauptaugenmerk liegt hier allein auf Lady Mary (Michelle Dockery), welche seit je her als Star der High Society galt, sich aber durch eine Scheidung nicht unbeliebter hätte machen können. Die Familie und der Patriarch Lord Grantham (Hugh Bonneville) stehen nicht nur hinter Lady Mary, sondern wollen auch den Rücken dieser stärken. Genug Material für ein vielversprechendes Finale.

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Keine halben Sachen

DOWNTON ABBEY: DAS GROẞE FINALE macht nicht den Fehler, unwissende Menschen mitnehmen zu wollen. Wer noch nie eine einzige Folge der Serie oder die vorherigen Filme gesehen hat, ist aufgeschmissen. Kein Rückblick, kein Vorstellen der Charaktere, oder gar eine Zusammenfassung der Rahmenhandlung. Und das ist gut, denn so kann sich der Film in seinen 123 Minuten voll und ganz auf die Charaktere, das Verneigen vor der Legacy und sein spannendes Finale fokussieren.

Ich muss zugeben, dass ich mich selbst nicht zu den größten Fans der Reihe nennen kann. Jedoch hatte DOWNTON ABBEY: DAS GROẞE FINALE in der Pressevorstellung etwas magisches an sich. Das liegt einerseits an der perfekten Mischung aus Kitsch, Humor, Drama und Romantik, welche das Drehbuch von Julian Fellowes bietet, aber andererseits nochmal viel mehr am Publikum und den eingefleischten Fans im Publikum. Wenn die Begeisterung der Fans auf einen selbst überschwappt, entsteht ein wohliges Gefühl, welches selten in einem Kinosaal zu spüren ist.

Männer in Uniformen stehen in einer aufgeräumten Küche vor einer Tafel mit gefüllten Schüsseln, an der mehrere Frauen in Kochschürzen stehen

Downton Abbey: Das große Finale ©2025 Focus Features

Britisch durch und durch

DOWNTON ABBEY: DAS GROẞE FINALE ist spätestens, wenn es um den Humor geht, seine britische Herkunft anzumerken. Die Witze, spitzen Bemerkungen und humoristischen Seitenhiebe treffen immer und sind teils bitterböse. Wie das Publikum es von dem britischen Humor eben erwarten kann. Herzliche und tiefe Lacher sind hier vorprogrammiert. Selbst wenn die Zuschauenden die Charaktere noch nicht einmal gut kennen.

Typisch britisch ist im Humor auch der Verweis auf Sozialismus und linke Ideale, wenn sich Protagonisten gutmütig geben. Einerseits ist es lustig und passt zum Setting, zeigt dadurch aber auch andererseits, was für eine Romantisierung, Verklärung sowie Verherrlichung der High Society DOWNTON ABBEY: DAS GROẞE FINALE am Ende ist. Familie Crawley ist selbstredend immer gutherzig und Bedienstete wie Mr. Carson (Jim Carter) haben selbst vor dem Ruhestand Angst, da es sie vor ihren Lords und Ladys trennt.

schick gekleidete Männer und Frauen stehen in einem Zimmer mit Kronleuchter um einen Mann herum, der an einem Klavier sitzt und spielt

Downton Abbey: Das große Finale ©2025 Focus Features

Diese kapitalistische und adelige Verklärung ist für eine Seifenoper mit Hang zum Kitsch wie  DOWNTON ABBEY: DAS GROẞE FINALE jetzt kein großes Hindernis, muss aber dennoch benannt und den Zuschauenden bewusst gemacht werden. Denn auch, wenn die Serie und Filme keine tiefe antikapitalistische Kritik sein wollen, muss das Publikum auch keine Lobsingerei unterbewusst über sich ergehen lassen.

Goldener Glanz mit Macken

DOWNTON ABBEY: DAS GROẞE FINALE sieht fast zu jeder Zeit fantastisch aus und kann das Feeling vom Prunk und Glanz des Adels treffend transportieren. Zum Budget ließ sich nicht viel herausfinden, jedoch fielen die Vorgängerfilme bisher auch durch geringe Budgets aus, was das Aussehen des Films umso bemerkenswerter macht. Jedoch gibt es die Momente, die zwar fantastisch aussehen, aber wie eine Serie gefilmt wurden.

Und auch beim Schauspiel stechen besonders Sophie McShera, Brendan Cole, Jim Carter sowie Elizabeth McGovern mit einer Leistung heraus, welche an Serienproduktionen erinnert, was umso mehr im krassen Kontrast zu den Kollegen wie Paul Giamatti, Allessandro Nivola, Hugh Bonneville oder Michelle Dockery steht. Jedoch stört es bei DOWNTON ABBEY: DAS GROẞE FINALE nicht wirklich, da die Ursprünge des Franchise in der Serie DOWNTON ABBEY liegen.

aus einem schwarzen Auto steigt eine Frau im blauen Kleid, ein Mann im schwarzen Anzug hält ihr die Hand, Soldaten schirmen sie ab

Downton Abbey: Das große Finale ©2025 Focus Features

Trotz all der Höhen…

Auch wenn DOWNTON ABBEY: DAS GROẞE FINALE nicht-Fans wie mich fast konstant begeistern konnte, gibt es immer wieder die Hänger, die aber für eine dramatische Seifenoper, die der Serienursprung nun mal ist, natürlich sind. Wenn Zuschauende jedoch nicht mit dem Genre vertraut sind, dann plätschern einzelne Momente immer wieder vor sich hin. Denn bis auf das Drama der Reichen und die schmachtenden Blicke der Bediensteten passiert meist eher wenig.

Fazit

DOWNTON ABBEY: DAS GROẞE FINALE ist ein finaler Abschluss definitiv anzumerken. Und dieser bereitet dem Publikum Spaß, Lacher sowie emotionale Momente. Selbst als nicht-Fan lassen sich Rezipienten von der emotionalen Fahrt der Fans mitreißen. Ich beispielsweise hatte noch nie so viel Spaß mit einem Film, dessen Franchise ich kaum kenne. Wer also DOWNTON ABBEY seit jeher verfolgt, hat mit DOWNTON ABBEY: DAS GROẞE FINALE einen Pflichtbesuch im Kino, vorwiegend in Fangruppen.

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Review Fakten + Credits


Originaltitel Downton Abbey: The Grand Finale
Kinostart 10.9.2025
Länge: 123 minuten
Produktionsland United Kingdom
Genre: Drama | Liebesfilm
Regie Simon Curtis
Producer Julian Fellowes | Gareth Neame | Liz Trubridge | Nigel Marchant | Mark Hubbard
Kamera Ben Smithard
Musik John Lunn
Cast Michelle Dockery, Hugh Bonneville, Elizabeth McGovern, Phyllis Logan, Jim Carter, Laura Carmichael, Joanne Froggatt, Allen Leech, Michael Fox, Sophie McShera, Robert James-Collier, Brendan Coyle, Penelope Wilton, Raquel Cassidy, Lesley Nicol, Kevin Doyle, Harry Hadden-Paton, Dominic West, Paul Giamatti, Arty Froushan

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