Drive-Away Dolls |
|
Veröffentlichung: 2024-02-22Genre: KomödieLänge: 84 minutenBudget: $ 8,000,000 | |
ÜbersichtEs geht doch nichts über einen Kurztrip, um auf andere Gedanken zu kommen. Ab ins Auto, Musik an, den Highway entlangbrausen, Abenteuer erleben und grenzenlose Freiheit genießen: So jedenfalls stellen sich die frisch getrennte Jamie und ihre Freundin Marian ihren Roadtrip nach Tallahassee im sonnigen Florida vor. Doch natürlich kommt alles ganz anders. Denn die beiden jungen Frauen ahnen nicht, dass ihnen durch einen Irrtum ein Mietwagen ausgehändigt wurde, in dessen Kofferraum sich höchst brisante Fracht befindet. Bald müssen die Freundinnen feststellen, dass einige ebenso zwielichtige wie unfähige Gestalten hinter ihnen her sind, die es auf die geheimnisvolle Ladung abgesehen haben. Ein aberwitziger und spannungsgeladener Road-Trip nimmt seinen Lauf... Quelle: www.themoviedb.org |
Rezension
„Being married to Ethan and being queer, there’s always a little disconnect sometimes“, sagte Tricia Cooke kürzlich in einem Interview über ihr Drehbuch-Debüt, das dies in jeder Signal-Szene und jedem demonstrativen Dialog deutlich macht. Authentische queere Charaktere, queeren Humor und queere Romantik oder Erotik sucht man man vergebens in der Krimikomödie um die sextolle Jamie (Margaret Qualley), die nach der Trennung von Polizistinnen-Freundin Sukie (Beanie Feldstein) Bestie Marian (Geraldine Viswanathan) auf einem Trip nach Florida begleitet. Der dabei genutzte Leihwagen hat allerdings brenzligen Ballast an Bord. Außer dem Kopf eines von Pedro Pascal verkörperten Gangsters sind das Politiker-Penissen abgeformte Dildos.
Die nimmt Jamie umgehend in Gebrauch, denn Sex ohne Penis kann sich Cooke nicht vorstellen. Jedenfalls nicht sonderlich gut. Das belegen die übrigen Sexszenen, die alle wirken wie Soft-Porno-Klischees für alte weiße Männer. Letzte waren jeher Zielgruppe der Coen-Filme und sind es auch bei diesem. Der betrachtet die amourösen Eskapaden, die Cooke mehr beschäftigen als der Crime-Plot mit voyeuristischer Neugier aus einem bezeichnend beschränkten Blickwinkel. Queer ist gleich lesbisch, was auch die Ace-Vibes aussendende Marian lernen muss. Umgekehrt fügt Jamie sich ins monogame Muster nach Vorbild ihrer Schöpferin und deren Gatten Ethan Coen. Der inszenierte die mit psychedelischen Traumsequenzen gestreckte Story.
Fazit
Dem charakteristischen Witz klassischer Coen-Filme nährt sich der Crime-Caper nur in den vereinzelten Cameos, die den Eindruck erwecken, niemand habe auf den weder sonderlich amüsanten noch spannenden Road Trip mitkommen wollen, und den Kurzauftritten des Gauner-Trios (C.J. Wilson, Coleman Domingo und Joey Slotnick). Letztes entspricht denn auch dem üblichen Figuren-Repertoire seiner Werke. Unter denen wirkt die forcierte Lesbians-on-the-Run-Farce, die ihren überschaubaren Charme den drei Hauptdarstellerinnen verdankt, wie ein halbherziges Zugeständnis an seine Partnerin, die auch mal einen Film schreiben wollte. Und in ein LGBTQ+-Magazin, wo sie erzählen kann, wie „queer“ ihre straighte Ehe sei. Zweites wahrscheinlich mehr als Erstes.
Wie hat Dir der Film gefallen?
Originaltitel | Drive-Away Dolls |
Kinostart | 22.2.2024 |
Länge: | 84 minuten |
Produktionsland | United Kingdom |
Genre: | Komödie | Krimi |
Regie | Ethan Coen |
Producer | Ethan Coen | Tricia Cooke | Tim Bevan | Eric Fellner | Robert Graf | Karen Ruth Getchell | Liz Tan |
Kamera | Ari Wegner |
Visual Effects | Michael Huber | Franz Brandstaetter | Craig Crawford | Benedikt Laubenthal |
Musik | Carter Burwell |
Cast | Margaret Qualley, Geraldine Viswanathan, Beanie Feldstein, Joey Slotnick, C.J. Wilson, Colman Domingo, Pedro Pascal, Bill Camp, Matt Damon, Connie Jackson, Annie Gonzalez, Gordon MacDonald, Sam Vartholomeos, John Menchion, Michael Counihan, Abby Hilden, Haley Holmes, Fatima Fine, Sam Mazzei, Jordan Zatawski |
Wie hat dir der Film gefallen?
[…] This piece first appeared … […]