Darum geht es…
Er ist Filmemacher, sie ist Schauspielerin. New York ist der Ort ihrer Träume. Doch Träume reichen nicht zum Leben. Das Paar muss sich entscheiden, was ihnen im Leben wichtiger ist. Wollen sie zusammen sein oder wollen sie den Wunsch Filme zu machen vorziehen?
Rezension
Alle wissen, dass Filmemacher nicht reich sind, sagt Ram (Dayahang Rai) zu seiner Frau Maya (Asha Magrati). Ob es nun der Griff zur Fernbedienung ist, um sich einen Film im Heimkino anzuschauen, oder der Klick in eine Mediathek, wer denkt von uns im Publikum über die Produktionsbedingungen nach? Einen Film zu drehen, dauert mitunter Jahre, wovon leben die, die diese Filme machen? Ein Festival verspricht ein Publikum, eventuell einen roten Teppich. Begegnungen und sicherlich auch etwas Glamour, Aufregung auf beiden Seiten. Publikum und Filmteam. Aber die Realität hat noch eine andere Seite. Die Covid-19-Pandemie hat zum Beispiel aufgedeckt, wie dürftig die Absicherung von Kreativen ist. Das zum einen.
Der Regisseur Deepak Rauniyar und seine Co-Autorin Asha Magrati, die hier die eine Hauptrolle spielt, setzen ganz woanders an. Nöte, die nicht nur Filmemacher und Filmemacherinnen kennen, sondern unzählige Zeitbeschäftigte und Niedriglöhner. Wenn die Arbeit die Seele frisst, oder zuerst einmal die Zeit. Die gemeinsame Zeit. Ram, der Regisseur, scheint desillusioniert und erwägt, nach Nepal, der Heimat der beiden, zurückzukehren. Dort könnte er auch einen anderen Job finden. Sie hat das Angebot bekommen, bei einer reichen Familie im Haushalt zu helfen. Sie müsste eben nur einige Nächte in der Woche dort im Haushalt der Arbeitgebenden verbringen. Sie wären getrennt, sie könnte ihm aber seinen Traum als Filmemacher zu arbeiten, erfüllen.
Die Kamera ist ruhig. Gedreht wurde nur in Innenräumen. Das muss nicht an der Zeit liegen. Man denkt ja immer gleich an die erschwerten Produktionsbedingungen in Zeiten der Pandemie. Die Beschränkung auf die Innenräume zeigt vielmehr, dass die beiden in einem Raum leben, in dem sie gemeinsam ohne die Welt und die Anforderungen da draußen leben können. Intimität und Unversehrtheit, ein Rückzugsort genauso wie ein Arbeitsort und ein Ort der beiden gehört. Die Ausstattung zeigt Bücherregale, ein Laptop, auf dem er an seinen Film arbeitet. Auch wenn kaum Licht in die Räume fällt, strahlt es ein Minimum an Wärme aus. Überschattet wird die Atmosphäre also nur von den Sorgen, um die existenziellen Sorgen. Die wohl keinem fremd sind.
Fazit
Ein kurzer Kurzfilm zeigt die Welt des Filmemachens von einer persönlichen und existenziellen Seite. Der Regisseur Deepak Rauniyar stellte bereits 2012 einen Film auf der Berlinale vor. Sein letzter Film, WHITE SUN wurde von Nepal ins das Oscar®-Rennen um den besten internationalen Film geschickt. Vielleicht ist die Lehre aus dem Dilemma in dem zwei, für die Filme machen ein Herzenswunsch ist, aber auch, dass wir unsere Mitmenschen gut behandeln mögen.
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Originaltitel | Four Nights |
Berlinale – Release | 11.02.2022 |
Berlinale – Sektion | Shorts |
Länge | ca. 16 Minuten |
Produktionsland | USA | Mexiko | Nepal |
Genre | Drama |
Verleih | unbekannt |
FSK | unbekannt |
Regie | Deepak Rauniyar |
Drehbuch | Deepak Rauniyar | Asha Magrati |
Produzierende | Deepak Rauniyar | Asha Magrati | Edher Campos | Mark Ellam | Dayahang Rai |
Kamera | Mark Ellam |
Schnitt | Deepak Rauniyar |
Besetzung | Rolle |
Asha Magrati | Maya |
Alan R. Milligan | Stimme |
Dave Monahan | Stimme |
Dayahang Rai | Ram |
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