Romantische Komödien werden als Filmgenre oft unter Filmliebhabern belächelt. Es gibt immer noch Meinungen darüber, dass dieses Genre in erster Linie nur für Frauen gedacht ist. Kinos vermarkten oft solche Genrefilme als „Lady Day“ bei ihren Erstaufführungen. Oft wird darüber geredet, dass romantische Komödien das immer selbe Schema aufweisen. Die Protagonisten beginnen Gefühle füreinander zu haben. Es folgen die üblichen Konflikte in ihrer Beziehung, um zum Schluss glücklich zueinander wiederzufinden. Ist dies bei KÜSS MICH, MISTKERL! auch der Fall? Hierbei handelt es sich um Peter Hutchings drittem Film, welcher auf dem Roman von Sally Thorne basiert. In den Hauptrollen sind Lucy Hale und Austin Stowell zu sehen. Lucy Hale wurde vor allem durch ihre Rolle in PRETTY LITTLE LIARS bekannt. Austin Stowell spielte in bekannten Filmen wie WHIPLASH oder 12 STRONG mit. Ob das Konzept ‘In der Liebe übersteht man auch die gemeinsamen Konflikte zusammen’ in KÜSS MICH, MISTKERL! aufgeht, ist unterschiedlich zu betrachten.
Darum geht es…
Lucy Hutton (Lucy Hale) und Joshua Templeton (Austin Stowell) sind beide sehr angesehene Angestellte bei einem der wichtigsten Geschäftsführer eines Verlages. Da ihre beiden Geschäftsführer nun gemeinsam als eine Firma agieren, arbeiten Lucy und Joshua sogleich gemeinsam. Sie können sich vom erstem Tag an nicht ausstehen und lieben es jeden Tag gegenseitig zu konkurrieren. Beide sind komplett verschieden und haben einen unterschiedlichen Draht zu ihren anderen Kollegen und Kolleginnen. Als an einem Tag eine mögliche Beförderung durch ihre Vorgesetzten angekündigt wurde, können Lucy und Joshua es kaum abwarten zu zeigen, wer als erstes die Beförderung verdient. Es beginnt für beiden ein Wettstreit, während Lucy und Joshua überraschenderweise langsam sich näherkommen. Aus Hass werden langsam Gefühle und aus Gefühlen wird langsam etwas Ernstes.
Rezension
In erster Linie sollte eine gute romantische Komödie unterhalten. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde das KÜSS MICH, MISTKERL! mich nicht unterhalten hat. Hutchings neuer Film erfindet das Rad nicht neu, und vor allem für Genrefans ist es ein durchaus solider Film geworden. Ich kann verstehen, wenn viele mit dem Film nichts anfangen können und ich kann auch die positiven Kritiken nachvollziehen. Eine weitere wichtige Stärke, die eine romantische Komödie besitzen sollte, ist eine gelungene Chemie zwischen den Hauptrollen. Tatsächlich funktioniert meiner Meinung nach sehr die Anziehungskraft zwischen Hales und Stowells Rollen. Man kauft die Chemie zwischen den beiden zu jeder Sekunde ab. Auch wenn für den einen oder anderen manche Situationen zu arg konstruiert wirken, kann es auch für andere charmant dargestellt sein. Tatsächlich agieren im Film Lucy und Joshua durchaus sehr kindlich. Dies ist oft der Fall, wenn sie beide sich gegenüberstehen. Wenn man schonmal verliebt war, dann gab es bestimmt eine Situation wo man ähnlich reagiert hat.
Auf der suche nach der perfekten Liebe
An dieser Stelle könnte man durchaus kritisieren, dass Romanzen oft den Zuschauenden das Gefühl vermitteln, die perfekte Beziehung zu präsentieren. Dies ist ebenfalls in KÜSS MICH, MISTKERL! der Fall. Während bei vielen Genrefilmen dieses Gefühl überwiegt, und die Hauptrollen oft kaum Charakter besitzen, ist es bei diesem Film nicht so auffällig. Hales und Stowells Rolle sind auf jeden Fall nicht ausgiebig charakterisiert, doch dies fällt nicht überwiegend auf. Dafür lädt die charmante Inszenierung ein, sich auf den Film einzulassen. Ab und zu überwiegt die Hintergrundmusik sehr und droht dabei kitschig zu werden, bis eine Drehbuchentscheidung etwas minimal Frisches wagt. Doch dies bedeutet nicht, dass das Drehbuch völlig gelungen ist, denn ab der Mitte der Handlung fällt es auf, dass die Charaktere sich im Kreis drehen und doch nicht ganz ohne Klischees auskommen. Positiv bleibt, dass Hutchings Film ein Gefühl bei mir hinterlassen hat, dass Partner untereinander nicht komplett dieselben Eigenschaften besitzen müssen, um miteinander harmonieren.
Fazit
In seinem Genre hat Hutchings romantische Komödie KÜSS MICH, MISTKERL! vieles richtig gemacht, doch in seiner Gesamtbetrachtung finden sich die üblichen Schwächen in der Art von Filmen wieder. Fans des Genres kommen definitiv auf ihren Kosten, doch Filmliebhaber, die etwas anspruchsvolles erwartet haben, sollten sich zweimal überlegen, ob sie den Film schauen wollen. Ich finde es wichtig, dass man Hutchings Film aus mehreren Perspektiven betrachtet. Klar ist, hierbei handelt es sich um einen Film, der wenig neues bietet, doch man kann die charmante Umsetzung der Buchvorlage nicht ignorieren. Es kommen ebenfalls die charmante Schauspielleistungen von Lucy Hale und Austin Stowell dazu. Schließlich ist KÜSS MICH, MISTKERL! ein Film, der auf jeden Fall mit Freunden Spaß machen kann. Also orientiert euch an dieser Stelle nicht an der Bewertung des Films, sondern an meiner Rezension.
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Originaltitel | The Hating Game |
Kinostart | 10.03.2022 |
Länge | ca. 102 Minuten |
Produktionsland | USA |
Genre | Komödie | Romanze |
Verleih | SquareOne Entertainment |
FSK |
Regie | Peter Hutchings |
Drehbuch | Christina Mengert | Sally Thorne (Vorlage) |
Produzierende | Brice Dal Farra | Claude Dal Farra | David Garrett | Santosh Govindaraju | Lucy Hale | Brian Keady | Monte Lipman | David Mepham | Dan Reardon | Dana Sano | Austin Stowell | Grant Thompson |
Musik | Spencer David Hutchings |
Kamera | Noah Greenberg |
Schnitt | Jason Nicholson |
Besetzung | Rolle |
Lucy Hale | Lucy Hutton |
Austin Stowell | Joshua Templeman |
Damon Daunno | Danny |
Sakina Jaffrey | Helen |
Corbin Bernsen | Bexley |
Yasha Jackson | Julie |
Sean Cullen | Anthony |
Nance Williamson | Elaine |
Shona Tucker | Jeanette |
Brock Yurich | Mack |
Robby Johnson | Carl |
Tania Asnes | Annabelle |
Nicholas Baroudi | Patrick |
David Ebert | Jaf |
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