Review Fakten + Credits


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Rezension

Jessica Murdock ist auf der Flucht. Vor wem und weshalb sie flieht, kann sich die junge Frau nur vage ausmalen. Ihr Ziel: die Grenze der Vereinigten Staaten zu Kanada, um im Norden ein neues Leben zu beginnen. Eine ihrer Verfolgerinnen ist Elsa Gray, eine erfahrene Spezialagentin des FBI. Die Flüchtige aufzuspüren und zurück an jenen abgeschotteten Ort zu bringen, von dem die junge Frau Hals über Kopf geflohen ist, wird für sie zum dringlichen Versuch, ihr Können trotz ihres angeschlagenen gesundheitlichen Zustands noch einmal unter Beweis zu stellen. Sowohl Elsa, der flüchtenden Jessica als auch dem Publikum entblättert sich die puzzleartige Geschichte, die temporeicher und nervenaufreibender beginnt, als sie sich in ihrer Laufzeit schließlich zusammensetzt, erst nach und nach.

eine gelbliche Wand mit einer braunen Tür, von Innen schlägt eine schreiende Frau mit ihrer Faust gegen das vergitterte Fenster der Tür

New Life ©2024 Drop Out Cinema

Parallel entwickeln sich die zwei Handlungsstränge des schnörkelarm gestrickten Katz- und Mausspiels, das sowohl in Bezug auf seine handelnden Figuren als auch in Bezug auf die Entwicklung seiner überschaubaren Geschichte nur mit einer Handvoll Informationen spielt. Entschlackt von immergleichen Ermittlungsabläufen und nichtssagenden Verfolgungsjagden stehen in NEW LIFE aber nicht nur Rätsel und Wendungen, sondern auch innere und äußere Konflikte seiner beiden Hauptfiguren im Vordergrund. Deren unterschwellige Gemeinsamkeiten verknüpfen beide Handlungsstränge mindestens genau so eng wie Flucht und Spurensuche die Schicksale der Protagonistinnen.

Der Weg ist das Ziel

Bedrohlich schweben bruchstückhafte Erinnerungen über dem ungeplanten Roadtrip Jessicas, der die gegenwärtigen Entwicklungen episodenartig und mit nur wenigen dramaturgischen Spitzen einfängt. Als ebenso fragmentarisch erweist sich die Offenbarung des grundlegenden Mysteriums, dessen Hintergründe und Weiterentwicklungen im Laufe des Films nie gänzlich erschlossen werden. Je deutlicher sich jedoch die Gründe von Jessicas prompter Flucht und die Motivationen ihrer Verfolger abzeichnen, desto zweifelhafter wirkt die tatsächliche Vorgehensweise des FBI. Dessen Strategie und Umgang mit dem lang nur angedeuteten Gesundheitszustand Jessicas verliert seine Stringenz und schlüssige Überlegungen zugunsten einer simplen Spannungsschraube.

eine Frau hockt vor einem großen See, im Hintergrund bauen sich zum Teil schneebedeckte Berge auf

New Life ©2024 Drop Out Cinema

Diese ist letztlich, und vor allem innerhalb der kurzen Laufzeit, für Fans des Genres durchaus effektiv, kann die Geschichte, – eine Art eigene, fiktive Pandemie-Verarbeitung Rossmans – , aber kaum vertiefen. Ähnlich oberflächlich fügt sich der generische Soundtrack um die klassischen Erzählstationen, aus denen in Hinblick auf vereinzelte Horrorelemente das Maskenbild und hin und wieder auch beide Hauptdarstellerinnen, Hayley Erin und Sonya Walger, herausragen. Jenseits effekthascherischen Zuspitzungen und gorehaltigen Eskalationen ist deren finales Aufeinandertreffen ein bemerkenswerterer Schlusspunkt als die eigentliche Schlussszene, welcher als finale Finte sowohl die schlagkräftige Überraschung als auch die Notwendigkeit fehlt.

Fazit

Ohne schnödes Beiwerk und gefällige Effekthascherei konstruiert John Rossman ein solides, sein Potential nie erschöpfendes Mystery-Drama zwischen Oldschool-Thriller, gediegenem Roadtrip und Figurenporträt.

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Zum Mediabook

New Life ist seit dem 13. September als limitiertes und nummeriertes Mediabook erhältlich. Die Veröffentlichung umfasst neben DVD und Bluray-Disc ein mehrseitiges Booklet mit Interviews mit den Regisseur John Rosman und Kameramann Mark Evans sowie verschiedene Einblicke in die Dreharbeiten des Films. Auch auf den Discs bietet das Mediabook üppiges Begleitmaterial, – mit 140 Minuten ist dieses beinah doppelt so lang wie der etwas über achtzigminütige Spielfilm. Dessen Verlauf nimmt die verheißungsvolle Gestaltung der Edition zwar schon voraus, aber immerhin ist das reduziert gestaltete Cover dank abnehmbarer Postermotive auch ohne FSK-Kennzeichnung und Sticker anzusehen.


Review Fakten + Credits


Originaltitel New Life
Kinostart 3.5.2024
Länge: 84 minuten
Produktionsland United States of America
Genre: Horror | Thriller | Mystery | Science Fiction
Regie John Rosman
Executive Producer David Lawson Jr.
Producer Chelsea DeVincent | Mike Marchlewski | Michael Marchlewski | T. Justin Ross
Kamera Mark Evans
Cast Sonya Walger, Hayley Erin, Tony Amendola, Ayanna Berkshire, Jeb Berrier, Blaine Palmer, Betty Moyer, David Loftus, Nick George, Cyndi Rhoads

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