Rezension
Yautja hunt alone. They are friend to no one. Predator to all. So verkündet es ein Text zu Beginn Dan Trachtenbergs Beitrag zu dem nunmehr sechsteiligen Franchise, das er “schockierenden Veränderungen” unterziehen sollte. Das tut das Sci-Fi-Slasher Sequel PREDATOR: BADLANDS denn auch, nur leider nicht unbedingt so, wie man sich “schockierend” allgemein hin vorstellt. Der einleitende Code der Yautja, wie die Spezies des Predators im fiktiven Universum um den ultimativen Anti-Helden genannt wird, zitiert das Drehbuchautoren-Duo Brian Duffield und Patrick Aison nur, um ihn postwendend zu brechen. Yautja haben in der holprigen Story ein Herz für ihre Geschwister und wollen Underdogs eine Chance geben.
Yautja hängen auch figürlich und buchstäblich an ihren Androiden-Freundschaften und adoptieren verwaiste Alien-Junge als Haustier-Maskottchen. Und wenn sie mit ihrer Clique in spe wie der Protagonist Dek (Dimitrius Schuster-Koloamatangi) gemütlich beim Lagerfeuer-Dinner sitzen, reißen sie auch mal Witze. Wie ein solcher wirkt Trachtenbergs skurrile Sci-Fi-Story, die mehr Buddy Comedy und Jump ‘n Run ist als Alien-Horror und Action. Nachdem Dek als Schwächster in seinem Klan ausgestoßen wurde, will er sich mit der gefährlichsten aller Trophäen beweisen als würdiger Jäger beweisen. Auf der Spur des mysteriösen Wesens auf dessen feindseligem Heimatplaneten verbündet er sich widerwillig mit der angeknacksten Androidin Thia (Elle Fanning).
Ihre erhöhte Sensitivität macht sie laut eigener Aussage überlebensfähiger, aber für das Publikum lediglich besonders anstrengend. Gut ein Drittel der Story folgt Dek, der seine beschädigte Robo-Freundin durch die wenig beeindruckende Gegend trägt, auf seiner Fährtensuche, während der mehr gequasselt als gekämpft wird. Die Landschaft gleich bis auf eine amüsante Abwandlung einem irdischen Wald. Dessen Flora und Fauna ist solide umgesetzt, aber weder originell noch bedrohlich. Glattgebügelte CGI-Effekte geben jedem Kampf die synthetische Distanz eines PC-Spiels. Dass die Kontrahenten des Trios, zu dem drolliger Alien-Nachwuchs Dek und Thia ergänzt, entweder fiktive Kreaturen oder Androiden sind, soll offenkundig die Altersfreigabe senken.
![wei humanoide Figuren mit maskenartigen Gesichtern und dunkler, gepanzerter Kleidung stehen vor einem düsteren, bewölkten Himmel. Die vordere Figur trägt eine Maske mit hervorstehenden Kieferzähnen und hat einen Zopf, während die hintere Figur eine Rüstung mit Schulterplatten trägt und ein leuchtendes, rot-orangefarbenes Schwert hält. Im Hintergrund sind unscharfe, dunkle Felsen zu erkennen. [erstellt mit KI]](https://riecks-filmkritiken.de/wp-content/uploads/2025/11/FAF2620_comp_INH_v1002-MR-1400x585.webp)
Predator: Badlands ©2025 20th Century Fox | Disney
Fazit
Der Wechsel in Farbdramaturgie sowie von geschlossenen Räumen zu sich schrittweise öffnenden Szenen unterstreichen auf visueller Ebene die beengende Wirkung der früheren Facetten der titelgebenden Identität. Die kann der Protagonist ebenso wenig mit seinem Ich-Ideal vereinen wie Regisseur Stefan Haupt mit Albrecht Schuchs Leinwand-Persona. Somit ist das Gefängnis, in dem Stiller scheinbar als einziger Häftling mit großzügigen Freigängen verweilt, mehr ein sozialpsychologischer Symbolraum der Selbstreflexion. Dass jene tatsächlich existenzielle Erkenntnis bringt, führt die stagnierende Story zu einem ideellen Fazit in eigenwilligem Kontrast zur realistischen Romanvorlage. Deren Vielschichtigkeit verliert sich in dem glatten Schauspielkino, dessen namhafter Cast die strukturellen Brüche nicht kitten kann.
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| Originaltitel | Predator: Badlands |
| Kinostart | 5.11.2025 |
| Länge: | 107 minuten |
| Produktionsland | United States of America |
| Genre: | Action | Science Fiction | Abenteuer |
| Regie | Dan Trachtenberg |
| Executive Producer | Lawrence Gordon | Jim Thomas | John Thomas | Stefan Grube |
| Producer | John Davis | Brent O'Connor | Richard Cowan | Marc Toberoff | Dan Trachtenberg | Ben Rosenblatt | Kathy Siegel |
| Kamera | Jeff Cutter |
| Visual Effects | Olivier Dumont | Erik Winquist | Keith Herft | Sheldon Stopsack | Dominik Zimmerle | Nicolas Hernandez | Laurens Ehrmann | Mark Curtis | Chad Wiebe |
| Musik | Sarah Schachner | Benjamin Wallfisch |
| Cast | Elle Fanning, Dimitrius Schuster-Koloamatangi, Ravi Narayan, Michael Homick, Stefan Grube, Reuben De Jong, Cameron Brown, Alison Wright, Matt Duffer, Ross Duffer |
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![Ein Predator steht in einem nebligen Wald. Er trägt eine schwere, metallische Rüstung mit Schulterpanzer und einen gepanzerten Unterarm, auf dem drei rote Lichter leuchten. Sein rechter Arm ist angewinkelt, die Hand befindet sich nahe am Kopf. Der Hintergrund zeigt dichte Bäume und grünes Unterholz in einer feuchten, nebligen Atmosphäre. [erstellt mit KI]](https://riecks-filmkritiken.de/wp-content/uploads/2025/11/PB-FP-0006.webp)

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