Robert McCall (Denzel Washington) streift durch Sizilien und macht ein letztes Mal Jagd auf Verbrecher, in dem Fall die italienische Mafia. Nach einer Schusswunde wird er von dem Carabiniere (Italiens Gendarmerie) Gio Bonucci (Eugenio Mastrandrea) gerettet, der Robert zu dem Arzt Enzo Arisio (Remo Girone) zwecks Versorgung bringt. In dem ruhigen Städtchen Altamonte versorgt der Arzt den Protagonisten und rettet ihn das Leben.
Nachdem Robert McCall wieder zu Kräften kommt, verliebt er sich schnell in die Stadt an der Amalfiküste und ihre Bewohner. Er fühlt sich hier heimisch und möchte sich am liebsten zur Ruhe setzen. Doch die italienische Camorra bedroht den Frieden der Stadt. Altamonte soll ein Resort für Casinos und Hotels werden. Somit steht Robert McCall vor der Aufgabe, ein letztes Mal vor seinem Ruhestand für Gerechtigkeit zu sorgen.
Review
THE EQUALIZER 3 – THE FINAL CHAPTER stellt nicht nur das Finale der Trilogie um Robert McCall dar, sondern besinnt sich auch wieder auf die Stärken des ersten Teils. Kreativität, blutige Morde und den Verzicht auf massenhafte Schusswaffen. Auch ist der Film trotz des Settings in der fiktiven italienischen Stadt Altamonte bodenständiger als THE EQUALIZER 2. Trotzdem muss sich zeigen, ob der Film nicht nur an die Stärken des ersten Teils anschließt, sondern ob diese auch übertroffen werden können.
Babypaten wie in Reportagen
Die Darstellung der Mafia ist THE EQUALIZER 3 – THE FINAL CHAPTER gelungen, da scheinbar auf Reportagen über die neuen Babypaten, wie sie umgangssprachlich genannt werden, geachtet wurde. Diese werden genauso wie Andrea Dodero und seine Kollegen als respektlos, hochnäsig und überheblich mit Designerklamotten sowie einem Haufen Tattoos beschrieben. Gleichzeitig sind sie geprägt durch extreme toxische Männlichkeit sowie Machoverhalten durch und durch. Kein Glanz durch Legenden der alten Paten.
Daher wird die Camorra im Gegensatz zu Filmen wie DER PATE nicht romantisiert, sondern eher als skrupellos und äußerst brutal dargestellt. Das ist natürlich zwecks der Unterhaltung überspitzt, aber doch näher an der Realität als die verschönenden Romantisierungen. Diese Darstellung ist aber in Rache- und Selbstjustizfilmen wie THE EQUALIZER 3 – THE FINAL CHAPTER ein zweischneidiges Schwert. Denn dieses abstoßende Verhalten der Mafiosi sorgt für ein Gutheißen der Selbstjustiz diesen gegenüber. Ein moralisches Dilemma.
Die Schauspieler wirken wie Mafiosi
Dabei muss aber gesagt werden, dass das Schauspiel der Mafiosi komplett überzeugt, da sie eben wie die Darstellung der echten Babypaten entsprechen. Gerade Andrea Dodero und Andrea Scarduzio, die im Film die Paten und Brüder verkörpern, bleiben als rücksichtslose Antagonisten in Erinnerung. Jedoch ist das einzige Mankel, dass die Paten nur des Bösen willen böse sind. Das Publikum erfährt nicht, warum sie so sind, oder was abseits der geplanten Hotels und Casinos ihr Ziel ist.
Das schauspielerische Highlight von THE EQUALIZER 3 – THE FINAL CHAPTER ist natürlich Denzel Washington als Robert McCall. Er geht in seiner Rolle wieder auf und harmonisiert wunderschön mit den Darstellenden der fiktiven Küstenstadt Altamonte. Sein Verlangen nach Ruhe und der innere Konflikt, wenn er doch noch einmal gewalttätig werden muss, sind für das Publikum klar erkennbar, sowie nachvollziehbar. Das ist zwar keine Leistung, die einen Oscar gewinnt, aber für einen Unterhaltungsfilm mehr als genug.
Ist mehr besser?
Die Brutalität hat in THE EQUALIZER 3 – THE FINAL CHAPTER im Vergleich zu den Vorgängern mehr zugenommen und sieht dabei auch gut aus. Es wird größtenteils auf CGI-Wunden verzichtet und lieber auf Maskerade sowie Kunstblut gesetzt. Das ist gerade bei den kreativen Massakern, die Denzel Washington anrichtet, wuchtig und kann die Zuschauenden sogar schocken. Dabei ist jedoch zu sagen, dass die Brutalität in dem Universum der Equalizer-Reihe nicht zu übertrieben ist und passt.
Durch diese gute Maskerade und die Sets fallen die schlechten CGI-Effekte aber umso mehr auf. Sein es Explosionen, brennende Autos, Wunden, Einschusslöcher oder Rauch. Durch echtes Referenzmaterial im Film teils kurz vor oder nach dem Einsatz von CGI, können die Effekte nicht überzeugen und sind jederzeit als maximal durchschnittliches CGI erkennbar.
Gleichzeitig ist THE EQUALIZER 3 – THE FINAL CHAPTER trotz neuer Kreativität nicht das neue Highlight der Actionfilme. Zwar ist das Finale kreativer, bodenständiger und auch besser als der zweite Teil, aber die Action sowie Kreativität von THE EQUALIZER kann nicht übertroffen oder gar erreicht werden. Es fehlt eine gewisse Essenz des ersten Teils, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Antagonisten im ersten Teil eine echte Bedrohung waren.
Währenddessen wirken die Babymafiosi im Umgang mit Denzel Washington tatsächlich wie Babys. Er marschiert durch die Gegnerhorden wie ein heißes Messer durch Butter. Bis auf die anfängliche Wunde kann ihn keiner aufhalten oder gar verwunden. Das Ganze ist zwar einigermaßen unterhaltsam, kann aber keine langfristige Spannung aufbauen, da das Publikum schnell merkt, dass Denzel Washington ein unverwundbarer Geist zu sein scheint.
Ungewohnter Farbfilter und Soundtrack
Der unverwundbare Geist ist auch eine vom Studio treffend gewollte Beschreibung auf Denzel Washington in THE EQUALIZER 3 – THE FINAL CHAPTER und die Farbgestaltung des Films. Diese setzt auf ein Dunkelblau und Grau, ohne dabei das Bild zu entfärben. Jedoch ist der Film dadurch unnatürlich dunkel gehalten, was gerade bei strahlender Sonne irritiert. Es wäre eine spannende Idee gewesen, wenn der Filter immer mehr verschwindet, je mehr Denzel Washington sich in der Kleinstadt heimisch fühlt. Aber so ist es für die Zuschauenden irritierend.
Anfangs irritierend ist auch der Soundtrack mit seinen gestreckten und verzerrten Synthesizer-Klängen. Jedoch passen diese sich stimmig in den Soundtrack ein, der die Situationen treffend untermalt und trotz der Klänge nicht penetrant im Vordergrund steht. Der Soundtrack hält sich zurück, ohne dabei zu sehr in den Hintergrund zu geraten.
Fazit
THE EQUALIZER 3 – THE FINAL CHAPTER ist nicht das neue Highlight der Actionfilmwelt, bietet jedoch durch Rückbesinnung alter Stärken der Reihe und ein spannendes Setting an der italienischen Küste gute Unterhaltung. Die Handlung, Action und Atmosphäre sind definitiv stärker als im zweiten Teil, können das Original trotzdem nicht erreichen. Auch wurde sich in Bildgestaltung und Ton für Elemente entschieden, die für das Publikum gewöhnungsbedürftig sind. Für Fans der Equalizer-Reihe lohnt sich trotzdem ein Blick, da ein solides Finale geboten wird.
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Originaltitel | The Equalizer 3 |
Kinostart | 30.8.2023 |
Länge: | 103 minuten |
Produktionsland | Italy |
Genre: | Action | Thriller | Krimi |
Regie | Antoine Fuqua |
Executive Producer | Enzo Sisti | Tarak Ben Ammar |
Producer | Todd Black | Denzel Washington | Steve Tisch | Jason Blumenthal | Antoine Fuqua | Michael Sloan | Clayton Townsend | Tony Eldridge | Alex Siskin |
Kamera | Robert Richardson |
Musik | Marcelo Zarvos |
Cast | Denzel Washington, Dakota Fanning, Eugenio Mastrandrea, David Denman, Gaia Scodellaro, Remo Girone, Andrea Scarduzio, Andrea Dodero, Daniele Perrone, Zakaria Hamza, Manuela Tasciotti, Dea Lanzaro, Sonia Ammar, Alessandro Press, Niccolò Fava, Alessandro Xavier De Silva, Adolfo Margiotta, Niccolò Senni, Bruno Bilotta, Adriano Sabrie |
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