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The Good Place

The Good Place ©justbridge entertainment GmbH

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Eine Frage, die vermutlich so alt ist wie die Menschheit selbst. Wo viele Menschen sagen würden, dass es nach dem Tod eben vorbei ist und unsere leblosen Körper langsam zu einem Teil der Erde werden, bieten die verschiedenen Religionen unterschiedliche Antworten auf das unlösbare Rätsel. Im Hinduismus geht man beispielsweise davon aus, dass der Körper nur ein Gefäß für die Seele ist, die nach dem Tod in einen anderen Körper wandert, ob man Mensch oder Tier wird, hängt davon ab, wie viel Karma man im letzten Leben gesammelt hat. Der Islam bietet keine genaue Antwort auf die Frage, hier ist man sich aber sicher, dass am Tage des jüngsten Gerichts über die Taten der Menschen geurteilt werden. In unserer westlichen Welt ist das christliche Bild von Himmel und Hölle wohl das bekannteste. Die guten Menschen sollen nach dem Tod in den Himmel auffahren und die Ewigkeit im Paradies verbringen, die Bösen werden hingegen in den Feuern der Hölle schmoren und undenkbare Qualen leiden.

Einen neueren Ansatz auf die Frage, wo die Reise nach dem Tod hinführt, liefert uns die Serie THE GOOD PLACE. Showrunner Michael Schur hat sich an Ansätzen aus mehreren Religionen bedient und ein eigenes Paradies geschaffen. Schur ist mittlerweile eine feste Größe in der Welt erfolgreicher Comedyserien, so war er beispielsweise eine treibende Kraft bei THE OFFICE, PARKS AND RECREATION und BROOKLYN 99. In den Hauptrollen der mittlerweile vier Staffeln starken Serie sehen wir Kristen Bell (VERONICA MARS, DIE EISKÖNIGIN 2) und Ted Danson (CHEERS, LASS ES LARRY).

The Good Place

The Good Place ©justbridge entertainment GmbH

Darum geht es…

Eleanor Shellstrop (Kristen Bell) ist Tod! Das ist allerdings kein Grund zur Sorge, denn sie hat es geschafft ins Paradies zu kommen. Nach ihrem Tod sitzt sie auf einer Couch und blickt auf einen Schriftzug, der ihr versichert, dass alles in Ordnung ist. Aus einer Tür tritt Michael (Ted Danson) und bittet sie in sein Büro. Er erklärt ihr was gerade vor sich geht. Michael ist ein Architekt für das Jenseits und hat den Ort, an dem sich Eleanor befindet, geschaffen. Die freundliche Kleinstadt-Kulisse, mit den vielen Frozen-Yoghurt Läden ist der perfekte Ort für die knapp 200 Einwohner. Der Architekt erklärt Eleanor, dass es viele solcher Orte gibt, die genau auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt sind, an diese Orte schaffen es nur die besten und gütigsten Menschen. Hier hat Eleanor ein eigenes Haus und es wurde ein Seelenverwandter gesucht, mit dem sie die Ewigkeit im Paradies verbringen kann. Bei ihrem Seelenverwandten handelt es sich um Chidi Anagonye (William Jackson Harper) einem Professor für Ethik aus dem Senegal.

Leider bemerkt Eleanor sehr schnell, dass es einen Haken an der Sache gibt, sie ist nicht die Frau, für die sie von Michael gehalten wird. Eleanor war eine rücksichtslose und narzisstische Egoistin und dürfte hier eigentlich nicht sein, scheinbar gibt es eine Verwechslung, doch Eleanor möchte ihr Leben im Paradies nicht aufgeben.

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Rezension

Wer die anderen Serien von Michael Schur kennt, der wird wissen, dass sie eine sichere Bank sind. Wenn man sich nach sehr humorvoller Unterhaltung, mit liebevoll gezeichneten Charakteren sehnt, dann wird man auch mit THE GOOD PLACE eine gute Zeit haben. Tatsächlich geht Schur mit seiner neusten Serie neue Wege. Was zum einen auffällt ist die Länge der Staffel. Wie auch schon in den anderen Serien bekommt man hier Episoden, die eine Laufzeit von etwas mehr als 20 Minuten haben, allerdings umfasst die erste Staffel „nur“ dreizehn Folgen und nicht um die 20, wie die oben genannten Serien. Einer der Gründe dafür ist die durchgehende Geschichte, die uns erzählt wird. In seinen anderen Serien sehen wir eigenständige Episoden, bei denen es irgendwo im Hintergrund eine übergeordnete Handlung gibt, diese Handlung tritt bei THE GOOD PLACE in den Vordergrund. Was im ersten Augenblick ungewöhnlich erscheint geht in dieser Serie voll auf.

The Good Place

The Good Place ©justbridge entertainment GmbH

Was die Serie von Schurs anderen Produktionen abhebt ist die enorme kreative Freiheit, die das Szenario bietet. Der Showrunner löst sich von den weltlichen Ketten der Physik, in seinem metaphysischen Reich gibt es keine Grenzen, theoretisch ist alles möglich. So entstehen einige sehr skurrile Momente in einer der ersten Folgen, wenn plötzlich riesige Marienkäfer durch die Stadt marschieren und Shrimps durch die Lüfte segeln. Der Humor der Serie erinnert durch die vielen Absurditäten wie eine moderne Version von Monty Python, ohne dabei etwas vom Charme des britischen Comedy Quartetts zu verlieren. Leider verliert die Serie im Laufe der Staffel etwas an Tempo, sodass nicht mehr alle Gags zünden, zu Beginn kommt es zu einigen sehr lustigen Momenten, in den Schur uns zeigt in welche Richtung er gehen möchte, dieses sehr hohe Humorlevel kann er allerdings nicht halten.

The Good Place

The Good Place ©justbridge entertainment GmbH

Glanzhafte Bell mit überraschendem Ende

Mit Ted Danson und Kristen Bell wurden die perfekten Schauspieler*innen für THE GOOD PLACE besetzt. Dansons Michael, der als Architekt in seiner Kleinstadt lebt ist sehr interessiert an den Menschen und hat sie noch nicht ganz verstanden. Dabei gelingt es Danson, trotz seines Alters, eine sehr kindliche Neugier zu spielen. Viel mehr sticht allerdings Kristen Bell hervor. Im Laufe der ersten Staffel lernen wir Eleanor kennen und werfen einen Blick auf eine sehr facettenreiche Figur. In Rückblenden beobachten wir das Leben einer fürchterlichen Person, die nur auf ihren eigenen Vorteil aus ist. Im Jenseits macht sie allerdings einen Wandel durch und versucht selbst besser zu werden, um Michaels Stadt nicht verlassen zu müssen. Dabei stellen sich wieder Fragen, ob sie aus Güte oder doch nur aus egoistischen Gründen handelt.

Eine große Überraschung der ersten Staffel ist die geniale Auflösung. Über zwölf Folgen stellt sich der Eindruck ein, dass man eine gute Comedy Serie anschaut, bis es dann in der letzten Folge zu einer Situation kommt, die man so nicht kommen sieht. Durch diese letzte Folge bekommt man große Lust auf mehr und würde am liebsten nochmal alle Folgen sehen, um das gerade erlangte Wissen anzuwenden.

Bewertung Michel RieckFazit

Obwohl Michael Schur schon viele großartige Comedy-Serien geschaffen hat, gehört THE GOOD PLACE zu einer seiner besten Arbeiten. Zwar sehen wir in Serien wie BROOKLYN 99 und PARKS AND RECREATION spannende Charaktere, die lustige Dinge erleben, allerdings ist keine seiner Serien so clever wie diese. Da man THE GOOD PLACE in Deutschland nicht auf den gängigen Plattformen streamen kann, läuft die Serie zu Unrecht unter dem Radar. Solltet ihr auf gute, schlaue und auch skurrile Comedy stehen, ist diese Serie auf jeden Fall richtig für euch.

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Mit THE GOOD PLACE ist Showrunner Michael Schur (PARKS AND RECREATION, BROOKLYN 99, THE OFFICE) der nächste große Wurf gelungen. In der Serie begleiten wir Eleanor (Kristen Bell), die nach einem tragischen Unfall gestorben ist und sich nun im Paradies wiederfindet. Ihr Paradies ist eine Kleinstadt, mit knapp 200 anderen Seelen, die vom Architekten Michael (Ted Danson) geschaffen wurde. Nur gibt es einen Haken, es muss zu einer Verwechslung gekommen sein, denn Eleanor ist alles andere als eine gute Person.

Wenn man schon die anderen Serien von Michael Schur kennt, dann weiß man, dass man sich bei ihnen auf humorvolle Geschichten und warmherzig gezeichnete Charaktere einstellen kann, so auch in THE GOOD PLACE, allerdings erzählt diese Serie keine kleinen Einzelgeschichten, sondern eine durchgehende und sehr clevere Story, mit einem Finale, dass man nicht kommen sieht. Dadurch, dass die Serie im Jenseits spielt, konnte Schur die physikalischen Ketten unserer Welt ablegen und hat eine enorme kreative Freiheit. Dies sorgt für etliche sehr skurril witzige Momente, die einen an die Sketche von Monty Python erinnern. Zusätzlich lebt die Serie von dem großartigen Schauspiel der beiden Hauptdarsteller*innen. Ted Danson gibt seiner Figur eine kindliche Faszination für die Menschheit, wohingegen Kristen Bell eine sehr facettenreiche Figur spielt, deren Hintergründe sich immer mehr offenbaren. Solltet ihr die Chance haben THE GOOD PLACE zu schauen, solltet ihr diese auf jeden Fall wahrnehmen, es lohnt sich.

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The Good Place

The Good Place ©justbridge entertainment GmbH

 

Originaltitel The Good Place
DVD/Blu-ray – Release 04.02.2022
Länge 13 x ca. Minuten
Produktionsland USA
Genre Komödie | Drama | Fantasy
Verleih justbridge entertainment GmbH
FSK unbekannt

Regie Dean Holland (7 Folgen) | Beth McCarthy-Miller (6 Folgen) | Morgan Sackett (5 Folgen) | Drew Goddard (4 Folgen) | Michael Schur (4 Folgen) | Trent O’Donnell (3 Folgen) | Jude Weng (3 Folgen) | Rebecca Asher (3 Folgen) | Linda Mendoza (2 Folgen) | Payman Benz (1 Folge) | Tucker Gates (1 Folge) | Michael McDonald (1 Folge) | Tristram Shapeero (1 Folge) | Lynn Shelton (1 Folge) | Julie Anne Robinson (1 Folge) | Claire Scanlon (1 Folge) | Alan Yang (1 Folge) | Anya Adams (1 Folge) | Kristen Bell (1 Folge) | Valeria Migliassi Collins (1 Folge) | Steve Day (1 Folge) | Ken Whittingham (1 Folge)
Drehbuch Michael Schur | Andrew Law | Daniel Shofield | Cord Jefferson | Kassia Miller | Kate Gersten | Christopher Encell | Megan Amram | Jen Statsky | Joe Mande | Dylan Morgan | Josh Siegal | Matt Murray | Aisha Muharrar | Alan Yang | Demi Adejuyigbe | Tyler Straessle | Dave King | Lizzy Pace
Produzierende Michael Schur | Megan Amram | Drew Goddard | Joe Mande | David Hyman | David Miner | Dylan Morgan | Morgan Sackett | Josh Siegal | Jen Statsky | Doug Smith | Matt Quezada | Frank Sackett | Matt Murray | Aisha Muharrar | Eric Kissack | Cord Jefferson | Dave King | Andrew Law | David J. Miller | Kassia Miller | Daniel Schofield | Kate Gersten | Aaron Miller | Alan Yang | Tom Ragazzo | Dan Goor | Xavier Roy
Musik David Schwartz
Kamera David J. Miller | Barry Peterson
Schnitt Eric Kissack | Matthew Freund | Matthew Barbato | Colin Patton | Keith Mahoney

Besetzung Rolle
Kristen Bell Eleanor Shellstrop
William Jackson Harper Chidi Anagonye
Jameela Jamil Tahani Al-Jamil
D’Arcy Carden Janet
Manny Jacinto Jason Mendoza
Ted Danson Michael
Marc Evan Jackson Shawn
Tiya Sircar Vicky
Josh Siegal Glenn
Maya Rudolph Richterin
Kirby Howell-Baptiste Simone Garnett
Jason Mantzoukas Derek Hofstetler
Brandon Scott Jones John Wheaton
Bambadjan Bamba Bambadjan

 

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