The Harbinger - Träume des Grauens |
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Veröffentlichung: 2023-11-16Genre: HorrorLänge: 86 minutenBudget: $ 0 | |
ÜbersichtWährend eines Lockdowns macht sich die junge Monique auf den Weg zu ihrer Freundin Mavis. Diese leidet an psychischen Problemen und die Isolation setzt ihr besonders zu. Doch als Monique immer tiefer in die Gedankenwelt ihrer Freundin eintaucht, beginnen deren Albträume auch sie heimzusuchen und eine gefährliche Kreatur macht sich auf die Jagd nach den beiden Frauen. Quelle: www.themoviedb.org |
Rezension
Knapp zwei Jahre nach der Lockdown-Ära scheint die Zeit langsam reif für eine zweite Welle Covid-Kino, das zaghaft an den drakonischen Dogmen zu kratzen wagt – oder, wie im Falle Andy Mittons symbolistischen Schauerstücks, einen beklemmenden Blick auf die soziale Sezession und dissoziative Destruktivität permanenter Pandemie-Panik. Jenes Air angstvollen Misstrauens untergräbt das vermeintlich vertrauensvolle Miteinander der in ihren Behausungen isolierten Figuren schon bevor Monique (Gabby Beans) ihre scheinbar sicheres Vorstadt-Einfamilienhaus verlässt. Den gezwungen harmonischen Alltag mit ihrem gesundheitsschwachen Vater (Myles Walker) und Bruder (Ray Anthony Thomas) tauscht die Protagonistin nur widerwillig mit dem schäbigen Innenstadt-Apartment ihre ehemaligen Kommilitonin Mavis (Emily Davis).
Deren verstörende Alpträume von einem Wesen in mittelalterlicher Pest-Maske sind für ihre Freundin kaum beunruhigender als die räumliche Nähe zu einer Unterschicht ohne Geld noch Geduld für signalsetzende Schutzmaßnahmen. Die Angst vor ansteckenden Ärmeren durchdringt den parabolischen Psychohorror, dessen soziale Bias in seltsamen Kontrast zur aufgeklärten Skepsis gegenüber religiösen Heilsversprechen stehen. Jeder Ausweg aus den klaustrophobischen Kulissen ist eine falsche Fährte der dämonischen Inkarnation absoluter Auslöschung, die ihre Opfer nicht nur aus dem Leben, sondern der kollektiven Erinnerung tilgt. Das Grauen liegt in der Realisation eigener Vergänglichkeit und Verzichtbarkeit in einem Seuchenszenario, in dem Privilegien und Prätention keine Immunität garantieren.
Fazit
Mit minimalen Mitteln beschwört Andy Mitton das erstickende Air surrealen Selbstverlusts während der Corona-Jahre aus der Perspektive projizierter Privilegien. Die darin reflektierte soziale Stigmatisierung bleibt zwar zu unbestimmt für Klassisimus-Kritik, aber schafft dank der überzeugenden Hauptdarstellerin und effektiven Kamera dennoch eine atmosphärische Abstraktion der bürgerlichen Urangst vor Verlust, Verschwinden und Vergessen (werden).
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Originaltitel | The Harbinger |
Kinostart | 16.11.2023 |
Länge: | 86 minuten |
Produktionsland | United States of America |
Genre: | Horror | Mystery | Thriller | Drama |
Regie | Andy Mitton |
Executive Producer | Cassidy Freeman | Clark Freeman |
Producer | Richard W. King | Jay Dunn | Andy Mitton |
Musik | Andy Mitton |
Cast | Gabby Beans, Emily Davis, Stephanie Roth Haberle, Raymond Anthony Thomas, Laura Heisler, Jay Dunn, Cody Braverman, Anita Moreno, Candyce Adkins, Myles Walker, Joelle Woodson, Mwape Sokoni, Qiana Watson |
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