The Mandalorian - Staffel 2 | Riecks Filmkritiken & Co.

Darum geht es

Din Djarin (Pedro Pascal) konnte Grogu retten und ist mit diesem wieder auf der Flucht. Dabei hat er eine neue Mission bekommen. Das Kind um jeden Preis schützen und die seinen, also die Jedi, finden. Doch die Suche ist schwieriger als gedacht. Kaum jemand erinnert sich im Outer Rim noch an die Jedi, da der Orden einer längst vergangenen Zeit angehört und so ist der Mandalorianer auf nicht erwartete sowie ungewöhnliche Hilfe angewiesen. Hierbei muss er lernen, dass nichts so ist, wie es scheint und er nicht alles über seine Vorfahren oder die Religion der Mandalorianer weiß.

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Review

THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 knüpft genau da an, wo die erste Staffel aufgehört hat und entführt das Publikum wieder in die mystische sowie geheime Welt der Mandalorianer. Die Reise von Din Djarin und Grogu wird in der bekannten Art des Case-of-the-Week fortgesetzt. Gleichzeitig kann mehr über die Galaxie nach dem Ende des galaktischen Bürgerkriegs sowie der Neuordnung des Imperiums erfahren werden, wobei die Serie nicht auf den Star-Wars-typischen Fanservice verzichten kann und die ganze Saga mehr und mehr miteinander einen möchte.

Altbewährte Stärken und Schwächen

Wie schon Staffel 1, gibt auch THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 das perfekte Gefühl eines Space-Western, schafft es aber noch einmal, dieses Gefühl besser zu transportieren. Die Fans bekommen mehr Revolverduelle, mehr Westernzitate und mit Mos Pelgos Marshall Cobb Vanth sogar eine echte Hommage an die Welt der Western. Dieser wird von keinem geringeren als Timothy Olyphant gespielt, den das Publikum aus der Serie JUSTIFIED oder Tarantinos ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD kennen könnte. Damit geht Star Wars in THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 einen Schritt weiter und bedient sich nicht mehr nur innerhalb des eigenen Franchise an Fanservice, sondern greift auf weitere Klassiker zurück.

Abseits der Westernanspielungen kommt es auch zu weiterem Fanservice, vielleicht sogar mehr als in Staffel 1. Dabei schafft THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 es nicht immer, die Balance zu halten. Manchmal geht der Fanservice zu weit, wenn beispielsweise Timothy Olyphant auf einem Speeder sitzt, der zufälligerweise aus Anakins Podracer aus STAR WARS: EPISODE 1 – DIE DUNKLE BEDROHUNG gebaut wurde. Die Idee, einen Speeder aus einem Racer zu bauen, ist an sich gut, jedoch fand Anakins Rennen auf Mos Eisley und somit einer Stadt auf der anderen Seite des Planeten statt. Ein unglaubwürdiger Zufall und das kleine Bisschen zu viel.

Dann gibt es jedoch den Fanservice, der sich in die Handlung einschmiegt und die Welt von Star Wars passend ergänzt. Es wird beispielsweise erklärt, wieso einige Mandalorianer die Helme abnehmen und es anderen verboten ist. Für diese Erklärung wird auf die Klonkriege und die Säuberung durch das Imperium zurückgegriffen. Für Fans eine Freude, weil es nicht nur plumpe Erwähnungen sind, sondern auch die Geschichte von THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 weiter ausbaut.

Weiterhin verschmilzt die Serie durch Fanservice mit dem Rest des Franchise. Sein es Erwähnungen, bekannte Gegenstände, Orte, Sounds und Personen wie Ahsoka Tano (Rosario Dawson), Bo Katan (Katee Sackhoff) oder Boba Fett (Temuera Morrison). Hier bedient sich THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 an STAR WARS: THE CLONE WARS und dem Legends Universum. Einerseits kann dies für Fans schön sein, hat aber andererseits den Nachteil, dass die Serie teils aufgeplustert und sperrig wirkt.

Case of the week

Bei der Erstaustrahlung wurde die Serie wöchentlich ausgestrahlt und bekam durch den Aufbau der Folgen schon wie bei Staffel 1 die Kritik zu hören, dass es sich um eine Case-of-the-Week-Serie handelt. Diese Kritik wird durch den Fanservice in THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 nochmal verschärft. Pedro Pascal wird von Folge zu Folge von einer Person zur anderen geschickt, um mal Bo Katan oder Ahsoka Tano zu suchen.

Die Folgen sind zwar gut aufgebaut und nur die zweite Folge fühlt sich wie eine Füllerfolge an, aber es verlangsamt doch das Ziel der großen Reise von Din Djarin und Grogu. Immer kommt etwas dazwischen und Star Wars typisch muss auch immer etwas passieren. Erst ab der Hälfte dem Ende des zweiten Drittels der Staffel ändert sich der Tenor und das Ziel muss umso schneller erfolgen, wodurch die Folgen auch mehr aufeinander aufbauen. THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 kann sich hier nicht ganz entscheiden, ob sie wie ANDOR eine einheitliche Geschichte erzählen will oder bei den für sich stehenden Episoden pro Woche bleibt, die letztlich doch auf das große Ziel hinarbeiten.

Hit or miss

Der zügige Wechsel von Planeten, die sich grundlegend unterscheiden ist dank der Stagecraft-Technik in Form der Volume Studios, also LED-Panels anstatt Greenscreen, möglich. Diese sind kostengünstiger und erlauben es den Darstellenden, die Sets schon live zu erleben. Aber das Volume hat den großen Nachteil, dass es sehr limitiert ist. Während die dritte Staffel von Mandalorian und THE BOOK OF BOBA FETT daran scheiterten und deren Sets leer sowie gequetscht aussahen, schafft es THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 dank einem guten Mix aus Volume und echten Sets, die Landschaften größer und lebendig wirken zu lassen.

Das CGI ist hierbei ein hit or miss. Meist kann es das Publikum mehr als nur überzeugen und bietet beispielsweise auch schöne Rauchsimulationen, die auf fliegende Jäger realistisch reagieren oder Wasser, das auf Einflüsse reagiert. Aber es gibt auch die Momente, in denen das CGI erkennbar ist, leider ist das oft bei den Hintergründen der Planeten oder auch bei den Flugzeugen, wenn diese stehen der Fall. Diese sind glasig, milchig und haben wie einen Nebelschleier. Das ist jetzt kein Totalausfall der Effekte, ärgert aber doch, gerade bei der Marke Star Wars und dem Wissen, dass jede Folge ein Budget von circa 15 Millionen Dollar hatte.

Musik zum verlieben

Doch THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 schafft es wie bereits die erste Staffel, sich von Star Wars im gewissen Maße abzugrenzen und nicht nur auf Fanservice angewiesen zu sein. Das besondere Beispiel hierfür ist die Musik von Ludwig Göransson, die das Publikum verzaubert. Sie ist facettenreich, wandelbar und begleitet die verschiedenen Szenen nicht nur, sondern untermauert diese auch noch. Der Score ist eine der größten Stärken und lädt dazu ein, den Abspann mit den Artworks ein jedes Mal aufs Neue bis zum Ende zu schauen.

Ebenfalls lässt sich Ludwig Göranssons Musik zu THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 auch abseits der Serie in der Freizeit genießen, da sie eben nicht nur Beiwerk ist und für sich allein stehen kann. Sie fasziniert das Publikum, da sie es schafft, nicht nach Star Wars zu klingen und trotzdem das Gefühl der Sternensaga zu vermitteln. Der Score hebt sich deutlich von John Williams Kompositionen ab und bringt notwendigen frischen Wind in die musikalische Welt der weit entfernten Galaxis.

Alte Charaktere in neu

Nach dem Ende der ersten Staffel und dem damit verbundenen Ende der letzten verbleibenden imperialen Herrschaft im Outer Rim hat sich in THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 einiges geändert und alte geliebte Charaktere wie Greef Carga (Carl Weathers) bekommen eine neue Rolle. Sie sind nicht mehr die zwielichtigen Schurken, sondern versuchen etwas Ehrliches aufzubauen, von dem alle Bürger profitieren. Die Zuschauenden lernen hier Leute kennen, die die Chance nach einem friedlichen Leben nutzen wollen.

Alte Bekannte wie Fennec Shand (Ming-Na Wen) oder Mayfeld (Bill Burr), die das Publikum gerne mochte, bekommen ihre Chance sich zu rehabilitieren und nutzen diese Gelegenheit. Sie legen sich einen neuen moralischen Kompass zu, ohne dabei ihr zwielichtiges Dasein zu verlieren. Dadurch wachsen sie einem noch mehr ans Herz. Auch Cara Dune (Gina Carano) legt einen kometenhaften Aufstieg hin, was einen faden Beigeschmack durch ihre Aussagen bezüglich queerer Menschen und dem Vergleich der Ungeimpften mit Opfern des dritten Reichs hat. Disney hat hier aber konsequent durchgegriffen und sie aus dem Mandoverse geschmissen.

Ein Band zwischen Vater und Sohn

Die größte Stärke von THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 und damit auch der entscheidende Vorteil gegenüber der ersten Staffel ist die Charakterentwicklung von Pedro Pascal. Er ist zwar immer noch der zwielichtige Antiheld und Revolverheld, wird aber dank Grogu sanfter, weicher und hinterfragt für diesen auch immer mehr seinen Kodex. Es ist ein Wandel ins Positive erkennbar, ohne dass er den Charme aus der ersten Staffel verliert. Dadurch kann Pedro Pascal dem Publikum noch mehr ans Herz wachsen, obwohl sein Gesicht nicht viel mehr zu sehen ist. Ein Phänomen, was immer noch faszinierend begeistert.

Gleichzeitig ist mit Grogu ausgerechnet eine Puppe neben Pedro Pascal das emotionale Highlight der Serie. Die Fans schließen ihn mit der süßen Art automatisch ins Herz und wollen ihn nicht missen. Aber hier ist auch die Gemeinheit und die Gefahr. Einerseits ist Grogu das perfekte süße Merchandise-Objekt und andererseits droht dieses Süße irgendwann zu viel zu werden. THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 schafft es gerade so, die Kurve zu bekommen und eine Balance zwischen Action, Grogu und Handlung zu schaffen.

Disneyformel Humor

Jedoch ist das kleine grüne Kind unter anderem mit für den Humor der Serie verantwortlich, um die düstere Handlung mit den Kopfgeldjägern, Imperium und weiteren Gefahren aufzulockern. Das gelingt der Serie auch passend, die meisten Witze treffen und bringen das Publikum zum Lachen. Es passt tonal zu der Serie und unterscheidet sich in dem Punkt auch zu ANDOR, da beide Serien sich tonal unterscheiden und THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 sich auch auf ein familienfreundlicheres Abenteuer konzentriert.

Steelbook für Sammler

Es ist bekannt, dass die Star Wars Serien für Disney Plus produziert wurden und wahrscheinlich niemand hat damit gerechnet, dass überhaupt eine dieser Serien jemals für den Heimkinomarkt in physischer Form zur Verfügung stehen wird. Doch Disney und Walt Disney LEONINE haben sich zusammengesetzt und damit Sammler*innen mehr als nur überraschen können. Es gibt keine normale Blu-Ray, sondern ein liebevoll designtes Steelbook, das die Serie in 4K und als normaler Blu-Ray enthält. Kleine Postkarten mit Artworks liegen bei und Extras zur Entstehung der Serie sind auch verfügbar. So muss eine Edition für Sammelfans aussehen, wenn da nicht der stolze Preis von 60 Euro wäre.

Außerdem bietet die Physische Version von THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 die Möglichkeit, einen Rückblick auf die vier Jahre alte Staffel zu werfen, denn sie ist einerseits gut gealtert, hat trotzdem einen faden Beigeschmack. Einerseits ist diese großartig und hat ein stabiles Worldbuilding geschaffen, was andererseits von Serien wie THE BOOK OF BOBA FETT oder der dritten Staffel von THE MANDALORIAN nicht genutzt wurde. Staffel 2 hätte als perfektes Finale enden können, bevor sich die Serien von Kunst in Content verwandelt haben und nur die für sich alleinstehende Serie ANDOR mehr als nur überzeugen konnte.

Fazit

THE MANDALORIAN – STAFFEL 2 macht nicht nur da weiter, wo Staffel 1 aufgehört hat, sondern nimmt sich die Stärken der Vorgängerstaffel und verbessert diese noch mehr. Es ist mehr über die Welt zu erfahren und die Bindung zu den Charakteren wird dank großer Entwicklung noch einmal größer. Die Serie wird lebendiger, ist aber nicht frei von Fehlern, da Fanservice in Massen an jeder Ecke lauert und nicht immer überzeugen kann. Wer Star Wars und die erste Staffel von THE MANDALORIAN aber liebt, sollte definitiv einen Blick in die zweite Staffel wagen.

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Review Fakten + Credits

Season 2

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Übersicht

The Mandalorian and the Child continue their journey, facing enemies and rallying allies as they make their way through a dangerous galaxy in the tumultuous era after the collapse of the Galactic Empire.

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