Review Fakten + Credits


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Rezension

Zu behaupten, dass der erste THE STRANGERS Film seit der Veröffentlichung im Jahr 2008 einen kleinen Kult-Status mit einer stetig wachsenden Fangemeinde gewonnen hat, ist keineswegs weit hergeholt. Kurz nach dem Kinostart noch mit gemischten Reviews bewertet, platzierten diverse Publikationen den Film über die Jahre immer wieder auf den Listen ihrer ‚Besten Horrorfilme‘. Zehn Jahre danach kam die Fortsetzung THE STRANGERS: PREY AT NIGHT mit ebenfalls sehr gemischten Reaktionen ins Kino. Manche Fans waren begeistert, andere enttäuscht – kaum eine Seltenheit bei Sequels von beliebten Horrorfilmen.

The Strangers – Chapter 1 © 2024 Leonine Studios

Weitere sechs Jahre später erweckt Lionsgate den ersten Teil einer neu geplanten Trilogie von THE STRANGERS Filmen zum Leben. Anfangs noch als Prequel angeteasert, muss man feststellen, dass THE STRANGERS – CHAPTER 1 dem ersten Film aus 2008 fast als originalgetreues Remake gegenübersteht. Die Ausgangslage unterscheidet sich minimal: So feiern hier Maya (Madelaine Petsch) und ihr Partner Ryan (Froy Gutierrez) ihr fünfjähriges Jubiläum mit einem Roadtrip ans andere Ende des Landes. Plötzlich bleibt ihr Auto jedoch in einem winzigen, rural gelegenen Dorf liegen. Repariert werden kann dies erst im Laufe des nächsten Tages – so muss das Paar in einem nahegelegenen Airbnb zwischenlanden. Zuerst noch entzückt von dem ländlichen Charme des Hauses bemerken die beiden schnell, dass sie dort nicht allein sind…

Braucht es überhaupt einen Reboot?

Das ist eine berechtigte Frage, die sich nach dem Ende von THE STRANGERS – CHAPTER 1 stellt. In einem Interview erklärt der Regisseur Renny Harlin, dass er diesen ersten Teil der bereits fertig gedrehten Trilogie als eine Art Neuverfilmung des Originals geplant hat. Im zweiten und dritten Teil sollen die Persönlichkeiten und Motive der Eindringlinge näher erforscht werden. Das Wort ‚Remake‘ weist der Regisseur – überraschenderweise – allerdings ab. Der Film hat kaum eigene Elemente, die der erste Film nicht schon aufgegriffen hat. Ein Paar übernachtet in einem abgelegenen Haus und wird Opfer eines gewalttätigen Einbruchs? Check. Die beiden verstecken sich und liefern sich eine Katz-und-Maus-Jagd mit den maskierten Unbekannten? Check. Einige Jumpscares und Gruseleinlagen wurden sogar eins zu eins dem Original entnommen. Einzig das Ende wird leicht abgewandelt gestaltet, damit der Startpunkt für die beiden weiteren Fortsetzungen gegeben ist. War THE STRANGERS – CHAPTER 1 also dringend für eine neue Trilogie notwendig? Die meisten Fans werden den originalen Film bereits gesehen haben – dementsprechend überflüssig ist dieser erste Teil des Reboots. Zumal er qualitativ dem Original auch deutlich hinterherhinkt.

The Strangers – Chapter 1 © 2024 Leonine Studios

Kaum ein Horrorfilm-Klischee ausgelassen

Zugegebenermaßen: als besonders innovativ und einzigartig kann man die Vorlage aus dem Jahr 2008 auch nicht beschreiben. Dennoch hatte der Film einen unbestreitbaren Charme mit dem schier sinnlosen Vorgehen und der unbegründeten Brutalität der maskierten Angreifer, gemischt mit einer wunderbar düsteren und schaurigen Atmosphäre. Ein Glücks- und Volltreffer, kann man also meinen.

Dagegen muss man CHAPTER 1 eher als Einschlafhilfe bezeichnen. Selbst wenn man das Original noch nicht gesehen kann – Spannung kommt nur sehr selten auf. Der aufpolierte, moderne Look des Films passt bei weitem nicht so gut zur Handlung wie der eher im Retro-Look gehaltene Streifen aus 2008. Vor allem aber leidet der Film unter sämtlichen gängigen Klischees, die man in zuletzt veröffentlichten Horrorfilmen leider immer häufiger sieht. Das Paar trifft fast nur so unlogische Entscheidungen, dass man sich beinahe schon den Tod der Beiden wünscht – um das Ende des Films herbeizurufen. Madelaine Petsch, die man zuvor in RIVERDALE sehen konnte, macht zugegebenermaßen das Beste aus dem verfügbaren Material und spielt ihre Figur noch relativ glaubwürdig. Die Chemie mit Froy Gutierrez hat nichtsdestotrotz über weite Strecken des Films komplett gefehlt. Dazu kommen vorhersehbare und ineffektive Jumpscares, die selbst Zuschauer*innen, die das Original noch nicht gesehen haben, zum Gähnen verleiten.

Gibt es für Teil 2 und 3 noch Hoffnung?

Obwohl Teil 1 der Trilogie in jeglicher Hinsicht enttäuscht, kann man dennoch gespannt sein, was Regisseur Renny Harlin für die beiden Fortsetzungen geplant hat. So soll der zweite Teil nahtlos an das Ende von THE STRANGERS – CHAPTER 1 anknüpfen und zusammen mit dem dritten Teil, die fünf Tage nach den Geschehnissen des ersten Tages erzählen. Hauptdarstellerin Madelaine Petsch versprach zuletzt außerdem umfangreiche Charakterstudien und tiefergehende Handlungen, die die originale Story noch weiter ausbauen sollen. Dementsprechend kann man trotz der Enttäuschung des ersten Films auf eine Steigerung in Teil 2 und 3 hoffen.

The Strangers – Chapter 1 © 2024 Leonine Studios

Fazit

THE STRANGERS – CHAPTER 1 frustriert mit einer in gleich zwei Hinsichten bekannten Story: Fans des Originals aus 2008 sehen ein deutlich schwächeres Remake mit identisch übernommenen Handlungssträngen, während Zuschauer:innen, die den ersten Film nicht kennen, mit einem Film gelangweilt werden, der sich an zahlreichen Stereotypen des Horrorgenres bedient und diese mit sinnlosen Entscheidungen der Protagonisten verknüpft. Wenn man bereits Fan der THE STRANGERS Reihe ist oder der kommenden Trilogie eine Chance geben möchte, sollte trotzdem diesen ersten Teil gucken – und auf einen besseren zweiten und dritten Teil hoffen.

THE STRANGERS – CHAPTER 1 ist ab dem 6. September 2024 als DVD und Blu-Ray sowie digital erhältlich.

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Originaltitel The Strangers: Chapter 1
Kinostart 15.5.2024
Länge: 92 minuten
Produktionsland Slovakia
Genre: Horror | Thriller
Regie Renny Harlin
Executive Producer Madelaine Petsch | Roy Lee | Rafaella Biscayn-Debest | Andrei Boncea | Dorothy Canton | Kia Jam
Producer Gary Raskin | Christopher Milburn | Mark Canton | Courtney Solomon | Charlie Dombeck | Alberto Burgueño | Charlie Dombek | Juan Antonio García Peredo | Rafaella Biscayn | Alastair Burlingham | Johanna Harlin
Kamera José David Montero
Visual Effects Ben Burrell
Cast Madelaine Petsch, Froy Gutierrez, Gabriel Basso, Ema Horvath, Richard Brake, Rachel Shenton, Ella Bruccoleri, George Young, Janis Ahern, Pedro Leandro, Ryan Brown, Ben Cartwright, Florian Clare, Miles Yekinni, Rebecka Johnston, Stevee Davies, Brooke Lena Johnson, Brian Law, Rafaella Biscayn, Pablo Sandstorm

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