They See You |
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Veröffentlichung: 2024-06-06Genre: HorrorLänge: 102 minutenBudget: $ 30,000,000 | |
ÜbersichtAls die 28-jährige Künstlerin Mina in einem weitläufigen, unberührten Wald im Westen Irlands gestrandet ist und dort Unterschlupf findet, wird sie unwissentlich zusammen mit drei Fremden gefangen, die jede Nacht von mysteriösen Kreaturen beobachtet und verfolgt werden. Quelle: www.themoviedb.org |
Rezension
Als Genre-Film mit einer ebenso unheimlichen wie unerklärlichen Prämisse, einer auf Suspense fixierten Inszenierung und einem finalen Twist, der sämtlichen Subtext mit einer aberwitzigen Auflösung zunichte macht, provoziert Ishana Night Shyamalans symbollastiges Spielfilmdebüt THEY SEE YOU geradezu den Vergleich mit dem Schaffen ihres Vaters. Der fungierte offiziell lediglich als Produzent des märchenhaften Mystery-Thrillers, der sich mehr an seinem Werk orientiert als an A.M. Shines Buchvorlage. Deren Story übernimmt die Regisseurin in ihrem selbstverfasste Drehbuch fast nahtlos: Die von Kindheitstraumata verfolgte Künstlerin Mina (Dakota Fanning) verirrt sich auf einer bizarren Kurierfahrt – sie soll für eine Zoohandlung einen Papagei zustellen – in den irischen Wäldern.
Hier flüchtete sie sich vor einer monströsen Macht in einen schaukasten-artigen Schutzraum, in dem bereits die ehemalige Lehrerin Madeleine (Olwen Fouéré), der verstörte Daniel (Oliver Finnegan) und die verzweifelt auf die Rückkehr ihres Gatten hoffende Ciara (Georgina Campbell) warten: auf die unsichtbaren Titelfiguren, die sie allnächtlich beobachten und solange am Leben lassen, wie sie die Regeln befolgen. Dass Mina diese prompt bricht, ist nur eine der narrativen Konventionen, die das parabolische und psychologische Potenzial an ersticken. Die plakativen Plot-Parallelen zu späteren Ereignissen bleiben substanzlos; genau wie die Kritik an normalisiertem Voyeurismus der handwerklich und darstellerisch soliden Mischung aus Folk-Horror und Fantasy-Fabel.
Fazit
Mehr Furcht als Ishana Night Shyamalans metaphorisches Monster-Märchen beim Publikum weckt oder seine Figuren durchleben lässt, weckte die ausdrucksarme Adaption A.M. Shines gleichnamigen Romans augenscheinlich bei der Regisseurin. Die wagt weder von den inszenatorischen Manierismen ihres prominenten Vaters abzuweichen, noch von der Buchvorlage. Deren forcierte Verknüpfung von Medienkritik und Mythologie zieht die komplexen Motive ins Alberne, das die anfangs effektiv aufgebaute Spannung nachhaltig untergräbt. Charaktere und Story sind ungleich schwächer als die faszinierende Prämisse, deren filmische, allegorische und psychologische Möglichkeiten enttäuschend übersehen bleiben. Während Selbstreflexion auffällig fehlt, verpufft die Gesellschaftskritik in hohlen Phrasen, so abgegriffen wie das Schauerwald-Setting und Creature-Design.
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Originaltitel | The Watchers |
Kinostart | 6.6.2024 |
Länge: | 102 minuten |
Produktionsland | United States of America |
Genre: | Horror | Mystery | Thriller |
Regie | Ishana Night Shyamalan |
Executive Producer | Stephen Dembitzer | Jo Homewood |
Producer | M. Night Shyamalan | Ashwin Rajan | Nimitt Mankad |
Kamera | Eli Arenson |
Visual Effects | Fred Brandon | Craig Crawford | David Lebensfeld | Mathieu Malard | Joseph Vincent Pike |
Musik | Abel Korzeniowski |
Cast | Dakota Fanning, Georgina Campbell, Olwen Fouéré, Oliver Finnegan, Alistair Brammer, John Lynch, Siobhan Hewlett, Hannah Dargan, Emily Dargan, Joel Figueroa, Thabile Michelle Hlongwane, Anthony Morris, Shane O'Regan, Jim Tighe, Zarima McDermott, Morgan Bailey-Rocks, Christian Bailey-Rocks, Éabha Connolly, Hannah Howland, Kya Brame |
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