Review Fakten + Credits


Rezension

Die Produktionszeit der Sequels zu Steven Lisbergers Sci-Fi Kult-Film TRON wird augenscheinlich ebenso fester Bestandteil des Franchise wie ein stylisher Soundtrack. Für Joseph Kosinskis TRON: LEGACY schufen den Daft Punk. Joachim Rønnings dritter Teil der Cyberspace-Saga TRON: ARES hat mit den Nine Inch Nails (und Trent Reznor und Atticus Ross als Ausführenden Produzenten) einen ebenso genialen Garanten für eine exzellente Klangkulisse. Die wird spielerisch leicht zum besten Aspekt des digitalen Debakels. Das setzt darauf, dass die Zuschauerschaft die TRON: LEGACY in zwölf Jahren verdrängt hat, und bringt mit Jared Letos programmiertem Protagonisten und Greta Lees ENCOM CEO Eve Kim zwei neue Hauptfiguren ins Spiel.

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Letztes ist ein Welterfolg in der futuristischen Handlungswelt, die eine Generation nach den Ereignissen des zweiten Teils überspringt. Schurkische Skrupellosigkeit vererbt sich offenbar, deshalb ist der zentrale Antagonist Ed Dillingers Enkelsohn Julian (Evan Peters). Er ist auf der Jagd nach Kevin Flynns Permanence Code, der digitalen Schöpfungen eine dauerhafte Existenz in der realen Welt erlaubt. Da ihm Eve zuvorkommt – natürlich nicht motiviert von größenwahnsinnigem Gottesgefühlen, sondern Altruismus – schickt Dillinger seinen besten digitalen Krieger Ares (Leto). Der entwickelt unerwartete Fehlfunktionen: Gefühle. Wohin diese führen, ist ebenso vorhersehbar wie der Ausgang der Story, in der die Crux des Vorgänger-Films noch deutlicher hervortritt. 

So schlecht viele der Effekte in Tron auch gealterter sind, dank ihnen funktionierte der generische Plot. Dass dessen Fortführung ebenfalls nur narrative Versatzstücke wenig originell kombiniert, ist somit durchaus im Geist des durch eine epiphanie-artige Cameo heraufbeschworenen Originals. Doch im Gegensatz zu dem fehlt Ares ein visuelles Spektakel, das den Mangel an dramatischer Spannung ausgleicht. Trotz unzähliger Verfolgungsjagden kommt kein Tempo auf. Die Lichteffekte der Kampfchoreographien sind etwa so fesselnd wie eine Lava-Lampe und obwohl Ares verkündet, er möge die 80er, kommt nie Retro-Flair auf. Stattdessen wird der nun rot kodierte Cyberspace mit seinem düsteren Raumschiff-Look zur Quintessenz artifizieller Austauschbarkeit. 

Zwei Personen in futuristischen, schwarzen Anzügen mit leuchtend roten Linien stehen nebeneinander. Die Person links streckt den rechten Arm nach vorne aus, aus der Hand strömt ein leuchtendes, gelbliches Licht. Beide tragen Helme mit durchscheinenden Visieren, die Gesichter sind nicht erkennbar. Der Hintergrund zeigt eine digitale, blaue Matrixstruktur mit vertikalen Linien und leuchtenden Punkten, die an eine virtuelle Umgebung erinnern. (erstellt mit KI)

Tron: Ares ©2025 Disney Studios

Fazit

Kern von Tron war die Spekulation über unendliche digitale Möglichkeiten und die visuelle Umsetzung dieses Konzepts. Mit der heutigen CGI sind die einst spektakulären Szenen Standard und die Skript und Story Autoren David Digilio und Jesse Wigutow vermögen kaum, dramaturgischen und figurendynamische Ersatz zu schaffen – selbst, wenn sich dafür Potenzial andeutet. Während Jared Letos Spiel mechanisch bis fade wirkt, macht Jodie Turner-Smiths markante Verkörperung ihre Nebenfigur zur einzigen interessanten Facette eines stereotypen Ensembles. Die Special Effects sind solide, aber nicht mehr, und in ihrer synthetischen Glätte ermüdend aseptisch. Ironischerweise vermittelt die gesamte Produktion als das, was Ares nicht sein will: Austauschbar.

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Review Fakten + Credits


Originaltitel TRON: Ares
Kinostart 8.10.2025
Länge: 118 minuten
Produktionsland United States of America
Genre: Science Fiction | Abenteuer | Action
Regie Joachim Rønning
Executive Producer Russell Allen | Joseph Kosinski | Trent Reznor | Atticus Ross
Producer Sean Bailey | Steven Lisberger | Jeffrey Silver | Justin Springer | Emma Ludbrook | Jared Leto | Adrienne Sol | Donald Sparks | Adam Horowitz | Meera Jogani | Lisa Dennis | Edward Kitsis
Kamera Jeff Cronenweth
Visual Effects David Seager | Abishek Nair | Vincent Papaix | Jeff Capogreco
Musik Trent Reznor | Atticus Ross
Cast Jared Leto, Greta Lee, Evan Peters, Gillian Anderson, Jodie Turner-Smith, Jeff Bridges, Hasan Minhaj, Arturo Castro, Cameron Monaghan, Sarah Desjardins, Aaron Paul Stewart, Roger Cross, Roark Critchlow, Katharine Isabelle, Gary Vaynerchuk, Kwesi Ameyaw, Robin Roberts, Kara Swisher, Sandy Robson, Tal Shulman

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