Review Fakten + Credits


Rezension

Zwischen all den seelenlosen Sequels und krampfigen Real-Verfilmungen ist Byron Howards animalisches Animations-Abenteuer ZOOMANIA 2 eines der wenigen Werke mit ebenso viel visuellem Charme wie Witz und allegorischer Ambition. Diese Qualitäten veredeln auch den unvermeidlichen zweiten Teil, der intentional und inhaltlich dort anknüpft, wo Zootopia 2016 aufgehört hatte. Ginnifer Goodwins Hasen-Heldin Judy Hopps und ihr Rotfuchs-Kumpel Nick Wilde (Jason Bateman) ermitteln diesmal unter Reptilien, einer marginalisierten Minderheit des tierbevölkerten Titelorts. Dessen kollektivgeistliches Klima bedroht im wortwörtlichen und figurativen Sinn eine Verschwörung mit unverkennbaren zeitpolitischen Parallelen.

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Letzte verleihen dem temporeichen Plot auch dann noch dramaturgische Spannung, wenn längst absehbar ist, wer die wahren Schurken sind. Die übergreifenden Themen von Ghettoisierung bis zu ethnischer Säuberung, der Aneignung soziokultureller Innovation sowie öffentlicher Stigmatisierung und Verunglimpfung einer Klasse von Wirbeltieren, den Reptilien, verweist in einer für kindliche Zuschauende und Erwachsene gleichsam leicht zu identifizierenden Manier auf ideologische Muster. Jene liegen nicht nur in der US-amerikanischen Vergangenheit, sondern auch einer Gegenwartspolitik, die Menschen mit Migrationshintergrund systematisch kriminalisiert und verfolgt. Nicht zufällig werden die neuen Charaktere Viper Gary De‘Snake und Basilisk Jesús von Ke Huy Quan und Danny Trejo gesprochen.

Ein anthropomorpher Fuchs mit orangefarbenem Fell, weißem Gesicht und braunen Augen trägt ein hellviolettes Hemd mit Blumenmuster und steht auf einem kleinen Boot. Vor ihm sitzt ein anthropomorpher Hase mit grauem Fell, großen blauen Augen und einem hellblauen Pullover, der ein Paddel hält. Im Hintergrund sind verschiedene Gebäude und Strukturen zu sehen, darunter ein hölzernes Haus, ein Turm mit einem großen Ventilator und weitere Tiere, die am Ufer stehen oder sitzen. Der Himmel ist blau und es ist Tageslicht. [erstellt mit KI]

Zoomania 2 ©2025 Disney

Anspielungen auf mexikanische und vietnamesische Kultur unterstreichen die Ausweitung und Revision imperialistischer und suprematistischer Ideologie, wie sie die einflussreichen Antagonisten pflegen. Neben der sorgsam aufgebauten Story liegt der Reiz der quirligen Handlung in den zahlreichen Referenzen an Kino-Klassiker von SILENCE OF THE LAMBS bis THE SHINING sowie im kongenialen Voice Cast. Den versammeln Howard und sein neuer Co-Regisseur Jared Bush fast vollständig mit jeder Menge beliebten Bekannten wie Star-Sängerin Gazelle (Shakira), Idris Elbas Police Chief Bogo, Soziopathen-Schaf Bellweather (Jenny Slate) sowie Officer Clawhauser (Nate Torrence) aus dem ersten Teil. Dessen Originalität wiederholt das rasante Sequel zwar nicht, dafür aber den Unterhaltungswert.

Ein orangefarbener Fuchs trägt ein lila Hemd und fällt vorwärts mit erschrockenem Gesichtsausdruck. Neben ihm windet sich eine blaue Schlange mit gelben Augen und einem breiten Lächeln. Ein grauer Hase mit langen Ohren und schwarzer Hose springt mit ausgestreckten Armen und einem überraschten Gesichtsausdruck. Im Hintergrund sind hohe, bewaldete Berge mit einer Holzhütte auf einem Felsen und schneebedeckten Gipfeln zu sehen. [erstellt mit KI]

Zoomania 2 ©2025 Disney

Fazit

Wie beim Vorgänger liegt der Reiz Byron Howards und Jared Bushs wild-warmherziger Crime Comedy in der (in mehrerer Hinsicht) fabelhaften Umsetzung des satirischen Szenarios und der anthropomorphen Animationen. Detailreicher, expressiver, haptischer und flüssiger, bewahren sie Physis und Verhalten der Tier-Charaktere und nutzen zugleich artverbundene Attribute zur kritischen Auseinandersetzung mit Diskriminierung, Vorurteilen, Suprematismus und Landraub. Der Erzählton indes ist angepasster und milder. Die Gags besitzen nur selten den alten parodistischen Biss, der noch in beiläufigen Elementen durchblitzt sowie in einigen der zahllosen visuellen Pointen. Der Wagemut der Protagonistin, deren Idealismus mehrfach herausgefordert wird, fehlt dem turbulenten Plot. Spaßig, aber etwas zu zahm.

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Review Fakten + Credits


Originaltitel Zootopia 2
Kinostart 26.11.2025
Länge: 107 minuten
Produktionsland United States of America
Genre: Animation | Komödie | Abenteuer | Familie | Mystery
Regie Jared Bush | Byron Howard
Executive Producer Jared Bush
Producer Yvett Merino
Kamera Tyler J. Kupferer | Daniel Rice
Visual Effects Gregory Smith | Marlon West
Musik Michael Giacchino
Cast Ginnifer Goodwin, Jason Bateman, Ke Huy Quan, Fortune Feimster, Andy Samberg, David Strathairn, Idris Elba, Shakira, Patrick Warburton, Quinta Brunson, Danny Trejo, Nate Torrence, Bonnie Hunt, Don Lake, Michelle Gomez, David Fane, Joe Anoa'i, Phil Brooks, Stephanie Beatriz, Wilmer Valderrama

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