Review Fakten + Credits


Rezension

Die Prämisse Erik Schmitts moralistischen Materialismus-Märchens und im weiteren Sinn die Thomas Glavinics zugrundeliegenden Romans DAS LEBEN DER WÜNSCHE ist im Grunde die naive Kinderphantasie, die Regeln der Zauberwelt auszutricksen und so vom übersinnlichen Überfluss noch mehr zu haben. Diese Absicht, das Glück noch glücklicher zu machen, das Maximum weiter auszureizen und das Magische noch magischer zu machen zeigt nicht nur exemplarisch die Crux des Hauptcharakters, sondern Schmitts verspießerter Verfilmung. Die folgt dem von Matthias Schweighöfer mit lethargischer Larmoyanz verkörperten Werbetexter Felix Niemann durch die generische Genügsamkeits-Lektion.

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Der Name des an der eigenen Bedeutungslosigkeit verzweifelnden Protagonisten steht paradigmatisch für die Holzhammer-Methoden eines Plots, der klassische Kunstmärchen-Motive zu einem privilegierten Plädoyer für normative Harmonie arrangiert. Felix ist frustriert von seiner gescheiterten Ehe mit Bianca (Luise Heyer), dem Desinteresse seiner Kinder und seinem Versagen im Job, als ihm ein mephistophelischer Henry Hübchen einen Wunsch freigibt. Felix wünscht sich alle Wünsche, die prompt in Erfüllung gehen – auch die unterbewussten. Dieser katholische Konstruktivismus, der ungeformte Gedankenspiele gleich taten verurteilt, verdeutlicht der drakonische Absolutismus des mut- und phantasielosen Philister-Stücks.

Zwei Personen sitzen sich an einem mit einem karierten Tischtuch bedeckten Tisch gegenüber. Auf dem Tisch stehen zwei Gläser mit Rotwein, eine Wasserflasche und ein Brotkorb. Im Hintergrund sind Fenster mit Licht und eine Vase mit getrockneten Blumen zu sehen. Die Szene wirkt gemütlich und warm beleuchtet. [erstellt mit KI]

Das Leben der Wünsche © 2025 PANTALEON Films GmbH / ProU Producers United Film GmbH / SevenPictures Film GmbH / ACS Filmproduktion GbR / RCS Filmproduktion GbR / Constantin Film Österreich

Fazit

Erik Schmitt erstickt seine lapidare Leinwand-Adaption Thomas Glavinics gleichnamigen Bestsellers in der austauschbaren Ästhetik einer Diversitäts-Dystopie. Die opfert jeden Rest Zauber und Imagination bigotten Belehrungen: So wie es ist, ist es (angeblich) gut; man soll dankbar sein, für das, was man hat; bloß nicht das eigene Schicksal herausfordern. Psychologisch und darstellerisch ist das noch langweiliger als visuell. Hütchens Versucher, der als einziger etwas Unterhaltsamkeit bringt, schwärmt von den psychischen  Abgründen hinter dem Alltäglichen. Doch an die wagt die dröge Inszenierung sich nicht heran.

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Originaltitel Das Leben der Wünsche
Kinostart 13.11.2025
Länge: 95 minuten
Produktionsland Germany
Genre: Drama
Regie Erik Schmitt
Producer Marco Beckmann | Dan Maag | Willi Geike | Matthias Schweighöfer | Stefan Gärtner | Alexander Dreissig | Yekta Scriba | Ben Höller
Kamera Johannes Louis
Cast Matthias Schweighöfer, Luise Heyer, Henry Hübchen, Verena Altenberger, Luise Landau, Ruby O. Fee, Benno Fürmann, Juan Carlos Lo Sasso

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