Chantal im Märchenland |
|
Veröffentlichung: 2024-03-28Genre: KomödieLänge: 123 minutenBudget: $ 0 | |
ÜbersichtChantal, die erfolgslose Influencerin, landet auf mysteriöse Weise in einer Märchenwelt. Dort bekommt sie es mit Monstern, Hexen und autokratischen Königen zu tun. Es steht nicht nur ihr Leben, sondern auch die Freundschaft mit ihren Mitmenschen auf dem Spiel. Quelle: www.themoviedb.org |
Rezension
Vor knapp sieben Jahren war es endlich geschafft. Die Schüler*innen der FACK JU GÖTHE Gesamtschule hatten dank des Einsatzes ihres Ex-Knacki-Lehrers Zeki Müller (Elyas M’Barek) endlich das Abitur und das Kino-Publikum war nach drei Teilen erlöst von dem filmgewordenen Klassismus-Witz. Und wenn sie nicht gestorben sind … Nein, nichts da. Solange sich noch ein Euro aus der nunmehr zum Franchise ausgebauten Trilogie quetschen lässt, haben Chantal (Jella Haase) Co. höchstens Pause, aber nie Schluss.
Des Publikums liebste Klassendümmste hat immer noch keinen Ausbildungsplatz und im Gegensatz zu Bestie Zeynep (Gizem Emre) auch keine Ambitionen, einen zu finden, und hängt zum Spott der dortigen Kinder immer noch in der Arche rum. Dort hat auch Barek als Zeki seine Cameo, quasi um den Gehaltscheck abzuholen, bevor die krude Handlung seine beiden ehemaligen Schülerinnen via Wunderspiegel ins titelgebende Märchenland verfrachtet. Aber nicht, weil Regisseur und Drehbuchautor Bora Dagtekin irgendwelche märchenhaften Ideen hätte.
Das bis auf Aladin (Mido Kotaini) Grimm‘sche Phantasiekönigreich voller Feen, Drachen und Hexen (darunter Nora Tschirner) ist im wörtlichen Sinne bloß die knallig-kitschige Kulisse für den immer gleichen Witz, oder großzügig betrachtet, zwei Witze, die unerbittlich wiederholt werden: die anachronistische Pseudo-„Proll“-Sprache der Heldin, zweitens eine Diskrepanz zwischen den Geschehnissen im Märchenland und deren schriftlicher Überlieferung, angeordnet vom magisch verjüngten König Wilderich (Cooper Dillon). Die Moral von der Geschicht‘? Schaue diesen Film – nicht.
Fazit
Genau wie die erneut von Jella Haase mit vulgärem Verve verkörperte Protagonistin machen die Produzenten, statt sich um eine originelle Story oder unterhaltsame Charaktere zu bemühen, einfach weiter wie bisher. Das heißt wieder klassistische Kloaken-Sprache zur bourgeoisen Belustigung, neben der die fadenscheinige Feminismus-Botschaft so verlogen wirkt wie die plakative Kritik an Macho-Message-Märchen, zu denen der stereotype Stoff letztlich selbst zählt. Da versprüht man den gleichen Wunsch, den Zeynep einmal äußert: Jede Sekunde davon zu vergessen.
Wie hat Dir der Film gefallen?
Originaltitel | Chantal im Märchenland |
Kinostart | 28.3.2024 |
Länge: | 123 minuten |
Produktionsland | Germany |
Genre: | Komödie | Fantasy |
Regie | Bora Dagtekin |
Executive Producer | Oliver Berben | Martin Moszkowicz |
Producer | Lena Schömann | Nicole Springstubbe |
Kamera | Christian Rein |
Visual Effects | Denis Krez |
Musik | Eímear Noone |
Cast | Jella Haase, Gizem Emre, Mido Kotaini, Max von der Groeben, Nora Tschirner, Maria Ehrich, Cooper Dillon, Frederick Lau, Ben Felipe, Diana Birenytė, Gabriele Schulze, Maria Happel, Miri Sommer, Alan Hasso, Phiphi Sarah, Leni Stjarna K., Melanie Reichert, Daniela Reichert, Stefanie von Poser, Jannik Schümann |
Wie hat dir der Film gefallen?
[…] This piece first appeared … […]