Originaltitel: Deathcember
DVD/Blu-ray – Release: 04.12.2020
Länge: ca. 145 Minuten
Produktionsland: Deutschland
Regie: Lazar Bodroza | B. J. Colangelo | John Cook Lynch | Steve De Roover | Ruggero Deodato | Sonia Escolano | Isaac Ezban | Florian Frerichs | Rémi Fréchette | Sadrac González-Perellón | Trent Haaga | Juergen Kling | Ama Lea | Sang-woo Lee | Andreas Marschall | Annika Marx | Pollyanna McIntosh | Lucky McKee | Bob Pipe | Julian Richards | Jason Rostovsky | Alyosha Saari | Dominic Saxl | R. Zachary Shildwachter | Milan Todorovic | Michael Varrati | Vivienne Vaughn | Sam Wineman
Schauspieler:innen: Wes Allen | Brianna Barnes | Detlef Bothe
Genre: Horror
Verleiher: Busch Media Group
Abspannszenen: 2
Pünktlichen zu Weihnachten erschien in diesem Jahr die DVD DEATHCEMBER – 24 DOORS TO HELL und schon aus dem Titel ist ein wenig absehbar, dass es sich hierbei nicht um einen ganz klassischen Film handelt. Vielmehr ist dies ein Episodenwerk, welches sich aus insgesamt 24 Geschichten zusammensetzt, wobei das nicht einmal so ganz stimmt, denn eigentlich bekommen wir im Abspann sogar noch zwei zusätzliche Geschichten nachgereicht. Das ganz Besondere daran ist, dass jede Story eine:n eigene:n Regisseur:in hat und somit einen völlig eigenen Charakter entwickelt – alle jedoch unter dem gleichen Motto: Der kleine weihnachtliche Adventskalender! Unter anderem dabei sind Ruggero Deodato, bekannt für HOSTEL 2, Pollyanna McIntosh, die an The Walking Dead zeitweise mitgewirkt hat und Jason Rostovsky, der als Teil der GET OUT-, THE GIFT- und INSIDIOUS 3-Familie bereits einige namhafte Genrewerke mit realisierte.
Das Publikum bekommt eine Art filmisches Hauptmenü präsentiert, welches einem interaktiven Raum gleicht. Dort sind mehrere unterschiedliche Gegenstände zu sehen, die zumeist nichts miteinander zu tun haben. Für jede Geschichte geht nun die Kameraführung an einen dieser Gegenstände ran und öffnet visuell ein Türchen, welches uns zum jeweils nächsten Kurzfilm bringt. Alle Kurzfilme erzählen in etwa 5-minütiger Spieldauer den Tod einer Person, wobei die zuvor gezeigten Gegenstände stets eine Rolle spielen oder zumindest einem entsprechenden Sinnbild gleichen. Diese kurzen Handlungen sind dabei völlig unterschiedlicher Natur angelegt und zeigen somit ein breites Spektrum des Horror-Genres.
Für so ziemlich alle Episoden kann eine grobe allgemeine qualitative Zusammenfassung getroffen werden, die ihr am Ende des folgenden Abschnittes finden. Schauen wir uns nun erst einmal die einzelnen Kapitel genauer an:
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A Door Too Far (von Dominic Saxl)
Handlung: Ein Kind öffnet das erste Kalendertürchen und genießt die Schokolade. Da diese so gut schmeckt, wird auch gleich noch das zweite und das dritte und alle weiteren aufgerissen. Als das noch immer nicht reicht, vergreift sich der Junge am Kalender seiner Schwester. Auch davon wird er noch nicht satt und geht in den nächsten kleinen Shop und frisst hinter einem Regal auch dort einen Kalender komplett leer. Nur Augenblicke später, nachdem er dabei erwischt wurde, wird er verflucht und am nächsten Morgen erleidet er einen süßen Tod!
Bewertung: Ein netter Einstieg, aber mehr auch nicht. Schauspielerisch nicht gerade überzeugend und es wurde auch etwas übertrieben, denn mal ehrlich: Wer bekommt von Weihnachtskalendern einen vollgeschmierten Schokomund und wischt sich dies nicht mal weg? Dennoch eine unterhaltsame Idee, wie der Junge letztlich für seine ungezogene Art mit dem Tod bestraft wird.
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All Sales Fatal (von Michael Todorovic)
Handlung: Ein Mann arbeitet in einem kleinen Geschäft als Verkäufer und muss sich den ewigen Nörgeleien der Kunden gnadenlos aussetzen. Als eine Frau ein Geschenk wegen nicht gefallen reklamieren will, muss er dies ablehnen, da die Frau leider keinen Kassenbon mehr vorweisen kann. Ein Streit bricht aus und entwickelt sich zu einer blutigen Schlacht.
Bewertung: Die Idee hat doch schon etwas mehr Charme. Jeder Mensch, der einmal im Service gearbeitet hat, kennt wohl diese leidigen Diskussionen mit Kund:innen, die auf ihr Recht pochen, obwohl sie es nicht haben. Aus dieser Prämisse heraus, ist das Filmchen eine kleine Genugtuung für alle Verkäufer:innen, die auch gerne einmal den Frust ablassen würden. Durchaus unterhaltend, wenn auch visuell nicht gerade der Hit, denn gerade die Blutspritzer sehen doch schon ziemlich schlecht aus.
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Aurora (von Lazar Bodroza)
Handlung: Die Geschichte spielt am 3. Dezember 2389 in einer entfernten Galaxie. Eine Frau wartet die Anlage, auf der sie lebt. Als plötzlich ein giftiger oder sauerstoffraubender Stoff in die Station eintritt und die Dame tötet.
Bewertung: Schon an der inhaltlichen Zusammenfassung ist wohl recht deutlich zu erkennen, dass diese Geschichte irgendwie keinen Sinn ergeben wollte und nie so recht klar wurde, was sie eigentlich erzählen will. Somit ist diese Episode leider völlig durchgefallen und hat absolut keinen guten bleibenden Eindruck hinterlassen. Insbesondere weil eigentlich auch absolut nichts geschieht und da die Protagonistin die einzige Darstellerin ist, gibt es auch keinerlei menschliche Interaktionen, die Aufschluss hätten geben können.
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X-mas on Fire (von Florian Frerichs)
Handlung: Vier Männer wollen einen Schmuckladen überfallen und glauben alles bestens geplant zu haben mit ihrem Auftraggeber. Doch etwas läuft schief und plötzlich holt der Besitzer ein Gewehr raus und schlägt die Banditen in die Flucht, die sie jedoch wohl nicht überleben werden.
Bewertung: Einfallsreich und unterhaltsam zusammengeschnitten kommt diese Geschichte daher. Dabei ist „geschnitten“ ein durchaus wesentliches Stichwort, denn tatsächlich werden hier unzählige Zeitebenen eröffnet, die nicht in strikter Reihenfolge aneinandergesetzt sind, sondern im Stile: „Eine Minute zuvor“ und „Eine weitere Minute zuvor“. Dadurch wird eine Erwartung aufgebaut, die in der nächsten Sekunde schon wieder völlig anderen Voraussetzungen unterliegt und daher einem kleinen Geniestreich gleicht. In kürzester Zeit wurde damit eine sehr umfangreiche Geschichte erzählt, die vor allem auf den Vorstellungen des Publikums stützt. Zudem gibt es eine sehr deutliche Anspielung auf Quentin Tarantinos RESERVOIR DOGS – WILDE HUNDE, unter anderem durch die Einbindung der Namen Mr. White, Mr. Black und einiger anderen Farben. Zudem wird den Zuschauenden hier ordentlich was geboten, auch wenn das Ende dann doch etwas mager ist.
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Villancicos (von Isaac Ezban)
Handlung: Aus der Weitwinkelperspektive schauen wir in einen Raum, in dem jemand im Sterben liegt. Die Familie hat sich drumherum geschert und betrauert den anstehenden Tod. Als der kurzzeitig Verstorbene wieder erwacht, ist die Familie völlig aus dem Häuschen. Doch kurz darauf stirbt er wieder, woraufhin sich auch ein Trauerchor dazu gesellt. Stets werden kleine Horsd’oeuvre gereicht. Dieses Spiel zieht sich scheinbar unendlich in die Länge und wir können beobachten, wie alle um den Scheintoten herum zwischenzeitlich wegsterben, denn die Handlung entwickelt sich über viele Jahre. Auch die Dekadischen Veränderungen werden angesprochen, die die Umgebung betreffen.
Bewertung: Anfangs scheint die Sequenz ein kleines Goldstück des Films zu sein, denn die Idee ist zauberhaft, ein großer einführender Part wird als OneShot gefilmt und man sitzt richtig gebannt da und ist neugierig, was wohl geschehe. Leider jedoch schwächelt das Filmchen in der Folge arg, denn jeglicher Charme, der zuvor aufgebaut wurde, wird über Bord geworfen und mutiert zu einer unansehbaren Krankheit, die scheinbar kein Ende nehmen will. Hier hätte mit einem geschickten Händchen sicher deutlich mehr rausgeholt werden können.
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Joy To The Girls (von Sonia Escolano)
Handlung: Drei Frauen laden einen Kerl zu sich ein und verführen und umwerben ihn. Im Stile einer schwarzen Witwe wird dieser jedoch dann aufgeschlitzt und sein Blut getrunken, womöglich sogar kannibalistisch verzehrt.
Bewertung: Äußerst kurz, aber direkt auf den Punkt. Leider bleibt die Story nicht lange hängen und wird schnell wieder vergessen. Dennoch macht sie Spaß, insbesondere durch eine nette humoristisch angehauchte Finaleinlage eines weiteren Darstellers, der unerwartet der Handlung beitritt.
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The Hunchback of Burg Hayn (von Bob Pipe)
Handlung: Missbildungen und Behinderungen sind im Mittelalter verpönt. So wird auch der Protagonist dieser Geschichte zum Tode verurteilt nur weil sein Gesicht etwas deformiert ist. Wie schön wäre es, wenn im letzten Moment eine Begnadigung winken würde?
Bewertung: Dieses Filmchen ist in schwarz/weiß ausgestrahlt wurden und hebt sich somit von den anderen Episoden deutlich ab. Dieser Kontrast ist jedoch auch spannend und schafft es ein wenig das Publikum aus der heutigen Moderne rauszuziehen in das dargestellte Mittelalter. Äußerst positiv ist in jedem Fall zu bewerten, dass es sich um einen Stummfilm handelt, der mit Klaviermusik unterlegt wird, die stets die Stimmung wiedergibt. Zudem wurden Texttafeln eingeblendet, die die Dialoge der Protagonisten widerspiegeln. Somit muss ich zugestehen, dass dies mein erster Stummfilm war, denn ich gesehen habe in meinem Leben, was die Begeisterung dafür keineswegs schmälerte und eher das Gefühl vermittelte, als würde man einen Film ganz klassisch mit Untertiteln schauen. Sehr stark dies hier mit einzubauen. Der Fokus liegt dabei weniger auf der tödlichen Handlung, was aber auch nicht so schlimm ist und ein wenig Abwechslung zu den sonstigen Geschichten bietet.
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Family Matters (von Steve De Roover)
Handlung: Auch hier wird ein wohl altbekanntes Thema angesprochen, denn der Protagonist ist mit seiner Frau scheinbar erstmalig bei seinen Schwiegereltern zu Weihnachten zu Gast. Dies bringt natürlich einige Sorgen mit sich, insbesondere wie das eigene Auftreten gegenüber der Familie ist, aber auch wie letztlich die Eltern der Partnerin wirklich drauf sind. Zu seinem Entsetzen muss der Protagonist feststellen, dass äußerst merkwürdige Geschehnisse in der Familie Gang und Gebe zu sein scheinen.
Bewertung: Die Geschichte hat zwar eine nette Grundidee – eben mit der Angst vor den Schwiegereltern zu spielen – war dann aber doch irgendwie zu abgespacet und holt das Publikum nicht gerade ab. Es fehlte einfach der nette überraschende Twist oder eine charmante Begebenheit. Die Story war nicht schlecht inszeniert, aber schafft es auch nicht gerade zu begeistern.
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Crappy Christmas: Operation Christmas Child (von Juergen Kling)
Handlung: Ein Junge wird zur Weihnachtszeit entführt und in ein Verlies gesperrt. Nur gelegentlich wird dieses geöffnet. Ein katholischer Priester lässt den Jungen raus, doch nicht um ihn zu befreien, sondern um ihn sexuell zu missbrauchen. Scheinbar nutzt er diese Gelegenheit auch, um anderen Fetischisten und kranken Menschen die Gelegenheit bieten zu können. Doch der Junge glaubt fest an den Weihnachtsmann und bekommt immer wieder seine Wünsche erfüllt. Ist jetzt der Moment gekommen auf diesen Glauben zu setzen?
Bewertung: Unfassbar, dass diese Filmszene überhaupt gestattet ist zu zeigen und nicht direkt indexiert wurde. Psychische Brutalität auf höchstem Niveau erwartet den Zuschauer, schließlich wird der Missbrauch eines Kindes relativ ausführlich gezeigt. Hierbei ist jedoch zu erwähnen, dass es sich scheinbar um eine Stop-Motion Animation handelt, da die Figuren offenbar aus Knete produziert wurden. Daher handelt es sich auch eher um abstrakte Formen eines Strichmännchens und bietet womöglich soviel Abstand vom realen Kindesmissbrauch, dass eine Ausstrahlung noch akzeptabel war. Dennoch ist dies wohl der krasseste und schlimmste Film der gesamten Reihe und kann durchaus Menschen verstören.
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Five Deaths in Blood Red (von Ama Lea)
Handlung: Weihnachten heißt Familie und üblicherweise kommen auch alle aus einer solchen an diesem heiligen Feiertag zu Hause zusammen. So auch die Darsteller:innen dieser Geschichte. Doch eine Person scheint nicht gerade erwünscht zu sein in der Heimat – die etwas ausgestoßene blinde Tochter. Doch heute soll die Nacht sein, in der sich alles ändert und die junge Dame von der Ausgestoßenen zur wichtigsten Person der Familie wird.
Bewertung: Grundsätzlich arbeitet das Filmchen mit vollständig nachvollziehbaren Reaktionen, denn wenn ein Mensch sein Leben lang wie Dreck von der eigenen Familie behandelt wird, ist ein Racheausbruch nicht unbedingt auszuschließen. Relativ einfach und klar verständlich spielt sich die Story aus einer harmlosen Entwicklung recht schnell hoch zu einer mörderischen Eskalation, die es in sich hat. Die Tode der Figuren sind dabei zwar etwas belanglos und sehen nicht immer besonders gut aus, aber die Prämisse gefällt. Kann man mal machen, muss man aber nicht.
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Kill Santa (von Sandrac González-Perellón)
Handlung: Eine Frau und ihre Tochter stehen im Supermarkt vor einem Regal und unterhalten sich über die Schlechtigkeit des Vaters respektive Ehemanns, der scheinbar die Mutter betrogen hat. Die Tochter beschließt Rache zu üben und geht bewaffnet in den Vorraum des Ladens, wo ein Mann steht, der als Kaufhausweihnachtsmann arbeitet. In kürzester Zeit eskaliert die Situation.
Bewertung: Mit Kill Santa bekommen wir eine der schwächeren Story geliefert, die zudem nicht lange hängen bleibt. Viele Elemente werden nur schwach angedeutet und so richtig versteht das Publikum bis zum Schluss nicht, was hier eigentlich los ist und warum eine solche Eskalation stattfindet. Hätte man sich hierfür noch ein paar Minuten mehr Zeit genommen, wäre es durchaus drin gewesen hieraus eine starke kleine Geschichte zu formen. So jedoch war es doch etwas mager.
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Bad Santa (von Julian Richards)
Handlung: Üblicherweise wird der Weihnachtsabend gekrönt durch Geschenke und tolle Geschichten. Hier jedoch erzählt der Vater seinen Kindern vom Krampus, der bösen Inkarnation von Santa Clause. Scheinbar hat er damit besonders seinem älteren Sohn einen ordentlichen Schrecken eingejagt. Doch damit nicht genug. Um die Angst zu vertreiben, verkleidet sich der Vater als eben jener Krampus und schleicht sich nachts ins Zimmer des Jungen. Dieser erschrickt sich jedoch nicht nur sondern reagiert völlig anders als erwartet. Aus dem fiesen Scherz wird ein blutiges Rachedrama.
Bewertung: So können Kurzgeschichten Spaß machen. Mit wenig Handlung wurde doch eine bedrohliche Situation erschaffen, die im alltäglichen Leben nicht einmal so ausgeschlossen scheint und vor allem durch eine tiefere Sinnhaftigkeit zum Nachdenken anregt, wie Eltern mit ihren Kindern umgehen sollten. Nett gemacht und durchaus unterhaltsam, wenn auch mit einem etwas seltsamen Finale ausgestattet.
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Santa Is Coming (von Sang-woo Lee)
Handlung: Auch asiatische Züge finden hier ihren Platz. Ein alleinerziehender Vater hat immer wieder Probleme mit seiner Tochter, die scheinbar süchtig nach ihrer Puppe ist. Irgendwann reicht es ihm – der Abend wird blutig enden. Kurze Zeit später ist Zeit für die Bescherung und die junge Tochter bekommt in diesem Jahr ein besonders großes Päckchen. Ob da wohl eine Puppe drin ist?
Bewertung: Hui, die Story es in sich und entwickelt sich von recht harmlos und langweilig in Sekundenschnelle zu einer Geschichte mit einer leichten Metaeben. Schön dabei, dass nicht jedes bisschen umfangreich erläutert wird, was wohl auch nicht wirklich notwendig ist. Dennoch dabei ziemlich drastisch und eine üble Geschichte, wenn man etwas intensiver darüber nachdenkt. Auch hier ist es schön, dass eine gewisse Diversität geboten werden kann.
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A Christmas Miracle (von Vivienne Vaughn)
Handlung: Traurige Weihnachten durch den Verlust des eigenen Kindes sind wohl das schlimmste was einem Menschen passieren kann. So jedoch geht es der Protagonistin in diesem Film. Doch es gibt eine Hoffnung, denn eine Hexe verspricht ihr das Kind wieder zurück ins Leben zu holen. Doch das kostet natürlich einen teuren Preis, mit dem nicht zu rechnen war.
Bewertung: Nicht gerade eine besondere Geschichte, visuell nur bedingt überzeugend und generell fehlte hier so ein wenig die Power im Film. Somit dient die Story wirklich nur als kleiner Lückenfüller, kann aber in der Gesamtbetrachtung getrost vernachlässigt werden.
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Casetta Sperduta in Campagna (von Ruggero Deodato)
Handlung: Leider kann ich mich an diese nicht einmal mit Hilfe meiner Notizen entsinnen.
Bewertung: Aus obiger handlungsbeschreibung kann nur folgen, dass die Geschichte nicht gerade stark war und somit nicht zu empfehlen ist.
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Milk and Cookies (von Sam Wineman)
Handlung: Ein kleiner Junge wird nur noch von seinem Vater großgezogen, der ein strenges Regiment führt und nicht gerade als solcher geeignet ist. Seine Schwester zeigt da schon viel eher Zuneigung und Liebe und versucht dem Jungen somit eine Art der liebenden Familie bieten zu können. Als der Vater das Spielzeugpferd des Jungen zerstört, schreibt dieser einen Brief an den Weihnachtsmann und da ihm gesagt wurde, dass er immer Milch und Kekse für diesen hinstellen muss, tut er dies. Oh Wunder, am nächsten Tag steht das Pferd repariert in der Küche. Auch als der Junge in sein Zimmer eingesperrt wird, hilft der Wunsch an den Weihnachtsmann dies für die Zukunft für immer zu verhindern. Doch der Junge hat auch noch einen letzten Wunsch, der in Erfüllung gehen soll. Diese Nacht wird ein blutiges Ende haben.
Bewertung: Ein wenig angelehnt an den Film MATILDA bekommen wir hier auch eine Form des Weihnachtsmärchens präsentiert, die das Herz erwärmen lässt und ein wenig Freude bringt. Dabei sei jedoch gesagt, dass hier natürlich deutlich mehr Power reingelegt wurde als in den zahmen Streichen der jungen Matilda. In jedem Fall gehört die Geschichte zu den etwas besseren und bietet ein kompaktes Konvolut aus Emotionen und schafftes, dass das Publikum sich zumindest kurzzeitig mit den Figuren identifizieren kann.
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Pig (von Andreas Marschall)
Handlung: Als nach einer Fetisch-Party eine junge Frau vergewaltigt wird, beschließt diese Rache zu üben. Sie trommelt ihre Freundinnen zusammen, markiert den Mann und die Freundinnen locken ihn aus der Menge heraus, um ihn zu überwältigen. Gemeinsam zerren sie ihn in einen verlassenen Raum und geben der Frau die Möglichkeit sich an dem Verbrecher zu rächen. Doch etwas läuft nicht nach Plan – egal, Rache ist Rache.
Bewertung: Gut umgesetzt, modern, fresh und vor allem ahnen die Zuschauenden bis zum Schluss nicht was passieren wird. Zudem wird die Szene mit einem derben Satz beendet, der einem Schlag in die Magenkuhle gleicht.
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They Once Had Horses (von Lucky McKee)
Handlung: Zwei Männer wurden von einem wilden Tier angefallen, einer von ihnen ist schwer verletzt. In einer Schlucht schlagen sie ihr Lager auf in der Hoffnung, dass die Bestie sie dort nicht erreich kann, doch sie sind sich sicher, wenn es das Vieh lebend schaffen sollte den Hang runter zu kommen, kann es nur aus einer Richtung kommen. Somit bereiten sich die beiden Männer auf das unausweichliche vor und sinnieren während dessen über längst vergangene Tage.
Bewertung: Erneut bekommen wir einen schwarz/weiß Film gezeigt, diesmal jedoch nicht als Stummfilm. Die Handlung spiegelt einen Western wider und ist relativ einfach gestrickt. Es gibt nur einen einzigen Schauplatz und beide Darsteller rühren sich nie von der Stelle, weshalb visuell nur wenig geschieht. Dennoch schafft es das Filmteam eine nette kleine Geschichte aufzubauen, die vor allem mit dem Nichtsichtbaren arbeitet und eine Angst vor einem Wesen schürt, was das Publikum zu keinem Zeitpunkt zu Gesicht bekommt. Dies ist wohl die einzige Geschichte, wo nicht ganz klar ist, ob es wirklich Tote am Ende geben wird.
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December the 19th (von Milan Todorovic)
Handlung: Was gibt es schlimmeres als total ätzende Familienfeiern, bei denen partout nichts passiert? Das sagen sich auch die zwei Frauen in dieser Geschichte, die für ein wenig Abwechslung die Party verlassen und sich ein wenig schöne gemeinsame Zeit auf dem Eis beim Schlittschuh laufen machen. Nicht abzustreiten ist, dass es zwischen den Beiden irgendwie knistert. Doch eine Eisfläche ist vielleicht nicht gerade der beste Ort um einer solchen Liebelei zu frönen, denn sie hat auch ihre Tücken. Schnell rutscht man da mal aus und das Schlittschuhe eine äußerst scharfe Kufe haben, ist kein Geheimnis.
Bewertung: Grundlegend eine nette Idee, aber schlussendlich dreht die Geschichte einfach zu sehr ab und arbeitet mit übertreiben unsinnigen Slapstick Einlagen, die jegliches Potential recht schnell verpuffen lassen. Etwas mehr Ernsthaftigkeit hätte der Szenerie durchaus gutgetan und auch da hätte es ungewollt sehr blutig werden können. Die Darstellerinnen wirken dennoch recht sympathisch.
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Getting Away From It All (von Pollyanna McIntosh)
Handlung: Wir kennen sie alle – die Weihnachtsmuffel der Familie, die sich dem ganzen festlichen Wahn einfach nur entziehen wollen. So auch der Protagonist dieser Geschichte, der extra in eine abgeschiedene Hütte flieht, die er sich angemietet hat für die Zeit. Als kleine Aufmerksamkeit hinterlassen die Vermieter ihm ein kleines Geschenk. Wird er seinem Weihnachtsfrust nachgeben und das Päckchen aufmachen? Die Weihnachtselfen jedenfalls warten nur auf eben jenen Moment.
Bewertung: Blutig und völlig überdreht kommt die Story daher. Nicht jedoch ohne vorher eine interessante Atmosphäre und Spannung aufzubauen, die durchaus neugierig macht. Diese kleine Geschichte endet jedoch in einem absurden Gemetzel, welches wiederum all die mühsam aufgebaute Atmosphäre in kürzester Zeit gnadenlos vernichten. Dennoch zählte die Geschichte zu einer der besseren der ganzen DVD.
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Family Feast (von Rémi Fréchette)
Handlung: Manchmal erträgt man die ganzen Familienfeste auch nur noch mit einer ordentlichen Portion Alkohol. So kippt sich die Protagonistin dieser Geschichte ordentlich einen hinter die Binde mit der scheinbar sehr starken Bowle. Da bleiben gewisse Wahnvorstellungen nicht aus. Unfassbar das sie darin aber plötzlich Angst vor der eigenen Familie entwickelt – da ist Selbstverteidigung natürlich die einzige Lösung.
Bewertung: Hier haben wohl Kostüm und Maske die absolut meiste Arbeit gehabt und sich auch ordentlich Mühe gegeben schreckliche und gruselige Kreaturen zu erzeugen, die nur Sekunden später wieder völlig normal sind. Allerdings fragt man sich zeitweise, warum die Hauptdarstellerin immer mehr trinkt, wenn sie doch immer wieder gruselige Monster sieht. Oder trinkt sie gerade wegen dieser Erscheinungen mehr, in der Hoffnung, sie würden dann verschwinden? In jedem Fall gefällt das Ende ganz gut, auch wenn die Reaktion der Umstehenden Beobachter etwas seltsam scheint, als sie sich vor einer Leiche mehr fürchten als vor der Mörderin.
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Before Sundown (von Jason Rostovsky)
Handlung: Als drei Teenager sich gut angeheitert und enthusiastisch auf den Heimweg von einer Party begeben, geschieht plötzlich etwas überraschendes, denn in der einsamen Dunkelheit scheint irgendetwas zu lauern. Schneller fahrend, versuchen sie dem Biest zu entkommen, doch schafft dieses einen von ihnen vom Fahrrad zu reißen. Voller Furcht fahren die anderen Beiden noch schneller um sich irgendwie in das scheinbare sichere zu Hause zu retten. Werden sie es schaffen?
Bewertung: Diese Coming-Of-Age Geschichte komplettiert fast schon das breite Spektrum an Horrorelementen und bringt zudem auch noch die Creature-Horror-Story ins Spiel. Auch hier gibt es leider ein paar völlig absurde Reaktionen der Protagonist:innen insbesondere in Hinsicht, dass von einen auf den anderen Moment der gute Freund schier egal wirkt. Aber vielleicht ist dies ja auch mit der eigenen Angst zu erklären. Der Film geht das Thema recht simpel an und benötigt nicht viele Mühen, da die Kreatur vor allem im Dunkeln agiert und daher keine aufwendigen Darstellungen von Nöten waren. Gerade dadurch kam jedoch ein wenig Spannung auf, da man gebannt wissen wollte, was da in der Dunkelheit lauert. Hier arbeitete das Team jedoch eher mit dem Schreckensmoment als wirklich blutigen Horrorinszenierungen.
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Cracker (von John Cook Lynch)
Handlung: Cracker sind in Amerika sehr beliebt. Hierzulande bezeichnen wir sie als Knallbonbons, an denen man an beiden Seiten zieht und wo dann irgendwelche Überraschungen drin zu finden sind. So auch in dieser futuristischen Geschichte, in welcher eine scheinbar unharmonische Familie am Feiertagstisch sitzt und nach und nach die Knallbonbons öffnet. Die Firma Lunar Falls scheint dafür zuständig zu sein, die menschliche Bevölkerung jährlich zu dezimieren, weshalb einer dieser Cracker stets eine krachende Überraschung bietet. Die Furcht ist somit bei jedem Familienmitglied groß, eben jenes Überraschungspaket zu bekommen.
Bewertung: Auf 50er Jahre getrimmt und in ein übertrieben coloriertes Licht gepackt bekommen wir eine klassische reiche Vorstadtfamilie präsentiert, die an sich schon recht merkwürdig wirkt. Zudem können wir nie so recht abschließend eruieren, welche tatsächlichen Familienverhältnisse hier dargestellt werden sollen. Dennoch entfaltet diese Art von russischem Roulette schon eine spannende Art und Weise. Allerdings erkennt man die Sinnhaftigkeit erst viel zu spät.
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Operation Dolph (von Trent Haaga)
Handlung: Ein scheinbar eifersüchtiger Mann ist auf dem Weg in der Einöde amerikanischer Landschaften zu einer kleinen Ranch, auf der eine Frau und ihre Kinder leben. Der Mann ist scheinbar in voller Rage und sucht jemanden dort, doch niemand will ihm verraten, wo er sein Ziel findet, woraufhin die Situation eskaliert und für einige äußerst blutig ausgeht. In einem abgeschiedenen Zelt findet er, was er sucht: Ein Rentier.
Bewertung: Dies ist wohl eine der besten Geschichten der gesamten DVD, da sie eine tolle Erwartungshaltung aufbaut und uns ein Eifersuchtsdrama präsentiert und mit einem einzigen Bild am Schluss die ganze Sinnhaftigkeit aller vorhergehenden Geschehnisse auf den Kopf stellt. Zudem wirken die Darsteller:innen sehr sympathisch und können auch in der Kürze der Geschichte bestens überzeugen. Zudem passt die Geschichte wunderbar thematisch und bildet somit eine gelungene abschließende Krönung der gesamten DVD.
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Christmas Corp.se (von Annika Marx)
Handlung: Die Firmenweihnachtsfeier ist jedes Jahr eine legendäre Party, die die absurdesten Geschichten hervorbringt. So auch dieses Jahr, denn während einige Stockwerke tiefer alle feiern, gibt es noch einige wenige die an einem äußerst wichtigen Dokument arbeiten müssen. Der Chef befiehlt einer seiner Mitarbeiterinnen dieses abzuholen. Doch was sie vorfindet ist ein rot ausgeleuchtetes Büro, in dem zwei Gestalten zu Tode erstarrt rumlungern. Die Mitarbeiterin will damit jedoch nichts zu tun haben und schnappt sich einfach den Vertrag. Dieser jedoch ist verflucht und macht aus ihr einen Zombie. Währenddessen ärgert sich der Chef, dass die Frau solange für ihre Aufgabe benötigt und kümmert sich selbst um das Problem. Zum Glück für den Vize!
Bewertung: Tatsächlich bekommen wir im Abspann noch einmal zwei Geschichten nachgeliefert, wovon dies die erste ist, die endlich auch noch das Zombie-Genre aufgreift. Gearbeitet wird hierbei vor allem durch Lichtinszenierungen und mit einer ganz passablen Maskenarbeit. Die Geschichte an sich wirkt nett und wird mit einem offenen Ende ausgestattet, zeigt jedoch auch einige kleine Logiklücken auf. Als Nachtrag vielleicht nicht unbedingt geeignet, hätte man diese Story jedoch vielleicht durch eine der eher schwächeren aus dem regulären Kalender ersetzen können.
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They Used To Laugh and Call Him Names (von R. Zachary Shildwachter)
Handlung: Papa ist Jäger und zeigt seinem etwas dusselig wirkenden Sohn heute, wie man erfolgreich ein Tier erlegt. Als die beiden in den Wald gehen finden Sie jedoch ein bereits getöteter Hirsch, der ziemlich verwüstet wirkt. Was ist hier nur geschehen? Plötzlich werden die beiden von einer wilden Bestie angegriffen, die prompt den Vater aufspießt und tötet. Der Junge rennt um sein Leben und versucht Hilfe und Rettung bei seiner Mutter zu finden, die ihm die Geschichte jedoch nicht gleich glauben will. Hätte sie man auf ihren Sohn gehört, dann wäre womöglich ein Blutbad ausgeblieben.
Bewertung: Auch dieser Nachtrag war nicht unbedingt nötig, ist aber auch nicht völlig überflüssig. Besonders erwähnenswert ist dabei wohl, dass einige Szenen aus der Perspektive der Bestie gedreht sind, was ein geschickter Kniff ist, diese nicht einmal zeigen zu müssen und dennoch die rohe Gewalt des Monstrums einfangen zu können. Auch hier wäre vielleicht ein Austausch gegen eine etwas schwächere vorherige Geschichte sinnvoll gewesen.
Fazit
DEATHCEMBER – 24 DOORS TO HELL ist eine nette Aneinanderreihung von mörderischen Episoden, die teilweise sehr harte und brutale Darstellungen verkörpern und somit an die Grenzen des erträglichen gehen und auf der anderen Seite immer wieder mit Slapstick- und Trash-Elementen auffahren. Nicht ganz klar ist, wie groß das Budget für die Filme jeweils war, doch wirken einige Sequenzen durchaus anspruchsvoller umgesetzt als andere. Dadurch ergibt sich aber eben auch ein ansprechendes Konvolut, das für so ziemlich jeden Horror-Liebhaber etwas zu bieten hat. Viele Episoden wirken amateurhaft inszeniert, manche schwächeln schon an der Idee, andere einfach nur an der Umsetzung. Dennoch wird durchaus immer wieder jedes Klischee bedient und es gibt gleich mehrfach etwas für das Publikum zu lachen – entweder vor Dummheit der Protagonisten oder wegen einer charmanten Idee der Regisseur:innen. Die gesamte DVD entwickelt ein wenig die Assoziation zur äußerst erfolgreichen Netflix-Serie „Love, Death & Robots“, die zu weiten Teilen einem ähnlichen Schema folgt. Lohnt sich die DVD nun? Durchaus, aber nur wenn man den Film in einer größeren Runde und in angeheiterter Stimmung konsumiert, denn dann gibt es auf jeden Fall viel Amüsantes zu betrachten.
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In 26 Geschichten präsentieren uns 26 Regisseur:innen ihre Ideen wie ein Adventskalender auch aussehen könnte. In einem tatsächlich digital erarbeiteten Kalender bekommen wir hinter jeder der 24 Adventstürchen unterschiedlichste Überraschungen präsentiert, die letztlich wohl das gesamte Spektrum der verschiedenen Horror-Genre abdecken. Von asiatischem Thriller über animierte Missbrauchsgeschichte bis hin zum Hexenhorror und Creaturegrusel ist einfach alles vertreten. Viele der Geschichten wirken jedoch amateurhaft erarbeitet, wodurch die ganze DVD eher einem Leidenschaftsprojekt aller Regisseure gleicht und nicht einem ernstgemeinten Film. Unter all den Sequenzen gibt es einige schlechtere, aber eben auch einige die durchaus cool waren anzuschauen. Genauere Informationen dazu findet ihr in meiner Langkritik. Unterm Strich hat man sich jedoch eine nette Idee einfallen lassen das Horror-Genre einmal anders aufzuziehen und sich scheinbar dabei der Idee von „Love, Death & Robots“ bedient. In gemütlicher und angeheiterter Runde ist dies sicherlich ein cooler Film, der einfach mal so nebenbei laufen kann und gelegentlich für tolle Unterhaltung sorgen kann. Allerdings sollten die Erwartungen auch nicht zu hoch gesteckt werden, denn gerade visuell hat das Werk immer wieder einiges an Charme einzubüßen. Trotzdem eine respektable Arbeit aller Beteiligten.