2017 erschien auf dem Streaming-Portal MUBI eine interessante und umstrittene Dokumentation von Marc Eberhardt. DER EINZUG – MEUTHEN’S PARTY ist eine etwa eineinhalbstündige Dokumentation, die Jörg Meuthen als Kandidaten der Alternative für Deutschland im Wahlkampf 2017 für die Parlamentswahlen zeigt. Marc Eberhardt versuchte dabei, möglichst aus neutraler Perspektive Eindrücke einzufangen und fungierte als ständiger Begleiter Meuthens. Dieser Film hat mir persönlich ein völlig neues Bild des Politikers verschafft, weshalb ich sehr empfehlen kann, hier einmal reinzuschauen. Doch was hat dies mit EINE DEUTSCHE PARTEI zu tun? Beide Filme sind sich der großen Kritik an der AfD-Partei deutlich bewusst, und beide versuchen, ein möglichst unverfälschtes, dokumentarisches Bild abzugeben, aus dem sich das Publikum eigene Schlüsse ziehen soll. Dies ist nicht in gänzlicher Objektivität möglich, doch ein Versuch ist es stets wert.
Eine Partei stellt sich vor
Die Alternative für Deutschland ist eine noch sehr junge Partei, deren gegenwärtiger Parteivorsitz von Tino Chrupalla gestellt wird. Erst 2013 wurde sie gegründet und fand in kürzester Zeit eine respektable Anzahl an Unterstützenden. Die Partei bezeichnet sich selbst als Partei des Volkes und versucht, die Meinungen der „einfachen“ Bürger und Bürgerinnen aufzugreifen und in den Bundestag zu transportieren, in welchen sie 2017 gewählt wurden. Dabei ist dem Vorsitz ganz klar bewusst, dass es einen recht großen Flügel gibt, welcher rechtspopulistisch und rechtsextrem agiert, weshalb auch der Verfassungsschutz immer wieder ein Auge auf Teile der Partei wirft. Auch in der Wahl 2021 wurde sie als Oppositionspartei bestätigt und versucht seit zwei Jahren vehement gegen die Corona-Politik in Deutschland vorzugehen.
Regisseur Simon Brückner hat bisher ausschließlich Dokumentationen gedreht. EINE DEUTSCHE PARTEI ist bereits sein dritter Langfilm. Besonders AUS DEM ABSEITS aus 2015 erlangte recht positiven Zuspruch. In diesem zeichnete er ein Bild seines Vaters, welches vor allem die privaten und persönlichen Seiten eines Mannes beleuchten sollte, der als Hochschullehrer und Psychologe einer der zentralen Unterstützer der Studentenbewegung in Deutschland war. Interessant für die hiesige Filmbesprechung ist dabei, dass Peter Brückner linksintellektuell geprägt war. Eine politische Positionierung des Regisseurs ist jedoch nicht bekannt.
Darum geht es…
In EINE DEUTSCHE PARTEI begleitet der Filmemacher als stummer Beobachter die Entwicklung der AfD. Diese Betrachtung umfasst ungefähr den Zeitraum 2021-2022, wobei das aktuelle Jahr nur mit einem kleinen Nebensatz gestreift wird. Brückner ist sowohl in verschiedensten Sitzungen dabei, als auch an Parteitagen, öffentlichen Kundgebungen sowie Bundestagssitzungen. Das Filmmaterial umfasst darüber hinaus auch Pressevents und Demonstrationen sowie politisch geprägte Auslandsreisen und versucht daher, die verschiedenen Ressorts zu beleuchten, mit denen eine deutsche Partei sich zu beschäftigen hat.
Rezension
Lange habe ich hin und her überlegt, ob ich für diese Filmbesprechung zwei verschiedene Texte schreiben sollte. Doch warum? Nicht, weil dies ein politischer Film ist und ich gerne beide Lager bedienen möchte, die sich unweigerlich um dieses Werk bilden werden. Es gab eher den Gedanken, eine tatsächliche Filmkritik abzukoppeln von einer persönlichen Meinung, zumal eine Kritik sowieso so objektiv wie möglich gestaltet werden sollte. Dies ist mir jedoch leider zeitlich gar nicht in dem Maße möglich, wie ich es mir gerne wünschen würde, weshalb ich versuche, beides zu kombinieren.
Grundsätzlich möchte ich EINE DEUTSCHE PARTEI als Film sehr loben und bin mir absolut sicher, dass dies ein kleines Highlight der diesjährigen Berlinale werden wird. Die Dokumentation macht unglaublich viele Dinge richtig, ist gleichzeitig aber auch nicht frei von Schwächen und weiß mit Sicherheit auch zu provozieren. Die Dreharbeiten des Films fanden stets im Bewusstsein der Anwesenden Politiker:innen statt, dass hier an einer Dokumentation gearbeitet wird. Dies belegen mehrere Sequenzen innerhalb der Produktion selbst. Sprich, wir erhalten keinen Pseudozusammenschnitt von heimlich mitgefilmten Materialien oder zusammenschusterten Interpretationen, wie wir sie dieser Tage viel zu häufig in den sozialen Medien erleben müssen. Die gefilmten Personen sind sich somit zu jeder Zeit bewusst, dass alles, was sie sagen, Teil eines Films werden kann, der aus beobachtender Perspektive versucht, die Arbeitsweise einer „normalen“ Partei einzufangen.
Alles nur ein Fake?
Die Dokumentation ist in sechs verschiedene Abschnitte gegliedert, die oftmals recht willkürlich erscheinen. Sie sind stets nur nummeriert betitelt und bieten uns kein konkretes Themengebiet. Ansatzweise wäre zu erahnen, dass sich zum Beispiel der erste Abschnitt damit auseinandersetzt, dass es gewisse Unterschiede in der politischen Arbeit der Partei im Osten und Westen Deutschlands gibt, während wir im zweiten Abschnitt einige recht radikale Ansichten präsentiert bekommen. Eine klare Grenze kann hier jedoch nicht ausgemacht werden, weshalb leider die Intention der Unterteilung verpufft. Es gibt zudem keinerlei Texttafeln oder Voiceover-Kommentare, die versuchen könnten, das Publikum in irgendeiner Art in ihrer Meinung zu beeinflussen. Das ist leider oftmals tragisch, denn wir sehen im Verlauf des Films sehr viele verschiedene Politiker, und es ist nicht gerade leicht, sie in ihrer Position und Bedeutung für die AfD zuzuordnen. Einzig Ort, Zeit und Anlass werden hin und wieder eingeblendet.
Plakate sollen den Wählern schmecken und nicht uns.Eine deutsche Partei
Basierend auf dem Wissen, dass die Personen stets im Bewusstsein eines Filmdrehs agieren, entsteht für das Publikum die Frage: wie viel Realität steckt nun in all dem? Es ist durchaus möglich, dass gewisse Szenen von Parteienseite aus regelrecht inszeniert und überspitzt wurden sind, um ein Bild von sich zu präsentieren, welches einem gewissen Ideal entsprechen soll. Insbesondere eine Autofahrt im Beisein von AfD-Mitgliedern, bei der ein urdeutsches Lied eingespielt und mitgesungen wird, weckt den Eindruck, dass man hier eine Chance gesehen hat sich in einem entsprechen Licht zu präsentieren, welches dem Parteigedanken am ehesten entspricht. Es ist eher zweifelhaft, dass dieser Song auch auf einer Autofahrt gespielt wurden wäre, die nicht im Beisein des Regisseurs stattgefunden hätte. Dies ist jedoch nur einer dieser spekulativen Ansätze.
Sarkasmus trifft auf Provokation
Im Gegensatz dazu bekommen wir schon von Beginn an den Eindruck vermittelt, dass es sich hierbei um eine Dokumentation handelt, die aus linksgerichteter Perspektive einen Blick auf die Arbeit der AfD werfen soll und diese mit sarkastischem Unterton in Szene setzt. An dieser Stelle sei eine Frage zitiert, die im zweiten Abschnitt des Films fällt: Wem nützt es, wozu? Ähnlich wie schon bei MYANMAR DIARIES ist es nicht ausgeschlossen, dass der Regisseur beim Schneiden darauf geachtet hat, gewisse Szenerien mittels geschickt gesetzten Schnittes aus einem Gesamtkontext zu reißen und ihr eine neue Bedeutungsebene zuzuführen. Da uns das Gesamtmaterial und selbstverständlich nicht alle Geschehnisse bekannt sind, die abseits der Kamera passiert sind, ist es unmöglich den Regisseur frei zusprechen von jeder Intention hier einen provokativen Film schaffen zu wollen, der die AfD schlichtweg vorführt.
Das spannende daran ist jedoch, dass sowohl Regisseur als auch die AfD selbst in nahezu vollem Umfang Einfluss darauf haben, was wir präsentiert bekommen, da Schnitt und persönliche Inszenierung die tatsächliche Wahrheit in beide Richtungen verfälschen können. Dadurch, dass Brückner jedoch oftmals lange, ungeschnittene Szenen präsentiert, wird der Eindruck erweckt, dass von Regieseite aus hier tatsächlich eine äußerst neutrale Perspektive aufgerufen werden sollte. Dies bestätigt sich unter anderem darin, dass der Film es schafft, sowohl meine Sympathien als auch meine Antipathien zu der politischen Partei zu stärken.
Selbstzerstörerisch, doch Medial wirksam
Besonders interessant ist dabei, dass sich die AfD selbst zu spalten scheint und in eine etwas demokratischere und rationalere West-Partei und eine äußerst ideologisierte und extreme Ost-Partei gliedert. Ich muss zugeben, dass ich selbst als bisheriger Wähler der Linken in den Denkansätzen des westlichen Lagers nachvollziehbare Argumentationslinien finde, die ich zwar nicht unterstütze, aber in denen ich durchaus wahre Kernaussagen sehe, von denen sogar einige tatsächliche Probleme der deutschen Politik ansprechen und diese in Frage stellen. Genau dies ist auch die Aufgabe einer Opposition. Hier werden immer wieder verschiedene Quellen analysiert, mit den eigenen Parteivorsätzen verglichen und strukturiert überprüft, wie ein entsprechender Umgang auszusehen hat. Dies ist insbesondere darin erkennbar, dass Wahlergebnisse schlüssig hinterfragt werden und überlegt wird, warum gewisse Bemühungen nicht zum erhofften Erfolg führten.
Wer 2017 bei vollem Bewusstsein Merkel gewählt hat, der ist kein bürgerlicher Wähler mehr.Eine deutsche Partei
Sehr prägnant ist in diesem Bezug eine Aussage, die beinhaltet, dass eine ordentliche Parteiarbeit nur schwer möglich ist, weil die entsprechenden Politiker:innen immer zuerst damit konfrontiert werden, sich für radikale Taten von anderen Parteimitgliedern zu rechtfertigen, bevor sie zur eigentlichen Tagesdebatte Stellung nehmen können. Dem entgegen steht jedoch die geographisch eher östlich ausgerichtete Vorgehensweise, nach welcher billigend in Kauf genommen wird, Falschmeldungen zu produzieren, um damit zu polarisieren und gleichzeitig Wählerstimmen zu gewinnen. Immer wieder sehen wir verschiedenste Momente, in denen sich die Parteiangehörigen regelrecht in Szene setzen, um ein falsches Bild einer Situation einzufangen, die Brückner glücklicherweise zeitgleich in einem deutlich umfassenderen Licht präsentieren kann.
Fakenews
So sehen wir einen Jungpolitiker, der im Zuge einer Auslandsreise auf Flüchtlinge stößt und mit diesen sogar in einen kurzen Dialog eintritt. Es wird ein Foto geschossen, welches den Politiker zeigt, in dessen Hintergrund die Immigranten an einem Bahngleis entlang positioniert sind. Um sie herum befindet sich äußerst viel Müll, und die Szenerie wirkt sehr schmuddelig. Nicht erkennbar ist jedoch, von wem dieser Müll stammt. Es ist nun anzunehmen, dass dieses Bild für die sozialen Medien verwendet wurde, auch wenn es mir im Zuge dieser Besprechung nicht möglich ist zu recherchieren, in welchem Kontext es gepostet wurde. Eine Verschiebung der Tatsachen ist hier jedoch recht einfach möglich und nicht ausgeschlossen, wo wir doch nur Minuten vorhersehen, wie bereits eine sehr feindliche Meinung in Bezug auf Immigranten untereinander ausgetauscht wird.
Spannend ist es, darüber hinaus einmal die Denkweisen verschiedener Fraktionen kennen zulernen. Diese reichen von Antragseinreichungen im Bewusstsein, dass diese abgelehnt werden, nur um damit den Medienverantwortlichen Material zur Stimmungsmache zu präsentieren (Stichwort Grundgesetz und Fahnen in den Klassenräumen), bis hin zu der Ansicht, dass es für gewisse Teile der Partei regelrecht ein Ritterschlag sei, vom Verfassungsschutz beobachtet zu werden, da man nur dann, so die Annahme, wirklich gegen das gegenwärtige System arbeiten würde und sich auf dem richtigen Weg befände.
Politik, die zum Diskurs anregt
Wir bekommen insgesamt äußerst viel politischen Content, der natürlich sehr umstritten betrachtet werden kann. Nicht selten war es mir möglich, in diesem Film zu schmunzeln, häufig jedoch, weil ich kaum fassen konnte, was hier teilweise für Statements präsentiert wurden. In jedem Fall macht das Werk jedoch deutlich, dass an vielerlei Stelle deutlich mehr Aufklärung stattfinden muss. Gerade der Aspekt wie Politik funktioniert, welche Auswirkungen und Tragweite politische Entscheidungen mit sich bringen und welchen Stand der einzelne Bürger in einem demokratischen System hat, scheinen oftmals viel zu leicht missverstanden zu werden, was aus eigener Erfahrung durchaus daran liegen kann, dass diese Lücken nicht durch den schulischen Lehrplan gefüllt werden.
Fazit
Unterm Strich hat mir die Dokumentation aus zweierlei Perspektiven sehr gut gefallen: einerseits, weil deutlich erkennbar ist, dass der Regisseur sichtlich bemüht ist, hier ein neutrales Bild einer umstrittenen Partei zu präsentieren, in dem er verschiedenen prägenden Gruppierungen die Möglichkeit gibt, sich nach eigenem Ermessen zu präsentieren. Die hohe Kunst ist es meines Erachtens dabei, dass dieser Film meine persönlichen Vorurteile und Sichtweisen in vielen Aspekten bestätigt und untermauert, ich gleichzeitig aber auch erkenne, dass gewisse Kerngedanken der politischen Ausrichtung gar nicht so falsch sind und diese oftmals nur durch die falsche Herangehensweise in den Schmutz gezogen werden. Auch wenn ich weiterhin nicht zum Wähler der AfD werde, so war es mir doch möglich, in gewissen Aspekten Sympathien für die Gedankengänge der westlichen Parteiarbeit zu entwickeln und unter der harten Schale sogar eine tatsächlich starke Opposition zu finden.
Trotzdem sei auch gesagt, dass es schade ist, dass wir nicht immer genau zuordnen können, welches Parteimitglied wo und in welcher Funktion tätig ist. Zudem wäre der einzig sinnvolle Schritt nun für Brückner auch ein Porträt der anderen Parteien in gleichem Stil anzufertigen, um diese tatsächlich vergleichbar zu machen. Ich empfehle auf jeden Fall sehr, diese Dokumentation einmal zu sichten und fordere dazu auf, darüber offen und diskussionsfreudig zu debattieren. Der Film bietet viel Gesprächsstoff und könnte im richtigen Kontext sogar von schulischer Relevanz sein.
In 2017, an interesting and controversial documentary by Marc Eberhardt was released on the streaming portal MUBI. DER EINZUG – MEUTHEN’S PARTY is a documentary of about one and a half hours that shows Jörg Meuthen as the candidate of the Alternative for Germany in the 2017 election campaign for the parliamentary elections. Marc Eberhardt tried to capture impressions from a neutral perspective as much as possible and acted as Meuthen’s constant companion. This film gave me personally a completely new image of the politician, which is why I highly recommend taking a look here. But what does this have to do with EINE DEUTSCHE PARTEI? Both films are clearly aware of the great criticism of the AfD party, and both try to give as unadulterated a documentary image as possible, from which the audience should draw its own conclusions. This is not possible in complete objectivity, but it is always worth a try.
A party introduces itself
The Alternative for Germany is still a very young party, whose current party chair is Tino Chrupalla. It was only founded in 2013 and found a respectable number of supporters in a very short time. The party calls itself the party of the people and tries to take up the opinions of “ordinary” citizens and transport them to the Bundestag, to which they were elected in 2017. The presidency is clearly aware that there is a rather large wing that is right-wing populist and right-wing extremist, which is why the Office for the Protection of the Constitution repeatedly keeps an eye on parts of the party. It was also confirmed as an opposition party in the 2021 election and has been trying vehemently to fight Corona politics in Germany for two years.
Director Simon Brückner has so far only made documentaries. EINE DEUTSCHE PARTEI is already his third feature film. Especially AUS DEM ABSEITS from 2015 received quite positive reception. In this film, he drew a picture of his father, which was primarily intended to illuminate the private and personal sides of a man who, as a university lecturer and psychologist, was one of the central supporters of the student movement in Germany. It is interesting for the film review here that Peter Brückner was left-wing intellectually influenced. However, the director is not known to have taken a political stance.
This is the point…
In EINE DEUTSCHE PARTEI, the filmmaker accompanies the development of the AfD as a silent observer. This observation covers the period 2021-2022, whereby the current year is only touched upon with a small side sentence. Brückner is present at various meetings as well as at party conferences, public rallies and Bundestag sessions. The footage also includes press events and demonstrations as well as politically influenced trips abroad, and therefore attempts to shed light on the various departments that a German party has to deal with.
Review
For a long time I thought back and forth about whether I should write two different texts for this film review. But why? Not because this is a political film and I would like to serve both camps that will inevitably form around this work. The idea was rather to separate an actual film review from a personal opinion, especially since a review should be as objective as possible anyway. Unfortunately, this is not possible for me in terms of time to the extent that I would like it to be, which is why I try to combine both.
Basically, I would like to praise ONE GERMAN PARTY very much as a film and I am absolutely sure that this will be a small highlight of this year’s Berlinale. The documentary gets an incredible number of things right, but at the same time it is not free of weaknesses and certainly knows how to provoke. The shooting of the film always took place in the awareness of the politicians present that they were working on a documentary. Several sequences within the production itself prove this. In other words, we do not get a pseudo-cut of secretly filmed material or cobbled-together interpretations, as we are seeing far too often in the social media these days. The people filmed are thus aware at all times that everything they say can become part of a film that attempts to capture the workings of a “normal” party from an observational perspective.
All fake?
The documentary is divided into six different sections, which often seem quite arbitrary. They are always only numbered and do not offer us a concrete subject area. To some extent, it could be guessed that the first section, for example, deals with the fact that there are certain differences in the political work of the party in East and West Germany, while in the second section we are presented with some quite radical views. However, a clear boundary cannot be discerned here, which is why, unfortunately, the intention of the subdivision falls flat. There are also no text panels or voiceover comments that might try to influence the audience in their opinion in any way. Unfortunately, this is often tragic, because we see a great many different politicians in the course of the film, and it is not exactly easy to assign them their position and importance for the AfD. Only the place, time and occasion are shown from time to time.
Based on the knowledge that the characters are always acting in the consciousness of a film shoot, the question arises for the audience: how much reality is there in all this? It is quite possible that certain scenes have been staged and exaggerated by the parties in order to present an image of themselves that is supposed to correspond to a certain ideal. In particular, a car ride in the presence of AfD members, during which an original German song is played and sung along, gives the impression that they saw an opportunity here to present themselves in a corresponding light, which most closely corresponds to the party idea. It is rather doubtful that this song would also have been played on a car ride that did not take place in the presence of the director. However, this is only one of those speculative approaches.
Sarcasm meets provocation
In contrast, we are given the impression right from the start that this is a documentary intended to take a look at the work of the AfD from a left-wing perspective and to stage it with a sarcastic undertone. At this point, a question that comes up in the second section of the film should be quoted: Who benefits, what is the point? Similar to MYANMAR DIARIES, it cannot be ruled out that the director has taken care in editing to tear certain scenes out of an overall context by means of skilfully placed cuts and to give them a new level of meaning. Since we are not familiar with the overall material and, of course, not with all the events that happened off camera, it is impossible to absolve the director of any intention to create a provocative film that simply shows up the AfD.
The exciting thing, however, is that both the director and the AfD itself have almost full influence on what we are presented with, as editing and personal staging can distort the actual truth in both directions. However, the fact that Brückner often presents long, uncut scenes gives the impression that, from the director’s point of view, an extremely neutral perspective should indeed be invoked here. This is confirmed, among other things, by the fact that the film manages to strengthen both my sympathies and antipathies towards the political party.
Self-destructive, but effective in the media
What is particularly interesting is that the AfD seems to be splitting itself into a somewhat more democratic and rational Western party and an extremely ideologised and extreme Eastern party. I have to admit that even as a former voter of the Left, I find comprehensible lines of argumentation in the Western camp’s lines of thought, which I do not support, but in which I can certainly see true core statements, some of which even address actual problems of German politics and question them. This is precisely the task of an opposition. Here, different sources are analysed again and again, compared with one’s own party principles and checked in a structured way what an appropriate approach should look like. This can be seen in particular in the fact that election results are questioned conclusively and it is considered why certain efforts did not lead to the hoped-for success.
A very striking statement in this regard is that proper party work is difficult because the politicians in question are always first confronted with having to justify radical actions by other party members before they can comment on the actual debate of the day. In contrast to this, however, is the geographically more eastern approach, according to which it is accepted that false reports are produced in order to polarise and at the same time win votes. Again and again, we see various moments in which party members really put themselves on the spot in order to capture a false picture of a situation which, fortunately, Brückner is able to present in a much broader light at the same time.
Fakenews
Thus we see a young politician who, in the course of a trip abroad, comes across refugees and even enters into a brief dialogue with them. A photo is taken showing the politician with immigrants positioned along a railway track in the background. There is an extremely large amount of rubbish around them and the scene looks very grubby. However, it is not recognisable from whom this rubbish originates. It can now be assumed that this image was used for social media, although in the course of this review it is not possible for me to research in which context it was posted. However, a shift of facts is quite easily possible here, and not impossible, when we are only minutes ahead of how a very hostile opinion regarding immigrants is already being exchanged among each other.
It is also exciting to get to know the ways of thinking of different groups. These range from submitting motions in the knowledge that they will be rejected, only to present the media responsible with material to stir up public opinion (cue Basic Law and flags in classrooms), to the view that for certain parts of the party it is downright a knighthood to be observed by the Office for the Protection of the Constitution, because only then, so the assumption goes, would one really be working against the current system and be on the right track.
Politics that stimulates discourse
All in all, we get an extremely large amount of political content, which of course can be considered very controversial. Not infrequently I was able to smile during this film, but often because I could hardly grasp what kind of statements were presented here in parts. In any case, the work makes it clear that more education is needed in many areas. Especially the aspect of how politics works, the effects and consequences of political decisions and the status of individual citizens in a democratic system often seem to be misunderstood far too easily, which from my own experience may well be due to the fact that these gaps are not filled by the school curriculum.
Conclusion
All in all, I liked the documentary very much from two perspectives: on the one hand, because it is clearly recognisable that the director is visibly trying to present a neutral picture of a controversial party here, in which he gives various formative groups the opportunity to present themselves as they see fit. In my opinion, the high art here is that this film confirms and underpins my personal prejudices and views in many aspects, but at the same time I also realise that certain core ideas of the political orientation are not so wrong at all and that they are often only dragged through the mud by the wrong approach. Even if I still don’t become an AfD voter, it was possible for me to develop sympathy for the thought processes of the western party work in certain aspects and even to find an actually strong opposition under the hard shell.
Nevertheless, it should also be said that it is a pity that we cannot always assign exactly which party member is active where and in which function. Moreover, the only sensible step now would be for Brückner to also produce a portrait of the other parties in the same style in order to actually make them comparable. In any case, I highly recommend viewing this documentary and call for an open and open-minded debate on it. The film offers a lot to talk about and could even be of relevance to schools in the right context.
Originaltitel | Eine deutsche Partei |
Berlinale – Release | 16.02.2022 |
Berlinale – Sektion | Special |
Länge | ca. 110 Minuten |
Produktionsland | Deutschland |
Genre | Dokumentation |
Verleih | Majestic Filmproduktion |
FSK | unbekannt |
Regie | Simon Brückner |
Drehbuch | Simon Brückner |
Produzierende | Hubertus Siegert |
Schnitt | Gesa Marten | Sebastian Winkels |
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