Der europäische Filmpreis, der als „europäischer Oscar“ gilt, wurde am 7. Dezember 2024 in seiner 37. Ausgabe erstmals in der Schweiz im Kultur- und Kongresszentrum Luzern vergeben.
Die diesjährige Veranstaltung, die von mehr als 1200 Gästen besucht wurde, wurde in ganz Europa live übertragen und bot einen feierlichen Rahmen für die Auszeichnung herausragender europäischer Filme und Filmemacher*innen. Der französische Filmemacher Jacques Audiard konnte bei der Verleihung mit seinem Film EMILIA PÉREZ die meisten Auszeichnungen abräumte. Der Film wurde nicht nur als „Bester Film“ ausgezeichnet, sondern gewann insgesamt fünf Preise und setzte sich somit gegen andere hochkarätige Konkurrenten durch. EMILIA PÉREZ erzählt die Geschichte eines südamerikanischen Kartellführers, der sich einer Geschlechtsumwandlung unterzieht und mit den Herausforderungen und Konflikten in seinem Umfeld konfrontiert wird.
Audiard wurde für seine Regiearbeit ausgezeichnet, und auch das Drehbuch sowie der Schnitt des Films wurden mit Preisen gewürdigt. Trotz der Vorherrschaft von EMILIA PÉREZ erhielt THE SUBSTANCE von Coralie Fargeat mehrere Nominierungen und konnte ebenfalls beachtliche Erfolge verbuchen. Der Film wurde in den Kategorien „Bester Europäischer Film“ und „Bestes Europäisches Drehbuch“ nominiert und sicherte sich außerdem technische Auszeichnungen wie „Beste Europäische Kamera“ und „Beste Europäische visuelle Effekte“. Der Lettische Animationsfilm FLOW erhielt den Preis für den besten europäischen Animationsfilm.
Der spezielle Film ohne gesprochene Dialoge erzählt die Reise einer schwarzen Katze, die die Wildnis durchquert und dabei neue tierische Gefährten findet. Der Film wurde bereits in den USA und bei internationalen Festivals ausgezeichnet. Neben den Filmpreisen wurde auch die Schauspielerin Isabella Rossellini mit dem „Europäischen Preis für weltweite filmische Errungenschaften“. geehrt. Der Preis wurde ihr von ihrem Kollegen Ralph Fiennes überreicht, der ihre außergewöhnliche Karriere würdigte. Rossellini, die durch ihre Arbeit mit Regisseuren wie David Lynch und ihre Auftritte in experimentellen Projekten bekannt wurde, nahm den Preis mit Dank an und betonte, wie bedeutend es sei, ihren eigenen Weg im Film zu gehen.
Ein weiteres Highlight des Abends war die Ehrung von Wim Wenders mit dem „European Life Achievement Award“. In einer bewegenden Zeremonie wurde der deutsche Regisseur für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Wenders, bekannt für Filme wie DER HIMMEL ÜBER BERLIN und erst zuletzt dem für einen Oscar nominierrten PERFECT DAYS, wurde von Juliette Binoche und Kōji Yakusho geehrt. Der europäische Dokumentarfilmpreis ging an NO OTHER LANDS, einen palästinensisch-israelischen Dokumentarfilm, der Militärgewalt im Westjordanland behandelt.
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