Ferrari |
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Veröffentlichung: 2023-12-14Genre: HistorieLänge: 131 minutenBudget: $ 95,000,000 | |
ÜbersichtIm Sommer des Jahres 1957 steht der legendäre italienische Rennwagenbauer Ferrari kurz vor dem Bankrott. Kaum jemand will die sündhaft teuren Luxusautos kaufen und auch im Rennsport hat die Konkurrenz von Maserati die Nase vorn. Im Privaten sieht es nicht besser aus: Enzo Ferrari (Adam Driver) und seine Frau Laura (Penélope Cruz), die das Unternehmen vor zehn Jahren aus dem Nichts aufgebaut haben, haben sich über den tragischen Tod ihres gemeinsamen Sohnes völlig auseinandergelebt. Als Laura dann auch noch von Enzos langjähriger Liebschaft mit Lina Lardi (Shailene Woodley) erfährt, mit der er sogar ein Kind gezeugt hat, entfacht sie einen Krieg um die Firma. Mit dem Rücken zur Wand entscheidet sich Enzo dazu, sein Rennteam am berüchtigten Mille Miglia-Langstrecken-Straßenrennen teilnehmen zu lassen, mit katastrophalen Folgen. Quelle: www.themoviedb.org |
Rezension
Rennwagen-Räder, die über den Asphalt donnern, dienen in Michael Manns brachialem Biopic als Metapher eines mit sich bisweilen buchstäblich überschlagenden Tempo heran rasenden Fortschritts. Doch vor dem Hintergrund der Filmfestspiele in Venedig, wo der Blockbuster im Wettbewerb debütiert, wirken sie mehr wie ein Sinnbild einer die Moderne überrollenden Gestrigkeit. Die schwelgt im Zelebrieren martialischer Männer wie des titanischen Titelhelden (Adam Driver). Deren Egozentrik, Skrupellosigkeit und Korruption werden entweder zu charakterlichen Kontrasten, die dem Persönlichkeitsporträt die nötige Kontur verleihen, oder auf andere Figuren projeziert. Eine ist Enzo Ferraris Frau Laura (hervorragend: Penélope Cruz), deren Status als Geschäftspartnerin dem einer neurotischen Neiderin weicht.
Während sein Unternehmen im Handlungsjahr 1957 in der Krise steckt, beschwert sie sich über seine Geliebte Lina (Shailene Woodley). Beider unehelichen Sohn verleugnet Ferrari vermeintlich aus Trauer um seinen früh verstorbenen ehelichen Sohn. Dieser zum majestätischen Männlichkeitsmerkmal veredelte Verlust legitimiert indirekt Ferraris gewissenlosen Geschäftssinn, wenn er das berüchtigte Mille Miglia Rennen als mörderisches Marketing-Event nutzt. Der in seiner digitalen Perfektion surreale Unfall verrät die visuellen und dramatischen Möglichkeiten der imposanten Ikonographie. Doch deren Regisseur ist so vernarrt in die Automobile und ihr Versprechen von Sex, Macht und Freiheit wie Ferrari: Mann und Maschine, amalgamiert zur Ideal-Inkarnation sexueller, materieller und intellektueller Potenz.
Fazit
Mit perfektionistischer Präzision inszeniert Michael Mann einen Wettbewerbsfilm mit der scharfkantigen Optik, reaktionären Romantisierung und dem chauvinistischen Charme einer Vintage-Werbung. Darin ist der unnahbare Protagonist, dessen Schöpfungen mit ihren knallroten Karosserien aus der erdigen Farbpalette wie verbotene Verlockungen hervorstechen, die enigmatische Essenz patriarchalischer Tugenden, die mit gottgleichem Genie verschmelzen und jedes menschliche, mediale oder marktwirtschaftliche Hindernis überfahren.
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Originaltitel | Ferrari |
Kinostart | 14.12.2023 |
Länge: | 131 minuten |
Produktionsland | Italy |
Genre: | Historie | Drama |
Regie | Michael Mann |
Executive Producer | Mohammed Al Turki | D.C. Cassidy | Michael Fiske | Artur Galstian | Wei Han | Neill Hughes | Niels Juul | Lin Qi | Conor Molony | Shivani Pandya Malhotra | Udaya Sharma | David Thomas Tao | Vahan Yepremyan | Miki Emmrich | Adam Driver | Adam Fogelson | Noah Fogelson | Thomas McLeod | Pamela Yates | Michael Fisk | Chris K. Daniels |
Producer | P.J. van Sandwijk | Monika Bacardi | Thomas Hayslip | Andrea Iervolino | Maggie Chieffo | John Friedberg | Helen Medrano | Laura Rister | Brendan B Sheil | Gareth West | Michael Mann | John Lesher | Lars Sylvest | Thorsten Schumacher |
Kamera | Erik Messerschmidt |
Visual Effects | David Sewell |
Musik | Daniel Pemberton |
Cast | Adam Driver, Penélope Cruz, Shailene Woodley, Patrick Dempsey, Jack O'Connell, Gabriel Leone, Giuseppe Festinese, Sarah Gadon, Michele Savoia, Valentina Bellè, Tommaso Basili, Andrea Dolente, Lino Musella, Brett Smrz, Massi Furlan, Peter Arpesella, Giuseppe Russo, Luca Della Valle, Andrea Bruschi, Giuseppe Bonifati |
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