Foundation ©2021 Apple TV+

Nach DUNE ist mit der Serie FOUNDATION dieses Jahr die zweite Adaption eines Science-Fiction Klassikers veröffentlicht worden. Wo allerdings Denis Villeneuve den Roman von Frank Herbert ins Kino gebracht hat, erscheint FOUNDATION in Form einer Serie auf der Streaming-Plattform AppleTV+. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Romanzyklus des russisch-amerikanischen Autors Isaac Asimov, der als einer der bedeutendsten Science-Fiction Schriftsteller aller Zeiten gilt. Asimov war fasziniert vom technischen Fortschritt, so hat er die drei Gesetze der Robotik ins Leben gerufen, die in etlichen Science-Fiction Werken immer noch zitiert werden. Die erste Regel besagt, dass ein Roboter einem Menschen nicht schaden darf, die zweite, dass er Menschen gehorchen muss, außer es steht in dem Konflikt mit dem ersten Gesetz. Außerdem muss ein Roboter seine Existenz schützen, solange das nicht gegen die ersten beiden Regeln verstößt.

An den Regeln merkt man, was Asimov für einen philosophischen Anspruch an seine Werke hat. Auch FOUNDATION ist eine Geschichte voller komplexer und interessanter Fragen, weshalb sich bisher niemand an eine Umsetzung des Stoffes gewagt hat. Nun haben sich aber der Drehbuchautor David S. Goyer, der unter anderem die Scripte für Christopher Nolans THE DARK KNIGHT Trilogie geschrieben hat, und Josh Friedman dem Stoff angenommen, um eine Serie zu kreieren. Die Hauptrollen werden unter anderem verkörpert von Jared Harris (CHERNOBYL), Lou Llobel (VOYAGERS), Lee Pace (GUARDIANS OF THE GALAXY), Leah Harvey (SMALL ISLAND) und Terrance Mann (CRITTERS). In meinem Text könnt ihr erfahren, ob es sich bei FOUNDATION, wie bei DUNE, ebenfalls um einen Science-Fiction Meilenstein handelt.

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Darum geht es…

Gaal Dornick (Lou Llobell) hat auf den Planeten Synnax ihr ganzes Leben verbracht. Auf Synnax hat man der Wissenschaft abgeschworen und verlässt sich auf die Götter. Doch Gaal beginnt an dem religiösen System zu zweifeln und widmet sich der Mathematik. In einer alten Bibliothek findet sie ein Buch, dass sie vor ein mathematisches Rätsel stellt, doch ihr gelingt es die Lösung des Jahrhunderte alten Problems zu finden und schickt diese nach Trantor, dem Regierungssitz des galaktischen Imperiums. Dort wird der Wissenschaftler Hari Seldon (Jared Harris) auf sie aufmerksam und lädt die junge Frau ein, bei sich zu studieren. Im geheimen verlässt Gaal ihre Heimat, niemand darf von ihrem Exkurs in die Wissenschaft erfahren. Als sie auf der Sternenbrücke im Orbit von Trantor ankommt, ahnt sie noch nicht was ihr für eine Reise bevorsteht.

Hari Seldon gilt bei dem Imperium als Ketzer, mit seinen Theorien zur Psychohistorik, scheint er die Zukunft mathematisch vorhersagen zu können. Seine Studien prophezeien, dass die Zeit des Imperiums abläuft und wird deswegen vor Gericht gestellt. Seldon beteuert, dass es ihm nicht darum ginge das Imperium zu stürzen, sondern genug Wissen zu sammeln, damit nachfolgende Generationen einen einfacheren Start haben, wenn sie die Zivilisation wiederaufbauen müssen. Das Imperium stimmt zu, verbannt Hari, Gaal und alle Anhänger der Psychohistorik auf den weit entfernten Planeten Terminus, damit sie hier ihre FOUNDATION gründen können.

Rezension

Mit der Serie FOUNDATION sagt AppleTV+ den anderen Streaming-Anbietern den Kampf an. Man merkt der Serie an, wie viel Mittel ausgegeben wurden, um eine optisch beeindruckende und auch inhaltlich starke Serie zu schaffen. Seitdem GAME OF THRONES ein tiefes Loch hinterlassen hat, versuchen die Streaming-Anbieter den neuen großen Wurf zu landen, auf den sich die meisten einigen können. Wie man in diesem Jahr an SQUID GAME gesehen hat, lässt sich so ein Erfolg aber selten planen. Dadurch, dass AppleTV+ von verhältnismäßig wenigen Menschen genutzt wird, läuft FOUNDATION Gefahr, dass kaum jemand die Serie wahrnimmt. Hoffentlich kann mein Text dieser großartigen Serie helfen von mehr Menschen wahrgenommen zu werden.

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Erst einmal wirkt die Handlung von FOUNDATION sehr kompliziert. Wir sehen verschiedene Handlungsstränge, die in unterschiedlichen Epochen auf mehreren Planeten spielen. Zum einen sehen wir die Bürger von Terminus, wie sie eine neue Siedlung aufbauen. Auf der anderen Seite begleitet man dann beispielsweise den Imperator Cleon und seine Klone auf Trantor. Dies sind nur zwei von vielen unterschiedlichen Beispielen, die uns dabei helfen die Welt zu verstehen. Es dauert einen Moment, bis man alle zusammenhänge begriffen hat, es wurde hier aber eine so geschickte Handlung komponiert, dass man immer Folgen kann, egal wie tiefgründig und philosophisch es wird. Dabei kommt es selbstverständlich zu dem ein oder anderen unnatürlich erklärenden Dialog, allerdings werden diese so dosiert eingesetzt, dass trotzdem sinnvolle Gespräche entstehen.

Völlig losgelöst von der Erde

Was die Serie so besonders macht, ist der Aufwand und die Liebe, die in die Gestaltung gesteckt wurde. Es gibt viele unterschiedliche Völker, die wir nach einiger Zeit sehr einfach auseinanderhalten können, da alle einen eigenen Kleidungsstil und unterschiedliche Verhaltensweisen haben. Dabei wirken die Schauspieler*innen aber niemals kostümiert, alles wirkt organisch und fügt sich wie selbstverständlich in die Welt ein. Zusätzlich wurde bei FOUNDATION viel Wert auf gute Spezialeffekte gelegt. Selten hat man bei einer Serie so überzeugende Weltraumsequenzen gesehen. So wird uns in der ersten Folge die Funktionsweise eines Weltraumantriebs demonstriert, der für den Sprung im Raum ein schwarzes Loch erzeugt. Die Effekte sehen so atemberaubend aus, dass man dazu geneigt ist zurück zu spulen und nochmal die schönen Bilder zu genießen.

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Zusätzlich ist Asimovs Vorlage voller kreativer Ideen. Neben dem Antrieb, der schwarze Löcher erzeugt, wäre da die Erbfolge des Herrschers Cleon zu erwähnen. Statt sich eine Frau zu suchen, hat Cleon der Erste einfach Klone von sich erstellt. So gibt es immer drei Brüder die gemeinsam regieren. Einen jungen Bruder Morgen, einen alten Bruder Dämmerung und dazwischen Bruder Tag. So können die Herrscher von dem Wissen ihrer Vorgänger lernen und es steht immer Cleon an der Spitze des galaktischen Imperiums. Durch solche Eigenheiten gibt es ebenfalls verschiedene Religionen, die auf den unterschiedlichen Planeten vorherrschen. Wo sich Cleon als Gottkönig versteht, sehen ihn andere Völker eher skeptisch und glauben an göttliche Wesen, die das Universum geschaffen haben, ähnlich wie in unserer Gegenwart.

Wo ist unser Geld hin?

Bei der ganzen Lobhudelei muss man natürlich erwähnen, dass die Serie nicht perfekt ist. Die Folgen haben alle eine Laufzeit zwischen 45 und 60 Minuten und vieles fühlt sich zu sehr gezerrt an. Teilweise entsteht der Eindruck, als hätte man unbedingt zehn Folgen inszenieren wollen, obwohl etwas weniger wahrscheinlich besser gewesen wäre. Auch in einigen Actionsequenzen, merkt man, dass das Budget an einer anderen Stelle ausgegeben wurde. Die Schauspieler*innen wirken nicht als hätten sie ein umfangreiches Kampftraining bekommen. Viele Bewegungen wirken unbeholfen und es wird viel geschnitten. Das sind aber nur Kleinigkeiten, die die Qualität von FOUNDATION kaum schmälern.

Fazit

FOUNDATION ist die erwachsene Science-Fiction-Serie, nach der ich mich seit Jahren sehne. Es wurde hier eine sehr intelligente und optisch beeindruckende Serie kreiert, für die sich ein (Probe-) Abo bei AppleTV+ lohnen kann. Mittlerweile sind alle Episoden online und man kann sich den Weiten des Alls hingeben. Wenn ihr dieses Jahr schon Fans von DUNE wart, dann bekommt ihr mit dieser Serie ähnlich hochwertiges Futter. Die Serie hat sehr viele kreative Ideen, eine umfangreiche Geschichte und viele philosophische Ansätze. Eine Serie für alle die sich nach ernster Science-Fiction gesehnt haben.

Wie hat Dir die Serie gefallen?
(3 Bewertungen, Durchschnitt: 5,67 von 10)

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Nach DUNE bekommen wir mit FOUNDATION in diesem Jahr die zweite Adaption eines Klassikers der Science-Fiction Literatur. Der Autor Isaac Asimov gilt als einer der Urväter der Sci-Fi und wurde durch seine drei Gesetze der Robotik unsterblich. In der Serie begleiten wir nun die junge Frau Gaal Dormick (Lou Llobel), die ihren Heimatplaneten Synnax verlässt, um bei dem Mathematiker Hari Seldon (Jared Harris) zu studieren. Seldon arbeitet in dem mathematischen Teilbereich der Psychohistorik, mit der er anhand von mathematischen zusammenhängen einen groben Blick in die Zukunft werfen kann. Das galaktische Imperium sieht in Seldon einen Ketzer und will ihn loswerden. So wird er mit seinen Anhängern auf den Planeten Terminus ins Exil geschickt, auf dem sie ihre FOUNDATION gründen.

AppleTV+ hat mit FOUNDATION nun eine Serie im Programm, die sich nicht vor den großen Mitbewerbern verstecken muss. Selten hat man bei einer Serie so überzeugende Spezialeffekte und beeindruckende Bilder gesehen. Bereits in der ersten Folge sieht man ein schwarzes Loch, dass einen völlig überwältigt zurücklässt. Zusätzlich erzählt FOUNDATION eine intelligente Geschichte, über uns Menschen und unsere potenzielle Zukunft. Im Zentrum steht dabei das Zusammenspiel von Religion und Wissenschaft. Wir werden mit dem Freiheitsbegriff konfrontiert und dem blinden Gehorsam, gegenüber einem totalitären Regime. Wenn ihr nach DUNE Lust habt auf mehr erwachsene Science-Fiction, seid ihr bei FOUNDATION genau richtig.

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