Review
Isaac Florentines HOUNDS OF WAR ist ein Direct to DVD und Blu-Ray Release mit Frank Grillo in der Hauptrolle, den das Publikum am ehesten aus Filmen wie THE PURGE: ANARCHY, THE FIRST AVENGER: CIVIL WAR oder BOSS LEVEL kennt. HOUNDS OF WAR wird beworben, dass er wie EXPENDABLES, JOHN WICK und TERMINATOR sein soll. Das Letzte liegt wohl daran, dass Robert Patrick den Antagonisten spielt und schon in TERMINATOR 2: TAG DER ABRECHNUNG den T-1000 gespielt hat. Doch kann dieser Film dem Ruf gerecht werden oder ist es doch nur ein Heimkino-Actionstreifen?
Das ist schon dreist
Der Score von HOUNDS OF WAR erinnert mit seinen drohenden Klängen der Streichinstrumenten gepaart mit den Trommeleinlagen an Christopher Bensteads Musik für CASH TRUCK und OPERATION FORTUNE, sodass es das Publikum nicht wundern würde, wenn Jason Statham plötzlich mit einem Geldtransporter vorfahren würde. Das liegt daran, dass für den Film kein Komponist, sondern nur ein junges Team angehender Komponisten zur Verfügung stand und HOUNDS OF WAR somit keine eigene musikalische Philosophie verfolgen kann.
Eine wirkliche Philosophie hat HOUNDS OF WAR durch Fokus auf Drohnenflüge, Panoramabilder von Malta, den Luxushäusern, sowie dem Meer und helle Farbfilter, um das luxuriöse Ambiente zu unterstreichen auch optisch nicht vorzuweisen. Zwar setzen auch Filme wie FAST X auf Drohnenflüge, aber es kommt auch auf die Qualität der Drohne sowie der Kamera an. HOUNDS OF WAR wirkt von Kameraführung und Filter wie ein Influencer V-Log auf Malta anstatt ein Actionfilm mit Rachemotiv.
The Expendables Light
HOUNDS OF WARs Marketingvergleich mit JOHN WICK und THE EXPENDABLES funktioniert nur bedingt, wobei ein freiwilliger Vergleich mit Letzterem nach THE EXPENDABLES 4 fraglich ist. Frank Grillos Truppe erinnert entfernt an die Söldner um Sylvester Stallone, aber erreicht den Charme und Witz zu keiner Zeit. So wirkt die Truppe nur wie ein Abziehbild aus Call of Duty, zu dem die Rezipienten weder eine emotionale Bindung aufbauen können, noch wollen.
Immerhin sieht HOUNDS OF WAR deutlich besser als THE EXPENDABLES 4 aus, was auch nicht schwer ist, da Frank Grillos Rachestreifen nicht auf billige Greenscreens, sondern überraschen viele praktische Effekte, echte Sets und gezielten Einsatz von CGI setzt. Jedoch sind markante Fehler vorhanden, die das Publikum stutzen lassen und das Bild schnell trüben. Patronenhülsen verlassen zwar die Waffen, sind aber nirgends auf dem Boden zu finden, wodurch selbst Ruinen steril wirken. Gleichzeitig verwirrt der Schnitt, da Takes bei Kämpfen fehlen und Schläge somit nicht wuchtig erscheinen können.
Robert Patrick ist nur noch ein Name
Das Drehbuch von HOUNDS OF WAR präsentiert dem Publikum inhaltsleere Dialoge, eine vorhersehbare Story, welche Mittel zum Zweck für die Action ist, und einen emotionslosen Frank Grillo, dessen Rachegelüste dadurch nicht zur Geltung kommen. Der Film unterscheidet sich nicht von der Flut an weiteren Actionfilmen und verkommt zur Durchschnittskost, wodurch sich die Zuschauenden sogar schon nach einem THE BEEKEEPER sehnen.
Der Tiefpunkt der Handlung und Charaktere ist aber Robert Patrick. Es ist fragwürdig, warum der Drehbuchautor Jean Pierre Magro so wenig aus dem Antagonisten herausholt und diesen als gewöhnlichen Mr. Evil Bösewicht in der CIA mit Machtinteressen präsentiert. Robert Patrick darf nicht mit der Rolle spielen oder ihr den gewissen Biss geben. Selbst der Trailer von HOUNDS OF WAR spielt mehr mit seiner Rolle und holt mehr aus ihm raus, als der finale Film.
Fazit
HOUNDS OF WAR ist ein durchschnittlicher Actionfilm, wie es sie wie Sand am Meer gibt. Jedoch schmerzt es das Publikum nochmal mehr, Robert Patrick so zu sehen, zudem weiß dieses, dass Frank Grillo eigentlich spaßige Action präsentieren kann, wenn man ihn lässt. Doch der Film limitiert sich zu sehr selbst, zerschneidet Action komisch und hält sich zu sehr mit der belanglosen Handlung sowie ermüdenden Dialogen auf, wodurch HOUNDS OF WAR trotz seiner kurzen Lauflänge von 95 Minuten zu lang wirkt. Da lohnt sich für das Publikum doch eher ein THE BEEKEEPER oder lieber der Actionkracher FURIOSA: A MAD MAX SAGA.
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Originaltitel | Hounds of War |
Kinostart | 29.8.2024 |
Länge: | 94 minuten |
Produktionsland | United States of America |
Genre: | Action | Thriller |
Regie | Isaac Florentine |
Executive Producer | Alla Belaya | Daniel Couts | Frank Grillo |
Producer | Aaron Briffa | Vladimir Chistiakov | Vadim Fortunin | Jean Pierre Magro | Alexey Meets | Pedja Miletic | Andre Relis |
Cast | Frank Grillo, Robert Patrick, Rhona Mitra, Leeshon Alexander, Urs Rechn, Steven Elder, Victor Solé, Seydina Baldé, Marc Hoang, Mark Strange, Joey Ansah, Raha Rahbari, Lee Charles, Eskindir Tesfay, Mike Möller, Marc Cabourdin, Sinclair Mifsud, Geoffrey Russell, Steffi Thake, Emma Cabourdin |
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