FSK 16 ©FSK

Originaltitel: Hitmans’s Wife’s Bodyguard
Kinostart: 26.08.2021
DVD/Blu-ray – Release: 23.11.2021
Länge: ca. 100 Minuten
Produktionsland: USA | Vereinigtes Königreich
Regie: Patrick Hughes
Schauspieler:innen: Ryan Reynolds | Samuel L. Jackson | Salma Hayek
Genre: Action | Komödie | Krimi
Verleih: Telepool
Abspannszene: 1

Killer’s Bodyguard 2 ©2021 Telepool

Eigentlich sind die Voraussetzungen für eine Fortsetzung des Überraschungserfolgs KILLER’S BODYGUARD hervorragend. Nicht nur, dass Regisseur Patrick Hughes wieder an Bord ist, auch die wesentlichen Schauspielenden aus dem ersten Teil haben sich bereit erklärt in einem Sequel dabei zu sein. Zudem ist Hughes der Ansicht, dass es doch durchaus spannend ist einmal zu betrachten, wie es der Figur Michael Bryce nach dem Roadtrip mit Killer Kincaid gehen würde. Mit einer Einspielsumme von rund 180 Millionen US-Dollar aus dem ersten Teil, sind zudem die Argumente für eine Fortsetzung des Abenteuers ausgesprochen gut gewesen. An die Seite der altbekannten Darstellenden gesellen sich zudem noch Schauspielgrößen wie Antonio Banderas (zuletzt in DIE GELDWÄSCHEREI und LEID UND HERRLICHKEIT) sowie Frank Grillo (zuletzt in What If…? Und BOSS LEVEL), die mit Actionkomödien bestens vertraut sind.

Darum geht es…

Nachdem Michael Bryce erfolgreich den Killer Kincaid beschützt hat, hat ihn diese Aufgabe doch so überfordert, dass er nun freiwillig zurückgetreten ist und nicht mehr als Personenschützer arbeiten möchte. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch hatte er mit hohen Belastungen zu kämpfen, weshalb es endlich Zeit für ihn ist, sich eine Auszeit zu gönnen. Doch die Ruhe in einem Freizeitressort hält nicht lange an. Während Michael auf einer Liege mit Musik entspannt, wird er plötzlich aus seiner Traumwelt gerissen und vor ihm steht Sonia Kincaid, die ihn aus einer gefährlichen Schießerei herausholt. Sie ist gekommen, um zusammen mit Michael ihren Ehemann Darius Kincaid zu retten, der in die Hände des Mafiabosses Aristoteles Papadopolous geraten ist und nun in Lebensgefahr schwebt. Auch wenn Michael überhaupt nicht bereit ist, bleibt ihm letztlich doch kaum eine andere Wahl.

Rezension

Das Actionspektakel geht also weiter und wie zu erwarten, wird es lauter, brutaler und explosiver als zuvor. Doch kann das Sequel mit dem ersten Teil mithalten oder ihn gar übertrumpfen, oder müssen wir das übliche Phänomen betrachten, dass zweite Teile nicht diese Durchschlagskraft entfalten, wie es die Vorgänger tun? Schon die Einspielzahlen im Kino geben hier ein deutliches Statement ab, auch wenn diese natürlich unter Berücksichtigung der Veröffentlichung während der Corona-Pandemie zu betrachten sind. Mit etwas mehr als 100 Millionen US-Dollar weniger Einnahmen als der 2017er Film, schafft es das Team, um Patrick Hughes, gerade einmal das Anfangsbudget wieder einzuspielen, weshalb schon wirtschaftlich hier ein kolossaler Misserfolg vorliegt. Dieser ist auch ganz einfach zu erklären: Die Filmemacher wollten einfach zu viel und sind dabei weit über das Ziel hinausgeschossen.

Killer’s Bodyguard 2 ©2021 Telepool

Natürlich bekommen wir mit KILLER’S BODYGUARD 2 wieder einen Film, der ein gewisses Maß an Unterhaltung bietet, und vor allem durch die Komik und Disharmonie der beiden Hauptdarsteller getragen wird. Das Reynolds ein Meister des Humors ist, hat er zuletzt gerade wieder in FREE GUY bewiesen. Selbst in RED NOTICE, der nicht gerade mit Qualität glänzen kann, ist Reynolds charmanter leichter Witz immer wieder gern gesehen und rettet den Film vor einer totalen Pleite. Hier jedoch wirkt all die Leichtigkeit der lockeren Sprüche verflogen und die Pointen bringen einen sehr aufgezwungenen Charakter mit sich, der einfach nicht zündet. Ohne Frage gibt es immer wieder Momente, wo man auch mal schmunzeln kann, doch gerade im Vergleich zum ersten Teil sind viele Konflikte einfach ausgelutscht und langweilig. Es muss einfach immer alles noch größer sein und natürlich reicht die einfache Bedrohung der Figuren und ihrem näheren Umfeld für ein Sequel nicht mehr aus.

Unspektakulär und witzlos

Auch die Actionsequenzen sehen deutlich übler aus, obwohl das Produktionsbudget sogar mehr als verdoppelt wurde. Da stellt sich natürlich zurecht die Frage, wo das ganze Geld hingeflossen ist, wenn nicht in die visuelle Qualität des Films. Insbesondere die Explosionen sehen erschreckend mies aus und werfen zudem die Frage auf, warum die Post Production den Lockdown nicht genutzt hat und hier noch einmal gezielter nachgearbeitet wurde. Zeit und Geld schienen genug vorhanden gewesen zu sein. Das Ganze steht zudem in einem umso schlechteren Licht dar als dass die ganze Story einem ganz klassischen Schema folgt und daher kaum begeisternde Momente liefert, die nicht schon vorher erwartbar waren. Auch hier bestätigen natürlich kleine Ausnahmen die Regel, aber im Grunde fehlt leider jede Innovation, welche auch gar nicht notwendig gewesen wäre, wenn einfach Humor und Action bestens gepasst hätten.

Der arme Ryan musste einfach in die Mangel genommen werden. Michael Bryce musste leiden, egal was er tut. Nichts läuft so, wie er das will, das war die einzige Regel bei der Entwicklung des Skripts. (Regisseur Patrick Hughes)

Killer’s Bodyguard 2 ©2021 Telepool

Zu allem Überfluss sehen wir Salma Hayek nun in einer deutlich größer angelegten Rolle als noch im Vorgänger. Dies war leider ein massiver Fehler, da wir so, über die gesamte Spieldauer hinweg, von ihrem andauernden Gekreische gefoltert werden und Opfer der völlig überdrehten Dominanz werden, die sie nur als absurde Witzfigur, anstatt als ernstzunehmende Kämpferin dastehen lassen. Auch die neuengagierten Filmstars Antonio Banderas und Frank Grillo sowie ein weiterer Überraschungsgast, können ihre Fähigkeiten hier nur bedingt zur Geltung bringen und wirken teilweise sogar ziemlich fehl am Platz. Nicht nur, dass wir einige Darstellende dabeihaben, die bereits in THE EXPENDABLES 3 aufgetreten sind, auch der Charakter des Films fühlt sich sehr ähnlich an.

Fazit

KILLER’S BODYGUARD 2 ist somit leider eine Aneinanderreihung von Problematiken, die nicht hätten sein müssen. Die Idee die Geschichte weiterzuführen, ist angesichts der Einspielergebnisse völlig akzeptabel und sinnvoll, doch ist es äußerst bedauerlich, dass nicht das Ziel angestrebt wird, das Niveau des Vorgängers zu halten, sondern dies stets noch getoppt werden soll. Damit tut sich Hughes absolut keinen Gefallen und führt das Werk in eine völlig überladene, anstrengende und leider oftmals witzlose Actionszenerie, die vollkommen enttäuscht. Dieser Film reiht sich somit ein in die übliche Massenware, die zwar im Home Entertainment gut nebenher laufen kann, aber bei jeder Wunsch des Filmgenusses leider ausbleibt. Schade eigentlich, denn mir persönlich hat der erste Teil doch recht gut gefallen und mir eine schöne Zeit beschert.

Größer, höher, weiter, schneller, explosiver, langweiliger, witzloser und eintöniger. Dies war offenbar das Motto von Regisseur Patrick Hughes, der nach dem ersten Teil nun auch das Sequel von Killer’s Bodyguard inszeniert hat und damit ordentlich auf die Nase fällt. Während der erste Film vor allem von der charmanten Disharmonie zwischen den beiden Hauptdarstellern profitierte, bekommen wir nun an vorderste Stelle die laute, nervige und unerträgliche Salma Hayek gesetzt, die eine Überlegung zur Flucht aus dem Kino durchaus attraktiv macht. Dies ist nichts gegen Hayek persönlich, sondern einzig gegen ihre völlig überdreht und unnahbare Rolle, die im ersten Teil noch eine angenehme Abwechslung reinbrachte, hier jedoch viel zu dominant auftritt. Auch die neuen Stars am Set können das Werk leider nicht mehr retten und Comedy-Star Ryan Reynolds scheint sich kaum entfalten zu können, weshalb jeder Ansatz eines Gags leider ziemlich kläglich verpufft.

Der Film bietet natürlich trotzdem ein gewisses Maß an Unterhaltung, viel Action und eine Prise Spaß, kann aber leider nicht die Erwartungen erfüllen und steht seinem Vorgänger in vielem nach. Zum Ausspannen zu Hause ist es völlig akzeptabel, aber mehr nicht. Das Motto sollte also künftig wieder lauten: Weniger ist manchmal mehr.

Killer’s Bodyguard 2 ©2021 Telepool

FSK 16 ©FSK

Original title: Hitman’s Wife’s Bodyguard
Theatrical release: 26.08.2021
DVD/Blu-ray – Release: 09.11.2021
Length: approx. 100 minutes
Country of production: USA | United Kingdom
Director: Patrick Hughes
Actors:inside: Ryan Reynolds | Samuel L. Jackson | Salma Hayek
Genre: Action | Comedy | Crime
Distributor: Telepool
Credits: 1

Killer’s Bodyguard 2 ©2021 Telepool

Actually, the conditions for a sequel to the surprise success HITMAN’S BODYGUARD are excellent. Not only is director Patrick Hughes back on board, but the essential actors from the first part have also agreed to be in a sequel. In addition, Hughes is of the opinion that it would be quite exciting to see how the character Michael Bryce would fare after the road trip with killer Kincaid. With a box office total of around 180 million US dollars from the first part, the arguments for a sequel to the adventure were also extremely good. The well-known actors are joined by stars such as Antonio Banderas (most recently in THE LAUNDROMAT and DOLOR Y GLORIA) and Frank Grillo (most recently in What If…? and BOSS LEVEL), who are very familiar with action comedies.

That’s the story about

After Michael Bryce successfully protected the killer Kincaid, this task has nevertheless so overwhelmed him that he has now voluntarily resigned and no longer wants to work as a bodyguard. Not only physically, but also psychologically he had to struggle with high stress, which is why it is finally time for him to take some time off. But the peace and quiet at a leisure resort doesn’t last long. While Michael is relaxing on a lounger with music playing, he is suddenly jolted out of his dream world and in front of him is Sonia Kincaid, who pulls him out of a dangerous shooting. She has come to rescue, together with Michael, her husband Darius Kincaid, who has fallen into the hands of the mafia boss Aristotle Papadopolous and is now in mortal danger. Even though Michael is not at all willing, in the end he has little choice.

Review

So the action spectacle continues and, as expected, it is louder, more brutal and more explosive than before. But can the sequel keep up with the first part or even surpass it, or do we have to consider the usual phenomenon that second parts do not develop the same penetrating power as their predecessors? The box-office figures alone make a clear statement here, even if they must of course be considered in light of the release during the Corona pandemic. With slightly more than 100 million US dollars less than the 2017 film, the team around Patrick Hughes has only managed to recoup the initial budget, which is why this is already a colossal economic failure. This can be explained quite simply: The filmmakers simply wanted too much and overshot the mark.

Killer’s Bodyguard 2 ©2021 Telepool

Of course, with HITMAN’S WIFE’S BODYGUARD we get another film that offers a certain amount of entertainment, and is carried above all by the comedy and disharmony of the two main actors. That Reynolds is a master of humour he has just proved again in FREE GUY. Even in RED NOTICE, which doesn’t exactly shine with quality, Reynolds’ charming light wit is always welcome and saves the film from a total washout. Here, however, all the lightness of the easy patter seems to have evaporated and the punchlines bring with them a very forced character that just doesn’t ignite. Without question, there are always moments where you can smile, but especially in comparison to the first part, many conflicts are simply hackneyed and boring. Everything just has to be even bigger and of course the simple threat to the characters and their immediate surroundings is no longer enough for a sequel.

Unspectacular and witless

The action sequences also look much worse, although the production budget was even more than doubled. Of course, this rightly raises the question of where all the money went, if not into the visual quality of the film. The explosions in particular look frighteningly bad and also raise the question of why the post-production didn’t take advantage of the lockdown and do some more specific reworking here. There seemed to be enough time and money. The whole thing is presented in an even worse light because the whole story follows a very classic pattern and therefore hardly delivers any exciting moments that were not already expected. Here too, of course, small exceptions confirm the rule, but basically there is no innovation, which would not have been necessary if the humour and the action had simply fit together perfectly.

Killer’s Bodyguard 2 ©2021 Telepool

To make matters worse, we now see Salma Hayek in a much larger role than in the predecessor. This was unfortunately a massive mistake, as we are tortured by her constant shrieking throughout the entire duration of the film and become victims of her completely overdone dominance, which only makes her look like an absurd joke figure instead of a fighter to be taken seriously. Even the newly engaged film stars Antonio Banderas and Frank Grillo, as well as another surprise guest, can only show off their skills to a limited extent here and even seem rather out of place at times. Not only do we have some performers with us who have already appeared in THE EXPENDABLES 3, but the character of the film feels very similar.

Conclusion

HITMAN’S WIFE’S BODYGUARD is thus unfortunately a string of problems that need not have been. The idea of continuing the story is perfectly acceptable and sensible in view of the box office results, but it is extremely regrettable that the aim is not to maintain the level of the predecessor, but to always top this. In doing so, Hughes does himself absolutely no favours and leads the work into a completely overloaded, exhausting and unfortunately often witless action scene that disappoints completely. This film thus joins the ranks of the usual mass-produced goods, which may run well alongside in home entertainment, but sadly fails to satisfy any desire to enjoy the film. It’s a pity, really, because I personally liked the first part quite a lot and had a good time.