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Review Fakten + Credits


Hach, wie schön… Die Weihnachtszeit ist wieder da. Und was darf zu keinem Weihnachtsfest fehlen? Liebe, Zusammensein, Lebkuchen, Schnee und ja, auch das ein oder andere Geschenk ist schön. Doch es gibt zwei Dinge ohne die wirklich keine Weihnachtszeit auskommt: DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL und „Last Christmas“ von Wham!

Last Christmas, I gave you my heart.
But the very next day you gave it away.
This year, to save me from tears.
I’ll give it to someone special.

Ein Song für die Ewigkeit

Ich hör schon auf, den auch ich kann diesen Text langsam nicht mehr ertragen 😉 Doch egal ob man den Song nun liebt oder nicht, unumstritten bleibt der Erfolg dieses Generationenhits. Zwar hat der Song stets mit den Topchartplatzierungen zu kämpfen gehabt, doch viel entscheidender sind ja die Umsatzzahlen. Nicht umsonst ist “Last Christmas” der meistverkaufte Hit ohne Platz 1 der englischen Charts.

In Deutschland jedoch sieht es ganz anders aus. Seit 1997 ist der Song regelmäßig zu Weihnachten in den Charts vertreten und mittlerweile hat sich schon ein gewisser Kult darum gebildet. So gibt es sogar eine Art unausgesprochenen Wettkampf zwischen deutschsprachigen Radiomoderatoren, wer es schafft den Song am längsten am Stück laufen zu lassen. Unangefochten auf Platz 1 ist dabei der Antenne Kärnten-Moderator Joe Kohlhofer, der 2015 das Lied über zwei Stunden spielte und sich dafür in sein Studio einschloss.

Filmkritik Last Christmas

Last Christmas ©2019 Universal Pictures International Germany GmbH

Jetzt wurde so viel über den Song berichtet, dass dabei doch der wesentliche Grund dieser Kritik nicht vergessen werden darf. Wie viel „Last Christmas“ steckt denn nun in LAST CHRISTMAS?

Als Drehbuchautorin und Produktionsleiterin Emma Thompson zufällig mit Produzent David Livingston über den Song sprach, reifte die Idee einen Film zu kreieren, der den Song und viele weitere Titel von George Michael in den Fokus stellt. Mit einem Budget von 30 Millionen US-Dollar, drehten sie also eine fiktive Romantikkomödie.




Weihnachten dieses Jahr schon im November

Kate ist die wohl schusseligste Weihnachtselfe, die London je gesehen hat. Ganz zum Leid ihrer Chefin. 365 Tage im Jahr verkauft sie in einem kleinen, aber sehr populären Weihnachtsladen allen möglichen Schnickschnack, von unansehnlich hässlich bis traumhaft schön. Stets im Stress und auf sich bedacht, verbreitet sie durch ihren üblichen Pessimismus nicht gerade weihnachtliche Stimmung. Sie steht kurz davor alles zu vermasseln, als sie plötzlich einen geheimnisvollen Mann kennen lernt, der sie in eine völlig neue Welt entführt.
Tom geht mit viel offeneren Augen durchs Leben, genießt jeden gemeinsamen Moment mit Kate und zeigt ihr eine neue Seite ihrer selbst. Kaum etwas könnte die beiden trennen, und das wortwörtlich. Doch irgendwas hat er zu verbergen und zu verheimlichen. Was geschieht wohl, wenn Kate das Geheimnis je lüften würde?

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Ein paar Tage zu früh im Jahr, schafft es der Film dennoch die kalte Jahreszeit mit dem schönsten Fest im Jahr angemessen einzuläuten. Schon allein in der Einführungsszene lässt das Werk ein paar tolle harmonische Klänge an die Ohren der Zuschauer gleiten, hervorgerufen durch einen lieblichen Kinderchor, der im Jahre 1999 in Jugoslawien singt. Es folgt ein Zeitsprung in das Jahr 2017, wo Emilia Clarkes Figur vorgestellt wird, ohne den ein oder anderen Schmuntzler auszulassen.

Romantik verpufft zu Effekthascherei

Man sollte es wohl so zusammenfassen: LAST CHRISTMAS ist absolut kein Sahnehäubchen und bietet viele fragwürdige, fast schon unlogische Moment. Was der Film jedoch kann: er ist humorvoll und traumhaft anzusehen. Zwar bietet er viel Unterhaltung, doch wird dadurch auch sehr viel sinnlos geschwafelt, ohne die Geschichte wirklich voran zu bringen. Ist es nicht schöner durch Bildsprache eine Liebesgeschichte mitzufühlen, als die ganze Zeit erzählt zu bekommen, was wir spüren sollen?

Last Christmas

Last Christmas ©2019 Universal Pictures International Germany GmbH

Genau aus diesem Grund entstehen auch einige Durststrecken im Mittelteil. Während des Moments, als der Film versucht von einer Komödie auf eine Romanze umzuschwenken, passiert lange Zeit nichts wesentliches, weshalb auch jeglicher aufgebaute Charme verpufft und mühselig vom Romantik-Part erneut aufgebaut werden muss.

Das schaffen auch die Figuren nicht rauszureißen. Während Henry Golding, größtenteils Rollenbedingt, eher schwach auftritt, hat Emilia Clarke mit ihrer glamourösen Rolle in GAME OF THRONES zu kämpfen, die sie für lange Zeit in eine vorgefertigte Figuren- und Charakterrolle zwängen wird, aus der sie sich erst mühselig wieder heraus zu kämpfen hat.
Wirklich lobenswert sind vor allem die vielen Nebenfiguren. Diese geben dem Zuschauer deutlich mehr Enthusiasmus, als es die beiden Hauptdarsteller schaffen.

Das versöhnliche Ende reicht leider nicht aus

Zum Ende hin gibt es einen ganz netten Twist, welcher jedoch sehr vorhersehbar ist, insbesondere unter der Berücksichtigung des Filmtitels. Man muss zugeben, dass dieser zwar unattraktiv scheint, vor allem weil er an diverse andere Filme erinnert, doch tatsächlich war es fast schon unvermeidbar ihn einzubauen. Andernfalls hätte es wohl deutlich derbere Kritik an der Gesamtstory gegeben.

Leider wird dieser ohnehin schon zwiespältig zu betrachtendem Twist nur noch gekrönt von einer recht amerikanischen und französischen Marotte, die einfach unschön wirkt. Während die ganze Spieldauer die Handlung dahin plätschert, wird versucht in die letzten Minuten soviel Emotionalität und gutes Gefühl zu legen, wie nie zuvor. Warum schafft man dies nicht früher?

Erwartungen und was man tatsächlich bekommt, divergiert hier ein wenig auseinander. Zwar bietet LAST CHRISTMAS mehrere schöne Momente, die das Herz erwärmen, doch fängt dies erst viel zu spät an und die Story ist größtenteils abgedroschen, nicht innovativ und etwas erzwungen. Sehr schade, denn ein schöner Weihnachtsfilm wäre wirklich mal wieder nötig.

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