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Review Fakten + Credits


Darum geht es …

Superspion Orson Fortune soll einen brisanten Waffendeal aufklären und den Verkauf einer neuen hochgefährlichen Technologie verhindern. Widerstrebend wird er dabei mit einigen der weltbesten Agenten auf Mission geschickt.

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Rezension

Wurde Guy Ritchies derivative Spionage-Komödie womöglich nicht verschoben, weil den Produzenten ukrainische Filmschurken nach Beginn des russischen Angriffskriegs unpassend schienen, sondern weil sie die filmische Blamage vermeiden wollten? Dass Pietät eine Rolle spielte, ist schwer vorstellbar angesichts der Abgeschmacktheit eines Altherren-Agentenabenteuers, dessen nonchalante Nachahmung sowohl besserer als auch schlechterer Leinwandvorbilder nicht nur die handwerklichen Defizite des auf Imitation und Selbstwiederholung eingefahrenen Regisseurs und Drehbuchautors belegt. Ermüdender als die vorhersehbare Einfallslosigkeit der spannungsfreien Scharade, die MI6-Agent Orson Fortune (Jason Statham im Autopilot) und sein Eliteteam auf der Jagd nach einem obskuren McGuffin mit Hollywoodstar Danny (Josh Hartnett) aufführen, ist deren rabiater Reaktionismus.

Operation Fortune Filmstill

Operation Fortune ©2023 Leonine

Offenbar entwächst Ritchie dem kindischen Konservativismus seiner früheren Werke in Richtung einer all-right Aggressivität, für die der an eine ironiefreie Version von MASSIVE TALENT erinnernde Plot lediglich als Staffage dient. In Tradition des vom Poster evozierten KINGSMAN heroisiert die schematische Story Chauvinismus, Rassismus und zynischer Xenophobie. Das Zusammenschlagen und Töten einer endlosen Parade un(US-)amerikanischer Schergen durch den als „Patrioten“ titulierten Protagonisten, begleitet von pubertären Pointen und martialischem Machismo, bestimmt die hölzerne Handlung, an der Assistent J.J. (Bugzy Malone) kaum teilhat. CIA-Kollegin Sarah (Aubrey Plaza) ist neben Token noch Schauobjekt für ein eismännliches WASP-Zielpublikum.

Fazit

Geriatrische Gags, die ein fades Ensemble mit der für Guy Ritchie typischen Angeber-Arroganz abspult, begleiten eine tempo- und actionarme Abfolge jingoistischer Macht- und Männlichkeitsphantasien. In Abwesenheit von Humor, Suspense und interessanter Figuren zeigt sich unverkennbar die bigotte Ideologie eines rechtslastigen Retortenfilms, der zu dramatischen Darstellung derart unfähig ist, dass er Inhalt und Figuren dialogisch erklärt.

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