Gerade einmal sechs Jahre ist das Produktionsstudio Little Dream Pictures alt und hat trotz seiner jungen Betriebsgeschichte schon einige nennenswerte Filme herausgebracht. So entstand 2019 die Dokumentation KLEINE GERMANEN, der seine Premiere auf der Berlinale feierte. Auch GRAND JETÉ, der aktuell noch keinen bekannten Kinostart hat, wurde bei der diesjährigen Berlinale in der Sektion Panorama uraufgeführt. Einer der Gründer ist Ali Samadi Ahadi, der mit PETERCHENS MONDFAHRT den ersten vollanimierten Spielfilm dem Sortiment ergänzt. Die Anregung zur Realisierung dieses Stoffes kam von Frank Geiger, der als Co-Founder und Mitproduzent die mehr als 100 Jahre alte Geschichte an den Regisseur herantrug. Diese basiert nämlich auf dem gleichnamigen Kindermärchen von Gerdt von Bassewitz, welches erst als Märchenspiel uraufgeführt wurde und erst einige Zeit später auch als Buch herauskam.
Bereits 1959 wurde die Geschichte zudem als 100-minütiger Film festgehalten. Dieser gleicht jedoch eher einem Theaterstück, welches in verschiedenen Kulissen stattfindet und daher nah an der Uraufführung entwickelt wurde. Alle Figuren werden dementsprechend durch verkleidete Schauspielende verkörpert, auch die Tiere. Interessierte können sich das Stück frei zugänglich auf Youtube ansehen. Die viel wesentlichere Verfilmung stammt jedoch aus dem Jahre 1990, die als Zeichentrickfilm knapp eine dreiviertel Million Zuschauende in die Kinos lockte und eine ganze Generation prägte und als Redaktionsempfehlung auch unbedingt gesichtet werden sollte, bevor die Neuverfilmung den Kindern zugänglich gemacht wird.
Darum geht es…
Herr Sumsemann ist ein kleiner Maikäfer, der auf eine tragische Geschichte zurückblickt. In einem kleinen Wäldchen, wo er seiner Familie und sich ein zu Hause in einer stattlichen Birke gebaut hat, treiben Holzwilderer ihr Unwesen und vergehen sich an Sumsemanns Heimatbaum. Skrupellos zerstören Sie ihn mit ihrer nicht aufzuhaltenden Maschine und nehmen damit vielen Tieren ihren Lebensraum. Bei dieser Schandtat passiert zudem etwas grausames, denn Herr Sumsemanns sechstes Ärmchen bleibt zwischen den Zweigen hängen. Die Nachtfee, die dieses grausame Verbrechen beobachtet hat, eilt herbei und bestraft den Grobian und seine Crew mit einer Verbannung auf den Mondberg. Doch mit ihm verschwindet auch der gefällte Baum und die Aussicht darauf, dass Herr Sumsemann sein Beinchen wiederbekommt. Der Nachtfee tut dies schrecklich leid, und auch wenn sie im Moment nichts für ihn tun kann, so offeriert sie dem kleinen Käfer doch eine Möglichkeit, wie er mit Hilfe sein Beinchen retten kann.
Rezension
Auch wenn ich selbst nie die Märchenvorlage gelesen habe, hat die Zeichentrickverfilmung aus den 90ern einen besonders großen Stellenwert in meiner Filmgeschichte eingenommen. Es handelt sich dabei um eine liebevolle und herzliche erzählte Geschichte, die für Kinder aller Altersklassen ein fantastisches und lehrreiches Abenteuer darstellt. Dementsprechend groß sind nun die Hoffnungen an das deutsch-österreichische Remake, welches sich sogar in der Vorauswahl von Kinderfilmen für den Deutschen Filmpreis befindet.
Mit PETERCHENS MONDFAHRT orientiert sich Ali Samadi Ahadi zumindest Anfangs deutlich näher am Originalmärchen, als es der letzte Film getan hat. Die Vorgeschichte ist dabei in einem anderen visuellen Stil gehalten, der arg an Zeichentrickszenen erinnert, mutmaßlich aber trotzdem vollständig digital animiert wurde. Mit Beendigung der Vorgeschichte zeigt sich auch der deutlich modernere und teilweise wirklich großartige Animationsstil, den das Studio in siebenjähriger aufwendiger Arbeit entwickelt hat. Vor allem die storyprägende Figur Herr Sumsemann sieht grandios aus durch seine alten gräulichen Haare, die aussehen, als wären sie alle einzeln in das Gesamtbild eingefügt. Im Verlauf des Films gibt es jedoch immer wieder auch Szenen, in denen auf diese grandiose Feinheit der Darstellung nicht so viel Wert gelegt wurde.
Persönlichkeit statt erzählerische Liebe
Wo die 90er Version von PETERCHENS MONDFAHRT sich weitestgehend nur auf die Story statt Figuren konzentriert, und Peter und Anna zwar als Protagonist*innen, aber dennoch eher als Mitläufer zeigt, geht Ali Samadi Ahadi deutlich tiefer auf die Persönlichkeiten der Kinder ein und präsentiert uns ein wenig mehr von ihren Charaktereigenschaften sowie ihrem gemeinsamen Umfeld. So wird Peter als klassischer, heranreifender Nerd charakterisiert, der zwar blitzgescheit ist, aber auch tollpatschig und zumeist eher zurückhaltend in Entscheidungen agiert und versucht, sich eher auf dem sicheren Pfad zu halten. Anna ist zwar nur halb so alt, aber gleichzeitig auch das komplette Gegenteil. Sie geht unbedarft und mutig in jede Situation hinein, ohne erst lange darüber nachzudenken. Ihre Hilfsbereitschaft kann ihr auch schnell zum Verhängnis werden, doch eigentlich weiß sie stets ihren Charme so einzusetzen, dass sie sich aus brenzligen Situationen hinauswinden kann.
Nicht nur die beiden Hauptfiguren bekommen etwas mehr Charaktertiefe, auch die diversen Nebenfiguren werden mit einigen Persönlichkeitseigenschaften ausgestattet, die teilweise jedoch eher fraglich zu betrachten sind. Insbesondere die eigentlich über alles erhabene und weise Nachtfee, die als Herrscherin der Nacht zu bezeichnen wäre, wird hier als leicht dümmlich und naiv hingestellt, worin ganz klar erkennbar ist, dass hiermit immer wieder kleine Lacher beim Publikum generiert werden soll. Auch viele andere Rollen wirken bei weitem nicht mehr so erhaben und stellen eher alberne Witzfiguren dar als ernst zu nehmende götterähnliche Charaktere. Nicht selten verhilft alberner Slapstick-Humor dazu, bei Kindern einen Lacher zu erzwingen und bei Erwachsenen ein schockiertes Kopfschütteln zu provozieren. Diese Art von Witz zeugt leider von purer Einfallslosigkeit und Lieblosigkeit mit den eigenen Figuren.
Charaktermüll und moderne Kinderaction
Das Schlimme daran ist jedoch, dass PETERCHENS MONDFAHRT damit jegliche Tiefgründigkeit verliert und Moral- und Wertevorstellung komplett vermissen lässt. Ahadi möchte laut eigenen Aussagen zwar gerne Werte wie Zusammenhalt, Achtsamkeit und den Mut, für den eigenen Lebensweg und die eigenen Rechte einzustehen präsentieren, ignoriert diese aber selbst gegenüber seiner Figurenzeichnung. Es kann wohl kaum von einem achtsamen Umgang mit Charakteren gesprochen werden, wenn diese alle Nase lang hinfallen und sich weh tun und unentwegt dumme Entscheidungen treffen. Gleichzeitig müssen wir wieder ein Phänomen sehen, welches sich immer mehr in moderne Kinderfilmproduktionen einschleicht: Konflikte zwischen Figuren werden geschürt, um damit die Story beliebig lang auszudehnen. Es gibt in diesem Film kaum eine Figur, die nicht wegen totaler Belanglosigkeiten mit einer anderen aneinandergerät.
Das geht sogar so weit, dass der Sandmann regelrecht mit einer Antipathie zu Kindern oder zumindest zu seinem Job aufgebaut wird, was schon von Beginn an jegliche Sympathien verschwinden lässt. Damit orientiert sich Ahadi zwar etwas deutlicher am Originalmärchen, doch die 90er Version hat doch klar gezeigt, dass eine andere Darstellungsform viel verträglicher ist und genauso gut funktioniert. Zu allem Überfluss gibt es in diesem Remake auch noch einen klaren Antagonisten, der im Mittelpunkt der Handlung steht. Während das Märchen sich normalerweise voll und ganz auf die fantastische Abenteuerreise konzentriert, die geprägt ist von vielen Momenten, die Kinderaugen zum Leuchten bringen (wie ein Besuch beim Weihnachtsmann) und nur als Beiwerk im Höhepunkt der Handlung ein „Endgegner“ besiegt werden muss, nimmt hier die Bösewichts-Story einen großen Teil der Gesamtgeschichte ein und sind auf Macht und Zerstörungswut.
Wertelosigkeit trifft auf Weltprobleme
Dadurch entsteht einerseits die Möglichkeit, auf aktuelle Weltprobleme zu verweisen und dem gesamten Film eine respektable Aktualität zu verpassen. Etwas unklar ist zwar, ob Themen wie Kinderarbeit, Sklaven- und Zwangsarbeit, Tierquälerei und eine aggressive egoistische Gesellschaft in PETERCHENS MONDFAHRT tatsächlich beabsichtigt waren, doch zumindest in Ansätzen sind solche Inhalte hier vorzufinden. Auch der allgegenwärtige schandhafte Umgang mit der Natur wird schon allein von der Grundstory geprägt und hier auch leicht angeschnitten. In all diesen Gebieten hätte jedoch auch deutlich mehr Tiefe hineingelegt werden können, und mit geschickter Hand wäre dies sogar möglich gewesen, ohne dabei die kindliche Leichtigkeit zu verlieren und das Werk zu einem belehrenden und uncharmanten Kinderalptraum werden zu lassen.
Das schlimme hierbei ist, dass tatsächliche wichtige Werte wie Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Ehrlichkeit, Vertrauen und Toleranz komplett in den Hintergrund geraten, wenn sie denn überhaupt Einfluss finden. Alle moralischen Ansätze werden der puren Unterhaltung geopfert, da Filmemachende offenbar in der heutigen Zeit sich nicht mehr bewusst sind, dass sie mit ihren Stücken stets auch einen gewissen Lehrauftrag mit sich bringen und somit nur noch darauf aus sind, möglichst hohe Verkaufszahlen zu erreichen. Das ist äußerst beschämend und sollte sich tunlichst wieder ändern. Gerade der Vorgänger aus den 90ern zeigt deutlich, wie unterhaltsam und geradezu magisch auch ein Film sein kann, der in den Dialogen auf Anstand setzt und bei denen Entschuldigungen genauso dazu gehören wie die bekannten Zauberworte. Auch schafft es der damalige Film, Taten ausschließlich verbal zu sanktionieren und damit ein Unrechtsempfinden bei den zuschauenden Kindern verständlich zu machen. Heute jedoch kämpft man lieber in Filmen.
Moderne Diversität
Nichtsdestotrotz sollte auch ein äußerst positiver Aspekt Erwähnung finden, denn tatsächlich setzt Regisseur Ahadi auf eine diverse Zusammenstellung seiner Figuren, von denen zwar die Protagonist*innen noch immer weiß und europäisch dargestellt sind, aber zumindest die Nebenfiguren aus den unterschiedlichsten Ethnien stammen. Schaut man noch genauer hin, muss allerdings auch festgestellt werden, dass sich die Diversität wirklich nur auf die verschiedenen Naturgeister bezieht. Im 90er Film wurde zwar noch etwas mehr auf Fantasiefiguren gesetzt, doch war in diesem klar erkennbar, dass das Blickfeld zu diesem Zeitpunkt noch deutlich eingeschränkter war.
Fazit
Unterm Strich war ich leider äußerst sprachlos, wenn nicht sogar schockiert über die Neuinszenierung, von der ich mir durchaus einen neuen tollen Animationsstil, noch ein wenig mehr Fantasie und womöglich eine Ausbesserung der Ungenauigkeiten der früheren Inszenierung versprochen habe, doch erhalten habe ich eine schrecklich erziehungsfeindliche und nicht vorbildhafte Darstellung eines grandiosen Klassikers, der sich neu erfunden werden sollte und dabei alle Register der Verunglimpfung zieht. Auch wenn es hier und da Ansätze gibt, die als respektabel und entwicklungstechnisch korrekt angezeigt werden können, so gleicht PETERCHENS MONDFAHRT nun auch nur einem der vielen kommerziellen Missbildungen, die voll und ganz auf den finanziellen Erfolg ausgerichtet sind und sich weder für die eigenen Figuren interessiert noch für die Hauptkonsumenten. Liebe, Leidenschaft, Kindlichkeit, Herzlichkeit und eine leichtfüßige Märchengeschichte lässt dieser Film leider komplett vermissen. Sehr schade!
Wie hat Dir der Film gefallen?
Die 1990er Verfilmung ist ein Kinderfilmklassiker, der noch heute rührselig anzuschauen ist und das Herz erwärmt. Es ist eine zeitlose Märchengeschichte, die zwar visuell in die Jahre gekommen ist, aber noch immer mit voller Herzlichkeit glänzen kann. Umso interessanter war eine Ankündigung eines Remakes im modernen Animationsstil. Und tatsächlich bekommen wir einen teilweise recht bildgewaltigen Kinderfilm präsentiert, der ein wenig an WOLKIG MIT AUSSICHTEN AUF FLEISCHBÄLLCHEN erinnert, zeitgleich aber vor allem in der Hauptfigur Herr Sumsemann eine beeindruckende Detailgenauigkeit aufweist und uns jedes Härchen einzeln präsentiert. Die optische Erneuerung hat der Film somit recht gut vertragen, doch das große Problem ist die Entwicklung der ans Original angelehnten Story, die jedoch mit zunehmender Spieldauer immer massiver davon abweicht. Statt einem moralischen Kindermärchen erhalten wir somit einen aufregenden Abenteuerfilm, der nicht nur völlig überfordernd wirkt, sondern vor allem Aggressionen in den Mittelpunkt rückt.
Jede der Figuren ist unsympathisch und pflegt einen fragwürdigen Umgang mit anderen Charakteren, was dazu führt, dass sich alle im Prinzip nur streiten. Darüber hinaus soll Slapstick-Humor die Handlung abrunden und die zuschauenden Kinder zum Lachen bringen – eine Form der Befriedigung auf niedrigstem Niveau, auf Kosten der Liebe und Warmherzigkeit für die eigene Geschichte. Moral- und Wertevorstellung lässt auch dieser Film gänzlich vermissen, und während im Original die Kinder sich auch mal entschuldigt haben oder Bitte und Danke sagten, wird hier nur noch völlige Gleichgültigkeit ausgelebt, die stets auf den eigenen Vorteil entsinnt.
Wie hat Dir der Film gefallen?
Just six years old, the production studio Little Dream Pictures has already released a number of noteworthy films despite its young operating history. In 2019, for example, it made the documentary KLEINE GERMANEN, which celebrated its premiere at the Berlinale. GRAND JETÉ, which currently has no known theatrical release, also premiered at this year’s Berlinale in the Panorama section. One of the founders is Ali Samadi Ahadi, whose PETERCHENS MONDFAHRT is the first fully animated feature film to be added to the line-up. The inspiration for the realisation of this material came from Frank Geiger, who as co-founder and co-producer approached the director with the more than 100-year-old story. It is based on the children’s fairy tale of the same name by Gerdt von Bassewitz, which was first performed as a fairy tale play and was published as a book some time later.
As early as 1959, the story was also made into a 100-minute film. However, this is more like a play, which takes place in different settings and was therefore developed close to the premiere. Accordingly, all the characters are embodied by actors in disguise, including the animals. Those interested can watch the play for free on Youtube. The much more important film version, however, dates from 1990, which attracted almost three quarters of a million viewers to the cinemas as an animated film and left its mark on an entire generation and, as an editorial recommendation, should definitely be seen before the new film version is made accessible to children.
Here’s what it’s about…
Mr Sumsemann is a little cockchafer who has a tragic history. In a small forest, where he has built a home for himself and his family in a stately birch tree, wood poachers are up to mischief and take advantage of Sumsemann’s home tree. They ruthlessly destroy it with their unstoppable machine and thus deprive many animals of their habitat. During this outrage, something cruel also happens, because Mr. Sumsemann’s sixth little arm gets caught between the branches. The night fairy, who has observed this cruel crime, rushes over and punishes the ruffian and his crew by banishing them to the moon mountain. But with him disappears the felled tree and the prospect of Mr Sumsemann getting his little leg back. The night fairy is terribly sorry about this, and even though she can’t do anything for him at the moment, she does offer the little beetle a way to help him save his little leg.
Review
Even though I have never read the fairy tale original myself, the animated film adaptation from the 90s has taken on a particularly large place in my film history. It is a lovingly and warmly told story that is a fantastic and educational adventure for children of all ages. Accordingly, hopes are now high for the German-Austrian remake, which is even in the shortlist of children’s films for the German Film Award.
With PETERCHENS MONDFAHRT, Ali Samadi Ahadi orients himself much closer to the original fairy tale than the last film did, at least at first. The prequel is kept in a different visual style, which is strongly reminiscent of cartoon scenes, but was presumably nevertheless animated entirely digitally. With the end of the prequel, the clearly more modern and sometimes really great animation style that the studio has developed in seven years of elaborate work also becomes apparent. Especially the story-shaping character Mr. Sumsemann looks terrific with his old greyish hair, which looks as if they were all individually inserted into the overall picture. In the course of the film, however, there are repeated scenes in which not so much emphasis was placed on this grandiose subtlety of presentation.
Personality instead of narrative love
Whereas the 90s version of PETERCHENS MONDFAHRT concentrated largely on the story instead of the characters, and showed Peter and Anna as protagonists but still rather as hangers-on, Ali Samadi Ahadi goes much deeper into the children’s personalities and presents us with a little more of their character traits as well as their common environment. Peter, for example, is characterised as a classic, maturing nerd who is smart as a whip, but also clumsy and for the most part rather reluctant to make decisions and tries to stay on the safe path. Anna is only half her age, but at the same time she is the complete opposite. She goes into every situation without a second thought. Her willingness to help can quickly be her undoing, but actually she always knows how to use her charm to wriggle out of tricky situations.
Not only the two main characters are given a little more depth of character, but the various supporting characters are also given some personality traits, some of which, however, are rather questionable. In particular, the wise Night Fairy, who is actually above everything and could be described as the ruler of the night, is portrayed here as slightly stupid and naïve, whereby it is quite clearly recognisable that this is intended to generate small laughs from the audience time and again. Many of the other roles also seem far from sublime and represent silly joke figures rather than god-like characters to be taken seriously. Not infrequently, silly slapstick humour helps to force a laugh from children and provoke a shocked shake of the head from adults. Unfortunately, this kind of joke testifies to pure unimaginativeness and lack of love for one’s own characters.
Character rubbish and modern children’s action
The worst thing about it, however, is that PETERCHENS MONDFAHRT thus loses all profundity and completely lacks moral and value concepts. According to Ahadi’s own statements, he would like to present values such as cohesion, mindfulness and the courage to stand up for one’s own path in life and one’s own rights, but he ignores these even in relation to his character drawing. One can hardly speak of a mindful approach to characters when they fall down and hurt themselves all the time and make incessantly stupid decisions. At the same time, we again have to see a phenomenon that is creeping into modern children’s film productions more and more: conflicts between characters are stirred up in order to extend the story as long as desired. There is hardly a character in this film who doesn’t clash with another over total trivia.
This even goes so far that the sandman is literally built up with an antipathy to children or at least to his job, which makes any sympathy disappear right from the start. In this way, Ahadi does orientate himself a little more clearly to the original fairy tale, but the 90s version has clearly shown that a different form of representation is much more compatible and works just as well. To make matters worse, this remake also has a clear antagonist at the centre of the plot. While the fairy tale usually focuses entirely on the fantastic adventure journey, which is marked by many moments that make children’s eyes light up (like a visit to Father Christmas) and only as an accessory in the climax of the plot a “boss” has to be defeated, here the villain story takes up a large part of the overall story and are on power and destructiveness.
Lack of values meets world problems
On the one hand, this creates the opportunity to refer to current world problems and give the entire film a respectable topicality. It is somewhat unclear whether themes such as child labour, slave and forced labour, cruelty to animals and an aggressive egoistic society were actually intended, but at least in rudimentary form, such content can be found here. The ubiquitous shameful treatment of nature is also shaped by the basic story alone and is also lightly touched upon here. In all these areas, however, much more depth could have been put in, and with a skilful hand this would even have been possible without losing the childlike lightness and turning the work into a cautionary and uncharming children’s nightmare.
The bad thing here is that actual important values such as helpfulness, friendliness, honesty, trust and tolerance are completely pushed into the background, if they have any influence at all. All moral approaches are sacrificed for the sake of pure entertainment, because filmmakers are obviously no longer aware that they always bring a certain educational mission with them and are therefore only interested in achieving the highest possible sales figures. This is extremely shameful and should be changed as soon as possible. The predecessor from the 90s clearly shows how entertaining and almost magical a film can be that relies on decency in its dialogue and where apologies are just as much a part of it as the well-known magic words. The film of the time also manages to sanction deeds exclusively verbally and thus make a sense of injustice comprehensible to the children watching. Today, however, people prefer to fight in films.
Modern diversity
Nevertheless, an extremely positive aspect should also be mentioned, because director Ahadi actually relies on a diverse composition of his characters, of whom the protagonists are still white and European, but at least the supporting characters come from the most diverse ethnic groups. If one looks even more closely, however, it must be noted that the diversity really only refers to the various nature spirits. In the 90s film, there was a little more emphasis on fantasy figures, but in this one it was clear that the field of vision was much more limited at that time.
Conclusion
The bottom line is that I was unfortunately extremely dumbfounded, if not shocked, by the new production, from which I certainly expected a great new style of animation, a little more fantasy and possibly a mending of the inaccuracies of the earlier production, but what I got was a terribly anti-educational and non-model representation of a grandiose classic that was supposed to be reinvented and in the process pulls out all the stops to denigrate itself. Even if there are approaches here and there that can be displayed as respectable and developmentally correct, PETERCHENS MONDFAHRT now resembles nothing more than one of the many commercial misrepresentations that are fully geared to financial success and are neither interested in their own characters nor in the main consumers. Love, passion, childishness, warmth and a light-footed fairytale story are unfortunately completely missing from this film. A great pity!
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Originaltitel | Moonbound |
Kinostart | 31.03.2022 |
Länge | ca. 85 Minuten |
Produktionsland | Deutschland | Österreich |
Genre | Animation | Familie |
Verleih | Little Dream Entertainment |
FSK |
Regie | Ali Samadi Ahadi |
Drehbuch | Ali Samadi Ahadi | Arne Nolting |
Produzierende | Ali Samadi Ahadi | Mohammad Farokhmanesh | Frank Geiger | Armin Hofmann | Katharina Hoppe | Elena Schulze | Antonin Svoboda | Bruno Wagner |
Musik | Ali N. Askin |
Besetzung | Rolle |
Aleks Le | Peter |
Howard Nightingall | Herr Sumsemann |
Lilian Gartner | Anne |
Raphael von Bargen | Sandmann |
Drew Sarich | Mondmann |
Cindy Robinson | Nachtfee |
Mellisa Mabei | Lightning Witch |
Michael Smulik | Sturmriese |
Elisabeth Kanettis | Mutter |
Barbara Spitz | Frau Sumsemann |
Jim Libby | Bully |
Dennis J. Kozeluh | Henry Hail |
Jacob Banigan | Heppler |
Margarete Tiesel | Mutter Frost |
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