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Review Kurzkritik Fakten + Credits


Red Sonja

Red Sonja ©2022 StudioCanal

CONAN DER BARBAR gilt als ein Klassiker des Fantasy-Kinos und eine der bekanntesten Rollen von Arnold Schwarzenegger. Nur drei Jahre nach dem Erfolg des ersten Teils und ein Jahr nach der Fortsetzung CONAN DER ZERSTÖRER, hat der Regisseur Richard Fleischer, der eben für diesen zweiten Teil verantwortlich war, eine neue Figur in die Welt der Barbaren gebracht, nur etwas anders gedacht als geplant. RED SONJA, in dem Brigitte Nielsen ihren ersten Auftritt haben sollte, war als CONAN Spin-off gedacht, ein Film, in dem die Barbarin RED SONJA gemeinsam mit CONAN gegen eine finstere Bedrohung kämpfen sollte. Obwohl beide Charaktere in den Comics des Verlages Marvel zuhause waren, gab es bei der filmischen Umsetzung Lizenzprobleme. Sonja muss zwar nicht allein in die Schlacht ziehen, sie wurde wie geplant von einem Krieger unterstützt, der von Schwarzenegger verkörpert wurde und große Ähnlichkeiten mit CONAN hat, im Film hört die Figur dennoch auf den Namen Lord Kalidor.

Darum geht es…

Nachdem das Dorf von RED SONJA von Königin Gedrens finsteren Kriegern überfallen wurde, geht die junge Frau als einzige Überlebende hervor. Als sie wieder zu sich kommt bekommt sie von der Göttin Scáthach erhöhte Stärke und Ausdauer, sowie kämpferische Fähigkeiten verliehen. Während RED SONJA bei einem Schwertmeister für ihre Rache trainiert, wird der Tempel, in dem sich ihre Schwester befindet, ebenfalls von Gedren überfallen. Die böse Königin kommt so an ein mächtiges Artefakt, dass die Kriegerinnen im Tempel lange Zeit beschützt haben. Dieser Talisman kann nur von Frauen berührt werden und trägt eine zerstörerische Macht in sich. RED SONJA macht sich gemeinsam mit Lord Kalidan auf ins Reich der bösen Königin, um das Artefakt zu bergen und ihrem Drang nach Rache zu stillen.

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Rezension

Ich will hier gar nicht erst Spannung aufbauen, RED SONJA ist wirklich kein guter Film, trotzdem strahlt er einen gewissen Charme aus, dem ich mich beim Schauen nicht entziehen konnte. RED SONJA fällt für mich auf jeden Fall in die Sparte der Guilty Pleasure Filme, aber erstmal der Reihe nach. Bevor ich auf den negativen Aspekten des Filmes herumhacke, möchte ich einmal einige der positiven Punkte hervorheben, die dafür gesorgt haben, dass man trotz der offensichtlichen Schwächen eine gute Zeit mit RED SONJA haben kann. Da wäre zum einen der großartige Soundtrack, der dafür sorgt, dass wir es schaffen in die Welt einzutauchen. Wenig überraschend, da die Musik im Film vom Komponisten Großmeister Ennio Morricone komponiert wurde. Obwohl er insbesondere für Western bekannt ist, hat er der Welt der Barbaren eine ganz besondere Stimmung verliehen.

Red Sonja

Red Sonja ©2022 StudioCanal

Eine weitere Stärke des Films ist die sehr schnörkellose Erzählweise, so reisen Sonja und Kalidan ohne große Umschweife zu ihrem Ziel, zum Schloss von Königin Gedren. Auf dem Weg gibt es zwar ein paar kleinere Hindernisse, allerdings nichts, was sich nicht durch ein paar Hiebe mit dem riesigen Schwert lösen lässt. So hat der Film trotz der Action ein ruhiges Erzähltempo und macht es den Zuschauer*innen sehr leicht dem Geschehen zu folgen. Wie oben schon angedeutet ist RED SONJA kein wirklich guter Film. Die Handlung ist zwar sehr schnörkellos und gradlinig, erzählt aber nichts interessantes, wir beobachten zwei unglaublich starke Held*innen dabei, wie sie an unterschiedlichen Orten Gegner verprügeln, das war’s dann aber auch. Immerhin wirkt die Welt durch die vielen Statist*innen und Orte relativ groß.




Barbaren unter sich

Das größte Problem von RED SONJA ist das Schauspiel von Brigitte Nielsen und Arnold Schwarzenegger. Selten hat man in Filmen so einsilbige Dialoge gesehen. Man kann den beiden zugutehalten, dass sie keine englischen Muttersprachler sind, allerdings wirken die sehr knappen Gespräche zwischen den beiden doch sehr abgelesen. Darüber hinaus schaffen sie es nicht ihre Rollen mit leben zu füllen, das Einzige was sie ihren Rollen geben ist die Körperlichkeit, die es für die Barbar*innen scheinbar braucht. Sowohl Schwarzenegger als auch Nielsen sind in top Form, und könnten wirklich Krieger*innen sein. Der Einzige, der seine Rolle mit Leben füllt, ist der damals 13-jährige Ernie Reyes Jr. Er spielt einen jungen Prinzen, dessen Königreich zerstört wurde. Durch seine vorlaute Art dient er als Comic Relief und wirkt so wie Shorty in INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES.

Red Sonja

Red Sonja ©2022 StudioCanal

Das bringt mich zu einer weiteren Schwäche. Es ist nur schwer zu sagen, wer die Zielgruppe für RED SONJA sein soll. Durch Charaktere wie Reyes‘ Prinz Tarn, wirkt es so, als würde das Barbaren-Spektakel eine jüngere Zielgruppe ansprechen, dann kommt es aber immer wieder zu Gewaltspitzen, die dem Film in Deutschland eine Altersfreigabe ab 16 Jahren beschert hat.

Eine letzte große Schwäche, die insbesondere durch die neue 4K-Version zum Vorschein kommt, sind die schlechten Kulissen. Es kommt im Film zu Situationen, in denen vermeintlich massive Wände wackeln und wir erkennen, dass es sich um leichte Pappwände handelt. Zusätzlich wirken die Waffen in den Händen von RED SONJA und Kalidan wie übergroße Spielzeuge, sie haben kein Gewicht, und in 4K sieht man nun auch die Kanten aus der Plastikform, in der die Requisiten gefertigt worden sind.

Fazit

Wie schon mehrfach gesagt, RED SONJA ist kein guter Film, das Schauspiel ist amateurhaft, die Kulissen sehen billig aus und die Handlung ist eine ereignislose Reise einer blassen Hauptfigur, und dennoch konnte ich RED SONJA etwas abgewinnen. Der Film hat mich in die 1980er Jahre entführt, eine Zeit, in der das Leben noch einfacher war. Ich konnte 90 Minuten abschalten und hab mich über das hölzerne Schauspiel von Brigitte Nielsen und Arnold Schwarzenegger amüsieren können, im Wissen, dass die beiden später wesentlich bessere Darsteller*innen geworden sind. RED SONJA ist für mich direkt zu einem Guilty Pleasure geworden.

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