Originaltitel: Summer Rebels
Kinostart: 12.08.2021

FSK 6 ©FSK

Länge: ca. 92 Minuten
Produktionsland: Deutschland | Slowakei | Tschechien
Regie: Martina Saková
Schauspieler:innen: Eliás Vyskocil | Pavel Nový | Liana Pavlíková
Genre: Coming of Age | Drama | Familie
Verleih: Farbfilm

Sommer-Rebellen ©2021 Projector23

Sommer, Sonne, Reisen – was kann es Schöneres geben?

Das denkt man sich zuerst, wenn man den Titel SOMMER-REBELLEN hört.

Aber in dem Film geht es um viel mehr: Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, aber auch um die Verarbeitung schwerer Schicksalsschläge.

Darum geht es…

Nach einem Streit mit seiner Mutter entscheidet sich Jonas kurzerhand, den Sommer nicht zu Hause in Dresden zu verbringen, sondern zu seinem Opa in die Slowakei zu fahren. Diesen hat er noch als lebenslustigen, coolen Draufgänger in Erinnerung, der früher immer mit ihm und seinem Vater Boot fahren wollte. Darum freut er sich besonders diese tollen Momente auch ohne seinen Vater wieder erleben zu dürfen.

Doch in der Slowakei angekommen, stellt er fest, dass sein Opa nach dem Tod von Jonas Vater seine Lebenslust verloren hat und in eine tiefe, emotionale Grube gefallen ist. Und als wäre das nicht schon schlimm genug: Auch Jonas Mutter will so gar nichts mehr von ihrem Sohn hören, weil dieser ohne ihre Erlaubnis in die Slowakei gefahren ist.

Etwas verzweifelt trifft er dann auf die Nachbarstochter Alex, die ihm von Anfang an sehr sympathisch ist. Gemeinsam beschließen sie, dass Beste aus dem Sommer zu machen und Opa Bernhard zu helfen, wieder die Lust am Leben zu finden.

Hintergrund

Der Film SOMMER-REBELLEN ist in einer Kooperation zwischen Deutschland, der Slowakei und Tschechien entstanden. Daher ist auch der Cast sehr gemischt. Kaya Marie Möller, die Jonas Mutter Beate spielt, ist einige der wenigen deutschen Schauspieler:innen des Films. Sie ist bisher vor allem durch ihre Synchronisationsrollen bekannt. So ist sie aktuell die deutsche Stimme für Blake Lively, Daisy Ridley und Rooney Mara. Pavel Nový, der Opa Bernhard spielt und Eliás Vyskocil (Jonas) sind beide tschechische Schauspieler.

Sommer-Rebellen ©2021 Projector23

Die Filmregisseurin Martina Saková kommt gebürtig aus der Slowakei, hat aber auch teilweise an der Universität der Künste in Berlin und an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Potsdam studiert.

Für Regisseurin Martina Saková war SOMMER-REBELLEN das Regiedebüt. Der Film lief bereits auf mehreren Filmfestivals wie dem Kindermedienfestival Goldener Spatz oder dem Festival des deutschen Films. SOMMER-REBELLEN wurde auch mit in die Vorauswahl „Kinderfilme“ für den Deutschen Filmpreis aufgenommen.

Sommer-Rebellen ©2021 Projector23

Gesamtbild

Der Film SOMMER-REBELLEN macht viel richtig. Angefangen mit einer guten Idee, die für Kinder nachvollziehbar umgesetzt wurde. Das Thema wird sanft an die Zuschauer:innen herangetragen und die Handlungen der Figuren können nachempfunden werden. Viele Szenen werden fast wie aus Kinderaugen betrachtet.

Auch die Schauspieler:innen machen ihre Sache gut. Übertriebenes Schauspielern wie man es sonst aus einigen deutschen Filmen kennt, sieht man hier nur vereinzelt. Vor allem die beiden Jungdarsteller:innen sind überzeugend in ihren Rollen.

Der Film in seiner Gesamtheit funktioniert, obwohl er doch eher laienhaft umgesetzt wurde. Denn das ist hier leider der größte Mangel. Die Kamerafahrten wirken an den falschen Stellen zu wackelig, die Bildausschnitte sind oft nicht klar gewählt und auch der Ton klingt an vielen Stellen nicht verständlich. Auch die Musik wirkt zu übertrieben und oft unpassend. Hätte man hier die Ressourcen für eine qualitativ bessere Umsetzung gehabt, hätte das den Film im Gesamtbild noch einmal deutlich verbessert.

Sommer-Rebellen ©2021 Projector23

Fazit

So bleibt SOMMER-REBELLEN leider nur ein etwas überdurchschnittlicher Kinderfilm, der vielen jungen Menschen dabei helfen kann, schwere Schicksalsschläge zu verstehen und zu verarbeiten. Für Fans von Independent-Filmen oder Freunden des etwas alternativeren Kinos ist SOMMER-REBELLEN auf alle Fälle zu empfehlen. Und die Hauptsache ist ja auch, dass Kinder sich daran erfreuen können und das ist hier der Fall. Insgesamt gute 7 von 10 Punkten.