FilmkritikIn KürzeDarsteller:innen und RollenDas sagen die Kolleg:innen
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Originaltitel: Synchronic
DVD/Blu-ray – Release: 08.04.2021

FSK 16

FSK 16 ©FSK

Länge: ca. 102 Minuten
Produktionsland: USA
Regie: Justin Benson | Aaron Moorhead
Schauspieler:innen: Anthony Mackie | Jamie Dornan | Katie Aselton
Genre: Drama | Sci-Fi | Thriller
Verleih: Universal Pictures Germany

Synchronic

Synchronic ©2021 Universal Pictures International Germany

Sowohl Jamie Dornan als auch Anthony Mackie starten derzeitig mit ihren Karrieren so richtig durch. Zwar sind beide schon seit der Jahrtausendwende im Geschäft, doch gerade die letzten Jahre haben ihnen noch einmal enormen Aufwind gebracht. Dornan ist vor allem als Model bekannt, schaffte aber auch mittlerweile den filmischen Durchbruch vor allem durch die Roman-Trilogie von FIFTY SHADES OF GREY, bei der er die Rolle des Christian Grey verkörperte. Mackie hingegen widmete sich schon früh dem Schauspiel und konnte schnell Rollen in noch heute prägenden Filmen ergattern, wie zum Beispiel 8 MILE, MILLION DOLLAR BABY und REAL STEEL. Zumeist jedoch eher in Nebenrollen präsent, sind es vor allem die letzten fünf Jahre, die ihn von der Ersatzbank aufs Spielfeld katapultierten. Im Marvel Universum gewinnt seine Figur „The Falcon“ stetig an Bedeutung, während er in OUTSIDE THE WIRE und JEAN SEBERG – AGAINST ALL ENEMIES bereits größere Rollen verzeichnen konnte.

Synchronic

Synchronic ©2021 Universal Pictures International Germany

Darum geht es…

Steve und Dennis arbeiten seit Ewigkeiten zusammen und verstehen sich blind. Als beste Freunde teilen sie einen Job, der nicht gerade leicht ist, denn als Rettungssanitäter sind sie häufig die ersten vor Ort bei schlimmen Unfällen und Schicksalen. Doch gehört dies einfach zum Alltag und es berührt die beiden kaum noch. Als jedoch plötzlich eine neue Droge auf dem Markt auftaucht ändert sich einiges, denn nun werden die Beiden immer wieder an Schauplätze gerufen, wo seltsame und kaum erklärbare Tode zu verzeichnen sind. Nur eine Sache haben diese gemeinsam: überall ist eindeutig erkennbar, dass die verunglückten oder abgeschlachteten eine Pille Synchronic genommen haben. Während Steve versucht ein wenig Nachforschungen zu betreiben und zu vermeiden, dass noch mehr in dessen Besitz kommen, muss Dennis feststellen, dass plötzlich seine Tochter verschwunden ist.

Als Steve entdeckt, dass die Droge den Verlauf von Raum und Zeit auf den Kopf stellt, fängt er an zu begreifen, wie er Dennis‘ Tochter helfen kann. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in welchem er in mehreren Selbstversuchen die Wirkung der Tablette ergründet und aufzeichnet und mit dem gesammelten Wissen beginnt Strukturen auszumachen, die ihn näher an Brianna heranbringen. Leider jedoch ist das Kontingent begrenzt, denn nicht nur, dass er die letzten Pillen auftreiben konnte, auch der Entwickler dieser ist verstorben und somit gibt es nur eine beschränkte Anzahl an Möglichkeiten Brianna wieder zurückzuholen. Wird es Steve schaffen?

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Rezension

Mit einem etwas urigen Anfang, der uns lange Zeit im Dunkeln lässt, um wen oder was es eigentlich in der Geschichte gehen soll, wird letztlich nur eine symptomatische Szenerie gezeigt, die uns einen futuristischen Eindruck der Thematik verschaffen soll. Dies wird jedoch erst erkenntlich im Zuge der initiativen Ermittlungen der beiden Protagonisten, welche wir erstmals an einer völlig anderen Örtlichkeit antreffen. Mit einer etwas längeren Plansequenz werden uns die beiden Hauptfiguren, ihre Beziehung zueinander und vor allem ihr Job vorgestellt, während sie als erste an einem Tatort eintreffen und dort noch versuchen Leben zu retten oder zumindest die Tode festzustellen. In einer etwas befremdlich, fast schon dystopisch wirkenden Optik, wird der Realitätsbegriff völlig neu interpretiert.

Synchronic

Synchronic ©2021 Universal Pictures International Germany

Auch wenn damit ein interessantes Grundsetting geschaffen wurde und wir schon früh ein paar optische Highlights zu Gesicht bekommen, so stellt sich doch auch schon früh eine etwas seltsame Frage: Ist es etwa so normal, dass ein Sanitäter eine Junkie-Spritze in die Hand bekommt, in welcher offenbar sogar noch Heroin war und er dies fast gänzlich abtut und ignoriert? Nicht nur, dass hier Krankheiten besten Spielraum hätten, auch ist doch die Gefahr da, dass Drogen in sein Blut gelangen. Langezeit wirkt diese Szene dubios und unerklärlich. Erst spät im Film wird ein Ansatz gefunden, der womöglich eine halbwegs akzeptable Begründung liefern könnte. Leider jedoch wurde damit schon früh eine Sequenz etabliert, die keinen wirklich guten Eindruck beim Publikum hinterlassen dürfte.

Ein für Allemal

Von da an bekommen wir einen recht sprunghaften und abgehackten Handlungsverlauf präsentiert, der immer wieder unbestimmbare Punkte ansteuert, so dass es leicht ist, hier das Zeitgefühl zu verlieren. Dennoch schaffen es Drehbuchautor und Regisseur Justin Benson sowie sein Kollege Aaron Moorhead, die auch schon zusammen die erfolgreichen Filme THE ENDLESS und SPRING: LOVE IS A MONSTER inszeniert haben, hier eine schlüssige und sogar recht spannende Story zu etablieren, die es schafft die Fantasie des Publikums anzuregen. Zeitreisefilme sind natürlich nichts Neues und gibt es wie Sand am Meer, doch es tut SYNCHRONIC sehr gut, dass hier gewisse Parameter für die Zeitreisen gesetzt werden, die vielmehr der Öffnung eines Zeitportals gleichen als einer entsprechenden Reise im herkömmlichen Sinne.

Synchronic

Synchronic ©2021 Universal Pictures International Germany

Die besondere Stärke wird dabei in der massiven Konsequenz von Handlungen und Entwicklungen erkennbar, denn die zuvor angesprochenen Parameter sorgen dafür, dass oftmals eine Unumkehrbarkeit von Ereignissen existiert. Diese Endgültigkeit drückt sich hier wunderbar in einer tristen und bedrückenden Stimmung aus, die untermalt wird von spaciger Cybermusik, die ebenso wie Elemente der Handlung nicht so recht greifbar wirkt. Leider jedoch dümpelt die Handlung ein wenig vor sich hin. Während dies anfangs noch vollkommen erträglich ist, weil einfach die Neugier über die mysteriöse Pille überwiegt und lange Zeit das Interesse für die Story geschürt wird, schleicht sich gegen Ende eine unangenehm ruhige Entwicklung ein, die durchaus das Potential hegt, die Aufmerksamkeit des Publikums zu verlieren.

Fazit

Synchronic

Synchronic ©2021 Universal Pictures International Germany

Auch wenn gerade die Zeitsprünge optisch nicht immer ein Highlight sind, schafft es SYNCHRONIC doch in der Gesamtbetrachtung überraschend gut zu überzeugen und eine etwas andere Zeitreisegeschichte zu etablieren, als sie aus so vielen vergleichbaren Filmen bekannt ist. Anthony Mackie schafft es dabei überraschend gut aufzutreten und stellt Jamie Dornan mit Leichtigkeit in den Schatten. Dennoch wäre durchaus auch das Potential noch dagewesen an der ein oder anderen Stelle mit etwas mehr Tempo aufzuwerten und die Idee des Zeitportals noch etwas mehr zu fokussieren, denn letztlich sind die Momente, die wir wirklich zu Gesicht bekommen nicht gerade spektakulär, sondern viel mehr das Wissen darum, was möglich wäre. Auch die Eintönigkeit, die sich mit der Zeit einschleicht, ist auf Dauer etwas unangenehm. Letztlich sind dies jedoch keine sehr relevanten Aspekte, da der Film in der Gesamtbetrachtung mehr als solide ist und in seiner Idee absolut überzeugen kann.

Würdet ihr eine Droge nehmen wollen, die euch für kurze Zeit in eine völlig andere Zeit katapultiert? Anthony Mackies Figur wird im hiesigen Film genau damit konfrontiert und zeigt uns in einem Mix aus Sci-Fi Zeitreisgeschichte und spannendem Drama, welche weitreichende Konsequenzen so etwas haben könnte. Dystopisch angehaucht und mit futuristischer Musik unterlegt bekommen wir ein Werk präsentiert, das vor allem von seiner düsteren Geschichte lebt und viel Qualität aus der Darstellung Anthony Mackies zieht. Gleichzeitig gibt es jedoch einige Szenen, die selbst in einer erdachten Welt wie dieser nicht so recht stimmig scheinen, was gleichzeitig auch noch begleitet wird, von einer eher ruhigen und tristen Stimmung, die auf Dauer nicht so wunderbar anzuschauen ist. Mit Ideen aus den Filmen LUCY und OHNE LIMIT bekommen wir somit zwar eine spannende und mitreißende Handlung präsentiert, doch fehlt letztlich ein wenig die emotionale und inhaltliche Tiefe, die sich Zuschauende durchaus wünschen würden. In jedem Fall handelt es sich jedoch um einen durchaus sympathischen Sci-Fi Film, der in der Gesamtbetrachtung absolut überzeugen konnte und eine angenehme und aufregende Abenteuerzeit verschafft.

Synchronic

Synchronic ©2021 Universal Pictures International Germany

Schauspieler:in Rolle
Anthony Mackie Steve
Jamie Dornan Dennis
Katie Aselton Tara
Ally Ioannides Brianna
Ramiz Monsef Dr. Kermani
Bill Oberst Jr.  Plünderer
Betsy Holt Leah
Shane Brady Travis
Kate Adair Drogenmädchen
Matthew Underwood Officer Beaumont
Carl Palmer Officer Jacobs
Martin Bats Bradford Animal Bob
Sam Malone Dokter
Rhonda Johnson Dents Krankenschwester
Sophie Howell Stoner Clerk


Synchronic (2019) on IMDb