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TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN steht ganz im Geiste der Actionfilme Anfang der 2000er, welche alle Mark Wahlbergs DIE BOURNE IDENTITÄT kopieren wollten. Dabei kann Regisseur Jonathan Mostow aber nicht die Idee hinter der BOURNE-Reihe deuten und präsentiert dadurch ausschließlich hektische Schnitte, wackelige Kameras und keine choreografierte Action. Zudem ist zu merken, dass der Film auf Bitten des Studios entstanden ist und Arnold Schwarzenegger nur zugestimmt hat, da sich seine Karriere auf dem absteigenden Ast befand.

Wo ist das noch Terminator?

Musikalisch entfernt sich TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN so weit wie nur möglich vom Franchise und James Camerons Idee. Marco Beltrami bietet einen inhaltslosen und nichtssagenden Score, welcher dem Publikum nicht in Erinnerung bleibt und rein gar nichts mit Brad Fiedels Idee gemein hat. Es fehlt die DNA des Franchise, es fehlt der Mut, die metallischen Klänge, das Dröhnen und die Gefahr. Stattdessen wirkt die Komposition nicht, plätschert vor sich hin und erinnert das Publikum an monotone sowie ermüdende Wartezimmermusik.

Aber auch abseits der Musik hat TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN die Identität des Franchise verloren. Wo TERMINATOR Sarah Connor (Linda Hamilton) als starke weibliche Protagonistin etablierte und TERMINATOR 2: TAG DER ABRECHNUNG Arnold Schwarzenegger als Vaterfigur zeigte, macht der dritte Teil eine 180 Grad Drehung und entfernt sich komplett vom feministischen Tenor. Witze, die nicht ziehen, Kate Brewster (Claire Danes) als kreischende Damsel in Distress und Kristanna Loken als Sexobjekt mit digital vergrößerten Brüsten, in hautenger Lederkleidung sowie erotische Blicke und Bewegungen, die an Laufstege bei Modenschauen erinnern sind an der Tagesordnung. Selbst ein stumpfes weibliches Remake des T-1000 vom Vorgänger wäre eine bessere Wahl gewesen.

Das Problem John Connor

So sehr die Idee mit der Jagd auf John Connors Offiziere und der Beginn der Übernahme durch Skynet Potential hat, umso enttäuschender ist es, wie wenig TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN damit anstellt. Die Offiziere sind nur eine Wiederverwertung des ersten Teils, in dem der Terminator alle Sarah Connors aus dem Telefonbuch tötet. Der Film will hier Zeit schinden, um die Charaktere und Skynets Finale aufzubauen, welches noch weniger Sinn ergibt, da Skynet der Virus ist, welcher das gesamte Internet befällt, obwohl es noch nie Zugang zum Internet hatte. Ebenfalls wird damit auch die Freischaltung durch das Militär überflüssig, welches hier scheinbar keine Abwehr-KI, sondern ein evil genius programmiert hat.

Doch die größte Schwäche von TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN ist Nick Stahl als John Connor und wie das Drehbuch von Michael Ferris, John Brancato und Tedi Sarafian diesen darstellt. Er ist ein Loser, ein Drogenjunkie und ein Jammerlappen, der für das Publikum die falsche Ausstrahlung hat. Er kommt weder an Edward Furlong aus Teil 2 oder Christian Bale aus Teil 4 heran. Die Zuschauenden nehmen ihn zu keiner Zeit ab, dass er irgendwann der Anführer des menschlichen Widerstands wird, was nicht zuletzt daran liegt, dass bei ihm keine Charakterentwicklung zu erkennen ist.

Dieses Schicksal betrifft aber so gut wie alle Darstellenden von TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN. Arnold Schwarzenegger bleibt hölzern, maschinell und wird hier nicht mal etwas wie eine Freundesfigur, Claire Danes bleibt die Figur, die gerettet werden muss und Kristanna Loken als T-X wirkt unbeholfen und eher wie ein dummes T-600 Modell. Sie hat keine klaren Taktiken und fällt durch für Maschinen unlogische Aggressionen auf. Der einzige menschliche Lichtblick Dr. Silverman (Earl Boen) – ein alter Bekannter der ersten beiden Teile. Er hat zwar den kürzesten Auftritt, zeigt aber gegenüber den Vorgängern die meiste Entwicklung und sorgt für den ehrlichsten und vielleicht einzigen Lacher im gesamten Film.

Und das soll 200 Millionen Dollar gekostet haben?

Die schlecht inszenierte Action, die sofort erkennbaren Effekte, das Enttarnen der Studioproduktion, das Drehbuch, welches von einem Teenager stammen könnte und die unterirdischen Masken lassen an dem hohen Budget zweifeln. Scheinbar wurde das Geld sinnlos verprasst, da selbst ein TERMINATOR mit einem Budget von 6,4 Millionen Dollar besser aussieht, als TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN. Auch die Szenen der Zukunft sind im Gegensatz zu den restlichen Filmen des Franchise kein Lichtblick, da diese wie eine Cutscene aus einem futuristischen Strategiespiel anstatt aus einem Hollywoodfilm wirken.

Hinzu kommt die deutsche Übersetzung des Titels. TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN heißt im Englischen „Rise of the Machines“, was der deutlich bessere Titel ist, da Skynet nicht rebelliert, sondern die Menschen austrickst, überlistet und sich zur Vernichtung der gesamten Menschheit erhebt. Zur Rebellion müsste es ein bereits bestehendes Machtgefälle geben wie bei einer Sklaverei, was im Falle der KI nicht der Fall ist, da sie noch nicht aktiviert wurde und im Falle von TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN schon immer heimtückisch böse ist.

Fazit

Es ist TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN anzumerken, dass das Studio unbedingt einen dritten Teil haben wollte, aber die Idee gefehlt hat, wodurch sich einfach den Vorgängern bedient wurde. Dialoge stimmen nicht, das Schauspiel ist zum fremdschämen und dem Film fehlt die DNA des Franchise. Wo früher Feminismus und überzeugende Vaterfiguren standen, präsentiert der Film Sexismus und Teenager-Humor. Ich weiß nicht mal, wem ich TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN empfehlen soll, da ich mich in meinem TERMINATOR-Rewatch selbst durch diesen Teil durchquäle.

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Review Fakten + Credits


Originaltitel Terminator 3: Rise of the Machines
Kinostart 2.7.2003
Länge: 109 minuten
Produktionsland Germany
Genre: Action | Thriller | Science Fiction
Regie Jonathan Mostow
Executive Producer Aslan Nadery | Dieter Nobbe | Moritz Borman | Gale Anne Hurd | Guy East | Volker Schauz | Nigel Sinclair
Producer Colin Wilson | Joel B. Michaels | Mario Kassar | Andrew G. Vajna | Hal Lieberman | Matthias Deyle
Kamera Don Burgess
Visual Effects Kenneth Nakada | Dion Hatch
Musik Marco Beltrami
Cast Arnold Schwarzenegger, Nick Stahl, Claire Danes, Kristanna Loken, Earl Boen, David Andrews, Carolyn Hennesy, Jay Acovone, Mark Famiglietti, Moira Sinise, Chopper Bernet, Christopher Lawford, M.C. Gainey, Susan Merson, Elizabeth Morehead, Billy D. Lucas, Brian Sites, Alana Curry, Larry McCormick, Robert Alonzo

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