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Review Kurzkritik Fakten + Credits


The Cellar FilmstillGerne erinnere ich mich an die Schulzeit zurück. Ich verbinde mit der Schule eine unbeschwerte Zeit, in der man viel Zeit mit den eigenen Freunden verbracht hat. Das größte Übel an der Zeit war der Unterricht. Stunden um Stunden hat man mit Themen verbracht, die für pubertierende Teenager*innen völlig uninteressant waren. Wir wollten damals feiern gehen und nichts über Algebra lernen. So hab ich versucht die Stunden irgendwie rumzubekommen und den Themen doch etwas abzugewinnen, Fächer wie Politik, Geschichte, oder Deutsch wurden dadurch einigermaßen erträglich, nicht aber die Naturwissenschaften, allen voran die Mathematik. Bis heute sind mir viele mathematische Themen ein Buch mit sieben Siegeln, je komplexer der Stoff wurde, desto mehr habe ich das Interesse verloren. Ähnlich muss es Filmemacher Brendan Muldowney in seiner Schulzeit ergangen sein, denn in THE CELLAR steckt das Böse in Formeln und Zahlen.

Darum geht es…

Keira (Elisha Cuthbert) und Brian Woods (Eoin Macken) führen eine erfolgreiche Werbeagentur in Irland. Nicht nur beruflich sind sie erfolgreich, sie finden ein günstiges Haus auf dem Land für ihre kleine Familie und hoffen auf ein idyllisches Leben. Als die beiden eines Abends nochmal ins Büro müssen, passieren seltsame Dinge im Haus. Die Lampen gehen aus und Ellie (Abby Fitz) muss in den Keller gehen, um die Sicherung wieder reinzudrehen. Voller Angst ruft die Teenagerin ihre Mutter an, die sie am Telefon bis in den Keller begleitet. So hört die Mutter, wie ihre Tochter sich seltsam verhält und nicht mehr sie selbst zu sein scheint. Das war das letzte, was sie von ihrer Tochter hören sollte, das Mädchen ist wie vom Erdboden verschluckt, auch die Polizei findet keine Anhaltspunkte, wo das Mädchen sein könnte. So beginnt die Mutter auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen und entdeckt im Haus seltsame Symbole und eine mathematische Formel, die in den Kellerboden graviert ist.

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Rezension:

Fallen wir direkt mit der Tür ins Spukhaus: THE CELLAR ist kein Film, der das Rad neu erfindet. Es beginnt schon mit dem finsteren Gruselhaus, in dessen Keller sich eine geheimnisvolle Bedrohung befindet. Sobald man den Titel des Films liest, weiß man, dass es auf eine ebensolche Handlung hinauslaufen wird, dessen ist sich Brendan Muldowney aber durchaus bewusst. Gleich in den ersten Minuten des Films wird klargemacht, dass es sich bei der Kellertür um ein Portal in die Finsternis handelt, THE CELLAR erzeugt seine Spannung eher dadurch, dass wir nicht wissen, was sich im Keller befindet und wie es sein kann, dass Ellie einfach so verschwinden konnte. Schnell wird klar, dass die Bedrohung nach bestimmten Regeln funktioniert, die wir dann gemeinsam mit Keira entschlüsseln wollen.

The Cellar Filmstill

The Cellar ©2022 Plaion Pictures

Der Film fühlt sich durch die Rätselelemente und die Inszenierung teilweise an wie ein skandinavischer Krimi, an dessen Ende kein Killer steht, sondern etwas Übernatürliches. Der Film ist dabei sehr gut gefilmt, insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass es sich um einen Low-Budget-Film handelt. Durch die entsättigten Farben fühlen wir ab der ersten Minute das raue Klima Irlands. Allerdings wirkt nicht nur die Umgebung bedrohlich, das Haus selbst wirkt wie eine finstere Naturgewalt, mit vielen dunklen Ecken und Winkeln. Durch das Zusammenspiel zwischen Schatten und geschickter Kameraarbeit erzeugt THE CELLAR gerade zu Beginn eine unglaubliche Spannung, die leider sehr stark nachlässt, sobald wir wissen, was hinter der Bedrohung steckt.




Der Schmerz einer trauerden Mutter

Eine der größten Stärken des Films ist die Hauptdarstellerin Elisha Cuthbert, die eine nachvollziehbare Person spielt. Sie ist eine leidende Mutter, die alles dafür tut, ihre Tochter zu finden, koste es was es wolle. Cuthbert spielt ihre Figur voller Leidenschaft und Hingabe, dass man ihr die Rolle zu jeder Zeit vollkommen abnimmt. Leider kann man das von ihren Kolleg*innen nicht behaupten. Eoin Macken spielt seine Rolle mit einer wahnsinnigen Gleichgültigkeit, dass er zu einer vergessenswerten Nebenerscheinung verkommt. Am schlimmsten geschrieben ist allerdings die Rolle des Sohnes Steven (Dylan Fitzmaurice Brady). Obwohl früh klar sein müsste, dass etwas schlimmes im Haus vor sich geht, trifft er immer wieder dumme Entscheidungen, die offensichtlich nur dazu da sind, die Handlung voranzutreiben. Fairerweise muss man dazu sagen, dass es sich bei ihm um einen zehnjährigen Jungen handelt, allerdings scheint er keine Angst zu kennen.

The Cellar Filmstill

The Cellar ©2022 Plaion Pictures

Obwohl es sich bei THE CELLAR um einen durchaus sehenswerten Horrorfilm handelt, bringt er einige typische Genre-Schwächen mit. Neben den fragwürdigen Entscheidungen der Figuren, die nur dazu dienen die Handlung voranzutreiben, vertraut der Regisseur nicht auf die unheimliche Stimmung des Films und versucht die Zuschauer*innen immer wieder mit unnötigen Jumpscares zu schockieren. Zusätzlich wird mit dem Aspekt der Mathematik, eine frische Idee in den Film gebracht, die leider nicht genug genutzt wird. Es hätte dem Film sehr gut getan, wenn man sich noch mehr aufs rätselhafte Mysterium konzentriert hätte.

Fazit:

THE CELLAR wird hartgesottenen Horrorfans vermutlich nichts Neues bieten. Der Film zeigt mal wieder ein gruseliges Spukhaus in dessen Keller sich eine finstere Bedrohung zu befinden scheint. Trotz der durchschnittlichen Handlung schafft es Regisseur Brendan Moldowney besonders zu Beginn eine Dichte Atmosphäre zu erzeugen, sodass einiges an Spannung entsteht. Darüber hinaus bietet der Film ein interessantes Mysterium, dass einen anderen Ansatz nachverfolgt und endlich wieder dafür sorgt, dass die Mathematik und schlaflose Nächte bereitet.

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