Aufbruch und Reformen. Pionierinnen und Pioniere der modernen Sozialarbeit in Prenzlauer Berg während der Weimarer Republik

Im Rahmen dieser Ausstellung werden unter anderem drei Filme als Open-Air-Veranstaltung gezeigt, die zudem kostenlos besuchbar sind.

Es handelt sich dabei um MÄDCHEN IN UNIFORM (1931, Leontine Sagan), DIE UNEHELICHEN (1926, Gerhard Lamprecht) und TAGEBUCH EINER VERLORENEN (1929, G. W. Pabst)

MÄDCHEN IN UNIFORM wird am 21.07.2021 um 21:00 Uhr auf dem Gelände des Bezirksmuseums Pankows gezeigt. Der Eintritt ist frei.

DIE UNEHELICHEN wird am 04.08.2021 um 21:oo Uhr auf dem Gelände des Bezirksmuseums Pankows gezeigt. Der Eintritt ist frei.

TAGEBUCH EINER VERLORENEN wird am 19.08.2021 Uhr auf dem Gelände des Bezirksmuseums Pankows gezeigt. Der Eintritt ist frei.

Auch Michel von Riecks-Filmkritiken wird vor Ort sein und nicht nur die Möglichkeit nutzen Einblick in die spannende Ausstellung zu bekommen, sondern auch die Filme zu schauen und damit historisch wertvolle Werke zu bestaunen.

Die Veranstaltung selbst findet hier: Aufbruch und Reformen

Eure Teilnahme könnt ihr hier anmelden: Anmeldung

Weitere Informationen gibt es auch hier: Berlin.de

Informationen vom Veranstaltenden:

Die soziale Not großer Teile der Bevöl­kerung durch die Folgen des Ersten Welt­krieges und der Inflation trifft besonders Kinder und Ju­gend­liche. Viele bleiben ohne Aus­bildung und Be­schäfti­gung.

Mit Inkrafttreten des „Gesetzes über die Bildung der neuen Stadt­gemeinde Berlin“ (Groß-Berlin-Gesetz) am 1. Oktober 1920 und den damit geschaffenen Grundlagen für die Kom­mu­nale Selbst­ver­waltung sind die neuen Berliner Bezirke in der Lage, eigene politische Akzente zu setzen. Ein Beispiel dafür ist die Jugend und Wohlfahrtspolitik.

Das Bezirks­jugend­amt Prenzlauer Berg nimmt unter Stadtrat Walter Friedländer eine beson­dere Stellung ein. Als dessen Leiter und Praktiker in der Jugend­sozialarbeit prägt Walter Friedländer die jugend­für­sorge­rische Arbeit in der Weimarer Republik weit über seinen Wirkungs­kreis hinaus.

Die Aus­stellung beleuchtet Arbeitsfelder der Jugendpflege und Jugend­fürsorge, stellt zentrale Akteure und Mit­arbeitende vor, zeichnet Fall­beispiele jugendlicher Für­sorge­zöglinge und ver­weist damit auf den sozialen Kontext, in welchem die Arbeit stattfindet.

Ab 1933 zerstören die National­sozialisten das Erreichte. Ein Großteil der Mit­arbeiterinnen und Mit­arbeiter Walter Friedländers emigrieren wie er in die USA. Die nächsten Zäsuren folgen 1945 und 1989.

Im Zuge der Vereinigung von Ost- und West-Berlin nach 1990 wird das neu geschaffene Ju­gend­amt Prenzlauer Berg innerhalb der vor­maligen Ost­bezirke erneut zu einem Reform­ju­gend­amt, weil Aktive der fried­lichen Revolution mit Erfahrungen und Ideen ähnlich wie in den 1920er Jahren den Neu­aufbau wagen.