Review Fakten + Credits


Alfred Matthew Yankovic wurde am 23. Oktober 1959 als Sohn eines jugoslawischstämmigen Amerikaners und einer Italoamerikanerin in Lynwood, Kalifornien, geboren. Kurz vor seinem siebten Geburtstag begann der junge Al, Akkordeon zu spielen. Dies sollte den Grundstein für eine ungewöhnliche musikalische Karriere legen. Als “Weird Al” Yankovic begann Alfred in seinen Zwanzigern, die ersten Popsongs zu parodieren. Mit diesen Songparodien traf er in den USA einen Nerv und wurde zu einem Phänomen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Songs wie “My Bologna”, eine Parodie des Songs “My Sharona” von The Knack, sowie “Eat It” (Michael Jackson – “Beat It”) und “Like a Surgeon” (Madonna – “Like a Virgin”). Mit WEIRD: THE AL YANKOVIC STORY wurde dem Musiker nun ein Film gewidmet, der sich einige Freiheiten in der Erzählung über Weird Als Leben nimmt. Statt eine korrekte Biografie zu erzählen, ist der Film, wie die Songs von Weird Al, eine Parodie.

Darum geht es…

Der junge Alfred (Daniel Radcliffe) entwickelt schon in jungen Jahren ein Interesse für Musik. Fasziniert lauscht er der Radioshow von Dr. Demento (Rainn Wilson), der für seine Parodien bekannt ist. Demento wird zu Alfreds großem Vorbild, doch seine Eltern wollen nichts von Musik und Humor wissen. Sie möchten, dass ihr Sohn etwas Anständiges lernt und am einfachsten wäre es, wenn er in der Fabrik anfängt, in der auch sein Vater arbeitet. Doch Al lässt sich nicht von seinem Weg abbringen und beginnt heimlich Akkordeon zu lernen. Seine Mutter lässt ihn gewähren, doch sein Vater darf nichts von dem Instrument mitbekommen. An einem schicksalshaften Tag wird Al erwischt und muss das Elternhaus verlassen. Im Streit sagt Al seinem Vater, dass er sich noch wundern werde. Al beginnt Songs zu schreiben und wird von seinen neuen Mitbewohnern unterstützt, bis Dr. Demento auf ihn aufmerksam wird und ihm seinen Namen gibt: “Weird Al” Yankovic. Eine Legende ist geboren.

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Rezension:

Wie bereits im ersten Absatz erwähnt, sollte man vor dem Anschauen von WEIRD: THE AL YANKOVIC STORY wissen, dass es sich bei dem Film nicht um eine ernsthafte Biografie handelt. In den letzten Jahren sind einige Biopics über Musiker wie BOHEMIAN RHAPSODY oder ROCKET MAN erschienen, aber dieser Film nimmt sich Weird Al Yankovic als reale Person und wirft ihn immer wieder in fiktive Szenarien. Dabei beginnt der Film noch sehr nah am Leben des echten Alfred Yankovic. Durch das Verhalten der Figuren wird jedoch schnell deutlich, dass diese Geschichte so nicht passiert ist. Zum Beispiel wird das Akkordeon als eines der populärsten Instrumente der Welt etabliert, obwohl in Wirklichkeit vermutlich die Gitarre diese Rolle einnimmt. Es kann also vorkommen, dass irgendwo ein Akkordeon herumliegt, das der Musiker einfach nehmen kann. Der Film präsentiert uns immer wieder ähnlich absurde Momente und kreiert dadurch seinen ganz eigenen Charme.

Weird: The Al Yankovic Story Blu-ray Cover

Weird: The Al Yankovic Story ©OneGate Media GmbH

Insgesamt erinnert WEIRD: THE AL YANKOVIC STORY in seiner Art an Filme von und mit Will Ferrell und richtet sich an Fans absurder Albernheiten. Am ehesten lässt sich der Film mit Komödien wie DIE EISPRINZEN oder RICKY BOBBY: KÖNIG DER RENNFAHRER vergleichen. In all diesen Filmen wird eine Nischenaktivität in den Fokus gerückt, sei es Eislaufen, NASCAR-Rennen oder eben das Akkordeonspiel. Es ist wenig überraschend, da der Film von „Funny or Die“ produziert wurde, der Firma von Ferrell und Adam McKay. Regisseur Eric Appel, der zusammen mit Weird Al Yankovic das Drehbuch geschrieben hat, hat den Film in die klassische Form eines Musiker-Biopics gebracht. Der Film beginnt mit einem Kind, das eine Leidenschaft entwickelt, aber von seinem Umfeld gebremst wird. Auf dem Höhepunkt angekommen, kommt es zu Drogen- und Alkoholmissbrauch. Zusätzlich gibt es eine Liebesbeziehung, in der die zweite Person nur vom Ruhm des Stars profitieren möchte. Dieser Weg wurde von vielen erfolgreichen Künstlern bereits beschritten, und durch diesen Film wird auch Weird Al in diese Kategorie eingeordnet.

Ein seltsamer Film über einen seltsamen Musiker

Das größte Highlight von WEIRD: THE AL YANKOVIC STORY ist zweifellos Hauptdarsteller Daniel Radcliffe. Allein seine Besetzung ist bereits einer der besten Gags des Films. Radcliffe weist keinerlei Ähnlichkeit mit Yankovic auf und ist knapp 20 cm kleiner als der Musiker. Der Brite schlüpft hier in ein offensichtliches Kostüm mit einer schlechten Perücke, einer Brille ohne Sehstärke und einem falschen Schnauzbart. Durch sein Auftreten und diese konstanten Übertreibungen wird WEIRD: THE AL YANKOVIC STORY zu einer ganz besonderen Seherfahrung. Der Schauspieler zeigt erneut sein humoristisches Talent, das er bereits in den letzten Jahren mehrfach unter Beweis gestellt hat. In SWISS ARMY MAN verkörperte er eine furzende Leiche, in GUNS AKIMBO wurden ihm Waffen an die Hände geschraubt. Radcliffe beweist, dass er ein Händchen für außergewöhnliche Rollen hat.

Auch auf handwerklicher Ebene macht WEIRD: THE AL YANKOVIC STORY wenig verkehrt. Abgesehen von den absichtlich offensichtlichen Kostümen, die den seltsamen Humor unterstreichen, sieht der Film sehr gut aus. Das Gesehene wird durch einen Soundtrack untermalt, der aus vielen Weird Al-Stücken besteht. Dadurch hört man im Film zeitlich passende Popsongs, allerdings mit leicht abgewandelten Texten. Zusätzlich präsentiert der Film uns einige Größen der Popkultur wie Salvador Dali, Madonna, Prince, Oprah Winfrey, John Deacon (der Bassist von Queen), Pee-Wee Herman und Andy Warhol. Darüber hinaus sind auch bekannte Gesichter aus der aktuellen Comedy-Szene zu sehen, darunter Conan O’Brien, Patton Oswalt und der echte Weird Al Yankovic selbst.

Fazit:

WEIRD: THE AL YANKOVIC STORY ist bei weitem kein perfekter Film; er ist einfach ein Film, der uns mit seinen Absurditäten unterhalten möchte. Bekannte Handlungselemente werden aufgenommen und neu interpretiert. Dadurch wird der Film zu einem perfekten Spiegelbild des Namensgebers und seiner schillernden Persönlichkeit. Selbst wenn man nicht mit dem Werk von Weird Al vertraut ist, schafft es der Film, Interesse an dem Musiker zu wecken. Man kann nicht umhin, Songs wie “My Bologna” oder “Like a Surgeon” noch tagelang im Kopf zu haben.

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Review Fakten + Credits


Originaltitel Weird: The Al Yankovic Story
Kinostart 8.9.2022
Länge: 108 minuten
Produktionsland United States of America
Genre: Musik | Komödie | Krimi
Regie Eric Appel
Executive Producer Neil Shah | Henry R. Muñoz III | Zachary Halley
Producer Joe Farrell | "Weird Al" Yankovic | Whitney Hodack | Tim Headington | Mike Farah | Max Silva | Lia Buman | Eric Appel
Kamera Ross Riege
Visual Effects Izzy Traub
Musik Zach Robinson | Leo Birenberg
Cast Daniel Radcliffe, Evan Rachel Wood, Rainn Wilson, Toby Huss, Jack Lancaster, Spencer Treat Clark, Tommy O'Brien, Arturo Castro, Julianne Nicholson, Diedrich Bader, Lin-Manuel Miranda, Richard Aaron Anderson, Thomas Lennon, David Bloom, Keanush Tafreshi, Andrew Steven Hernandez, Paloma Esparza Rabinov, Scott Aukerman, Johnny Pemberton, Jonah Ray Rodrigues

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