1899

Review Kurzkritik Fakten + Credits

Vor vier Monaten ist ein Schiff auf offener See verschwunden. Als die Kerberos, ein Schiff aus derselben Reederei, auf der Reise von Europa nach Amerika einen Hilferuf empfängt, beschließt Kapitän Larsen (Andreas Pietschmann) diesem nachzugehen. Er ahnt nicht, welche schwerwiegenden Folgen seine Entscheidung haben soll.

Bei 1899 handelt es sich um die neue Serie der DARK-Schöpfer*innen Jantje Friese und Baran bo Odar. Auch in dieser Serie verfolgen sie wieder einen Mystery Ansatz und erzählen eine Geschichte, die DARK in nichts nachsteht. Ab der ersten Sekunde wird man von den Geheimnissen, den ausgezeichnet geschriebenen Figuren und den stimmungsvollen Bildern in den Bann gezogen. Dabei hat die Serie ein gutes Tempo, sodass man konstant neue Hinweise bekommt, die dabei helfen das Rätsel zu lösen.

Die große Besonderheit an 1899 ist die Internationalität. Wir haben Darsteller*innen aus den verschiedensten Winkeln Europas, die alle in ihren Landessprachen spielen. So kommt es immer wieder zu Situationen, in denen Charaktere miteinander interagieren, es aber nicht schaffen die Sprachbarriere zu überwinden. Hier also der dringende Hinweis: Man sollte 1899 in der Originalfassung schauen, in der Synchronisation wird dieses Zentrale Element genommen und viele Szenen ergeben keinen Sinn mehr.

Dieses Stilmittel sorgt dafür, dass die einzelnen Darsteller*innen genau in den Sprachen spielen können, in denen sie das Schauspiel gelernt haben und so die besten Ergebnisse hervorbringen.

Unter der Oberfläche ist 1899 nicht nur eine großartige Mystery-Serie, sondern auch eine Metapher über Europa. Die Serie zeigt, wie unsere europäische Gesellschaft auseinanderbricht, wenn jeder nur vor der eigenen Tür kehrt. In der Serie geht es um internationalen Zusammenhalt, besonders in Zeiten der Krise.

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