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Top 2025

13: Flow

Eine dunkelgraue Katze mit großen, leuchtend gelben Augen sitzt auf einem Boot oder Floß. Im Hintergrund sind Wasser und Felsen zu sehen, die von warmem Licht beleuchtet werden. [erstellt mit KI]

Flow ©Dream Well Studio, Sacrebleu Productions, Take Five

Spätestens zu den Oscars 2025 mit Blick nach Lettland, ist wohl vielen das Herz aufgegangen. Gints Zilbalodis wurde dort als Nationalheld empfangen und wohl noch nie wurde diese Trophäe so gefeiert wie beim Film Flow. Und das völlig zurecht. In nur 88 Minuten nimmt uns der Animateur und Regisseur auf eine Reise durch eine alternative Realität mit, die von Freundschaft, Zusammenhalt und der Überwindung von Rivalitäten erzählt und mit niederschwelliger Synergie arbeitet. Dafür braucht Zilbalodis zu keinem Zeitpunkt Sprache, denn Protagonist der Handlung ist eine schwarze Katze, die süßer kaum sein könnte. Begünstigt wird die Sympathie dadurch, dass bewusst auf Perfektionismus verzichtet wurde und der Animationsfilm als Low-Budget Produktion mit dem kostenlosen Programm Blender entwickelt ist. Die viele Energie und Leidenschaft des Animationsteam ist deutlich spürbar und es bedeutet mir viel, dass ich auch hier mit dem Regisseur persönlich sprechen durfte.


12: Quiet Life

Vier Personen sitzen nebeneinander auf Stühlen vor einem schwarzen Hintergrund. Sie tragen dunkle, formelle Kleidung, darunter Anzüge und Pullover. Ihre Hände sind vor ihnen gefaltet oder liegen auf den Knien. Im Vordergrund liegt ein Tisch, auf dem ein Mikrofon steht. [erstellt mit KI]

Quiet Life ©2025 Les Films du Worso | SFP

Was mir zunächst wie eine fiktive Realität vorkam, um einen Aufhänger für eine nette Geschichte zu finden, stellt sich als erschreckende Wahrheit heraus. Quiet Life klärt über ein Krankheitsbild auf, welches ebenso ungeklärt wie selten ist und trotzdem das Leben vieler ohnehin schon gestrafter Menschen zusätzlich erschwert. Die tragische und gleichzeitig kämpferische Familiengeschichte wirkt bedrückend, unangenehm und gnadenlos und hat mich regelrecht sprachlos aus dem Kino entlassen. Und auch wenn die kalte und distanzierte Darstellungsweise eher abschreckend wirkt, ist es genau das ruhige Pacing und die Diskrepanz aus sanfter Erzählung und affektiver Eskalation, die mich in den Bann gezogen haben.


11: Milch ins Feuer

Junge Frau in grünem Badeanzug treibt entspannt in einem schwarzen Schwimmreifen auf ruhigem Wasser und blickt nachdenklich in die Ferne.

©2025 Filmperlen | Bauer Carnicer

Der Inbegriff des leisen Erzählens ist sogleich ein Regiedebüt und ein Geschenk für den deutschen Film. Erzählt im hohenlohischen Dialekt und besetzt mit einigen Laiendarstellerinnen, die ungeplant auch noch als drei reale Schwestern gecastet wurden, zeigt der Film reichlich Mut und wird dafür auch belohnt. Sei es ein minutenlanger Top Shot auf einen Fluss, in den immer wieder eine Schaukel reinschwingt, ungeschönte Bilder im Umgang mit Tieren oder die bittere Realität des ungesehenen Protests von Bauern – der Film bietet in gerade mal zarten 78 Minuten mehr, als manch Epos ohne Ende. Die extreme Authentizität, die natürliche Dynamik der Figuren und das Feingefühl für die akustische, ländliche Atmosphäre machen das Werk zu einem Genuss, von dem ich lange zehren konnte.


10: Weapons

eine verlassene Straße bei Nacht, ein kind läuft mit ausgebreiteten Armen über den Asphalt

Weapons – Die Stunde des Verschwindens © Warner Bros. Pictures

Horror ist ja immer so eine Sache – wie gut, dass Weapons gar kein Horror ist, obwohl er fälschlicherweise so betitelt wurde. Stattdessen bietet der Film nicht nur mehrschichtige gute Unterhaltung sondern neben ein wenig Effekthascherei auch einiges an politischer Kritik. Verpackt in eine verschachtelte Episodenerzählung, die sich langsam von Drama über Comedy und Thriller hin zu Horror entwickelt, protestiert das Werk gegen den gescheiterten Versuch Sturmgewehre zu verbieten und somit Amokläufe an Schulen vorzubeugen. Aber auch andere politische, persönliche und gesellschaftliche Themen sind teilweise direkt, teilweise metaphorisch verarbeitet. Jede weitere Filmsichtung bietet die Möglichkeit noch mehr kleine Details zu entdecken – und davon gibt es reichlich.


9: Memoiren einer Schnecke

Animationsfigur in Form einer Ananas mit roter Brille steht in einem Ladenregal für Konserven und hält auf Zahnstochern servierte Ananasstücke in den Händen.

©2025 Arenamedia Films

Nicht nur, dass ich mit Adam Elliot in diesem Jahr persönlich sprechen durfte, ich habe mir nun auch seine vollständige Filmvita anschauen können und wurde von seinem neusten Streich wieder mal emotional von den Socken gerissen. Schräge Figuren gehören generell zu Elliots Repertoire und auch diesmal bekommen wir mit Grace Pudel eine tragische Identifikationsfigur, die ein Leben als Außenseiterin fristet und sich vielen Schicksalsschlägen des Lebens auf ihre ganz eigene Art und Weise entgegenstellen muss. Nonchalante Nebenfiguren, eine unerwartete Härte einiger Szenen und der Hang zu gewöhnungsbedürftigen Gelüsten sorgen für reichlich Abwechslung. Nun noch zu erwähnen, dass all das als Stop-Motion entstanden ist und jedes Set und jede Figur per Hand entwickelt wurde, lässt kaum noch Raum, diesen Film nicht angemessen zu würdigen.


8: Oslo Stories: Träume

Zwei junge Frauen stehen sich in einem warm beleuchteten Wohnzimmer gegenüber, während eine der beiden der anderen behutsam beim Anziehen eines hellen Strickoberteils hilft.

©2025 Alamode Film

Die einzige vollständige Filmtrilogie, die es dieses Jahr ins Kino geschafft hat, hat sogleich einen der besten Filme des Jahres hervorgebracht. Oslo Stories: Träume erzählt von einer unerfüllten Liebe und dem sozialen Zündstoff, der daraus entstehen kann. Sinnig und leidenschaftlich, sanft und feinfühlig aber vor allem herausragend gespielt. Ella Øverbye fasziniert von der ersten Minute an und macht aus einem kalten, tristen TV-Film ein wahres Kinoerlebnis. Es sind vor allem die inneren, persönlichen Konflikte, die ein junger Mensch auszutragen hat und die es leicht machen mit der Figur eine Verbindung aufzubauen. Unterlegt mit wenigen leichten, melodischen Klängen, erzeugt das Werk eine intensive Atmosphäre, der ich mich nicht entziehen konnte – und wollte.


7: Heldin

ein langer, hell erleuchteter Krankenhausgang, Leonie Benesch schiebt ein Bett den Gang entlang

Heldin ©2025 TOBIS Film GmbH

Es ist immer etwas ganz Besonderes, wenn auch deutsche Filme sich einen Platz im Top-Ranking erarbeiten und dieses Verb beschreibt maßgeblich den Film Heldin. Die schweizerische Regisseurin Petra Volpe entwickelt darin eine Bestandsaufnahme des heutigen Gesundheitssystems mit Fokus auf der Härte des Jobs als Pflegefachkraft. Kaum etwas im Film kommt überraschend, denn wir alle wissen wohl wie problematisch es um diesen Berufszweig steht, doch schafft es dieser Film sogleich die dramatische Lage greifbar zu machen. Nur wenige Filme erreichen es, die Komplexität eines Berufes auch nur ansatzweise einzufangen. Hier jedoch wird die Vielschichtigkeit deutlich und das Publikum spürt leibhaftig die stetig steigende Anspannung. Es sind vor allem die leiden Töne, die stillen Momente, die diesen Film auszeichnen und ins Gedächtnis brennen.


6: The Ballad of Wallis Island

Zwei Männer stehen auf einem schmalen Weg vor ländlicher Kulisse, während einer von ihnen ein handgeschriebenes Schild mit der Aufschrift „Welcome Nell + Michael!“ in die Kamera hält.

©2025 Focus Features

Und plötzlich war da diese kleine Filmperle namens The Ballad of Wallis Island in welchem Tim Key den gutmütigsten und warmherzigsten Schurken der Geschichte spielt. Schurke ist dabei natürlich arg überzeichnet, denn eigentlich ist seine Figur eine zugleich lebensfrohe und doch sehr traurige Persönlichkeit, die in ihrem eigenen kleinen Kosmos lebt und diesen zu etwas ganz besonderem machen möchte. Allerdings nicht ohne zugleich als liebenswertes Trampeltier aufzutreten, welches mit seinem ganz besonderen britischen Inselhumor immer wieder in sämtliche Fettnäpfchen tritt. Die Leichtigkeit, mit der dieser Film erzählt wird, überträgt sich auch auf das Publikum, welches den Film am besten mit einer warmen Tasse Kakao, eingewickelt in eine Decke, schauen sollte. Gekrönt wird das Ganze von fabelhafter Indie-Folk Musik.


5: Die Unerwünschten – Les Indésirables

Zwei junge Menschen gehen nebeneinander durch eine Wohnsiedlung und unterhalten sich, im Hintergrund sind geparkte Autos und ein Mehrfamilienhaus zu sehen.

©2025 Film Kino Text

Französisches Kino und Sozialkritik gehören zusammen wie die Leinwand ins Kino. Die Nähe des Titels zum einige Jahre früher erschienen Die Wütenden – Les Misérables kommt nicht von ungefähr, denn beide entstanden unter der Regie des beeindruckenden Filmemachers Ladj Ly und thematisieren lokale Schieflagen, die gleichzeitig globale Reichweite haben. Politische Entscheidungen stehen im Konflikt mit gesellschaftlichen Bedürfnissen. Die Gemengelage fokussiert sich hier auf das Thema Wohnen, welches nicht nur Ziel wirtschaftlicher Interessen sondern auch migrantischer Ausgrenzung wird. Ohne Gnade offenbart Ladj Ly Missstände. Dafür nutzt er nicht nur die erzählerisches Feingefühl sondern setzt auf klare visuelle Stilmittel von kalten distanzierten Bildern über explosive Zuspitzungen bis zur engen fühlbaren Nähe.


4: The Change

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Ein Film mit politischer Sprengkraft in einer Zeit, die uns eigentlich davon schon genug bietet. Man könnte ihn auch als Weihnachtsfilm bezeichnen, denn wer kennt es nicht: An den Festtagen kommt die Familie zusammen und es gibt immer diesen einen kruden Onkel, der rechte Propaganda verbreitet und die Stimmung an den Kipppunkt bringt. In The Change geht man sogar noch einen Schritt weiter und platziert Phoebe Dynevor als Vorreiterin einer Bewegung für einen Einparteienstaat. Gänsehaut pur ist garantiert, wenn die Situation Stück für Stück eskaliert und nicht nur die Politik im Lande kollabiert sondern auch das Familienleben an Grenzen geführt wird. Mit distanzierten Bildern bleiben wir dabei Zuschauer dieser Situation, denn tatsächlich Teil der Familie zu werden, würde die Anspannung unaushaltbar machen.


3: Eternity

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Mein Herz geht auf bei all der Liebe für die vielen Details und die wunderschöne Liebesgeschichte. Wie schon bei The Holdovers braucht Da’Vine Joy Randolph nur mit einem schiefen Blick in die Kamera schauen und kann schon dadurch eine Vielzahl an Gefühlsregungen in mir auslösen. Aber auch Elisabeth Olsen, Callum Turner und Miles Teller strahlen reichlich Charisma aus. Besonders in Erinnerung bleibt die andauernde Suche nach tollen Ideen, die im Hintergrund der eigentlichen Handlung stattfinden und wird nur noch getoppt von einer Geschichte, die reichlich Raum für Utopien und Debatten lässt und in sich trotz repetitivem Ansatz absolut nachvollziehbar bleibt.


2: Reflection in a Dead Diamond

Drei maskierte Personen in schwarzen, eng anliegenden Anzügen stehen hintereinander vor dunklem Hintergrund und blicken direkt in die Kamera.

©2025 Plaion Pictures

Wer diesen Film beim ersten Schauen vollständig versteht, ist nicht von dieser Welt. Und dennoch ist es genau das, was sich langfristig ins Gedächtnis einbrennt und im Rückblick immer mehr an Qualität gewinnt. Französisches-Kunst-Kino der extra Klasse, welches bewusst im Stile des 60er Jahre Agentenkinos gehalten ist und uns durch Zeit- und Raumsprünge in totale Verwirrung stürzt. Sowohl akustisch als auch optisch wird reichlich mit Techniken gespielt – dies geschieht jedoch so versiert und professionell, dass jede Spielerei künstlerisch wertvoll auftritt. Dass hier drin auch noch eine Hommage an das Kino und die Entwicklung vom Comic bis zum fertigen Film gefeiert wird, ist lediglich die Kirsche auf der Sahne.


1: Ne Zha 2

Animationsszene mit einem kleinen Kind und einer großen sitzenden Buddha-Figur auf einer leuchtenden Lotusblume vor nächtlichem Himmel.

© Coco Cartoon | Horgos Coloroom Pictures | Huaxia Film Distribution

Ne Zha 2 ist das, was Avatar 3 gerne wäre: Ein bildgewaltiges Spektakel, welches keine Sekunde Luft lässt das Staunen einzustellen. Atemberaubende Effekte, monströse Schlachten (wie wir sie aus Herr der Ringe kennen) und ein Mix aus emotionaler und humorvoller Tiefe getragen von einem subversiv-humorvollen Antihelden runden einen absolut perfekten Film ab, der selbst seinen eigenen Vorgänger nochmal in den Schatten stellt.


Knapp verfehlt haben das Ranking die Filme:

22 Bahnen, A House of Dynamite, Animale, Better Man – Die Robbie Williams Story, Bird, Blood & Sinners, Bugonia, Caught Stealing, Das Kostbarste aller Güter, Das Mädchen mit der Nadel, Die Abenteuer von Kina & Yuk, Die Farben der Zeit, Die Wärterin, Drachenzähmen leicht gemacht, Dracula, Du & Ich und alle reden mit, F1, Frankenstein, Good Fortune, Hot Milk, Hundreds of Beavers, Im Schatten des Orangenbaums, Julie bleibt still, Juror #2, Kneecap, Könige des Sommers, KPOP Demon Hunters, Memory Wars, Oxana – Mein Leben für die Freiheit, Paternal Leave, September 5, Sirat, Sorry Baby, The Assessment, The Life of Chuck, Therapie für Wikinger, Thunderbolts, Warfare, Wilhelm Tell, Young Hearts, Zoomania 2, Soldiers of Light

Das Jahr 2025 war auf allen Ebenen mehr als nur durchwachsen und selbst das Kinojahr hatte zumindest aus dem US-Amerikanischen Bereich mehr Tiefen als Höhen. Filme underperformten an der Kasse, enttäuschten inhaltlich oder waren mal wieder nur generische Hollywood-Fortsetzungen. Dennoch gab es abseits der USA einige Lichtblicke, von denen es immer noch einige wie NIGHT CALL oder NUR FÜR EINEN TAG nicht in den nicht chronologischen Jahresrückblick geschafft haben.

Top 2025

 

Better Man

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Ich bin ehrlich, ich kann mit Biopics nicht viel anfangen und bin von diesen eigentlich auch eher genervt. Doch BETTER MAN hat mich trotz der Tatsache, dass ich kein riesen Robbie Williams Fan war, bekommen. Die Idee mit dem Affen sowie die Selbstkritik waren erfrischend kreativ und mittlerweile ist der britische Sänger nicht zuletzt dank des Films auch in meinem Spotify-Recap zu finden.


Der Graf von Monte Christo

ein Mann steht mit ausgestreckten Arm auf einer Wiese und zielt mit einer Waffe aus der Rauch steigt

Der Graf von Monte Christo © Capelight | Jerome Prebois

Ich habe bereits die letzten französischen „Drei Musketiere“- Filme geliebt und war dementsprechend gespannt auf DER GRAF VON MONTE CHRISTO. Selten haben sich drei Stunden so schnell runter geschaut und wirkten wie ein perfektes Gegenstück zu Hollywoods Blockbusterkino, ohne die Kosten massiv zu sprengen. Hoffentlich können wir noch mehr französische Filme auf diesem Niveau erwarten.


Flow

Eine dunkelgraue Katze mit großen, leuchtend gelben Augen sitzt auf einem Boot oder Floß. Im Hintergrund sind Wasser und Felsen zu sehen, die von warmem Licht beleuchtet werden. [erstellt mit KI]

Flow ©Dream Well Studio, Sacrebleu Productions, Take Five

Ein wunderschöner Film über Freundschaft, Familie sowie Liebe. Und das ohne Menschen, oder dass ein einziges Wort gesprochen wird. Flow hat nicht nur das Herz am rechten Fleck, sondern erzeugt echte Emotionen (gerade bei Katzeneltern wird das Herz immer wieder rasen) und sieht trotz wenig Budget und kleinen Team fantastisch aus. Ein verdienter Oscar für die Liebeserklärung an schwarze Katzen.


Hundreds of Beavers

Szene in schwarz-weiß mit drei Personen in dicken, pelzbesetzten Mänteln vor einer Holzhütte im Schnee. Links trägt eine Person ein auffälliges Kostüm mit einer großen Tiermütze, die ein stilisiertes Bibergesicht mit gekreuzten Augen zeigt. Diese Person hält einen langen Stock oder eine Stange über einen Tresen, hinter dem eine weitere Person steht. Im Hintergrund steht eine dritte Person mit einem Gegenstand in der Hand. Über dem Tresen hängt ein Schild mit Symbolen. [erstellt mit KI]

Hundreds of Beavers © Lighthouse Home Entertainment

Ein moderner Stummfilm, welcher mit seiner Leichtigkeit an Klassiker wie Charlie Chaplin oder Buster Keaton erinnert. Hundreds of Beavers lenkt perfekt von aktuellen Geschehen ab und lässt dramatische politische Inhalte beiseite. Es geht schlichtweg um einen Tollpatsch, der sich mit hunderten von Bibern anlegt.


Beating Hearts

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Franzosen und ihre Liebesfilme. Das ist vielleicht ein Klischee, aber Beating Hearts hat dieses Jahr bei mir gleich zweimal einen Nerv getroffen, wichtige Themen angesprochen und mich dadurch länger bewegt. Adèle Exarchopoulos und François Civil spielen harmonisch perfekt zusammen, ohne dabei zu kitschig zu werden.


Blood and Sinners

Zwei Männer in Anzügen stehen zusammen.

Sinners © Warner Bros.

Ryan Coogler hat gekocht, aber sowas von. Die Mischung aus Genres, den fantastischen Kostümen, das detailverliebte Setdesign, die Musik, das Schauspiel – insbesondere Michael B. Jordans Doppelrolle – und die wichtigen inhaltlichen Themen wie der Rassismus werden treffend thematisiert. Blood and Sinners ist ein Film, der lange in Erinnerung bleibt.


Wick is Pain

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Filmdokus machen mir meistens Angst. Denn zu oft erfahren wir nur lasch, was wirklich hinter den Kulissen passiert ist. Wick is Pain gibt Einblicke und Hintergrundinformationen, die wir so noch nicht so hatten. Es gibt ein Verständnis, warum Chad Stahelski und David Leitch getrennte Wege gehen. Und am Ende ist da das Bedürfnis, die John Wick Filme nach der Doku direkt zu sehen.


F1

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Ja, meine zweite riesige Leidenschaft neben Filmen ist die Formel 1 und ich bin über die Tatsache, dass Max Verstappen die Weltmeisterschaft um 2 Punkte verpasst hat, immer noch nicht hinweg. Aufgrund der Leidenschaft habe ich mich auf den Film gefreut und ehrlich gesagt ist die Darstellung der Formel 1 wenig realistisch, durchweg hollywoodisiert und erinnert eher an Netflix DRIVE TO SURVIVE. Dennoch hat Joseph Kosinski mich mit der Underdog-Story und dem Hollywood-F1-Feeling mehr als nur unterhalten.


Jaws @ 50: The Definitive Inside Story

Jaws @ 50 © Disney

Die zweite Doku im Jahresrückblick beschäftigt sich mit Spielbergs Filmklassiker DER WEIßE HAI, welcher mittlerweile 50 Jahre auf dem Buckel hat und dieses Jahr nochmal im Kino lief. Die Doku zeigt die Hintergründe und den Verzweiflungsgrad der Produktionsgeschichte und sorgt dafür, dass man vor Spielbergs Klassiker noch mehr Ehrfurcht hat.


The Running Man

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Nach F1 vielleicht die größte Kontroverse der Liste. Aber man, ich liebe Glen Powell und seine Art zu unterhalten, das kam schon im Jahresrückblick 2024 durch. Er spielt seine Rolle in THE RUNNING MAN so elegant und zeitgleich ist diese „Ich will den ganzen Laden hier abfackeln“ Mentalität passender denn je. Aber vielleicht habe ich auch was ganz anderes erwartet, als ein Großteil der Kritik-Kolleg*innen und war deshalb nicht so enttäuscht.

Flop 2025

A Working Man

Ich bin eine der wenigen Personen, die BEEKEEPER zumindest in der deutschen Synchronfassung einiges abgewinnen konnten, aber A WORKING MAN war wirklich ein Totalausfall. Dieser Film ist nicht nur handwerklich schlecht gemacht, sieht schlecht aus und enttäuscht mit schlechten Schauspiel, sondern wirkt auch wie Hollywoods Geschenk an Donald Trump zur zweiten Amtszeit.


Until Dawn

Videospielverfilmungen haben trotz Lichtblicken wie der HBO-Serie THE LAST OF US immer noch einen schlechten Ruf. Daran kann auch Sonys UNTIL DAWN nichts ändern, was nicht zuletzt daran liegt, dass der Film abseits von Peter Stormares Charakter nichts mit der Videospielvorlage zu tun hat und zum reinen Geisterbahnhorror verkommt.


Ein Minecraft Film

Ach ja. Minecraft wurde bereits schon vor mehreren Jahren als Filmprojekt angekündigt, was bereits für Skepsis gesorgt hat. Doch als raus kam, dass es sich um einen Realfilm und keine Animation in der Blockwelt handelt, wurde die Skepsis immer größer. Am Ende spielen Jason Momoa und Jack Black sich nur selbst und es ist nur ein, aber nicht der Minecraft Film.


Jurassic World: Die Wiedergeburt

Ich liebe das Jurassic Franchise und kann sogar Jurassic World 2 einige Momente abgewinnen. Doch Jurassic World 3 war dann eine Spur zu viel für mich und ich habe auf eine Pause gehofft. Die Ankündigung zum neuen Film ließ mich erst gleichgültig. Doch als es hieß, dass Original-Drehbuchautor David Koepp und Regisseur Gareth Edwards dabei sind, war ich vorsichtig optimistisch. Ein Optimismus, der nicht erfüllt werden konnte. Die Dinos sind bloße Randfiguren, welche belanglosen menschlichen Charakteren weichen müssen.


In The Lost Lands

Paul W. S. Anderson konnte mich mit seiner Vita bis auf einzelne Ausnahmen wie EVENT HORIZON wenig überzeugen. IN THE LOST LANDS ist da keine Ausnahme. Eine wirre Handlung, flaches Schauspiel, eine edgy Lore, hässliche Effekte sowie eine kahle, trostlose Landschaft, welche an die überspitzten NRW-Memes erinnert, bleiben wenig in Erinnerung.

Top 2025

Herz aus Eis

Eine Person trägt ein glitzerndes, weißes, hochgeschlossenes Oberteil. Auf dem Kopf befindet sich eine Eiskrone oder eine skulpturale Kopfbedeckung, die an gefrorenes Wasser erinnert. Im Hintergrund und im Vordergrund sind zahlreiche Schneeflocken oder Eiskristalle zu sehen, die durch die Luft wirbeln. Der Hintergrund ist dunkel gehalten, wodurch die weißen Elemente besonders hervortreten. [erstellt mit KI]

Herz aus Eis ©2025 Grandfilm

Die traumartige Atmosphäre ihrer Vorgängerfilme setzt sich auch in Lucile Hadžihalilovićs Bearbeitung des Schneekönigin-Märchens auf soghafte Art und Weise fort. Ein leises, umso dichteres, mannigfaltiges Mysterydrama mit einer unheimlich einnehmenden Marion Cotillard. Drei, vier behutsame Schritte durch den Schnee, mindestens zwei davon Richtung bodenlosen Abgrund.


In die Sonne schauen

Mehrere Personen in dunkler, altmodischer Kleidung stehen in einem Innenraum vor einer Treppe. Eine Frau mit grauem, streng zurückgebundenem Haar steht seitlich und trägt ein langes schwarzes Kleid. Ein Kind mit blondem Haar steht in der Mitte. Die Szene wirkt ruhig und ernst, die Beleuchtung ist gedämpft. [erstellt mit KI]

In die Sonne schauen © Studio Zentral

Mascha Schilinski erzählt von mehreren Jahrzehnten, in denen ihre Figuren wie Geister auf- und abgehen. Von den unsichtbaren, traumageprägten Verbindungen, ohrenbetäubenden Echos im Gemäuer eines altmärkischen Bauernhofes. Gegriffen, gefilmt und gespielt wie selten etwas im deutschen Kino der letzten Jahre, – von betörender und bedrückender Gleichzeitigkeit.


Khartoum

ein Esel zieht einen Karren auf zwei Rädern auf dem eine Handvoll Menschen sitzen

Khartoum © Native Voice Films

14 Millionen Menschen im Sudan befinden sich auf der Flucht vor dem Krieg, fast die Hälfte der Bevölkerung ist von schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen, die Zahl der Todesopfer liegt im sechsstelligen Bereich. Was sich seit 2023 zur größten humanitären Krise der Welt entwickelt hat, ist hierzulande (medial) kaum präsent.

Einen dringend benötigten Blick auf das Geschehen liefert der Dokumentarfilm eines vielseitigen Regiekollektivs (Anas SaeedRawia AlhagIbrahim SnoopyTimeea M Ahmed und Phil Cox), der eigentlich als Projekt über das Leben verschiedener Menschen, deren Realität und Wünsche in Khartoum begann und zum aufgewühlten, sensiblen Zeitzeugnis wurde. Vor einem großen Greenscreen erwachen Trauma und Träume, jedes noch so künstliche Bild zu eindringlichem Leben.


Left-Handed Girl

Left-Handed Girl © Left-Handed Girl Film Production Co

Ein lebendiges Kaleidoskop mühelos zwischen drei, vier Perspektiven unterschiedlicher Generationen switchend, geeint im Ringen mit den repressiven patriarchalen Grundfesten und Traditionen. Shih-Ching Tsou folgt ihren Figuren durch nächtliche Stadtsinfonien und ein sensibles Familienporträt. Immer in Bewegung, unmittelbar, aufgewühlt wie seine Figuren, deren komplexen Konflikten die leuchtbonbonfarbenen Alltagsskizzen tragen.


The Mastermind

Ein Mann mit lockigem Haar trägt eine beige Jacke über einem grauen Pullover. Er steht vor einer weißen Wand und berührt mit der rechten Hand den Rahmen eines Gemäldes. Das Gemälde zeigt abstrakte Formen in Braun-, Blau- und Grüntönen, darunter zwei große, runde, weiße Objekte. Links an der Wand hängt ein weiteres Gemälde mit einer Darstellung, die runde und gebogene Formen in Rot-, Braun- und Gelbtönen zeigt. [erstellt mit KI]

The Mastermind ©2025 MUBI

Die Beobachtungen des Protagonisten sind kaum detaillierter, seine heimlichen Fingergriffe kaum präziser, die Vorbereitungen zum Diebstahl vierer Kunstwerke kaum durchdachter als die eines durchschnittlichen Museumsbesuchers. Ganz im Gegensatz zu den filmischen Fertigkeiten, mit denen Kelly Reichardt auf Grundlage dieser Prämisse ihren aktuellsten Spielfilm inszeniert. THE MASTERMIND ist leises, amüsant-tragisches Kino mit subversiven historischen Skizzen, einem überzeugenden Josh O’Connor und einem grandiosen Jazz-Soundtrack von Rob Mazurek.


Quiet Life

Zwei Personen, die jeweils ein Kind im Arm tragen, befinden sich in einem Schwimmbecken, das von grünen und weißen Fliesen umgeben ist. Sie sind im Wasser bis zur Brust und berühren sich mit den Händen im Gesicht. Im Hintergrund ist eine weiße Bank an der Wand zu sehen. [erstellt mit KI]

Quiet Life ©2025 Les Films du Worso | SFP

Was an vielen Stellen wirkt wie eine märchenartige Dystopie, die Regisseur Alexandros Avranas in einer nahen Zukunft ansiedelt, ist in der Realität weder eine moderne Dornröschen-Bearbeitung noch ein futuristisches Gedankenspiel. Marginal eingerichtete Zimmer, kahle Büroräume, kühle Farbgebung bieten die Kulisse für ein klinisch gefilmtes, eingehendes Drama, das die Auswirkungen des schwedischen Asylsystems auf eine Familie zeigt. Und mit seiner kühlen, wirksamen Prägnanz und grotesken Splittern auch jene fortschreitende Entmenschlichung von Schutzsuchenden, die sich durch rigorose Geflüchtetenpolitik auch hierzulande verfestigt.


The Secret Agent

Mehrere Personen sitzen in einem Wohnzimmer um einen niedrigen Tisch. Auf dem Tisch stehen zwei Bierflaschen, eine Dose und einige Snacks. Im Hintergrund ist ein Radio mit einem Bilderrahmen und einer kleinen Dekoration darauf zu sehen. [erstellt mit KI]

The Secret Agent ©2025 Port au Prince Pictures GmbH

Getragen wird Kleber Mendonça Filhos Thrillerdrama nicht nur von seinem überzeugenden Ensemble, sondern auch von einer detailreichen Ausstattung, die gleichermaßen Figuren und Publikum in sich aufzieht. Und von einer Geschichte, die es vermeidet, in vertraute Strukturen zu verfallen. Die Geschichte atmet, hat Zeit, sich zu entwickeln, blickt auf authentische Figuren und Gefühle, die entstehen, sich weiterstrecken, Jahrzehnte später nachhallen. In über zweieinhalb Stunden verdichten sich 70er-Jahre- und Charakter-Impressionen zu einem aufwühlenden Historiendrama – einem, mit nur wenigen melodramatischen Berechnungen: frei heraus, kaltschnäuzig, denkwürdig.


Sorda – Der Klang der Welt

Sorda © Distino Films

Nicht nur eine wichtige und eindringliche Repräsentation, sondern auch ein erfrischend klischeefrei erzähltes Drama um die gehörlose Ángela und ihren hörenden Lebensgefährten Héctor, die ein gemeinsames Kind erwarten. Vielschichtig, da Ángelas Perspektive immer in die längst nicht barrierefreie, auch darüber hinaus komplexe Lebensrealität eingebettet bleibt; lebensnah und lebendig, weil Regisseurin (Eva Libertad) und Hauptdarstellerin (Miriam Garlo) durch ihre Nähe zum Thema hohe Authentizität schaffen. Und mit der Geburtsszene obendrein eine der intensivsten Szenen des Jahres.


Sorry, Baby

Sorry, Baby © A24

Eva Victor und Naomi Ackie mit großartiger Chemie; stark in seinen stillen, aber auch in seinen gesprächigen Momenten, die die Dynamik, den Halt und die Grenzen zwischenmenschlicher Beziehungen und Begegnungen im Umgang mit Missbrauchserfahrungen zeichnen. Der Film lässt Gefühle zu, ohne sie durch sentimentale Musik zu verbiegen oder einzuengen; studiert seine Figuren, drängt sie aber nicht und zeigt bei all dem großes Fingerspitzengefühl – sowohl für die ernsten, ehrlichen Momente, als auch für die komödiantisch-bissigen.


Viet & Nam

Viet und Nam © Salzgeber

Das magische Glitzern der Steine im Kohlebergwerk ist nur eines von vielen einprägsamen Motiven, die Trương Minh Quýs bedächtiges Drama über zwei jungen Männer, die sich ineinander verlieben, unter- und überirdisch aufspürt. Sein langsam erzählter Film nimmt sich nicht nur zweier persönlicher Schicksale, sondern auch historischer Vermächtnisse auf betörende Art und Weise an. Sehnsüchte und Alpträume, Distanz und Nähe, Aufeinanderzugehen und Auseinandergehen in einem der poetischsten Filme des Jahre.