Originaltitel: Monster Hunter
Kinostart: 01.07.2021
Länge: ca. 103 Minuten
Produktionsland: USA | Deutschland | Japan | China | Südafrika | Kanada
Regie: Paul W. S. Anderson
Schauspieler:innen: Milla Jovovich | Tony Jaa | Ron Perlman
Genre: Action | Abenteuer | Fantasy
Verleih: Constantin Film Verleih
MONSTER HUNTER ist eine Videospielreihe, die anfangs für die Playstation später vor allem für Nintendokonsolen entwickelt wurde und sich großer Beliebtheit erfreut mit rund 20 Millionen verkauften Exemplaren. Mittlerweile gibt es 24 verschiedene Versionen für die unterschiedlichsten Endgeräte, welche wiederum online oder offline gespielt werden können. Es handelt sich dabei um ein Abenteuer-Rollenspiel, welches an MMORPGs angelehnt ist. 2004 erschien das erste Spiel der Reihe auf dem japanischen Markt, ein Jahr später dann auch bei uns in Deutschland. Zudem wurde 2008 die Geschichte als Manga adaptiert und in loser Anlehnung an diese erzählt. Paul W. S. Anderson hat sich nach diverser anderer erfolgreicher Fantasy und Sci-Fi-Abenteuer wie RESIDENT EVIL, MORTAL KOMBAT und DEATH RACE nun auch dieses Spieleuniversum vorgenommen.
Die Spiele folgen einer recht simplen und üblichen Storyline, wie sie für MMORPGs bekannt ist. Der Nutzer arbeitet sich durch Missionen verschiedenster Schwierigkeiten und muss dabei Monster jagen. Anfänglich handelt es sich um einfache Gegner und mit der Zeit werden diese immer schwerer zu besiegen. Dabei sammelt der Gamer verschiedenste Materialien, um aus diesen dann Waffen und Rüstungen herzustellen. Entgegen sonst üblicher Spielweise gibt es jedoch hier keine Level, sondern Jägerränge, die es gilt aufzusteigen. Auch sind Materialien zu Tränken kombinierbar, um sich selbst heilen zu können. Zudem folgt das Spiel dem Open-World-Prinzip, bei welchem sich der Nutzer frei durch Landschaften und Karten bewegen kann, ohne einem konkret vorgegebenen Weg zu folgen. Das Ziel des Spiels ist es einerseits alle Quests zu erledigen, andererseits den eigenen Jägerrang auf einen Maximalwert zu bringen und dabei seine Ausrüstung stetig zu perfektionieren.
Darum geht es…
Der Film MONSTER HUNTER folgt einem ähnlichen Prinzip wie die Spiele, nur dass hier ein wenig mehr rundum Story angesetzt wird. So fährt die Soldatin Artemis mit ihrer Einheit in die Wüste, um dort auf einen Hilferuf zu reagieren. Ein Sandsturm jedoch transportiert sie und ihr Team in eine andere Welt, wo sie sogleich von einem riesigen Monstrum angegriffen und immer weiter dezimiert werden. Als letzte Überlebende ist es nicht nur ihr Bestreben das Monster zu töten, sondern auch in ihre eigene Welt wieder zurückzukehren, um diese letztlich vor solchen Gefahren beschützen zu können. Auf dem Weg dahin muss Sie jedoch erst einmal viel über die neue Umgebung lernen. Da sie schnell feststellt, dass die klassischen Pistolen und Maschinengewehre nutzlos sind, muss sie sich etwas anderes einfallen lassen. Vor Ort lernt sie den mysteriösen Hunter kennen, welcher offenbar schon lange in dieser Welt lebt und zusammen beginnen Sie ein effektives Waffenarsenal aufzubauen, um zum finalen Schlag auszuholen.
Rezension
Schnell ist erkennbar, dass MONSTER HUNTER dem üblichen Weg von Spieleverfilmungen folgt und nur wenig Innovation hineinbringt. Wir werden schnell in eine Handlung hineingeworfen ohne große Erklärungen zu bekommen. Sprich gerade Zuschauende, die nicht mit der Welt und dem Spiel vertraut sind, haben lange Zeit kaum eine Idee, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte und sehen wohl auch in der Sinnhaftigkeit der Waffenwahl nur bedingt eine erkennbare Logik (warum können Pfeil und Bogen so viel Schaden verursachen, wo doch schwerste Geschütze völlig nutzlos sind. Einerseits bekommen wir allerdings genau das, was wir unter einem solchen Filmtitel haben wollen: viele geile Monster. Von Beginn an werden wir mit den unterschiedlichsten konfrontiert und dies zieht sich bis zum Schluss durch.
Gerade Milla Jovovich hat zudem durch ihre vorherigen Werke einen gewissen Ruf weg, der hier natürlich ganz gut die Entwicklungen ergänzt. Auch wenn das Schauspiel von ihr nicht gerade der große Hit ist und zudem noch durch eine schreckliche Synchronisation ergänzt wird, ist es möglich dies als belanglos zu betrachten und zu ignorieren, da insbesondere Tony Jaa seinen Job vergleichsweise gut gemacht hat. Von letzterem bekommen wir allerdings deutlich weniger zu sehen. Mit Ron Perlman als Tritagonist sehen wir zudem eine recht schwierige Figur, welche nur schwer ernst zunehmen ist. Das Zusammenspiel aus Maske und Auftreten wirkt bei ihm tatsächlich ziemlich trashig und unpassend.
Schnittmuster der Extraklasse
Insgesamt kämpft MONSTER HUNTER jedoch mit einem wesentlichen Problem: Die Bildgestaltung. Nicht nur, dass immer wieder Panoramaaufnahmen gezeigt werden von einer Landschaft, die unattraktiver kaum sein könnte, auch sehen wir von den Monstern viel weniger als erwünscht. Auch wenn fast ständig eines durch das Bild huscht, so sind die Bewegungen doch so schnell, dass eine fokussierte Wahrnehmung kaum bis gar nicht möglich ist. Ergänzend dazu erhalten wir ein wahres Schnittgewitter, welches uns entgegen prasselt. Selbst DREI ENGEL FÜR CHARLIE, welcher viel kritisiert wurde für Unmengen von Schnitten in nur einer Minute, sieht gegen den hiesigen Film noch alt aus. Gerade Kampfsequenzen sind teilweise von 50 oder 60 Schnitten pro Minute geprägt und lassen somit kaum Möglichkeit mal eine Einstellung zu genießen. Geschweige denn, dass wir uns mal die Monster in Ruhe zu Gemüte führen könnten.
Darüber hinaus geschehen auch immer wieder visuelle Fehler, bei denen man vor allem auf die Bedeutung setzen wollte, nicht aber auf Genauigkeit und Logik geachtet hat. So sitzt Mrs. Jovovich in der einen Einstellung gut beleuchtet in der Sonne und versteckt sich im nächsten Schnitt im Schatten, ohne sich ein einziges Mal bewegt zu haben. Zudem kommt es nicht gerade gut an, dass viele Einstellungen und Ideen von PITCH BLACK geklaut wurden, welcher zwar eine hervorragende Vorlage bietet, hier jedoch recht zweitklassig imitiert wurde.
Monster Runaway
Auch was die Handlung in Bezug auf den Titel angeht stellt sich eine große Frage: Warum heißt der Film MONSTER HUNTER? Klar, weil das vom Spiel adaptiert ist. Doch wenn wir die Storyline einmal genau betrachten, so bekommen wir viel mehr Monster Runaway als MONSTER HUNTER, denn tatsächlich sind die Protagonisten mehr auf der Flucht, als dass sie sich bewusst mit Monstern anlegen. Ergänzend versucht man immer wieder verzweifelt coole Sprüche und komische Situationen heraufzubeschwören. Dies scheitert jedoch auf ganzer Linie und enttäuscht schließlich zunehmend. Von Halbherzigkeit geprägt zeigt sich somit der Film eher als zweitklassiger Trash-Movie als ein großes Leinwandabenteuer. Es ist sehr schade, dass selbst aus einer recht stumpfsinnigen Perspektive heraus der Film einfach nicht so recht funktionieren zu scheint.
Fazit
Die Erwartungen an MONSTER HUNTER waren nicht gerade groß. Eigentlich nur, dass man richtig imposante Monster zu sehen bekommt, reichlich Action und beeindruckende Jagden. Erhalten haben wir leider nur Ansätze davon, die nicht ausreichend umgesetzt wurden und uns mehr langweilen und ärgern als letztlich zu unterhalten. Gerade das angesprochene Schnittgewitter ist wirklich eine Katastrophe und zerstört jeglichen Charme. Lust auf eine Fortsetzung kommt auf jeden Fall nicht auf. Somit reiht sich dieses Werk ein in eine lange Reihe von zweitklassigen Spieleverfilmungen und könnte zur Enttäuschung der Fans mutieren, vor allem aber für alle, die sich einfach nur auf ein Abenteuer einlassen wollen.
Zocken im Kino? Das wäre doch mal ein Traum. Nur sehr selten geht dieser in Erfüllung, weshalb uns die Filmverleiher immer mehr mit Spieleverfilmungen auf der Leinwand bombardieren, um zumindest ein wenig die Power des Lieblingsgames auf die große Leinwand zu übertragen. Mit dem Kultspiel Monster Hunter sind in der filmischen Umsetzung tatsächlich viele Elemente des Basisspiels erkennbar, auch wenn es sich doch um eine etwas storylastigere Interpretation handelt. Zudem bekommen wir einerseits viele Monster, andererseits auch die Entwicklungsprozesse des Spiels hinsichtlich der Jägerränge und Entwicklung von Waffen und Rüstungen weitestgehend visualisiert. Doch reicht das aus für zufriedene Fans? Wie ich finde eher nicht, denn von den Monstern bekommen wir kaum etwas zu sehen, da Paul W. S. Anderson ein förmliches Schnittgewitter loslässt, in welchem jede Actionsequenz in tausende Teile zerstückelt wird und uns keinen ausladenden Blick auf die Kreaturen gebietet. Da zeigt man viel lieber öde und karge Landschaften, die niemand sehen will. Auch Milla Jovovich hatte nicht gerade ihre beste Drehzeit und ist in synchronisierter Form kaum noch erträglich, während Ron Perlmans Figur einfach nicht in den Film zu passen scheint. Tatsächlich wurde letztlich eine geringe Erwartungshaltung noch einmal deutlich unterboten.
Original title: Monster Hunter
Cinema release: 01.07.2021
Length: approx. 103 minutes
Country of production: USA | Germany | Japan | China | South Africa | Canada
Director: Paul W. S. Anderson
Actors: Milla Jovovich | Tony Jaa | Ron Perlman
Genre: Action | Adventure | Fantasy
Distributor: Constantin Film Verleih
MONSTER HUNTER is a video game series that was initially developed for the Playstation, later mainly for Nintendo consoles, and has enjoyed great popularity with around 20 million copies sold. There are now 24 different versions for a wide variety of devices, which in turn can be played online or offline. It is an adventure role-playing game based on MMORPGs. In 2004, the first game in the series appeared on the Japanese market, and a year later in Germany. In addition, the story was adapted as a manga in 2008 and loosely based on it. After various other successful fantasy and sci-fi adventures such as RESIDENT EVIL, MORTAL KOMBAT and DEATH RACE, Paul W. S. Anderson has now also taken on this game universe.
The games follow a rather simple and common storyline as it is known for MMORPGs. The user works his way through missions of various difficulties and has to hunt monsters in the process. Initially, the enemies are simple, but over time they become increasingly difficult to defeat. In the process, the gamer collects various materials to make weapons and armour from them. Contrary to the usual way of playing, there are no levels here, but rather hunter ranks that have to be ascended. Materials can also be combined into potions to heal oneself. In addition, the game follows the open-world principle, in which the user can move freely through landscapes and maps without having to follow a specific path. The goal of the game is, on the one hand, to complete all quests and, on the other hand, to raise one’s own hunter rank to a maximum value while constantly perfecting one’s equipment.
That’s the story about
The film MONSTER HUNTER follows a similar principle to the games, except that there is a bit more of an all-round story here. For example, the soldier Artemis travels with her unit into the desert to respond to a call for help. However, a sandstorm transports her and her team to another world, where they are immediately attacked by a giant monster and decimated further and further. As the last survivor, it is not only her ambition to kill the monster, but also to return to her own world in order to ultimately be able to protect it from such dangers. On the way, however, she first has to learn a lot about the new environment. As she quickly realises that the classic pistols and machine guns are useless, she has to come up with something else. On location, she meets the mysterious Hunter, who has apparently been living in this world for a long time, and together they begin to build up an effective arsenal of weapons to strike the final blow.
Review
It is quickly apparent that MONSTER HUNTER follows the usual path of game adaptations and adds little innovation. We are quickly thrown into a plot without much explanation. This means that viewers who are not familiar with the world and the game have hardly any idea for a long time in which direction the story could develop and probably also see only limited logic in the choice of weapons (why can bows and arrows cause so much damage when the heaviest guns are completely useless? On the one hand, however, we get exactly what we want under such a film title: lots of horny monsters. From the beginning we are confronted with the most diverse ones and this continues until the end.
Milla Jovovich in particular also has a certain reputation away from her previous works, which naturally complements the developments here quite well. Even though her acting is not exactly a big hit and is also complemented by a terrible dubbing, it is possible to regard this as inconsequential and ignore it, since Tony Jaa in particular has done his job comparatively well. However, we get to see considerably less of the latter. With Ron Perlman as the tritagonist, we also see a rather difficult character who is difficult to take seriously. The interplay of mask and appearance actually makes him look rather trashy and inappropriate.
Patterns of the extra class
Overall, however, MONSTER HUNTER struggles with one major problem: the image design. Not only are panoramic shots repeatedly shown of a landscape that could hardly be more unattractive, but we also see much less of the monsters than desired. Even though one is almost constantly darting through the picture, the movements are so fast that focused perception is hardly possible, if at all. To complement this, we get a veritable thunderstorm of cuts pelting at us. Even CHARLIE’S ANGELS: FULL THROTTLE, which was much criticised for the huge amount of cuts in only one minute, looks old compared to this film. Fight sequences in particular are sometimes characterised by 50 or 60 cuts per minute and thus hardly give us a chance to enjoy a shot. Not to mention that we can take our time to look at the monsters.
On top of that, visual mistakes happen again and again, where the main focus was on meaning, but no attention was paid to accuracy and logic. For example, Mrs. Jovovich sits well lit in the sun in one shot and hides in the shadows in the next cut without having moved once. In addition, it does not go down well that many shots and ideas were stolen from PITCH BLACK, which offers an excellent template but was imitated here in a rather second-rate way.
Monster Runaway
There is also a big question about the plot in relation to the title: Why is the film called MONSTER HUNTER? Sure, because it’s adapted from the game. But if we take a closer look at the storyline, we get much more Monster Runaway than MONSTER HUNTER, because in fact the protagonists are more on the run than deliberately messing with monsters. To supplement this, there is always a desperate attempt to conjure up cool sayings and comical situations. However, this fails all along the line and ultimately disappoints more and more. Marked by half-heartedness, the film thus shows itself to be more of a second-rate trash movie than a big screen adventure. It is a great pity that even from a rather obtuse perspective, the film just doesn’t seem to quite work.
Conclusion
Expectations for MONSTER HUNTER weren’t exactly high. Actually, only that one would get to see really impressive monsters, plenty of action and impressive hunts. Unfortunately, we only got some of this, which was not sufficiently realised and bored and annoyed us more than it entertained us. Especially the aforementioned editing storm is really a disaster and destroys any charm. In any case, there is no desire for a sequel. Thus, this work joins a long line of second-rate game adaptations and could mutate into a disappointment for fans, but especially for all those who simply want to get involved in an adventure.
Schauspieler:in | Rolle |
Milla Jovovich | Artemis |
Tony Jaa | Hunter |
Ron Perlman | Der Admiral |
T. I. | Lincoln |
Diego Boneta | Marshall |
Meagan Good | Dash |
Josh Helman | Steeler |
Jin Au-Yeung | Axe |
Hirona Yamazaki | Handler |
Jannik Schümann | Aiden |
Nanda Costa | Lea |
Nic Rasenti | Captain Roark |
Clyde Berning | JSO V22 Pilot |
Paul Hampshire | JSO Soldat |
Schelaine Bennett | Comms Offizier E3 Sentry |
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