Star Wars: Visionen

Staffel 1In KürzeCast

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In den letzten Jahren ist das STAR WARS Franchise bei vielen seiner Fans sehr in Misskredit gefallen. Als STAR WARS: DAS ERWACHEN DER MACHT angekündigt wurde und es hieß, dass Harrison Ford, Mark Hamill und Carrie Fisher für diese Filme zurückkehren sollten, waren wir voller Freude darüber, unsere Kindheitshelden noch einmal zusammen auf der Leinwand zu sehen. Leider wurde aus der neuen Trilogie ein planloser Flickenteppich, in dem zwei Regisseure eine unterschiedliche Vision verfolgt haben. So wollte J.J. Abrams mit DAS ERWACHEN DER MACHT den Charme der ersten drei Filme einfangen und Rian Johnson wollte mit DIE LETZEN JEDI neue Wege gehen. So hatte erneut J.J. Abrams mit DER AUFSTIEG SKYWALKERS die unlösbare Aufgabe den Scherbenhaufen aufzukehren und daraus einen halbwegs sinnvollen Film zu basteln.

Nach dem Frust der Fans hat STAR WARS durch den hauseigenen Streaming-Anbieter Disney+ eine neue Chance bekommen. Zum einen wurde die beliebte Serie THE CLONE WARS zu einem Ende gebracht und hat mit THE BAD BATCH diesen Sommer ein Spin-off bekommen. Zum anderen wurde mit THE MANDALORIAN die erste von vielen geplanten Live-Action-Serien gestartet. Hier begleiten wir einen Kopfgeldjäger, der versucht ein Baby Alien zu einem Jedi-Meister zu bringen. Bisher hat diese Serie zwei Staffeln und viele sind sich einig, dass diese Serie das Beste ist was man in den letzten Jahren an STAR WARS zu sehen bekommen hat. Nun startet mit STAR WARS: VISIONEN die nächste Serie auf Disney+. Was es damit auf sich hat erfahrt ihr hier.

Darum geht es…

Bei STAR WARS: VISIONEN handelt es sich um eine Anthologie-Serie im STAR WARS Universum. Da jede Folge eine eigenständige Geschichte erzählt, kann man nicht genau benennen, worum es in der Serie grundsätzlich geht. Allerdings gibt es eine Besonderheit die man so noch nicht in der weit, weit entfernten Galaxie gesehen hat. Die einzelnen Folgen sind von unterschiedlichen japanischen Anime Studios animiert und inszeniert worden. Beteiligt an der Serie sind unter anderem Studio Colorido, die sich in den letzten Jahren unter anderem an POKÉMON beteiligt haben, Studio Trigger, die für den abgefahrenen Feuerwehr-Mecha-Film PROMARE verantwortlich sind, oder auch Production I.G., die die sehr beliebte Anime-Serie HAIKYU!! kreiert haben.

In den einzelnen Folgen werden in der Regel Geschichten über den Kampf zwischen Gut und Böse erzählt. So startet STAR WARS: VISIONEN mit der Folge Das Duell, in der wir ein feudales Dorf sehen, dass von Räubern überfallen wird. Die Anführerin der Räuber führt dabei ein Laserschwert und wird von einem fremden Wanderer herausgefordert. Die ganze Folge ist schwarz-weiß gehalten, nur die Lichter und somit auch die Lichtschwerter, erstrahlen in hellen Farben. Auch in den weiteren Folgen sehen wir einzigartige Stile und neue Geschichten, die man so noch nicht im STAR WARS Universum erleben durfte.

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Review

Nun wird vermutlich vielen die Frage auf der Seele brennen, ob STAR WARS als Anime funktionieren kann. Immerhin sind Animes doch häufig übertrieben, wie sollen sie den Geist unseres geliebten Filmuniversums einfangen. Tatsächlich gelingt es den Studios erstaunlich gut, dass sich die meisten Episoden nach STAR WARS anfühlen und dabei trotzdem etwas Neues sind. Bei einer Anthologie haben natürlich nicht alle Folgen dieselbe Qualität, trotzdem halten alle zumindest ein sehr solides Level und einige Folgen stechen sehr positiv hervor. Die Folge Tatooine Rhapsody, die die Geschichte einer Space-Band erzählt, ist beispielsweise ganz nett anzusehen, bleibt aber nicht lange in Erinnerung. Auf der anderen Seite steht dafür The Ninth Jedi, eine spannende Geschichte über Verrat und Intrigen. Diese Folge ist ein großes Highlight von STAR WARS: VISIONEN und auch etwas für alle STAR WARS Fans, die nichts mit Anime anfangen können.

Jedi als Samurai?

Was darüber hinaus sehr gut funktioniert, ist die Mischung aus japanischer Kultur und dem Orden der Jedi. Durch viele Episoden zieht sich dieses Thema, die Figuren bewegen sich dabei in Umgebungen, die an das feudale Japan erinnern, man sieht Bonsai Gärten, japanische Architektur und fremde Schriftzeichen. Der Orden der Jedi wirkt in dieser Umgebung wie eine Fusion aus Samurai und Shaolin Mönchen, die Gewalt vermeiden, aber auch gewillt sind sich zu verteidigen. Dafür führen sie allerdings keine Katanas, sondern Lichtschwerter und beherrschen die Macht. Es ist erstaunlich, wie organisch sich diese beiden Welten zusammenfügen.

Leider kann man STAR WARS: VISIONEN nicht schauen, ohne Disneys finanzielle Interessen im Blick zu haben. So viel Spaß die neun Episoden auch machen, ist ein wichtiger Grund für die Entstehung der Serie das Anbandeln an den asiatischen Markt. Schon in ROGUE ONE: A STAR WARS STORY wurde mit Donnie Yen ein großer chinesischer Star gecastet, um viele chinesische Zuschauer ins Kino zu locken. Nun versucht man auch die Anime-Fans von STAR WARS zu begeistern. Grundsätzlich ist es immer schön zu sehen, wenn mit bekannten Marken experimentiert wird, Disney hat aber gerade in den letzten Jahren gezeigt, dass man mit STAR WARS und MARVEL keine großen Risiken eingehen möchte. Deswegen kann man nur hoffen, dass bei neuen Filmen und Serien nicht nur das finanzielle Interesse im Vordergrund steht, sondern wie bei STAR WARS: VISIONEN, Experimente gewagt werden.

Fazit

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich kein großer Anime-Fan bin. Die meisten Vertreter des Genres sind mir zu überdreht und schaffen es nicht mich in den Bann zu ziehen. Trotzdem hatte ich mit STAR WARS: VISIONEN eine sehr gute Zeit. Die Serie bringt neue Ansätze in eine alte Filmreihe und wagt Experimente. Selbstverständlich haben nicht alle Folgen dieselbe Qualität, sie schaffen es aber alle ein hohes Level zu halten und einige Folgen stechen sehr positiv hervor. Wenn ihr STAR WARS Fans seid, kann ich euch nur dazu raten einen Blick zu wagen.

Mit STAR WARS: VISIONEN erscheint auf Disney+ eine neue Serie im STAR WARS Universum. Anders als bei THE MANDALORIAN erzählt diese Serie keine zusammenhängende Geschichte, sondern liefert einzelne Einblicke in ein riesiges Universum. Die große Besonderheit der Serie ist der Anime-Stil, den man bisher noch nicht von STAR WARS kennt. Für die Serie haben deshalb sieben japanische Anime-Studios an neun Episoden gearbeitet, die alle auf einmal veröffentlicht wurden. Sämtliche Geschichten erzählen vom Kampf Gut gegen Böse und verbinden das Science-Fiction Setting mit traditionellen japanischen Geschichten. Häufig geht es um legendäre Krieger, die in der Vergangenheit als Jedi-Ritter bekannt waren und damit die Rolle des Samurai ersetzen. So entstehen neun spannende Kurzfilme, die alle interessante neue Blickwinkel in die Welt von STAR WARS bringen. Natürlich schaffen es nicht alle Folgen dasselbe Qualitätslevel zu halten, es gibt aber auch keine schlechte Folge. Jede Episode bringt ihren eigenen Charme mit und besticht durch einen einzigartigen Stil, sodass sich ein Blick in die Serie schon alleine dafür lohnt. Wenn ihr Lust habt auf neue Impulse in der Welt von Luke Skywalker und Han Solo, dann solltet ihr euch diese Serie nicht entgehen lassen.

Synchronsprecher:in	Rolle
Marc Thompson	Lan
Greg Chun	Roden
Neil Kaplan	Gran
Andrew Kishino	Izuma
Kyle McCarley	Imperial Officer
Stephanie Sheh	Saku
Adam Sietz	Dug
Michael Sinterniklaas	Hen JinHen Jin
Jaden Waldman	T0-B1
Keone Young	Kamahachi
Joseph Gordon-Levitt	Jay
Neil Patrick Harris	Karre
Alison Brie	Am
Shelby Young	Kind