FSK 12 ©FSK

Originaltitel: Star Wars: The Rise of Skywalker
Kinostart: 18.12.2019

Länge: ca. 142 Minuten
Produktionsland: USA
Regie: J. J. Abrams
Schauspieler: Daisy Ridley | Adam Driver | John Boyega | Oscar Isaac | Domhnall Gleeson | Mark Hamill | Carrie Fisher | Richard E. Grant | Harrison Ford
Genre: Abenteuer | Sci-Fi
Verleih: Walt Disney Germany

Neun Filme in 42 Jahren und noch immer hat STAR WARS so viel Zuspruch der Fans, wie kaum ein anderes Filmuniversum. Geschaffen von George Lucas haben sich die Filme mit über neun Milliarden US-Dollar Umsatz an die Spitze der erfolgreichsten Werke der Filmgeschichte geschoben und mit zehn Oscars und unzähligen weiteren Auszeichnungen tief in der Weltkultur verankert. Dieser Hype wurde geschickt ausgekostet und mit der wohl größten Marketingkampagne ausgestattet, die es je gab. Dazu wurden und werden immer wieder Ableger-Filme und -Serien produziert wie zuletzt THE MANDALORIAN, welche auf Disney+ erschienen ist.

Ein starkes Ensemble aus alten und “neuen” Darstellern

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers © 2019 Disney. All Rights Reserved.

Mit STAR WARS: DER AUFSTIEG SKYWALKERS wird nun auch die dritte Triologie beendet. Diese besteht zudem noch aus den Filmen STAR WARS: DAS ERWACHEN DER MACHT und STAR WARS: DIE LETZTEN JEDI, die im Abstand von zwei Jahren veröffentlicht wurden. Mittlerweile nicht mehr im Besitz von George Lucas hat J. J. Abrams die Regie für die Disneyproduzierten Werke übernommen. Für den letzten Film sind auch einige der alten Darsteller aus der ersten Trilogie erneut zurückgekehrt. Harrison Ford, Mark Hamill und Carrie Fisher bekommen einige kurze Auftritte, was vor allem spektakulär ist, da Mrs. Fisher bereits 2016 verstarb. Ihre Figur ist nun mit Filmmaterial aus den ersten beiden Teilen der letzten Trilogie und einem entsprechend angepassten Drehbuch in die Geschichte eingefügt.

Nach dem Tod Snokes trainiert Rey auf dem Stützpunkt des Widerstands. Plötzlich kommt das Gerücht auf, dass der Imperator zurückgekehrt sei, woraufhin sich Rey, Finn, Poe, Chewbacca, C-3PO und BB-8 auf den Weg machen ihn zu finden und zu vernichten. Dabei kommt ihnen immer wieder Kylo Ren in den Weg, der selbst das Bedürfnis hat, den Imperator zu vernichten, da er der alleinige Herrscher der ersten Ordnung sein möchte.
Auf dem Weg den Krieg zu beenden, müssen sich die Widerstandskämpfer auf verschiedenen Planeten gegen die erste Ordnung durchsetzen und Bruchstücke finden, die Ihnen den Weg zum Ziel zeigen.

Guter Film mit vielen Schwächen

Um von vornherein die Fronten klar zu machen, sei gesagt, dass ich der Star Wars-Saga einfach nie so recht etwas abgewinnen konnte. Hervorragende Bilder und genialer Sound werden zwar häufig überragend vereint, doch wirkt seit jeher die Story sehr abgehackt und inkonsequent. Dennoch war es mir ein Bedürfnis den letzten Film zu schauen, um ihn euch vorzustellen.

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers © 2019 Disney. All Rights Reserved.

Mit STAR WARS: DER AUFSTIEG SKYWALKERS wurde mit Abstand der beste Film der neuen Trilogie geschaffen. Er hat Pfiff, er hat geile Bilder und ein unterhaltsames Abenteuer. Dennoch gibt es auch viele Kritikpunkte, die erneut den wesentlichen Tenor der recht durchschnittlichen Produktionen belegen. Vor allem in der ersten Hälfte wird ein wirklich schnelles Erzähltempo an den Tag gelegt, welches dafür sorgt, dass man lange Zeit gar nicht so recht Zugang zum Film findet. Dies legt sich später dann etwas und J. J. Abrams lässt sich plötzlich mehr Zeit seine Figuren und Szenen zu gestalten.

Wobei hier gleich ergänzt werden muss, dass die Figurengestaltung absolut keiner Kritik bedarf. Sowohl das Design der vielen auftretenden Kreaturen ist wie eh und je überragend und verleitet den Zuschauer in diese völlig andere Welt, als auch die Charaktere der Figuren, die vor allem auf der Seite des Bösen stark ausgespielt wurden. Leider jedoch gab es einfach zu wenige dieser außerirdischen Lebewesen, die eben genau den Charme von Star Wars ausmachen und vor allem hat keine dieser Figuren eine wesentliche Rolle für das Werk erhalten.

Adam Driver im vierten genialen Auftritt

Wie schon mehrfach in diesem Jahr ist wohl einer der wichtigsten Darsteller Adam Driver (MARRIAGE STORY, THE REPORT, THE DEAD DON’T DIE). Mit recht wenigen Szenen bekommt er trotzdem ausreichend Screentime, um all seine Stärken auszuspielen. Leider ist er teilweise unter einem zugegebenermaßen recht coolen Helm versteckt und kommt daher nicht vollends zur Geltung. Neben ihm ist auch Daisy Ridley in der Rolle der Rey mit brillanten Szenen gesegnet und führt damit nicht nur die anderen Figuren an, sondern auch deren Darsteller. Sie wirkt als Dreh- und Angelpunkt, der alles zusammenhält und dadurch wesentlich Einfluss auf die Qualität des gesamten Films ausübt.

Storytechnisch ist der Film für mich nur schwer zu bewerten, da immer wieder Zusammenhänge mit älteren Teilen gezogen werden, die ich zwar gesehen habe, dessen Inhalte mir dennoch nicht so geläufig sind wie wohl den meisten Anderen. In sich zeigt STAR WARS: DER AUFSTIEG SKYWALKERS eine schlüssige Geschichte, die jedoch sehr einem Kinderabenteuerfilm gleicht. Ein typisch amerikanisches Skript wird einfach nur auf eine große Saga gelegt: Es gibt einen großen Feind, den alle bekämpfen. Um an diesen Feind heranzukommen, ist es nötig verschiedene Reisestationen abzuarbeiten. Dort wird immer ein elementares Teil gefunden, welches benötigt wird, um an den finalen Endgegner zu gelangen. Innovation sieht anders aus.

In Kurven verlaufende dramatische Entwicklung

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers © 2019 Disney. All Rights Reserved.

Mitten in der Handlung gibt es dann auch einen enormen Einbruch der Spannung. Die immer wiederholenden Ereignisse können irgendwann einfach nicht mehr begeistern und Abrams hat es nicht geschafft den Absprungpunkt auf das epochale Ende rechtzeitig zu finden. Dieses wiederum ist jedoch umso stärker. Die finale Schlacht hat schon verdammt viele eindrucksvolle Momente zu bieten, die durchaus etwas ausgedehnter hätten gezeigt werden können. Etwas Zeit hätte der Handlung generell sehr gut getan, um noch etwas tiefer in die Figuren und die Welten einzutauchen.

Wovon der neunte Teil jedoch reichlich zu bieten hat sind gute Bilder und geiler Sound. Immer wieder wird natürlich die Leitmusik der vorherigen Teile eingebaut und mit starken Soundeffekten noch verstärkt. Insbesondere die Bässe und Surroundsounds sitzen auf den Punkt und verleihen den Szenen eine heroische Atmosphäre. Dazu gesellen sich spektakuläre Landschaftsaufnahmen aus einer Wüste, riesigen Waldgebieten und einem tosenden Meer. Auch die Weltraumszenen mögen imposant wirken, schafften es jedoch nicht auf mich wirklich anspruchsvoll rüberzukommen. Insbesondere die Zerstörung eines Planeten hatte vom Effektaussehen weit aus nicht die Kraft, die das restliche Epos zu bieten hat.

Der beste Film der dritten Trilogie und doch kein Meisterstück

Auffällig ist ansonsten doch sehr, dass die Bilder stets in ein rotes oder eher noch bläuliches Licht getaucht sind und sehr düster wirken. Ob diese Farbgebung einfach nur eine Anspielung auf Gut und Böse sind beziehungsweise sich an der Farbe der Lichtschwerter schmiegt ist jedoch reine Spekulation.

Was bleibt also von diesem großen Finale einer Generation? Leider rechte viele magere Eindrücke, die die Möglichkeiten, die das STAR WARS-Universum bietet, nicht so recht auskostet. Viele Szenen sind einfach zu schnell abgearbeitet wurden und lieblos gestaltet. Nach dem imposanten Ende kommen einige Szenen, die besser als kaum etwas anderes zeigen, wie uninspiriert der Film gedreht wurde. Einzig die starken Bilder und Effekte, Musik, Darsteller und die finale Schlacht retten den Film vor einer Vollkatastrophe.