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Darum geht es
Halloween: H20 Filmstill

Halloween: H20 ©Paramount Home Entertainment

20 Jahre sind seit der Nacht des Grauens und Michael Myers Blutrausch an Halloween vergangen. Von der Leiche oder dem Serienmörder in Maske fehlt jedoch jede Spur und so langsam gerät der Fall in Vergessenheit und wird zu einem Mythos sowie Schauergeschichten, um Kinder zu erschrecken. Doch mit Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) gibt es eine Überlebende und Schwester von Michael Myers, die ihren Tod vorgetäuscht hat und als Keri Tate unter falscher Identität versucht, ein geregeltes Leben zu führen. Dabei ist sie die Leiterin eines elitären Internats geworden und hat mit John (Josh Hartnett) einen Sohn, der dieses Internat selbst als Schüler besucht. Doch die Vergangenheit und ihr Trauma sind gerade zur Halloweennacht allgegenwärtig und Laurie Strode muss bald feststellen, dass ihr alter Peiniger und Bruder Michael Myers noch unter den Lebenden weilt und um jeden Preis Jagd auf sie und alles, was sie erreicht hat, machen wird.

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Review

HALLOWEEN H20 spielt nicht nur 20 Jahre nach den ersten beiden Filmen, sondern knüpft inhaltlich an diese an, wodurch Halloween 4 bis 6 nicht mehr kanonisch sind. Doch auch HALLOWEEN H20 ist seit HALLOWEEN 2018 nicht mehr kanonisch. Denn H20 erschien bis auf das Schreiben der Charaktere ohne Carpenters Beihilfe und baut mit unter anderem der Tatsache, dass Laurie Strode Michael Myers Schwester ist, auf Entscheidungen auf, die John Carpenter bereut und rückgängig machen wollte. Und doch hat der Film seinen Einfluss in die Welt der Halloweenfilme nach ihm und hat diese maßgeblich mitgeprägt.

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Halloween: H20 ©Paramount Home Entertainment

Besser als der Ruf

HALLOWEEN H20 ist wahrlich kein Meisterwerk, wird aber von Fans der Halloween-Reihe zu Unrecht schlecht geredet. Zwar beginnt der Film etwas hektisch und erreicht keinesfalls den Klassiker HALLOWEEN – DIE NACHT DES GRAUENS, doch der Regisseur Steve Miner schafft es hervorragend an den Klassiker anzuknüpfen. Alte Bekannte sowie beliebte Elemente wie das Halloween-Theme kommen auch hier wieder vor, haben aber genügend eigenen Charakter, wodurch der Film nicht als billiger Fanservice herüberkommt.

Für die Zuschauenden ist es zudem amüsant, dass HALLOWEEN H20 mit diesen spielt. Denn Fans von Filmen aus dem Thriller- oder Horrorgenre erwischen sich oft dabei, dass sie glauben, dass der Film vorhersehbar und nur ein durchschnittlicher Horrorstreifen von vielen ist. Doch schnell wird klar, dass der Film nur den Anschein der Vorhersehbarkeit erwecken will, um Zusehende auf die falsche Fährte zu locken. Dabei handelt es sich nicht um dramatische oder Story-relevante Twists, aber eben Elemente aus dem Horrorgenre, die das geübte Auge normalerweise in und auswendig kennt. Ein Spiel mit diesen Elementen ist für das Publikum erfrischend.

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Halloween: H20 ©Paramount Home Entertainment

Gleichzeitig schafft es HALLOWEEN H20 auf billige Jumpscares und trashige Elemente des Horrorgenres zu verzichten. Stattdessen setzt dieser auf Suspense, den Aufbau von Spannung und schafft es damit die Rezipienten in seinen Bann zu ziehen. Immer wieder erblicken diese Michael Myers vor den Protagonisten, seinen potenziellen Opfern, und wollen den Fernseher fast schon anschreien, um die Personen vor dem unausweichlichen Bösen zu warnen. Gerade bei gut geschriebenen Charakteren sorgt es für herzzerreißende Spannung.

Löchrig wie ein Schweizer Käse

Doch hier ist das Problem und eine der größten Schwächen von HALLOWEEN H20. Denn ein Großteil der Charaktere ist zu blass und wirkt wie ein klischeehaftes Abziehbild von Jugendlichen in Horrorfilmen. Klar ist es für Cineasten charmant, Josh Hartnett oder Joseph Gordon-Levitt in jungen Jahren sehen zu können und deren Charme holt viel heraus, aber ihre Charaktere bieten nicht viel. Gerade Josh Hartnett als Sohn von Jamie Lee Curtis dient fast nur dazu, sie mit ihrem Trauma zu konfrontieren und ihr ein stärkeres emotionales Motiv für die Jagd auf Michael Myers zu geben.

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Halloween: H20 ©Paramount Home Entertainment

Dabei wäre dies nicht nötig, da John Carpenter mit Debra Hill Jamie Lee Curtis als Laurie Strode immer schon als eine starke weibliche Person etabliert hat, die es schafft für sich einzustehen und mit dem Klischee der Damsel in Distress zu brechen. Und auch in HALLOWEEN H20 schafft sie es für sich einzustehen, jedoch trotzdem auch Hilfe zu akzeptieren, um nicht in Machomanier allein sein zu müssen. Es ist keine Schwäche, sondern reines logisches sowie emotional starkes Verhalten. Jedoch bietet der Film neben der starken und feministischen Jamie Lee Curtis auch eine, die durch hölzerne Emotionen und eine Romanze auffällt, die das heutige Publikum an die im Script erzwungene Liebe aus TOP GUN MAVERICK erinnert.

Fazit

HALLOWEEN H20 ist kein Meisterwerk und auch nicht die Neuerfindung des Halloween-Franchise oder gar des Horrorgenres. Doch der Film ist auch nicht so schlecht wie sein Ruf und schafft es mit einer starken Jamie Lee Curtis, gelungenen Täuschungen sowie kreativen Ideen, die auch die neue Halloween-Trilogie aufgegriffen hat, das Publikum für sich zu gewinnen. Gerade Fans der ersten Teile verzeihen dem Film die teils blassen Charaktere und hölzernen Dialoge, da eben die Spannung für Schocker und den Halloween-Charme sorgt, der so geliebt wird. Fans der Reihe sollten definitiv einen Blick wagen.

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Originaltitel Halloween H20: 20 Years Later
Kinostart 5.8.1998
Länge: 86 minuten
Produktionsland United States of America
Genre: Horror | Thriller
Regie Steve Miner
Executive Producer Moustapha Akkad | Cary Granat
Producer Paul Freeman
Kamera Daryn Okada
Visual Effects Brian Jennings
Cast Jamie Lee Curtis, Josh Hartnett, Adam Arkin, Michelle Williams, Adam Hann-Byrd, Jodi Lyn O'Keefe, LL Cool J, Janet Leigh, Joseph Gordon-Levitt, Branden Williams, Matt Winston, Beau Billingslea, Larisa Miller, Emmalee Thompson, John Cassini, Jody Wood, Chris Durand, Tom Kane, Nancy Stephens, LisaGay Hamilton

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