Review
Nach dem Debakel von TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN wollten die Produzenten einen Neuanfang wagen und ließen mit McG den 3 ENGEL FÜR CHARLIE Regisseur an TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG heran. Das Setting spielt nach dem Tag des Jüngsten Gerichts, aber noch nicht in der Zukunft, die das Publikum bisher durch die ersten drei Teile kennt. Denn T4 spielt im Jahr 2018 und war als Trilogie geplant, die mit dem Sieg über Skynet endet. Doch der Dreh war alles andere als leicht, das Box-Office-Ergebnis nicht zufriedenstellend und Christian Bale hat sich geschworen, nie wieder mit Regisseur McG zusammen zu arbeiten.
„Ich liebe diesen Sound“
Das große Highlight von TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG ist der Sound und das Sounddesign. Das Sound Department hat hier mit den Schüssen, Explosionen, den maschinellen Bewegungen sowie Geräuschen der Terminator ganze Arbeit geleistet, wodurch der Film sogar als Test für neue Soundanlagen für Heimkinos empfohlen wird. Die Geräusche gehen unter die Haut, erschaffen Gänsehaut und lassen selbst auf günstigen Heimkinoanlagen die Körper vom Bass beben. Das ist natürlich eine übertriebene Darstellung der Geräuschkulisse, aber für die Welt von TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG ist es passend und das Publikum akzeptiert diese Sounds, da jeder Film in seiner eigenen Realität spielen kann, solange dieser sich an die Regeln dieser hält.
Der Score von TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG stammt von Danny Elfman, den die meisten von seiner langen Zusammenarbeit mit Tim Burton kennen. Im Gegensatz zum Score aus TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN orientiert sich Elfman wieder an der Idee von Brad Fiedel, insbesondere der von TERMINATOR 2: TAG DER ABRECHNUNG. Es ist keine Kopie, kommt aber zu Zitaten und die Idee mit den metallischen Klängen wird weitergeführt und mit dem Sounddesign des Films vermischt. Es ist kein Score der zum Anhören in der Freizeit einlädt und die Zuschauenden sind schon kreativeres von Danny Elfman gewöhnt, aber für den besonders maschinellen TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG passt der Score.
Gute Action, wenig Terminator. Aber…
TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG hat Budget vom Pentagon und zeigt das sogar fast noch einmal aufgesetzter als ein TOP GUN: MAVERICK. Während im Tom-Cruise-Film die Kampfjets unumgänglich sind, führt die Menschheit in T4 einen verzweifelten Kampf gegen die Maschinen. Dementsprechend ist es für das Publikum verwunderlich, wie viele militärischen Fahrzeuge, die gerade aus dem Krieg in Afghanistan bekannt sind, vorkommen. Endzeitstimmung nach der nuklearen Vernichtung kommt hier nicht auf. Vielmehr wirkt TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG wie der Anfang eines THE WALKING DEAD-Spinoff aus Sicht des Militärs, in dem die Zombies durch übermächtige Maschinen ersetzt wurden.
Auch der graubraune Filter von TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG trägt nicht wirklich zum Feeling des Terminator-Franchise bei, welches eher durch bläulich-kalte Töne auffällt. Es passt zwar zum Film und außerdem sehen digitale Effekte im Grauton nochmal besser aus, wodurch diese mit den zahlreichen praktischen Effekten des Films gut harmonieren, aber das macht TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG zu einem soliden Actionfilm, teils fast wie einen abgedunkelten FURIOSA: A MAD MAX SAGA oder MAD MAX: FURY ROAD, aber eben keinen Terminator.
Ein weiteres Problem von TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG ist die Tatsache, dass es der erste Teil einer Trilogie ist, die es nie geben wird und somit erst am Anfang der neuen Handlung spielt, sowie einen Nachfolger anteased. Der T-800 wird gerade erst entwickelt und die T-600 Terminator sind im Vergleich zu diesem eher dumm. Der Film rettet das aber mit kreativen Ideen, wie Bikerterminator, riesigen Maschinen, die auf Fliegern sitzen können und die Vorläufer der Hunter Killer, bis der Film am Ende den Prototypen des T-800 präsentiert, welcher sogar von menschlichen Gewebe umhüllt ist. Dieses ist aber digital, da McG Arnold Schwarzenegger haben wollte, welcher zum Zeitpunkt des Drehs aber Gouverneur von Kalifornien war.
…endlich wieder John Connor
Auch, wenn TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG das Feeling des Franchise größtenteils nicht präsentieren kann, macht der Film mit Christian Bale als John Connor fast alles richtig und präsentiert zudem den besten erwachsenen John Connor und den Zweitbesten nach Edward Furlong. Die Ausstrahlung, die Sorgen, das Wissen, das Sorgen um seine Mitstreitenden, all das passt zu dem Charakter. Auch das Kostüm trägt zu seiner Ausstrahlung dabei, welches wie die restlichen Kostüme wie die Faust aufs Auge passt. Jedoch merkt das Publikum, dass Christian Bale vereinzelt genervt schauspielt und nicht an sein Schauspiel von anderen Filmen heranreicht. Was auch immer zwischen ihm und McG vorgefallen ist, es ist durch das Display zu spüren.
Aber Christian Bale ist in TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG nicht mal das wahre schauspielerische Highlight. Dieses ist überraschenderweise Sam Worthington, den die Zuschauenden eher aus AVATAR – AUFBRUCH NACH PANDORA oder AVATAR: THE WAY OF WATER kennen. Er passt nicht nur als Marcus, sondern ist eine erfrischend neue kreative Idee des Franchise. Das Einzige Problem ist nur, dass dieser und Christian Bale aus der Masse der anderen Darstellenden herausstechen.
Common spielt eine Rolle wie jede Andere und Bryce Dallas Howard spielt zwar trotz Schwangerschaft als Kate Connor – in TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN noch Katherine Brewster (Claire Danes) – solide, kommt aber in TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG nicht an ihre sonstigen Leistungen heran. Höchstens ein Anton Yelchin kann in Verbindung mit Jadagrace als die junge Star überzeugen, auch wenn er nicht wirklich wie Kyle Reese wirken will. Trotzdem überrascht seine Rolle das Publikum, da dieses eher seinen Comic-Relief-Charakter aus J. J. Abrams STAR-TREK-Filmen in Erinnerung hat.
Fazit
Letztlich ist TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG ein solider Actionfilm mit kreativen Sounddesign, aber als Terminator-Film bis auf Zitate komplett neu gedacht. Trotzdem war und ist es der kreativste Film des Franchise seit TERMINATOR 2: TAG DER ABRECHNUNG da dieser nicht nur stupide die ersten beiden Teile kopiert, sondern mit der Zukunft ein neues Szenario und mit Marcus zwangsweise Abwechslung schafft. Selbst ein Fehlen von Schwarzenegger ist nicht mal zu bemängeln. Trotzdem hat der Film erkennbare Schwächen und der Regisseur McG ist vielleicht nicht die beste Wahl. Dennoch wäre die Trilogie interessant gewesen und es stellt sich die Frage, ob die Nachfolger hätten wachsen können.
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| Originaltitel | Terminator Salvation |
| Kinostart | 20.5.2009 |
| Länge: | 115 minuten |
| Produktionsland | United States of America |
| Genre: | Action | Science Fiction | Thriller |
| Regie | McG |
| Executive Producer | Joel B. Michaels | Peter D. Graves | Jeanne Allgood | Dan Lin | Andrew G. Vajna | Mario Kassar |
| Producer | Victor Kubicek | Jeffrey Silver | Moritz Borman | Chantal Feghali | Derek Anderson |
| Kamera | Shane Hurlbut |
| Visual Effects | Ben Snow |
| Musik | Danny Elfman |
| Cast | Christian Bale, Sam Worthington, Moon Bloodgood, Helena Bonham Carter, Anton Yelchin, Common, Zach McGowan, Bryce Dallas Howard, Jane Alexander, Michael Ironside, Ivan G'Vera, Dorian Nkono, Chris Browning, Beth Bailey, Victor J. Ho, Buster Reeves, Jadagrace, Kevin Wiggins, Greg Serano, Bruce McIntosh |
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