Willkommen in Siegheilkirchen

Review Kurzkritik Fakten + Credits

Rotzbub (Markus Freistätter) lebt im erzkonservativen Dorf Siegheilkirchen. Der pubertierende Teenager ist umgeben von Alt-Nazis, notgeilen Jungs und einem Pfarrer, der ihm das Leben zur Hölle macht. Irgendwann tritt das Roma-Mädchen Mariolina in sein Leben und stellt seine Welt auf den Kopf, doch die Dorfbewohner wollen sich den Fremden so schnell wie möglich wieder entledigen.

Der österreichische Animationsfilm WILLKOMMEN IN SIEGHEILKIRCHEN beruht auf den Karikaturen des 2016 verstorbenen Zeichners Manfred Deix. Der Film versucht den Humor des Künstlers einzufangen, leider eignet sich das Format eines 90-minütigen Films nicht den Humor zu übermitteln, den er mit seinen pointierten Zeichnungen geschaffen hat. Vielmehr wirkt der Film wie eine Aneinanderreihung einzelner Sketche, die krampfhaft in ein viel zu enges Filmkorsett gedrängt wurden. Der Humor soll sich dabei meist aus Ekel ergeben. Bei einem Mitschüler des Rotzbub platzt beispielsweise ein Pickel oder ein Misthaufen wird in die Luft gesprengt.

Am meisten fällt allerdings der befremdliche Animationsstil auf. Es wurde sich hier sehr nah an den Figuren des Zeichners bewegt, allerdings wird schnell klar, dass sich plastisch animierter Figuren nur schlecht dazu eignen den Bildern von Deix Leben einzuhauchen. Die Figuren wirken aus der Zeit gefallen, und erinnern an Pixars erste Gehversuche. Insgesamt wirkt der Film, als wäre er 25 Jahre zu spät veröffentlicht worden, vielleicht hätte er im Fahrwasser von KLEINES ARSCHLOCH glänzen können, doch im Jahr 2022 erzeugt der Film höchstens Fremdscham.

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