Langreview English Version Fakten & Credits
In unserer heutigen Welt der fortschreitenden Technologie spielen Filme mit künstlicher Intelligenz eine immer größere Rolle in unserer Unterhaltung. Die künstliche Intelligenz, die in diesen Filmen dargestellt wird, zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, menschenähnliche Gedanken und Handlungen zu simulieren, was manchmal beängstigend und manchmal faszinierend sein kann. Obwohl die künstliche Intelligenz in Filmen oft übertrieben dargestellt wird, gibt es dennoch viele Aspekte, die unsere eigene wissenschaftliche Entwicklung widerspiegeln und uns dazu anregen, über die möglichen Auswirkungen dieser Technologie auf unsere Zukunft nachzudenken.[1]
Eine reale künstliche Intelligenz war bis vor kurzem noch undenkbar und wurde in Filmen wie EX MACHINA, I AM MOTHER und ICH BIN DEIN MENSCH noch als dystopische und futuristische Science-Fiction abgestempelt. Ersterer informierte uns ausgiebig darüber, dass eine solche Technologie den Turing-Test bestehen müsse, um tatsächlich als unabhängig denkende und fühlende Maschine zu gelten. Mittlerweile ist die technische Entwicklung jedoch so weit vorangeschritten, dass die Existenz einer solchen Gerätschaft nur noch eine Frage der Zeit darstellt. 2022 beanspruchte der Chatbot LaMDA, welcher ursprünglich unter Google menschliche Dialoge möglichst natürlich simulieren sollte, angeblich aus freien Stücken heraus einen Anwalt, der die Interessen des Programms vor Gericht durchsetzen sollte. Ein Verfahren vor dem Obersten Gerichtshof konnte dabei nicht ausgeschlossen werden. Ende des Jahres bewies schließlich das Programm Chat GPT, dass eine solche Kommunikation bereits erschreckend echt wirken kann. Um dies zu belegen, wurde der vorherige Absatz von eben jener KI verfasst.
Darum geht es
Bei einem tragischen Autounfall muss Cady mitansehen, wie ihre Eltern ums Leben kommen. Ihre Welt bricht zusammen. Als wäre das noch nicht tragisch genug, muss sie schließlich zu ihrer einzigen noch lebenden Verwandten ziehen. Ihre Tante Gemma hat jedoch eigentlich keine Zeit für ein Kind und ist vor allem nicht darauf vorbereitet, wie man mit Trauerbewältigung umgeht. Für Cady ist es schwer sich ohne Freunde in ihrer neuen Heimat einzuleben. Gemma kommt eine Idee. Beruflich ist sie als Robotik-Expertin tätig und entwickelt Spielzeuge mit Sprach- und Bewegungsmodulen. Bei einem neuen Prototyp hat sie bereits versucht einen ersten eigenständigen Roboter zu entwickeln. Wegen einer fehlerhaften Anwendung ist dieser Test jedoch gescheitert. Doch Gemma ist sich sicher, dass ihr Konzept funktioniert und so entwickelt sie M3GAN, die künftig der neue Bezugspunkt für Cady werden soll. Doch ist diese Puppe überhaupt schon bereit für einen Praxistest?
Rezension
Ein neuer Horrorstreifen, bei dem es abgedreht und spookey wird? Da kann doch wieder nur James Wan dahinterstecken. Der Produzent und Autor war gefühlsmäßig an nahezu allen großen Horrorstreifen des 21. Jahrhunderts beteiligt und hat neben der SAW-Reihe vor allem auch die INSIDIOUS-Reihe geprägt. Zuletzt ist er mit MALIGNANT, JEMAND IST IN DEINEM HAUS und MORTAL KOMBAT jedoch eher mit Soloprojekten aufgefallen und führt nun mit M3GAN diesen Trend fort. Die Idee für den Film entstand im lockeren Dialog mit seinen Kollegen Michael Clear, Judson Scott und Rob Hackett, die gemeinsam darüber wunderten, dass es viel zu wenige Killerpuppen-Filme geben würde. Es entstand der Gedanke ein Werk zu schaffen, welches die wesentlichen Elemente aus ANNABELLE und TERMINATOR miteinander verknüpft.
Doch herausgekommen ist etwas ganz anderes. In M3GAN bekommen wir eine eher vorhersehbare und damit erwartbare Handlung wie sie für Filme dieser Thematik üblich sind. Sowohl I ROBOT als auch EX MACHINA haben deutlich gezeigt, dass KI im Kern gute Ansätze hat und eine bedeutende Hilfe für uns Menschen sein kann, eigenständiges Denken aber auch massive Probleme erzeugen und wir damit schnell die Kontrolle verlieren können. Der hiesige Film bedient sich 1:1 diesem Konzept. Doch bevor wir an diesen Punkt angelangen, nimmt sich Regisseur Gerard Johnstone ausführlich die Zeit die wenigen entscheidenden Figuren einzuführen und ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Über einen erstaunlich langen Zeitraum beobachten wir lediglich die Folgen von Trauer und Einsamkeit sowie den Genuss eine seelenverwandte Person (oder in diesem Fall KI) zu finden. Erst recht spät wechselt die Tonalität, wodurch ein deutlich besserer Strukturaufbau stattfindet als zuletzt bei SMILE.
Gruselpuppen bekommen ein Update
Tatsächlich beschäftigt sich das Werk darüber hinaus sogar mit einem recht wichtigen gesellschaftlichen Thema und kritisiert die zunehmende Vernachlässigung von Kindern im Elternhaus durch die stetige Weiterentwicklung des Wohlstands und der digitalen Technik. Dies ist ein Problem, welches immer häufiger zu beobachten ist und sich nicht selten im Verlust von Moralität, Tugendhaftigkeit und akzeptablen und höflichen zwischenmenschlichen Verhaltens auswirkt. Während wir noch gegen die Smartphone Sucht ankämpfen, muss Violet McGraw in der Rolle von Cady sich der Vereinnahmung durch eine scheinbare beste Freundin widersetzen und erkennen, dass Vertrauen nicht leichtfertig an Maschinen verteilt werden sollte.
Es gelingt dem Filmteam ein hervorragender Spagat zwischen relevantem Drama und Gänsehaut erregendem Thriller. Diverse Szenen sorgen dafür, dass wir sorgenbehaftet den Kinosaal verlassen müssen in Angesicht der dystopischen Perspektiven, die uns offenbart werden, auch wenn wir sie schon vielfacher Ausfertigung anderswo gesehen haben. Bemerkenswert ist dabei vor allem das darstellende Spiel von Amie Donald, die in der Figur von M3GAN regelrecht selbst zum Roboter mutiert. Ihre Bewegungen sehen nicht selten äußerst unmenschlich aus, was in diesem Kontext tatsächlich sogar als Lob zu werten ist. Ausgestattet mit einer Maske wird ein erschreckend reales Bild einer visionären Puppe erzeugt. Darüber hinaus hat es der Film geschafft einen Punkt zu treffen, der in mir regelrechte Panik auslöst: Die Interaktion einer unberechenbaren Gefahr mit einem unschuldigen, liebenswürdigen und fast schon bemitleidenswerten Kind.
Defizite im Timing
Ausgestattet mit modernen und harmonischen Songs von Taylor Swift, Bella Poarch und David Guetta – oftmals in einer neuen Fassung – wird ein äußerst wohliges Gefühl der Geborgenheit erzeugt, auch wenn von Beginn an klar ist wo die Reise hingeht und daher natürlich ein gewisses Misstrauen allgegenwärtig ist. Zudem ist die Farbgebung besonders zu erwähnen, die anfangs sehr warm und herzlich durch intensive Orangetönte gestaltet ist und im Verlauf des Films immer kälter, düsterer und somit auch gruseliger wird, bis schlussendlich lediglich blaue und schwarze Töne das Bild dominieren.
Nur dunkel bleibt in Erinnerung, dass M3GAN immer wieder einige unlogische Handlungsabfolgen aufzeigt und jegliches Gefühl für die Zeit verloren gegangen ist. Langwierige Prozesse werden extrem verkürzt dargestellt und so geht leicht das Gefühl dafür verloren, wie intensiv die Beziehung der Figuren sich zwischenzeitlich entwickelt haben muss. Für die effektvolle Gestaltung für das Publikum werden zudem immer wieder drastische und teilweise brutale Horrorszenarien eingefügt, die zumeist eher durch die Kreativität schocken als durch das letztlich wirklich Gezeigte. Diese Szenerien werfen jedoch häufig Fragen auf, die nur lapidar beantwortet werden und daher hin und wieder für Unzufriedenheit sorgen können.
Fazit
Mit M3GAN bekommen wir ein nettes kleines Schmankerl, welches tatsächlich mehr gesellschaftskritische Elemente beinhaltet als man es ihm zutrauen würde. Da der Film recht viele Psychospielchen beginnt und sich Thematiken bedient, die brandaktuell sind und mit denen wir in naher Zukunft tatsächlich konfrontiert werden dürften, schafft es das Werk an manchen Stellen unter die Haut zu gehen. Auch wenn die Handlung selbst nur wenig Innovation zeigt und hin und wieder sogar Foreshadowing betreibt, ist es vor allem die Atmosphäre und die Arbeit mit dem Score und der Bildgestaltung, die den Film interessant machen und uns ein erstes kleines Horrorhighlight in diesem Jahr bescheren.
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Quelle:
[1] Verfasst durch Chat GPT, chat.openai.com
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